O berflä chentempera tur 4— 7°. Als N a h ru n g d iente o ft die Alge Synedra. Im P la sm a Zoochlorellen
in g e rin g e r Anzahl.
In allen diesen F ä llen u n te rla g die Z ugehörigkeit d e r u n te rsu ch ten E x em p la re zu der
A r t D. balbianii d u rch au s keinem Zweifel. Die P o p u la tio n en w a ren in bezug a u f das
Grundm e rkm a l dieser A r t — das ausschließliche Vorhandense in des vord e ren W im p e rk
ranzes B vollkommen g leichartig.
D. balbianii w ird von d e n meisten F orsche rn als pelagische F o rm bezeichnet, d ie in bezug a u ! d ie K la rh e it des Wa ssers
ä u ß e rs t empfindlich is t u nd k e in e Trü b u n g v erträg t. Von d en großen Wa sserbe cken is t es im P élag ial des Lac Léman v o rg
efu n d en w orden ( A n d r é , 1914). F e rn e r w ird D. balbianii fü r das pelagische Pla n k to n re in e r s te h e n d e r o d e r schwach
fließ e n d er Teiche angegeben (S c h o u t e d e n , 1907; R o u x, 1901; M e r m o d , 1914; S v e c , 1897; F a ü r é - F r e m i e t ,
1924; L a u t e r b o r n , 1908, u .a .) . Es b e steh e n jedoch auch Angaben ü b e r d a s Vorkommen von D. balbianii in kleinen
Wa sserbe cken, u n d zwar in Pfützen, Gräben, Moostümpeln (L e v a n d e r , 1894).
Soviel m an nach den L ite ra tu ra n g a b e n urte ilen k an n , wonach D. balbianii in den
W in te rm o n a ten (SeeLömen) u n d den Sommermonaten (in vielen Wasserbecken) gefunden
w urde, sowie au ch n a ch den T emperatu rb ed in g u n g en , u n te r welchen es im B a ik a l (4—16°)
vorkommt, muß es zu den eu ry th e rm en Fo rm en g erechnet werden.
Mesodiniam pulex Ci. et L. (Abb. 19.)
W u rd e ü b e ra ll an den U fern, u n te r Algen, häufig bei Verschiedener T em p e ra tu r (5 bis
15°) w äh ren d d e r Sommermonate angetroffen. Auch w urde M. pulex in Gemeinschaft von
In fu so rien gefunden, welche die im fre ien B a ika lsee bei s tille r W itte ru n g umherschwimmenden
Ulothrix-'E'laden besiedeln. Im pelagischen P la n k to n dagegen w urde M. pulex n u r
einmal vorgefunden, u n d zwar im P é la g ia l des Possolsk 1; Hsor|S|jedoeh in ziemlich beträ
c h tlic h e r An z ah l; T em p e ra tu r 12°; F u n d z e it: 2. V I I. 1927.
Die L ite ra tu ran g a b en ü b e r d ie Ökologie d ieses In fu so rs s in d ä u ß e rs t karg. Es w ird fü r k lein e Teiche (L e v a n d e r,
1900; P e n a r d , 1922) u n d Moostümpel ( L e v a n d e r , 1894) angegeben. W ird auch in S alzwasserbecken angetroffen
(K a h l , 1928; S c h e w i a k o f f , 1893).
Askenasia humilis sp. nov. (Abb. 20.)
Winzige F o rm ; K ö rp e rlä n g e 25 l4, Durchmesser im vord e ren K ö rp e rte il 56 l4. Der
K ö rp e r h a t die F o rm ein e r flachen Vase. Die n ich t tie fe v o rd e re F u rc h e te ilt ih n in zwei
ungleiche Teile: den grö ß e ren H in te rte il, d e r die F o rm eines stum p fen Kegels m it ein e r
s a n ft g ekrümmten Oberfläche besitzt, u n d den k le in e ren schwach gewölbten u n d fa s t
flachen Vord e rte il. Im Z entrum des v o rd e ren K ö rperendes lieg t die kleine schwer bemerkb
a re Mundöffnung. Der Schlund is t nich t wahrgenommen worden. Über d e r F u rc h e am
G rund des vord e ren Körperendes befindet sich d e r v o rd e re K ran z ziemlich lan g e r W im p
e rn , die nach v o rn g e rich te t sind. Die W im p e rn dieses vord e ren K ranzes sitzen in dichten,
kurzen, p a ra lle l v e rlau fen d en Re ihen a u f deutlich bem e rk b a ren cu tik u lä ren Stre ifen.
Wenn man A. humilis vom vord e ren E nd e b e tra ch te t, sieh t man, d aß dieselben S tre ifen
sich auch weiter, d e r Oberfläche des v o rd e re n K ö rperendes entlang, hinziehen; ab e r sie
werden dabei plötzlich seh r fein u n d laufen a ls feine ra d ia le S tre ifu n g am Munde zusammen.
