
 
		te r   S tücke  lebt.  Von  Emoia  sanfordi  w ird   ein  ganz  schwarzes  S tü ck   von  d e r  In se l  Gaua  
 (Neue  Hebriden)  d u rch   B a k e r   (1928,  S.  298;  als  samoensis)  e rw äh n t;  ü b e rh a u p t zeichnet  
 sich  die  Gaua -P o p u la tio n   gegenüber  d e r  von  E fa te  d u rch  ein stä rk e re s  V orhandense in des  
 schwarzen Pigmen te s aus.  Bei dem p ra ch tv o llen   Sm a rag d sk in k   (Dasia  smaragdina)  tre ten   
 au f  den Ma rsh a ll-In se ln   re c h t  häufig me lanistische M u tan ten   au f. Auch  bei dem  halbmela-  
 nistisch en   Ablepharus  boutonii  mayottensis  von  d e r  Komoren-Inse l  Mayotte  hab en   sich  
 ausgesprochen  vollmelanistisehe M u tan ten   ausgebildet. 
 Genau  das  gleiche B ild   sehen w ir  au ch   bei  Insel-Schlangen. Be i d e r Seychellen-Natter,  
 Lycognathophis  sechellensis,  kommen  melanistische  In d iv id u e n   n am en tlich   a u f   d e r  In se l  
 S ilhouette  vor.  Inm itte n   n o rm a lg e fä rb te r  Stücke  sind  re c h t  häufig  me lanistische  bei  der  
 a u f  den  In se ln   J a p a n s   lebenden  Elaphe  quadrivirgata.  Von  dem  g roßen  H ü h n e rfre s se r  
 (Spilotes  pullatus)  leb t  die  ganz  schwarze  F o rm   als  Mu ta tio n   a u f   T rin id a d   neben  der  
 S tammform,  w äh ren d   sie  - S  äh n lich   wie  Pseudaspis  cana  a u f  der  Robben-Insel  bei  K a p s 
 ta d t — a u f  Tobago  a lle in  v orkommt  oder mindestens  seh r  erheblich  domin ie rt. Nach A n n 
 a n  d a l  e  (1905,  S.  174)  w ird   die  Glan zn a tte r, Dendrelaphis pictus andamanensis,  a u f  den  
 Andaman en   n ic h t  n u r   in   hellen,  sonde rn  au ch   in  nachged u n k e lten  E x em p la ren  gefunden.  
 Bei  d e r  a u f  H a iti  vorkommenden  N a tte r   Leimadophis  parvifrons  tre te n   melanistische  
 Stücke  auf,  die  in   bestimmten  Gegenden  v o rh e rrsc h en   u n d   nach D u n n   (1920,  S.  39)  eine  
 se lbständige  geographische  Ra sse  b ilden  (L.  parvifrons  niger).  Von  d e r  opisthoglyphen  
 B a um n a tte r  Boiga  cynodon  sin d   melanistische  S tücke  von  P u lu   G alang  (Rhio-Archipel)  
 bek an n t.  Ve rm u tlich   is t  au ch   die  insulae-F o rm   d e r  p ap u an is ch en   G iftn a tte r  Pseudelaps  
 muelleri  nich ts an deres a ls eine me lanistische Mu tan te .  Auch  d e r  in  A u s tra lie n   g e fü rc h te te   
 Notechis  scutatus  bildet  n ich t  n u r   a u f   dem  K o n tin en t,  sonde rn  besonders  au ch   in   T a sm 
 an ien   kohlschwarz  g e fä rb te   In d iv id u e n   aus,  die  sich  von  den  n o rm a l  g e fä rb te n   sc h a rf  
 unterscheiden. 
 Alle  diese  u n d   noch  manche  an d e re   Beispiele  sprechen  also  entschieden  fü r   eine  d isk 
 o n tin u ie rlich e ,  sp ru n g h a fte   E n ts te h u n g   melan istisch e r Muta tio n en ;  von d e ra rtig e n   Insel-  
 P o p u la tio n en   is t  n u r   noch  ein  S c h ritt  bis  zu  solchen,  die  säm tlich   au s  geschwärzten  In d iv 
 id u en  bestehen. — W ie   schon  e rw äh n t, k önnen  ab e r  auch  in su la re   P o p u la tio n en ,  die  eine  
 Neigung  zum Melanismus  e rkennen  lassen,  ein  k o n tin u ie rlich e s  V a ria tio n sb ild   zeigen,  das  
 sich  entweder  d u rch   eine  S um m ie ru n g   gan z   k le in e r M u ta tio n ssch ritte   e rg ib t oder  ab e r  au f  
 e in e r  sek u n d ä re n   V e rb a s ta rd ie ru n g   d e r  M u tan ten   m it  den  In d iv id u e n   d e r  S tammform  
 b e ru h t. 
