Ausmaße vollkommen k la r zutage tr itt. Die Süßwasserformen des Baika lsees nehmen in
d ieser H in sic h t ganz re ch tm äß ig den äu ß e rsten P la tz ein, d a sie eine max ima le V e rrin g e ru
n g a u f weisen.
Tab. XXXI.
Tintinnopsìs tubolosa le v. Sewastopel-Bai 158»-top** B ottnischer Busen 9SO/* S t / B a ik a l 125/*.'80/*
n K aracensìs Br. H elder 110/ - 158** O dessa-B ai 1 2 9 /-5 7 / u h 150/1-80/i 125/*.' 95/*
» OavidoHii ver. Mittelland-Beer 193/*-160/*. Schwanes Meer209/-taf** K ieler B ucht 1 * 0/- 135,> i » 8 2 /- 1 5 /
» m eunierì Kof. 1 Karisches Meer 13/*-1/8/* O dessa-B ai 120/1-92./*■ E lbe M ündung 98/* -IS/* « 8 5 /*- 35/*
! . iìnt/nnopsis sp Br.
» tobìancoì ver fu si fo n Kaiser H tilhKanel HO/*: 130/* » 55/* - 50/*
» pyriform ìs sp .n . O dessa-ßai(Tnucula)
9 0 /- 5 ^ /
u 55/1 - 50/*
n form osa sp .n . 8 areni} M eer (la n g u sta /e) . 85/*
C ox!iella h e tix Br. M ittellend.M eer 1 3 5 / Schw anes M eer 17$/* -108/* K ieler B u ch t 900/*-120/* » 95/* ~8tyU
A cin ete tro n ca te Colilo A tlantischer Ozean 5 0 / « 90/1
D ac/y/ophrya C ollim i sp.n-
(• ? D .rosevnfa Col./
80/*? * 8S/*-90/t
Discophrya tum ida sp n . W eisses Meer Baren!} Meer . 55/*-85/t
( 0. conipes Mer. J *900-/00»
Lernaeophrya capitata P erei. fta fen v. Bordeaux 500/* - 900» ßridgewe/erM im albei^ Elbo M ündung 800/* « 3 0 0/-MO/*
D endrosom ides fom id u s sp n . A ilant. Oiean (O-paguri)300/* * 185/
Vorticella sertv/arium Kent. * » , Mille/l- Meer 80*/ - OS» * 5 0 /-9 5 /
fileò d o styla pertucide-spn.
( t jp . commensa/is Bob.
K iele r B u ch t ? / • Z1/-25/*
Cyclolrochium virid e sp .n . B aren% M eer • 9 5 /
n brunneum sp n . C .gigas 2 5 0 / • 125/
Wie b e k an n t w ird eine analoge V e rm in d e ru n g d e r Ausmaße beim Ü b e rg an g aus
Meeren in Brackwassergegenden u n d in Süßwasser auch bei v ielen an d e ren Gruppen
m a rin e r Organismen beobachtet; allgemein bek an n te Beispiele lie fe rt in dieser H in sic h t
die Bevölke rung der Ostsee.
Wenden w ir u n s n u n an d e ren im B a ika lsee vorkommenden m a rin en F o rm en zu.
A u f die T in tin n o id e a folgen, d e r Anzahl d e r A rte n nach, die S uctoria . Zu den m a r inen
Elementen gehören in dieser Gruppe im B a ika lsee folgende A rten :
Acine ta truncata C o 11 i n L ernaeophrya capitata P é r e z
Dactylophrya Collinii sp. nov. Dendrosomides tumid u s sp. nov.
Discophrya túmida sp. nov.
Acineta truncata Col . , ein ziemlich selten vorkommendes m a rin e s S u k to r, das im
A tlan tisch en Ozean a n f Copepoden, an den U fe rn d e r Normandie angetroffen w ird ; im
Süßwasser is t diese F o rm bishe r n ich t vorgefnnden worden. Im B a ika lsee k am sie in g ro ß
e r Anzahl a n f Gammariden vor, in ein e r Tiefe v o n 150—742 m. Die b a ikalischen E xemp
la re von Acineta truncata u n terscheiden sich von den m a rin en d u rch etwas kle in e re
Körp e rm aß e : sie sind n ic h t ü b e r 40 |r lan g , die m a rin en In d iv id u e n dagegen 50 |i. I n allen
ü b rig en wesentlichen Merkmalen sind die B a ik a lfo rm en den m a rin en F o rm en d e r Ac.
truncata vollkommen gleich.
Dactylophrya Collinii sp. nov., ein ä u ß e rs t origine lles S u k to r, n ä h e rt sich sta rk ,
ja is t vielleicht soga r identisch m it d e r noch seh r ungenügend e rforschten, bishe r e in zigen
A r t der Ga ttu n g Dactylophrya, D. roscovita C o l., die a u f dem Hy d ro id Diphasia
attenuata im Atlan tisch en Ozean, an den n ördlichen U fe rn F ra n k re ic h s vorkommt. Im
Ba ika lsee is t sie in g ro ß e r Menge a u f Gammariden au s Tiefen von 597 u n d 727 m gefunden
worden. Die Gegenüberstellung d e r Ausmaße d e r h aikalisehen E x em p la re von Dactylophrya
m it den m a rin en k a n n wegen Mangel an entsprechenden g enauen Angaben in der
L ite r a tu r fü r diese letzteren n ic h t vorgenommen werden.
