ist diese Schicht an den E nden der H än d e entwickelt, wo sich das D u rch tre te n d e r S au g n
äpfchen d urch dieselbe k la r unterscheiden läß t. Das P la sm a is t g robkörnig, gelb-braun
g e fä rb t. E in ig e p u lsierende Vakuolen sind vorwiegend im u n te ren K ö rp e rte il und an der
Ansatzstelle der Hände angeordnet. Der K e rn besteht aus einem kompakten basalen Teil
u n d aus bandförmigen Zweigen, die sich in d e r Kiclitung d e r H ände hinziehen u n d n u r
in den u n te ren Teil d e r H ände eingehen. 3—6 M ikronuklei sind in d e r Nähe des basalen
Teils des K e rn s angeordnet.
Die Z ugehörigkeit dieser Fo rm zu r F am ilie Dendrosomidae u n te rlie g t d u rch au s k e inem
Zweifel. Diese F am ilie weist n u r 2 G attungen au f, die ein echtes F ü ß ch en besitzen:
Dendrosomides und Rhabdophrya. Der F o rm des F üßchens und d e r S tru k tu r des K e rn a
p p a ra ts nach n ä h e rt sich die vorliegende F o rm seh r d e r Ga ttu n g Dendrosomides, zu der
w ir sie auch stellen. Da ab e r zwischen d e r b ish e r alle in bekan n ten A r t Dendrosomides
pagiiri Co l i i n u n d u n se re r F o rm eine Re ihe von Verschiedenheiten besteht, und zwar in
bezug a u f den B a u und die Zahl der Hände, die V e rte ilu n g d e r T en tak e l a u f dem K ö rp
e r u n d die Z ahl der Vakuolen, sondern w ir u n se re F o rm als neue A r t Dendrosomides
tumidus ab.
Ub e r die Fortp flan zu n g von D. tumidus b rin g en w ir h ie r n u r Weniges: w ir fanden
u n d u n te rsu ch ten gegen 20 In d iv id u e n , d a ru n te r k e in einziges E x em p la r m it einem ver-
miformen F o rtsa tz , d e r bei D. paguri Col . k o n s ta tie rt wird . In einem F a lle beobachteten
w ir eine F o rtp flan zu n g durch in n e re Embryonen: in der Emb ry o n a lk am m e r des M u tte rexemplars
w a r ein ro tie ren d e r Embryo von g e s tre ck t o valer F o rm m it e inigen sc hräg
v erlau fen d en W im p e rg ü rte ln sich tb a r. C o l l i n n im m t an, daß au ch bei D. paguri au ß e r
d e r Fortp flan zu n g durch „ind iv id u s ve rm ifo rm e s“ noch eine F o rtp flan zu n g d u rch Em b
ryonen besteht.
D. tumidus wurde a u f den Gliedmaßen d e r K ü s ten g am m a rid en im A u g u s t 1928 bei
M a ritu j angetroffen; diese Sukto rien siedeln sich gewöhnlich an d e r Ansatzstelle d e r S ta cheln,
zuweilen auch a u f den Stacheln se lbst an.
Die G a ttu n g Dendrosomides, wie auch die ih r v e rw an d te G a ttu n g Rhabdophrya um faß
ten b ish e r n u r je eine m a rin e A rt.
Familie D en d r o c om e tid a e Stein.
Dendrocometes paradoxus St. (Abb. 157, 158, 159, 160, 161, 162, 163).
D. paradoxus is t im Ba ika lsee ä u ß e rs t weit v e rb re ite t. Dies S u k to r wird a u f lebendigen
und toten Gammariden absolut ü b e ra ll, in allen Teilen des Sees, bei a lle r Mannigfa
ltig k e it ih re r Bedingungen und zu allen J a h re s z e iten angetroffen und ersch e in t somit
a ls eine in hohem Grade polytope u n d euryöke Fo rm. Die T empera tu rg ren z en , in denen
D. paradoxus im Ba ika lsee angetroffen wurde, können u n g e fäh r a u f 0—23° festgesetzt
werden; die pn-Grenze von 7,0—9,6; die Sauerstoff grenzen: von einer Ü b e rsä ttig u n g (bis
14 mg a u f 1 1 bei 4°) bis zu Wasser m it g rö ß e re r Menge sich zersetzender o rg anischer Substanzen.
Ebenso offenba rt D. paradoxus eine seh r hohe S tu fe von E u ry b a th ie : e r wurde
von der K ü s te an bis 1320 m Tiefe angetroffen. Da dies S u k to r a u f dieser ungemeinen
Tiefe noch ziemlich häufig und zuweilen in b e trä ch tlich e r Anzahl vorgefunden wird , ist
anzunehmen, daß es zusammen m it den entsprechenden Gammariden im Ba ika lsee bis zu
seinen Grenztiefen vorkommt. Somit erweist sich D. paradoxus gleich g u t an g ep aß t sowohl
an die Bedingungen des astatisch en Regimes des Küstengebiets — wo verschiedene
F ak to ren des äu ß e ren Milieus zu gewissen P erioden n ich t n u r jahresze itlichen, sondern
auch Tagesschwankungen unterlieg en — als auch a n die Bedingungen d e r Tiefenzone des
Baikalsees, wo die Bedingungen sich d u rch eine vollkommene Gleichmäßigkeit auszeichnen
und wo soga r die Ja h re sschw an k u n g en d e r T em p e ra tu r und a n d e re r F ak to ren fehlen.