 Bek an n tlich   sind  melanistische M u ta tionen  auch  bei  vielen  an d e ren  T ie rg ru p p e n   v e r b 
 re ite t:  so  z.  B.  bei  In sek ten ,  Amphibien,  Vögeln  u n d   Säu g e tie ren .  Auch  in   diesen  T ie rg 
 ru p p e n   kommt  die  S chw a rz fä rb u n g   entweder  n u r   bei  v ereinzelten  In d iv id u e n   oder  ab e r  
 a ls  Rasse-,  A rt-  oder  se lbst  Gattungs-Merkmal  vor.  A u f  In se ln   sind  melanistische  Muta 
 n te n   namen tlich   au s  d e r  Vogel weit  b e k an n t  geworden:  so  is t  beispielsweise  sowohl  bei  
 einem  F lieg en sch n äp p e r  a u f  Neuseeland  (Rhipidura  flabellifera)  wie  bei  einem  Z uckervogel  
 a u f   den  A n tillen   (Coereba  saccharina)  je   eine  melanistische  M u ta tio n   au fg e tre ten ,  
 d ie   sich  au ffa llen d   ra s c h   au sg eb re ite t  u n d   die  Stam m fo rm   immer  m eh r  v e rd rä n g t  h a t  
 ( S t r e s e m a n n ,   1925,  S.  163;  1926,  S.  385).  Manche  n e ianistische  Mu ta tionen  u n te r  den  
 Vögeln  u n d   S äu g e rn   zeigen  in   ih rem  A u ftre te n   eine re c h t weitgehende P a r a lle litä t  zu  den  
 V e rh ä ltn issen ,  die w ir  bei  den K rie ch tie re n   k ennen g e le rn t haben. 
 Auch  an d e re   V a ria tio n en ,  die  w ir  im  zweiten  Teile  dieser  A b h an d lu n g   als  „Insel-  
 Me rkmale“  n ä h e r  besprochen  haben,  ste llen  ganz  äh n lich e  M u ta tionen  d a r,  wie  d e r  Melanismus. 
   Von  den  V a ria tio n en   des  F a rb k le id e s  sei  h ie r  v o r  allem  die  Neigung  z u r  R ü c k b 
 i l d u n g   d e r   Z e i c h n u n g s e l e m e n t e   noch  einmal  e rw ä h n t  (vgl.  S.  80).  E s  h an d e lt  
 sich  dabei  ganz  zweifellos  um   eine  erbliche,  vie lle ich t  dominante V a ria tio n :  so  e rh ie lt  ich  
 z. B.  im Sommer  1925 au s einer K reu zu n g  zwischen einem s ta rk  re tik u lie rte n  Männchen der  
 Lacerta  sicula mertensi  au s  P a e stum   (Golf  von  Salerno,  S üditalien)  u n d   einem Weibchen  
 d e r  zeichnungslosen  P h a se   vom  gleichen  F u n d o rt  4  Nachkommen,  die  säm tlich   eine  fa st  
 völlig verloschene Zeichnung h a tte n .  Die zeichnungslose P h a se  — die üb rig en s bei manchen  
 L a c e rtid en -A rten   keine Mu ta tio n   ist,  sonde rn a ls konstan te s A rtm e rkm a l  am  E n d e  d e r onto-  
 genetischen E n tw ick lu n g   in  E rsch e in u n g  t r i t t   is t  n u n   besonders  häufig  bei  Inselechsen.  