Discophrya túmida sp. nov. muß ih re n H au p tm e rkm a len nach zu r Gruppe p rim itiv
e r monaxoner Fo rm en gestellt werden, die von Co H i n in d e r d r itte n Sektion d e r Gattu
n g Discophrya v e re in ig t sind, die ausschließlich m a rin e A rte n einsehließt. Diese F o rm
n ä h e rt sieh am meisten der D. conipes M e r e s c h k o ws ki , die im lito ra len Gebiet des
Weißen u n d Barents-Meeres sehr v e rb re ite t ist. Im Ba ika lsee wurde Discophrya au f
Gammariden au s Tiefen von 600—1313 m angetroffen. Ih re n Ausmaßen nach e rsche int
Discophrya túmida im Vergleich m it Discophrya conipes als 3— 3%mal kleinere Form.
Lernaeophrya capitata P é r e z is t eine typische Brackwa sse rform, die b ish e r au sschließlich
in schwach sa lzhaltigen u n d p rak tisch süßen Wa sse rn k o n s ta tie rt wurde, die
in u nm itte lb a re r Ve rb in d u n g m it dem Meere stehen, wie z. B. in den K an ä len von B o rdeaux,
Manchester, der E lbemündung usw. In diesen Bedingungen is t Lernaeophrya
d u rch einen spezifischen Symphorismüs an den ebenfalls brackwässerigen Hydroiden
Cordylophora lacustris gebunden. Im Ba ika lsee g eh ö rt Lernaeophrya zu den sehr v e rb re ite
ten U ferformen u n d se tz t sieh a u f Gammariden fest. Die Ausmaße d e r b aikalisehen Lernaeophrya
sin d im D u rch sch n itt k le in e r als die d e r schwach b rackwasserigen Fo rm en und
n äh e rn sieh den Dimensionen d e r In d iv id u e n aus s ta rk ausgesüßten Wassern: L. capitata ans
den schwach sa lzhaltigen Wasserbecken d e r Docks von Bord e au x sind 400—500 g lang, aus
d e r E lb emündung 400 g, au s dem süßwasserigen B rid g ew a te r Canal bei Manchester 200 g
u n d aus dem Ba ika lsee von 60*—300 g lang. Neben den so sta rk e n Schwankungen in ih ren
Ausmaßen, zeichnen sich die B a ik a l-Lernaeophrya d u rch einen au ß e ro rd en tlich en Re ichtum
an Morph en aus.
Dendrosomides tumidus sp, nov., eine U ferform, die a u f Gammariden festsitz t. Die
Ga ttu n g Dendrosomides, wie die ih r se h r nahestehende Ga ttu n g Rhabdophrya, schloß bish
e r ausschließlich m a rin e A rte n ein. Dendrosomides tumidus n ä h e rt sich am meisten der
A r t D. paguri Col . , die sieh a u f verschiedenen K ü s te n a rte n von Eupagurus befestigt,
jedoch bedeutend, 2—-3mal g rö ß e r is t als u n se re Form.
Von Vo rtieellen sind im B a ika lsee zwei m a rin e A rten k o n s ta tie rt worden:
Vorticella sertularium S. K e n t ersch e in t als re in m a rin e A rt, d ie ’sich an den Ufer-
h y d ro id en befestigt (Atlan tisch e r Ozean, Golf von Neapel). Im Ba ika lsee von uns au f
Gammariden angetroffen, die ein e r Tiefe von 7 2 0 ^ 1 3 2 0 m entnommen wurden. Die b a ikalischen
E x em p la re u n terscheiden sich von den m a rin en V. sertularium einzig dadurch,
daß ih n en die Zooxanthellen fehlen, was fü r Sü ßw a sse r-P ro tisten vollkommen n a tü rlic h
erscheint, sowie au ch d u rch die k le in e ren Ausmaße.
Rhabdostyla pellucida sp. nov. n ä h e r t sich seh r s tä rk d e r m a rin en A r t R. commen-
salis M ö b i u s (Ausmaße u n b ekannt), die sich a u f Chaetopoden festsetzen. E s is t sehr
möglich, daß die gen au e re U n te rsu ch u n g b eider A rte n ih re Identifiz ie ru n g zu r Folge
h aben wird.
Von Ho lotrichen sind im Ba ika lsee zwei neue A rte n der m a rin en G a ttu n g Cyclotrichium
vorgefunden worden, u n d zwar C.mride u n d C. brunneum. Beide A rte n erscheinen
im B a ika lsee als pelagische A rte n u n d behalten in ih re r Org an isa tio n folgende in te r essante
E ig en h e iten einiger m a rin e r Cyclotrichium bei: ihn en feh lt die Mundöffnung u n d
folglich fehlen ih n en auch jegliche von au ß en aufgenommene Nahrungseinschlüsse im
Pla sm a . Alle m a rin en A rte n d e r G a ttu n g Cyclotrichium sind g rö ß e r als u n se re B a ik a la
rten , d a ru n te r auch die u n se ren A rte n am näch sten stehende C. gigas. In den F ä llen , wo
genaue Angaben üb e r die Stellen des Vorkommens m a rin e r Cyclotrichium vorliegen, e r