den Herbst- und W in te rp ro b en , im offenen Ba ika lsee im Be zirk von M a ritu j, wie au ch in
den D u rch sch n itten des südlichen B a ik a l, von M a ritu j bis Murino u n d von B uguldeika
bis C h a rau sa im März—A p ril 1927 k am Staurophrya selbst n ich t vor, n u r ih re Zysten.
W in te rp ro b en au s an d e ren Regionen, speziell au s d e r Ba rg u sin sch en Bucht, w aren im
E x p ed itio n sm a te ria l n ich t v e rtre ten .
Tabe lle XXV.
St. 539S
T ie fe
in m Temp. P H 0 2 mg/1
C02 bi-
C02mg/1 carbón.
mg/l
CaO
mg/1
MgO
mg/1
Zusammensetzung
d e s P lanktons
Bargusin-Bai
zwischen Kap
Cholodjanka u.
Kap Tscherny
5. VII. 1928
0 18,02 7,73 3,27 55,5 35,40
Staurophrya elegans, Am -
p h ilep tu s trachel., Burselia
spumosa, Leucophry s fluv.
Eudorina elegans, Pando-
rina morum, Anabaena,
A phanizomenon, Synedra
acus, Melosira granúlala,
Asplanchna, Synchaeta,
Bosmina, Leptodora u. a.
Im W in te rp lan k to n a n d e re r Seen u n d F lü sse fehlt, la u t den L ite ra tu ra n g a b e n , St.
elegans ebenfalls oder wird n u r einzeln angetroffen; sie is t a n die F rü h ja h rs -, Sommerund
Herbstp e rio d en gebunden; speziell im Gr. P lö n e r See w ird sie in m ax im a le r Zahl
im A p ril angetroffen.
A u f Grund des eben Gesagten k an n also Staurophrya elegans als eupelagische steno-
tope F o rm b e tra c h te t werden, die g ro ß en se ea rtig en Gewässern u n d g roßen F lü ssen eigen
ist. Was den T em p e ra tu rfa k to r an b e trifft, is t St. elegans eu ry th e rm , wenn man a lle in
d e r L ite r a tu r vorkommenden Angaben zusammenfaßt; im B a ika lsee jedoch w ird sie in
b e trä ch tlich e r Z ahl n u r in den Gegenden m it hö h e re r T em p e ra tu r gefunden.
Die Grenze d e r physiko-chemischen Grundfaktoren, die das Vorkommen von St. elegans
im B a ika lsee begleiteten, sind folgende:
T em p e ratu r PH 0 2 mg/1 C02 mg/1
I C02 bicai
mg/1
•b. I
CaO mg/1 MgO mg/1
Oxydierbark.
0 2 mg/1
3,50—18,62 7,3—7,6 1 7,73—11,84. j 0,56—3,27 ¡ 43,2—55,5 21,0—35,40 2,4—4,7 1,50— < 2,15
Fam. Dendros omi dae Bütschl i .
Tridiophrya epistylidis CI. et Lach. (Abb. 149).
Lernaeophrya capitata Pérez (Abb. 150, 151, 152,153, 154).
Dendrosomaradians Ehrenberg (Abb. 155).
Da die vorliegenden d re i A rte n ein an d e r n a h e stehen und ih re gegenseitigen systematischen
Beziehungen noch n ich t vollkommen g e k lä rt sind, h a lten w ir es fü r bequemer,
sie n ic h t g e tren n t, sonde rn zusammen zu b e tra ch ten .
Die G ru n dunterschiede von Trichophrya, Lernaeophrya u n d Dendrosoma sc h a rf h e rvorzuheben,
m a ch t große Schwierigkeiten.
Ohne uns weiter bei den v e ra lte te n Unte rsu ch u n g en von E h r e n b e r g , S t e i n , C l a -
p a r é d e u. L a c h m a n n , S. K e n t , S t o k e s u .a . au fzu h a lten , d a ih re Angaben vollkommen
von den sp ä te ren F o rsch e rn aufgenommen worden sind, wollen w ir versuchen, die
Grundmerkmale d e r vorliegenden 3 A r te n a u f Grund sp ä te re r u n d so rg fä ltig e r aúsge-
fü h rte r Untersu ch u n g en von S c h e w i a k o f f (1893), S a n d (1901), R o u s s e a u und
S e h o u t e d e n (1907), H i e k s o n und W o d s w o r t h (1909—10), P é r e z (1903) O o l l i n
(1911—13), H o lm (1925) u .a . zu vergleichen.,
Alle d re i Gattu n g en gehören zu r F am ilie Dendrosomidae. Folgende Merkmale sind
fü r Trichophrya epistylidis, Lernaeophrya capitata u n d Dendrosoma radians gemeinsam:
d e r K ö rp e r is t festgeheftet, a symme trisch, von u n reg e lm äß ig e r F orm, ohne Stie l u n d Gehäuse,
m it d e r ganzen Hinte rflä ch e d e r U n te rlag e aufliegend, g e lap p t oder v e rä ste lt; die
geraden, geknöpften T en tak e l sin d zu Büscheln an g eo rd n e t u n d stehen an den E nden der
L ap p en oder Äste. Zahlreiche p u lsie ren d e Vakuolen. D e r K e rn is t b an d fö rm ig verzweigt
u n d e rstre ck t sieh in die Äste u n d L appen. Die F o rtp flan zu n g geschieht d u rch in n e re
Knospung. Die S chwärmer sind p e ritric h .
