nata herrerae die ro ten F a rb tö n e zugunsten d e r schwarzen s ta rk red u z ie rt sind; doch
zeichnet sich diese Rasse, wie die eigentliche zonata, d u rch die m a rk a n te n weißen Ringe
aus. Die kleine N a tte r Chilomeniscus punctatissimus von d e r Is la P a r tid a (E sp iritu
Santo-Inseln, Golf von Ka lifo rn ien ) u n te rsch e id e t sich von Gh. cinctus v o r allem dadurch,
daß jede Schuppe d e r weißen H a lb rin g e einen dunklen Mittelfleek aufweist.
U n te r den opisthoglyphen Colubriden is t die Neigung zum in su la re n Melanismus
weit se ltener zu beobachten, u n d zwar v o r allem deswegen, weil diese Schlangengruppe
a u f In se ln weniger häufig is t als die agly p h en N a tte rn . E ch te in su la re Schwärzung kommt
h ie r vielleicht g a r n ich t vor. In d e r L ite r a tu r k onnte ich die kurz e Notiz von C h a s e n &
S m e d l e y (1927, S, 354) finden, die a u f d e r In se l Galang (Rhio-Archipel) u n te r 13 E xemp
la re n d e r Nachtbaumschlange Boiga cynodon 2 melanistische Stücke nachgewiesen
hahen; S m e d l e y (1931, S. 48) e rw äh n t von den N a tu n a -In se ln ein melanistisches Stück
d e r v e rw an d ten Boiga drapiezn.
E l a p i d a e
Ebenso kommt auch bei den eigentlichen G iftn a tte rn e chter Insel-Melanismus n u r
ganz se lten vor. Mir is t n u r bekannt, daß Notechis scutatus niger nach W a i t e (1927,
S. 328) a u f d e r sü d a u stra lisch en Kangaroo-Insel in d e r Mehrzahl d e r F ä lle ganz schwarz
g e fä rb t ist. K i n g h o r n (1921, S. 146) g ib t eine au s fü h rlich e Be schreibung dieser Schlange
und sagt, daß sie im Leben eine dunkel stah lb lau e (in Alkohol schwarze) F ä rb u n g a u fweise;
selbst die Bauchseite sei dunkel b lau g rau . Auch a u f T asmanien u n d an d e ren I n seln
a n d e r sü d a u stra lisch en K ü s te is t Notechis scutatus m e la u istis c hB - Von Pseudelaps
muelleri is t eine d unkle F o rm (insulae) beschrieben worden; doch scheint sie n ic h t a u f
kle in e re E ilan d e b e sch rän k t zu sein, sonde rn kommt auch a u f Neuguinea vor.
V i p e r i d a e.
Me lanistische Insel-Viperiden g ib t es k aum. Im m e rh in is t e rwähnenswert, daß a u f
d e r In se l Seeland die melanistische P h a se d e r K reu zo tte r (Vipera berus) besonders h ä u fig
vorkommt; n ich t weniger als 15 von 18 d u rch B o u l e n g e r (1895) u n te rsu ch ten Exem-
p la re n w a ren schwarz g efärbt.
C r o t a l i d a e .
Vielleicht is t die in su la re K lap p e rsch lan g e Crotalus tortugensis von d e r k a lifo rn ischen
T o rtuga-Insel im Begriff sich in eine melanistische Ra sse umzubilden: nach K l a u b
e r (1930, S. 12) h a t nämlich dieses Geschöpf eine d unklere G esamtfärbung a ls ih re
ko n tin en ta le S tammform Crotalus atrox.
Schildkröten.
U n te r den inselbewohnenden S ch ildkröten zeigen sämtliche Riesenformen d e r Gattu
n g Testudo, die a u f den Galapagos im Stillen, a u f A ld ab ra , Seychellen u n d anderen
E ilan d e n im Ind isch en Ozean leben bzw. gelebt haben, in ein e r ü b e rau s bezeichnenden
Weise die E rs ch e in u n g des Insel-Melanismus, indem n ich t n u r ih r P an z e r, sondern auch
Ko p f u n d E x trem itä te n gleichmäßig schwarz g e fä rb t sind.
De r Insel-Melanismus is t nebenbei bemerkt n ic h t etwa a u f die K rie ch tie re allein
besch rän k t; vie lm eh r t r i t t e r auch bei einigen an d e ren T ie rg ru p p en au f, alle rd in g s wohl
niemals in ein e r so au ffä llig en Weise. Am m a rk an te sten t r it t die in su la re Schwärzung u n te r
den S äu g e rn wohl bei Lepus insularis in E rscheinung: dieser, a u f d e r E sp iritu -S an to im
Golfe von K a lifo rn ien — dem Wohnort des endemischen Coluber barbouri — lebende Hase
unte rsch e id e t sich d u rch seine glänzend schwarze Oberseite in d e r au ffä llig s ten Weise
von Lepus califomicus xanti, seinem festländischen Verwandten, der n ich t die gerin g ste
Tendenz zum Melanismus zeigt. Man k en n t die in su la re Schw a rz fä rb u n g fe rn e r von e in igen
an d e ren S äu g e rn (z. B. vom Sunda-Leoparden, von einigen Hebriden-Nagern d e r Gattungen
Apodemus, Evotomys, Microtus, fe rn e r von Sorex granti), Vögeln, In sek ten und
soga r Landschnecken; u n te r den le tz te ren zeichnen sich a lle rd in g s auch viele In se lfo rmen,
namen tlich d e r dalmatinischen E ilande , durch au ffa llen d helle Schalen aus.