H in te r diesem v o rd e re n W im p e rk ran z , u nm itte lb a r h in te r d e r rin g fö rm ig en F u rch e ,
is t ein zweiter K ra n z lä n g e re r W im p e rn zu verzeichnen, die ebenfalls in kurzen, län g sv e rlaufenden
Re ihen an g eo rd n e t sind. Sie verein ig en sich jedoch n ic h t wie bei Askenasia
elegans zu Membranellen, sonde rn v e rlau fe n d e r ganzen Länge nach u n ab h än g ig vo n e in an d
er. Im R u h e zustand h än g en die W im p e rn des h in te ren K ran z e s u n te r leich t gebogener
K rüm m u n g h erab. Im Vergleich zu den im allgemeinen kleinen Ausmaßen des K ö rp e rs
sind die W im p e rn des h in te ren K ran z e s ziemlich dick und seh r lang: ih re Länge e rre ic h t
20 |x, u n d sie bedecken den ganzen h in te ren K ö rp e ra b sch n itt. Die E ig e n a rt ih re r S tru k tu r
im Vergleich zu d e rjen ig en d e r W im p e rn des v o rd e re n K ran z e s besteht a u ß e r ih re n
b e trä ch tlich en Dimensionen noch d a rin , daß sie ih re r ganzen L änge nach gleich dick sind
u n d an den E n d en n ic h t wie die v o rd e re n zugespitzt, sonde rn g leichmäßig ab g e stu tz t e r scheinen;
deshalb machen sie im R u he zustand zusammen den E in d ru c k e in e r dichten, ganz
g leichmäßig beschnittenen F ra n se . Wie die W im p e rn des v o rd e re n Kran z e s, sitzen die h in te
re n W im p e rn a u f deutlichen S tre ifen d e r Cuticula; n u r ä u ß e rs t selten g e lin g t es m it g ro ß e r
Mühe zu bemerken, d aß diese W im p e rstre ifen , wie im v o rd e ren K ran z , in ein e r feinen
S tre ifu n g d e r P e llicu la fo rtlau fen , die kein e W im p e rn tr ä g t u n d deren L inien sich, den
K o n tu ren des K ö rp e rs entsprechend, s a n ft k rüm men u n d am h in te ren Pole in e in an d e rlaufen.
Mit H ilfe des e rw äh n ten W im p e ra p p a ra ts k a n n sich Askenasia humilis auß e ro rd en t-
lieh schnell bewegen. H ie rb e i k a n n jed e r W im p e rk ran z seine; eigene selbständige Bewegu
n g besitzen; d e r v o rd e re K ran z is t in stä n d ig e r Bewegung, selbst wenn das In fu so r înne-
b ä lt; d e r h in te re k a n n auch in Bu h e bleiben, wenn er jedoch in Bewegung gesetzt wird,
n im m t die Geschwindigkeit des In fu so rs gewöhnlich s ta rk zu.
W enn die W im p e rk rän z e v e re in t oder g e tre n n t m it m äß ig e r Geschwindigkeit fu n k tio
n ie ren , verschwimmen ih re W im p e rn zu einem u n u nterbrochenen, ro tie ren d en Kreis.
Das In fu so r bewegt Sieh dabei v o rw ä rts u n d ro tie rt k re ise lfö rm ig um seine Achse. Soba
ld sich jedoch die A rb e it d e r W im p e rn v e r s tä rk t u n d in Zusammenhang d am it die
Bewegungen des In fu so rs zunehmen, beginnen ü b e r die W im p e rk re is e in regelmäßigen
A bständen Wellen zu v e rlau fe n , die in dem Maße, wie sich die Bewegung entwickelt und
zunimmt, entzweireißen u n d Zacken bilden, sodaß jed e r W im p e rk ran z einem Z ah n rad
gleicht. Das In fu so r ste llt sich dabei a u f die K a n te u n d ro llt m it ein e r enormen Geschwind
ig k e it d ahin, wobei es volle Äh n lich k e it m it einem Bad u n d seinen flimmernden Speichen
aufweist.
Das P ro to p la sm a is t seh r du rch sich tig u n d farblos. Bei den meisten E x em p la ren werden
Zoochlorellen in u n bedeutender A nzahl vorgefünden. Der Mäkronucleus is t oval; seine
L ängsachse lieg t qu e r zum b re ite n T e il des K ö rp e rs exzentrisch. Zwei p u lsierende Vakuolen
sind wah rn ehmb a r. Sie sin d ebenfalls im b re ite sten Teil des K ö rp e rs , in entgegengesetzten
E n d en desselben a u f einer Linie, ein an d e r gegenüber gelegen; sie k o n tra h ie re n sich ab wechselnd.
Askenasia humilis is t v e rm u tlich ein re in e s P lan k to n in fu so r, das zudem ziemlich
se lten vorkommt. E s w urde in horizontalen P la n k to n p ro b e n vorgefunden, u n d zwar in
e in e r 0—0,5 m tie fen S chicht a n d e r L andzunge B y ty i, W&m vom U fe r; Oberflächentem
p e ra tu r 12,05° C, pH 7,5; am 5. V I I I . 1928, a n der L andzunge Saworotnyi) 1 km vom
U fe r e n tfe rn t; am 3. V I II . in ein e r 0— 0,5 m tiefen Schicht; Oberflä chentempera tur 7,67°,
pH 7,4. In beiden F ä llen seh r zahlreich.
Askenasia elegans Blochm.
Dieses In fu so r tra fe n w ir n u r einmal, doch in seh r g ro ß e r A nzahl an, u n d zwar am
9. V II. 1927 im Oberflächenplankton des P e lag ia ls des n ördlichen B a ik a ls in ein e r 20 km
im B ad iu s umfassenden Zone des Sees, am K ap Kotelnikowski. W a s se rtem p e ra tu r 7 9 .
A . elegans k a n n v e rm u tlich a ls vorwiegend pelagische u n d a n sehr re in e Gewässer gebundene
F o rm b e tra ch te t werden. Sie w urde im P é lag ia l des L ac Léman üb e r ein e r Tiefe von
3 00m ( A n d r é , 1914) und im P la n k to n re in e r Teiche (B o u x ,1 9 0 1 , P e n a r d , 1922, F a u r é -