Wenn w ir uns den Unterschieden zuwenden, die zwischen den e rw äh n ten G attungen
u n d A r te n bestehen, so erweist sich in bezug a u f ih re Merkmale am sch ä rfsten abgegrenzt
die G a ttu n g Dendrosoma m it d e r éinzigen A r t D. radians*).
D. radians u n te rsch e id e t sich von den beiden üb rig en A r te n v o r allem d u rch seine
äu ß e re Gestalt: d e r K ö rp e r z e rfä llt deutlich in den b asalen Stolon, die Unterfläche, die
d e r U n te rlag e au flieg t, u n d in die sich u n te r verschiedenen Winkeln erhebenden „H än d e “ .
Die Unterfläche k a n n sich im Proz eß des Wachstums verzweigen u n d dan n , d u rch V e rein
ig u n g einzelner Äste, ein n e tz a rtig e s Aussehen erh a lten . Die H än d e stellen lange, la p p
ige F o rtsä tz e d a r, die sich meh rma ls verzweigen. F e rn e r ü b e rtrifft Dendrosoma radians
in seinen Ausmaßen die beiden an d e ren A rte n bedeutend u n d k a n n bis 2,4 mm erreichen.
Die geknöpften Tentakel, d eren L änge in A b h än g ig k e it von verschiedenen Um stän den
s ta rk v a riie re n k an n , erre ich en jedoch nie die hei Lernaeophrya beobachtete Länge.
Ih re maximale L änge b e trä g t nach H i e k s o n 75—90 |¿. Die zahlreichen Mikronuklei sind
zu kleinen H au fen g ru p p ie rt oder liegen v e r s tre u t in gewisser E n tfe rn u n g von einander
u n d sind in allen E n tw ick lu n g sstad ien eines b e stimmten In d iv id u um s deutlich e rk en n b
a r (H i e k s o n , 1909^-10). Die S chw ä rm e r h aben eine flach gewölbte F o rm m it einem
G ü rte l von e inigen Wimp e rre ih en . Durchmesser des K ö rp e rs 60 ¡k, die Höhe 40 ¡aj.'Sh-IO
pulsie ren d e Vakuolen. Die Knospenbildung w ird gewöhnlich schon hei g u t entwickelten
In d iv id u en , h äufiger in den Händen, se ltener im Stolo beobachtet.
Die beiden an d e ren Gattungen, Lernaeophrya u n d Trichophrya, sind ein an d e r sehr
nah e v e rw an d t u n d n ä h e rn sieh gleichzeitig au ch Dendrosoma. Deswegen k a n n au ch jede
von ihn en n ich t so bestimmt c h a ra k te ris ie rt werden wie die G a ttu n g Dendrosoma. Die
Selbständigkeit d e r G a ttu n g Trichophyra wurde ebenfalls häufig b e s tritten : d ’U d e k e m
(1857), B a d e o k (1880), E n t z (1896) b e tra ch ten Trichophrya als sessile F o rm von Toko-
phrya cuadripartita u n d an d e re r m it einem Stie l verseh en e r Acinetiden. B ü t s c h 1 i
(1876) u n d S c h e w i a k o f f (1893) b e s tre iten dies. Ih n en gesellt sich auch B. Co 11 i n zu.
L e tz te re r F o rs ch e r weist jedoch zugleich d a ra u f hin, daß e r bei K u ltiv ie ru n g v erschiedener
Acinetiden, die n o rm a l m it einem F ü ß ch en v ersehen waren, das A u ftre ten von
*) Die Gattung Dendrosoma en th ä lt einstweilen n u r e in e fe sh b estlm m te Art, D. radians E h r b g . H i c l t s o n und
W o d s w o r t h a b e r sp re ch en d ie V e rmutung aus, d aß d ie von ih n en im -B rid gw a te r Canal b e i Manchester g e fundenen
Dendrosoma-Exempla re u n d d a s b e i Birmingham g efu n d en e v ielleich t zwei versch ied en en A rte n angehören, d a b e i ih n en
(in ex trem en Fällen) ein Unterschied in d e r Anzahl u n a d e r Lage d e r M ikronukleen v o rh a n d en ist; b e i d e r e rs te n Form
sind sie zahlreich u nd liegen in Häufchen, b e i d e r zweiten jedoch sind sie s e h r w e n ig » u nd in b ed e u ten d e r E n tfe rnung
vo n e in a n d e r ze rstreut.