W äh ren d bei In se lk rie ch tie re n eine Disposition zu r A u sbildung d ü ste r g e fä rb te r, ja
in extremen F ä llen soga r ganz, schwarz er Formen, re c h t weit v e rb re ite t ist, kommt ’die
entgegengesetzte Tendenz H wie schon a u f S. 81 anged eu te t S n u r selten vor; u n d ich
v e rm ag deshalb fü r diese V a ria tio n sric h tu n g in su la re r F a rb k le id e r bei Rep tilien n u r
einige gan z wenige Be ispiele an zuführen. In man ch en F ä llen k a n n sie vie lle ich t d urch
eine P igm en tz e rstö ru n g melanistischer P h a sen zustande kommen: die völlig p igm en tlosen,
einen fa s t k ra n k h a fte n E in d ru ck machenden Stellen a u f dem Kopfe des melanisti-
schen Gekko vittatus vom Nissan-Atoll sin d vie lle ich t so zu deuten. Nich t a u f eine P igm en tz
erstörung, sonde rn a u f eine R ü c k b i l d u n g d e r M e l a n o p h o r e n sind dagegen offenb
a r die beiden a u f S. 81 mitgeteilten F ä lle der in su la ren A u fhellung bei Lacerta
melisellensis lissana a u f Lissa u n d Lacerta lilfordi grueni a u f Troeados zurückzuführen.
Das gleiche d ü rfte auch d e r F a ll sein bei Ameiva alboguttata von d e r Insel Mona (zwischen
H a iti u n d P o rto Rico), die deutlich helle r is t als die a u f P o rto Rico lebende Ausgangsform,
Ameiva exul, u n d bei Constrictor constrictor sabogae von d e r Saboga-Inset;
diese Riesensehlange is t heller u n d rö tlich e r getönt als die z en tra lam e rik an isch e impera-
for-Rasse. Übrigens scheint au ch Constrictor constrictor Imperator a u f den k a ribischen
Corn-Inseln au ffa llen d h e ll zu sein ( B a r b o u r & L o v e r i d g e , 1929, S. 139). E rw ä h n
enswert is t schließlich, daß d e r a u f d e r lan g g e stre ck ten texanischen P ad re -In se l vorkommende
L eguan Holbrookia propinqua stonei n ic h t n u r etwas g rö ß e r ist als die ko n tin en ta le
H. propinqua propinqua, sonde rn im männlichen Geschlecht auch eine deutlich blässere
Gesamtfärbung aufweist als die ko n tin en ta le Ausgangsform.
E in e Red u k tio n d e r Melanophoren k a n n u n te r gleichzeitiger Verm eh ru n g d e r Lipo-
chrome zum F l a v i s m u s und E r y t h r i s m u s fü h ren . D e ra rtig e n F a rb k le id e rn begegn
e t man u n te r den In se lrep tilie n ä u ß e rst selten; wie a u f dem F e s tla n d e ste llen sie bemerk
enswerte Sonderfälle d a r. F lav istiseh e E x em p la re d e r Riesen-Smaragdeidechse (Lacerta
major) scheinen a u f d e r Cycladen-Insel Tinos n ich t selten zu sein: ih re G ru n d fa rb e k an n
sich bis zu einem goldgelben K o lo rit aufhellen; diese F o rm wurde von B e d r i a g a (1882,
S. 76) als „v a r. aurata“ beschrieben. Auch Trimeresurus mcgregori von d e r Ba tan-Insel
(zwischen Luzon und Formosa) is t eine flavistisehe Inselschlange; denn sie zeichnet sich
d u rch eine leuchtend gelbe F ä rb u n g aus, u n d ih re Zeichnung besteht n u r au s ein e r d u n k len,
ebenfalls gelben S e itenlinie und einigen rö tlieh b rau n en Flecken a u f d e r Schwanzspitze.
Noch se ltener is t d e r in su la re E ry th rism u s. D urch erhebliches Dominieren von roten
F a rb tö n en neigen dazu sowohl Tropidurus delanonis wie auch Amblyrhynchus cristatus
a u f der kleinen Osborn-Insel (zwischen Hood u n d Gardner, Galapagos). S t e j n e g e r
(1907, S. 460) e rw äh n t von Hachijo shima (Sieben Inseln) ungewöhnlich in ten siv ro t gefä
rb te Stücke d e r Giftschlange Agkistrodon blomhoffl. E in ebenfalls sehr auffä llig e s rotes
F a rb k le id tr ä g t die Klap p e rsch lan g e Crotalus exsul von der kalifo rn isch en Oerros-Insel: