u n s im P e lag ia l des südlichen Baikalsees angetroffen wurden, sind ü b e rh a u p t sehr eng,
un d zwar:
T em p e ratu r Pii 0 2 mg/1 C02 mg/1 C02 bicarb. mg/1 CaO mg/1. MgO mg/1 Oxydierbark. 0 2 mg/1
0,08—3,75° 7 ,2 -7 ,6 11,38—14,25 0,99—4,22 41,2—57,7 20,80—26,80 2,1—6,3 0,96—2,78
H ü f
Allem Anschein nach ersch e in t S. comosa, gleich vielen pelagischen In fu so rien des
Baikalsees, als k a ltsten o th e rm , in bezug a u f ih re E rn äh ru n g sw e ise a ls Phy to p lan k -
tonphage.
Unterordnung Hymenostomata H ickson einend. Kahl.
Fam. Frontonidae Kahl.
Frontonia lencas Ehrenberg.
Ü b e ra ll an den U fern, u n te r Algen, Ulothrix, Tetraspora, Draparnaldia, Gompko-
nema, Chaetomorpha u. a., bis zu ein e r Tiefe von 15 m bei ein e r T em p e ra tu r von 3—15°;
ziemlich häufig. W u rd e außerdem in g ro ß e r Anzahl im P lan k to n des A n g a ra Ssor bei 21°
v orgefunden, u n d zwar in seinem westlichen Teil, welcher m it V e rtre te rn h ö h e re r W a sserpflanzen
ü p p ig bedeckt is t u n d von gewöhnlichem T e ich ch a rak te r ist; ebenso im P la n k ton
d e r Mündung des Flusses K itsc h e ra bei N. A n g a rsk — J u l i 1927 und 1928, T em p e ra tu
r 10°— 1 8 jjg - au ch in Gemeinschaft m it gewöhnlichen Teich- u n d Seeteichelementen a n getroffen.
Die N a h ru n g dieser F o rm besteht aus Algen, bei den Ufe rex em p la ren au sschließlich
au s Diatomeen.
Die Fundbed in g u n g en von F. leucas erscheinen vermutlich fü r d ie se s In fu so r ziemlich typisch. Im Süßwasser
(F. leucas kommt a u ß e rd em im Meere u n d salzhaltigen Binnengewä ssern vor) ist d ie ökologische Amplitude fü r F. leucas,
nach d en L itera tu ran g a b en , ein e rse its d urch d a s lito ra le Gebie t d e r Flüsse, Seen, Teiche u n d k le in e r Wasserbecken
beg ren zt: Balaton See ( F r a n e é , 1897), Lago Maggiore u n d F lu ß Maggia ( A n d r é , 1912), Löfö-Sund ( L e v a n d e r ,
1900), Fl. Donetz ( F a d e j e w , 1926) u .v .a ., a n d e re rse its d urch d a s Plan k to n von Teichen u n d F lußmündungen m it s ta rk
g ehemmtem Lauf: Teiche A u stra lie n s ( S c h e w i a k o f f , 1894), P e te rh o fe r Teiche (R y l o w , 1927), Teich von P etrowsko-
Rasumowskoje (G a j e w s k a j a), Fl. Schüssen (W e t z e l , 1928) u .v . a .
In e inigen Wasserbecken f ä llt die maximale E n tw ic k lu n g des In fu so rs a u f die W in te
rm o n a te ; es w ird ab e r au ch im L au fe des ganzen J a h re s fe stgestellt u n d ersch e in t zweifellos
a ls eu ry th e rm e Fo rm. I n bezug a u f Sauerstoff g eh ö rt diese F o rm zu den euryoxo-
genen Organismen. Das Maximum des Oxygen-Gehalts f ü r diese F o rm im liaikalsce ist
bedeutend, üb e r 14 mg O2 ä u f 1 1; es liegen a b e r zugleich Hinweise von W e t z e l (1928)
vor, daß F. leucas im v e rsum p ften A ltwasser des Flusses Schüssen m it einem ausgesprochenem
H 2S-Gerueh vorkommt. F. leucas erscheint, besonders wenn man das Vorkommen
dieser F o rm nich t n u r im Süßwasser in B e tra c h t zieht, als polytope Form.
Frontonia acuminata Ehrenberg.
Häufig und in g ro ß e r Anzahl an den U fe rn , in stillem, durchwä rmtem W a sse r u n te r
lebenden u n d im Zersetzen begriffenen Algen Ulothrix, Tetraspora u. a. Nich t se lten in
noch frischen Ulothrix-Klumpen, die bei stillem W e tte r im offenen See um hertreiben.
Vorgefunden bei 9— 14°. Als N ah ru n g dienen v o r allem Diatomeen. K ö rp e rlä n g e 155 bis
160 |i, B re ite 60 ; d. h. die E x em p la re des Baikalsees übersteigen ein wenig in ih ren Ausmaßen
die norma len Ausmaße von F. acuminata.
Die L ite ra tu ran g a b en sind in ü |z u g : a u i d ie Ökologie d ie s e r Form sp ärlich ; angegeben fü r k le in e s teh en d e W a sserbecken,
Gräben, k le in e Sümpfe etc. ( Z a c h a r i a s , 1 8 9 3 -1 9 0 2 ; W e U e l , 1928, u. a ) , in Quellen u nd d e r Biozönose des
„Mammon ( S a s s u c h i n , 1928)', im lito ra len D e lta -G eb iit des F lusse s Maggji uES des Lago Maggiore ( A n d r é , 1912).