E in U nterschied in bezug a u f die Häufigkeit des Vorkommens von D. paradoxus in
horizo n ta le r Rich tu n g wurde n ich t wahrgenommen. In v e rtik a le r R ich tu n g jedoch u n te r lieg
t in den e rsten 100—150 m die Häufig k e it des Vorkommens und die Anzahl d e r In d iv
iduen p ro W ir t wenigen Ve rän d e ru n g en ; denn mit zunehmender Tiefe n im m t die Menge
der In d iv id u e n im allgemeinen allmäh lich ab — wie dies bei einigen an d e ren eu ry b a th en
In fu so rien der F a ll ist — , jedoch werden auch in seh r ansehnlichen Tiefen noch Gammarid
en angetroffen, die d ich t m it Dendrocometes besiedelt sind. Die V e rän d e ru n g des
Druckes beim Emporholen aus g roßen Tiefen a n die Oberfläche v e r trä g t Dendrocometes
ausgezeichnet, ohne im g e rin g sten beschädigt zu werden. D. paradoxus wird bei Gamma-
rid en me ist a u f den Kiem en b lä tte rn , a u f d e r Oberfläche u n d an den K iem en rän d e rn a n getroffen.
A u f d e r Oberfläche d e r Kiemen is t die Zahl der In d iv id u e n ste ts seh r gering,
selten ü b e rste ig t sie 5— 10 E x em p la re ; an den K iem en rän d e rn dagegen können die S uktorie
n zuweilen in F o rm eines unun te rb ro ch en en Zaunes a u f sitzen: in einem F a lle zählten
w ir am R ande d e r Kieme bis 100 S tück Dendrocometes von verschiedenem Alte r.
A u ß e r den Kiemen siedeln sich die Dendrocometes n ich t selten a u f den äu ß e ren und
in n e ren Zweigen d e r Pedes sp u rii an , wobei sie sich zwischen den B orsten d e r F üße, zuweilen
au ch a u f die Bo rsten selbst verteilen. H ie r k an n ih re Anzahl auch b e trä ch tlich
anwachsen; so wurden selbst in P ro b en a u s einer Tiefe von 1313 m bis 20 In d iv id u e n a u f
jedem Fü ß ch en des Krebschens angetroffen.
In morphologischer H in sic h t weist D. paradoxus im Ba ika lsee eine sehr bedeutende
V a r ia b ilitä t a u f u n d lie fe rt eine sehr große Zahl von Morphen. Als die zwei extremen
Fo rm en w ä ren zu b e tra ch ten einerseits: die gewöhnliche F o rm (Abb. 157) m it ih rem ru n den
oder ovalen K ö rp e r, d e r a n einen abg ep la tte ten W a sse rtro p fen e rin n e rt, 100—110 j*-
groß ist, m it se iner ganzen u n te re n F lä ch e au f d e r U n te rlag e fe stsitz t u n d dessen Arme
sich strahlenweise nach den Seiten, u n g e fäh r a u f dem Niveau der zen tra len Q u erschnittlin
ie ausstrecken, und die als fo rma typica angesehen werden k an n ; an d e re rse its: die
F orm, deren K ö rp e r in einen langen Kegel ausgezogen ist, dessen u n te re r v e rschm ä le rte r
Teil eine A r t Fü ß ch en bildet, das ganz a n d e r Basis ein wenig v e rb re ite r t is t u n d a u f dem
das T ie r sich hoch üb e r die Kieme erhebt. Die Länge k an n bei diesen gestre ck ten Dendro-
cometes-Fo rm en bis 180 p- betragen, die B re ite k an n im oberen Teil ä u ß e rs t verschieden
sein, bis 80 {¿, im u n te ren Teil n u r bis 10 u-. Die Arme sin d zum ap ik a len Teil hin g ed rän g t,
seh r in die Länge gezogen, e rre ichen bis 320 j*. u n d erscheinen emporgerichtet; die ganze
äu ß e re Gestaltung des S u k to rs offenba rt somit ein energisches Wachstum in einer Richtun
g . Die Zahl d e r Arme b e trä g t gewöhnlich 3, se ltener sind es 4 oder 2. Diese Modifik
a tio n is t von u n s als fo rma elongata definiert worden (Abb. 163).
Zwischen diesen extremen Formen liegen einerseits zahlreiche Übergangsgliede r, a n dere
rse its weist jede einzelne F o rm noch eine Reihe Seitenabweichungen auf.
Die typischen D. paradoxus weisen im Ba ika lsee g roße Verschiedenheiten in bezug
a u f die Anzahl und die Verzweigung d e r Arme au f, worauf schon f rü h e r mehrmals bei
Be schreibung von Dendrocometes auch a n d e re r Wasserbecken hingewiesen wurde. So
können w ir z. B. m it E i s m o n d (1895) betonen, daß das Vorhandense in von 4 Armen fü r
Dendrocometes nich t typisch ist. Bei E xempla ren aus d e r Umgegend von W a rsch au
schwankt die Z ahl d e r Arme nach den Angaben E i s m o n d s von 2 bis 9. Bei den baika