 So  tre te n   an   d e r  a d ria tisch en   K ü s te   d e r  B a lkan-Halbinsel  die  beiden  Eide chsen  Lacerta  
 melisellensis fiumana u n d  L. sicula n ic h t  n u r  in   d e r  normalen,  d u rch   eine  in   L än g sb än d e rn   
 an g eordnete  Fleckenzeichnung  ch a ra k te ris ie rte n  P h a se  au f, sonde rn au ch  in  d e r e rw äh n ten   
 ganz  oder  nahezu  zeichnungslosen  Mu ta tion.  Es  is t  n u n   seh r  au ffä llig ,  daß  diese  degressiven  
 Muta tionen,  die a u f  dem d a lm a tin isch e n  F e stlan d e  höchstens  33%  d e r P o p u la tio n  a u s machen, 
   a u f   vielen  da lm a tin isch en   In se ln   h äufiger  sind  als  a u f  dem F e stlan d e ;  a u f  einigen  
 E ilan d e n   (Solta,  S tip an sk a )  kommen  sie  soga r  a lle in   vor.  Bei  d e r  sa rdisch-sizilischen  Lacerta  
 sicula  cettii  werden  völlig  zeichnungslose  S tücke als  eine au ß e ro rd en tlich  g roße Selte 
 n h e it  beobachtet;  a u f   meinen  Re isen  nach  S a rd in ie n   u n d   Sizilien  k onnte  ich  ü b e rh a u p t  
 n u r   ein  einziges  Stü ck   dieser  e ig en a rtig en   P h a se  finden. A n d e rs ab e r a u f kleinen E ilan d en ,  
 so  a u f  d e r  toskanischen  In se l  Giglio:  d o rt  werden  die  In d iv id u e n   d e r  A u sgangsform  (mit  
 m a rk a n te r   Re tikulations-Zeichnung)  von  solchen  m it  verloschenen  Zeichnungselementen  
 s ta rk   zu rü ck g ed rän g t;  e rste re   ste llen  etwa  40%  d e r  Ge samtpopulation,  letztere  dagegen  
 60% d a r; von den 60% gehören n u n  40%  d e r völlig  zeichnungslosen F o rm   an, wäh ren d   20%  
 noch  Z e ichnungsspuren  erk en n en   lassen —  sie  sin d   vielle ich t  a ls  B a sta rd e   zwischen  der  
 Ausg an g sfo rm  u n d   d e r M u ta tio n  au fzufassen ( Me r t e n s ,   1932a) — .  Ähnlich  d ü rfte n   auch  
 die V e rh ä ltn isse   a u f  d e r  b en a ch b a rten   In se l  G ian n u tri,  wo  die  gleiche  Lacerta  sicula  tyr-  
 rhenica  lebt,  liegen:  von  3 Echsen,  die ich  von  do rt gesehen habe, h a tte  ein Stü ck  eine seh r  
 m a rk a n te   schwarze  Netzzeichnung,  eins  w a r  völlig  zeichnungslos  u n d   eins  zeigte  noch  
 g e rin g e   Z eichnungsspuren. 
 S eh r in te re s s a n t is t auch, d aß  r o t b ä u c h i g e  M u tan ten  von Lacerta sicula campestris  
 u n d   L.  sicula sicula,  die  a u f  dem F e stlan d e   n u r   ganz  v e re in z e lt a u f  tre te n   u n d  me ist n u r   an  
 das  männ lich e   Geschlecht  g ebunden  sind,  a u f  In se ln   wieder  se h r  häufig,  teilweise  soga r  
 v o rh e rrsc h en d   sein  können.  Das  g ilt  beispielsweise  fü r   die  P o p u la tio n en   d e r  istrisch-  
 d a lm a tin isch en   In selwelt,  wo  —  wie  a u f  dem  Qua rn e ro -E ilan d   Galjola  -B   au ch   eine  in  
 beiden  Geschlechtern  k u p fe rb ä u ch ig e   Mu ta tio n   d e r  Lacerta  sicula  vorkommt.  Ähnliches  
 habe  ich  a u f  Sizilien  u n d   P a n te lle r ia   beobachtet:  die  in   Südsizilien  ä u ß e rs t  seltene  ro tb ä u chige  
 Muta n te   von  Lacerta sicula  cettii w a r  a u f   d e r  In se l P a n te lle ria   entschieden  häu fig e r  
 zu  beobachten;  u n d   die  gleiche  Mu ta tio n   is t  wiederum  bei  d e r  nordost-sizilischen  Lacerta  
 sicula  sicula  s tä rk e r   v e rb re ite t  als  a u f   dem  ita lien isch en  Festlan d e .  Auch  die  ro tb äu ch ig e   
 P h a se   von  Lacerta  melisellensis  fiumana  is t  a u f  den  E ilan d e n   häu fig e r  au ch   beim  weiblichen  
 Geschlechte  an zutreffen  a ls  a u f   dem F estlande . 
 Re cht  a u ffä llig e  Z e i c h n u n g s m u t a t i o n e n   h a t a u f m anchen  In se ln   au ch   d e r w e itv e rb 
 re ite te   Ablepharus  boutonii  ausgebildet.  A u f  d e r  S u nda-Insel  Sumbawa  fan d   ich  im   a llgemeinen  
 eine  re c h t  einh e itlich   gezeichnete Ra sse  (Ablepharus  boutonii  sumbawanus)  vor,  
 die  a u f   dem R ücken  zwei  p a a rig e ,  d u n k le   L än g ss tre ifen   aufweist;  a n   e in e r  Stelle  fing  ich  
 jedoch  ein  S tück,  dessen  Zeichnung  d u rch   einen  u n p a a re n   D o rsa ls tre ifen   sich  sc h a rf  vom 
 Zoologien.  Heft  84.  g l