Lembadion bnllinnm 0. F. M. (Abb. 36).
W u rd e ziemlich häufig in d e r lito ra len Zone vorgefunden, bei T em p e ra tu r von 3,5
bis 16 . Als N ah ru n g dienten kleine Diatomeen, D e tritu s u n d F e tttro p fe n aus zerlegten
Crustaeeen. L. B o s s o l im o (1923) g ib t diese A r t fü r die Bodenalgen der T schiwyrkui-
Ba i an.
In d e r L ite ra tu r w u rd e L , iu llin um häutig e rw äh n t im lito ra len Gebiet von Flüssen, Seen u n d in k leih en verwachsenem
u g d im Ve rsumpfen begriffenen Wa sserbe cken, Gsäben, Altw asse rn u .a .m . (■ L .i é ïn d ’f t r 1900- A n d r é l è l2 -
S c h e w i a k o f f , 189Sj; N o l a n d , 1925;; F a d e j e w, 1926; W e t z e l , 1928, u , ad , wä h ren d a lle r Jahresze iten.
Dieses poljitöpe u nd e U r ÿ t h H i g In fu so r k a n n s i c h ® t z d em m betra chtlichei Menge auch im pelagischen Plankton-
|gruli.ir Teiche entwickeln (W. R y l o w , Tel.-he*von P e le ih o l. Dezember 1923).
Lembadion condioides F au r é -Fr emie f (Abb. 37).
Die H au p tm e rkm a le dieser A r t sind folgende: der K ö rp e r h a t die F o rm ein e r ovalen
Muschel; die s ta rk entwickelte p e ristomale V e rtie fu n g n im m t die ganze K ö rp e rlä n g e ein
u n d is t rechts u n d lin k s v o n d ü nnen L ippen begrènzt. Das Zytostoma lieg t a u f dem
h in te re n Körperendejg 2 u n dulierende Membranen, eine breite, links, u n d eine schmale,
rechts, umsäumen das p e ristomale Gebiet. Dichte, feine u n d k u rz e W im p e rn bedecken
gleichmäßig den ganzen K ö rp e r. Die h in te re Borste feh lt. D e r ovale Makronuklens ist
h in ten links gelegen, d e r ru n d e Mikronuklens a u f der entgegengesetzten Seite. Die pulsie ren
d e Vakuole lieg t a u f d e r dorsalen Seite, in der h in te re n K ö rp e rh ä lfte ; sie öffnet sich
am Grund des Peristoms neben dem Mund d u rch einen K an a l, d e r den K ö rp e r umfaßt.
Das In fu so r schwimmt ä u ß e rs t schnell, das h in te re E nd e nach v orne rich ten d , u n d um
seihe A chse rotie ren d . F a u r é - F r e l a i e t, d e r diese F o rm zuerst beschrieben h a t, g ib t folgende
Ausmaße an : L änge bis 155: |i, B re ite bis 70 ¡i. Die B a ik a lv e rtre te r dieser Spezies,
die allen ü b rig en Merkmalen nach m it L. conchoides F a u r é - F r . überginstimmen, werden
durch g e rin g e re Ausmaße gekennzeichnet, u n d zwar b e trä g t die L änge bei ihn en ’n ich t
meh r wie 100 |i,.die B re ite n ich t meh r wie 50 (i. L. conchoides wurde v o n F a u r é - F r e -
m i e t (1924) a u f d e r Oberfläche n ic h t tie fe r, doch ä u ß e rs t re in e r Gewässer im Gebiete der
Oise gefunden.
Im B a ika lsee e rsche int L. conchoides ebenfalls als re in p lanktisehe s In fu so r, spie lt
jedoch im P la n k to n des Sees kein e wesentliche Bolle, d a es se lten und in g e rin g e r Anzahl
vorkommt. Diese F o rm tra fe n w ir zweimal im offenen See gegenüber dem K ap Pokoiniki,
am 4. V I I I . 1928 in einer Schicht aus 25—0 m Tiefe u n d in d e r Ba rgusin-B ai, 11 km en tfe
rn t vom Nischneje Isgolowje des Sw ja to i Noss am 7. V II. 1928 u n d 3 d e r Bucht am K ap
Elochin, am 1. V I I I . 1928. In allen diesen F ä lle n w a r die T em p e ra tu r des Wassers nich t
h öher als 6,8°, u n d die Gesamtzusammensetzung des P lan k to n s tru g den gewöhnlichen b a ikalisehen
C h a rak te r,
Uronema dubium Penard (Abb. 38).
Diese A r t unte rsch e id e t sich von den ü b rig en Uronema-A rte n d u rch c h a ra k te r istische
Umrisse des v o rd e re n und h in te re n Körperendes, die in gleichartige, kurze, b re ite
F o rts ä tz e ausgezogen sind, welche im optischen S ch n itt viereckig erscheinen. Bei den B a ikalex
em p la ren is t d e r v o rd e re F o rts a tz k o n tra h ie rb a r u n d k a n n sich einziehn; der h in te re
dagegen b ehält seine stän d ig e F o rm bei. Kurze, im z en tra len K ö rp e rte il ziemlich sp ä rlich
v e rte ilte Wimp e rn kleiden den ganzen K ö rp e r aus.
Zoologlca. Heft 83.