ben u n d Bestimmungen, a u f Grund deren diese Grenzen f ü r jede A r t b erechnet wurden,
is t seh r groß (s. S. 13). Die In fu so rien sind in d e r Reihenfolge d e r Zunahme ih re r oberen
T emp e ra tu rg ren z e angeordnet.
Tab. XXIX.
TP 02mg/t pM Oxydieiiark.mg^/L
SpaHdiosus bursa
L i/iimorpha viridis
Longi/richa f/ara
Sufcigera comosa
Coxliella he/ix
Tin/mopsis davidoi/ii
Prorooon moru/3
Mucophryapekgica
Tinfinniifn/m /¡uv.f.cy/ind.
Ophryeg/ena pelagica
Proro<fongargane/fee
Maritujapelagica
Vorllce/Ia pelagica
Sp/taerophrya me/os/rae
Amphileptus trachelioides
Didinium nasutum
0.0-350
0.0-315
0.0-315
00-3.15
0.0 -0.10
0.0 -0.20
00-0.50
0.0-520
0.0-s/w
300-500
310-557
0.0 -1.70
350-720
0.0 -1050
0.0 -22.2
00 -22.5
11.38-1128
1138-1128
1138-1128
1/38-1728
1138-1722
11.38-1358
1055-1128
9.10-/27/
11.11-1135
9.71-/ZU
9.00-/228
1133-/775
11.57-1283
12.01-1230
6.11-1351
730-1308
096-278
096-278
036-278
096- 2.78
1.20-2.93
120- Z93
0.96-278
1.05-218
0.96-278
1.22-278
1.00-259
813- 298
1.79-278
1.35- 201
197-87
0.91-87
7.2 -7.6
7.1-7.6
7.2-73
7.2-7.6
7.2- 7.6
7.2-7.6
7.2-76
7.1- 7.6
7.1- 7.6
7.2-76
7.2-77
7.1-7.6
7.2-76
7.3-36
VS-7.9
7.2-8-15
Aus d e r Tabelle sehen wir, daß, m it Ausnahme von Amphileptus trachelioides und
Didinium nasutum, welche eu ry th e rm e Fo rm en u n d Ubiquisten sind, a lle ü b rig en A rten
stenotherme, im k a lten Wasser vorkommende F o rm en darste llen , die dabei in so engen
T em p e ra tu rg ren z en beobachtet wurden, daß es n ich t notwendig ist, fü r sie m ittle re , üb e r
3°—4° n ic h t hinausgehende T em p e ra tu rw e rte zu geben. Die allgemeinen Grenzen um fa ssen,
m it Ausnahme d e r zwei g en an n ten A rten , fü r die ganze ü b rig e Gruppe eine Amplitu
d e von 0,0° bis 10,5°; f ü r die Mehrzahl d e r Fo rm en sind diese Grenzen enger: 11 von
14 A rte n wurden in den Grenzen von 0° bis 5,57° angetroffen, die m ittle re n T em p e ra tu re
n gehen fü r diese Fo rm en n ic h t üb e r 3°—-2° h in au s. Das besonders v e rb re ite te p e la gische
In fu so rium , Marituja pelagica, kommt in re la tiv weiteren S ch ran k en vor: 0,0° bis
7,4°; ab e r auch diese S ch ran k en sind genügend eng, um so mehr, als die m ittle re Temper
a tu r fü r diese F o rm 4,5° b e träg t; der stenothe rme C h a ra k te r dieser A r t u n te rlie g t k e inem
Zweifel.
In A n b e tra ch t des allgemeinen stenothe rmen K a ltw a s se rch a rak te rs dieser Gruppe ist
es ganz n a tü rlic h , daß wäh ren d d e r re la tiv k u rzd au e rn d en E rw ä rm u n g sp e rio d en d e r Gewässer
des P elagialgebietes üb e r 89-—10° diese ganze Gemeinschaft, m it Ausnahme von
Amphileptus trachelioides u n d Didinium nasutum, aus der entsprechenden Wasserschicht
gänzlich v erschwinde t und durch eine ganz andere, nach dem Artenkomplex schon wenig
e ig en a rtig e Gemeinschaft von pelagischen In fu so rien e rsetzt wird, die auch in den gewöhnlichen
Becken des g emäßigten Typs Vorkommen,
In bezug a u f die Sauerstoffbedingungen sin d die pelagischen In fu so rien des B a ik a lsees
polyoxybiont. Die b a ikalischen Gewässer sind während a lle r J a h re s z e iten und in allen
Schichten re ich an Sauerstoff: im Sommer, dank den E rsche in u n g en der Photosynthese,
wird in den Schichten bis 100 m eine bestän d ig e Ü b e rsä ttig u n g m it Sauerstoff beobachtet.
Im W in te r wird ab e r ebenfalls, dan k d e r sta rk e n Insola tio n , dem gewöhnlich b einahe vollstän
d ig en F ehlen d e r Schneedecke u n d d e r R e in h e it des Eises im südlichen Ba ika lsee sehr
häufig eine Ü b e rsä ttig u n g d e r oberen Wasserschichten m it Sauerstoff, selbst u n te r einer
mächtigen, bis IV2 m dicken Eisdecke festgestellt. Die obere Sauerstoffgrenze fü r Marituja
pelagica (= 14,25 mg/l O2, bei einer T em p e ra tu r von 0,08°, was 100% 02-Sä ttigung bedeutet),
f ä llt g e rade a u f einen W in te rm o n a t (April 1927). Die tiefen Schichten d e r b a ik a lischen
Gewässer sind ab e r ebenfalls re ich an Sauerstoff, u n d selbst in ein e r Tie fe von 1000 m
b e trä g t die Sauerstoffmenge bis 80% S ä ttig u n g (We r e s t s c h a g i n , 1927).
In d e r Tabelle X X IX sind die n ied rig ste und oberste Grenze des O2 in mg/l fü r Gruppe
a u n d ß angegeben.
Die allgemeinen Sauerstoffgrenzen fü r die ganze Gruppe (m it Ausnahme von Amphileptus
trachelioides u n d Didinium nasutum) sind 9,00—14,25, was m it d e r oben erwäh n ten
P o ly o x y tro p h ie d e r Gewässer des offenen Baikalsees im Z usammenhang steht. F ü r die
Mehrzahl d e r A rte n sind ab e r die Sauerstoffgrenzen noch enger u n d auß e rd em noch w eiter
zu r Seite d e r oberen Grenze verschoben. Man d a r f annehmen, daß solche leitende Formen,
wie Marituja pelagica, Mucophrya pelagica u n d die ü b rig en A rten au s d e r Gruppe a, fü r
die w ir eine genügende Z ahl von Beobachtungen haben, stenopolyoxybionte A rten sind.
S ehr möglich is t dies auch in bezug a u f die Fo rm en au s d e r Gruppe ß, m it Ausnahme der
beiden Ubiquisten, welche weitere Sauerstoffgrenzen haben, die dabei na ch d e r Seite
g e rin g e re n Oc-Gehaltes e rw e ite rt sind.
In bezug a u f die a k t i v e R e a k t i o n d e s M e d i u m s stehen die In fu so rien des Pela-
g ialgebiets u n te r den Bedingungen des schwach a lkalischen Spe c trum te ils dieses F ak to rs.
In Ü b ereinstimmung d am it umfassen die allgemeinen Grenzen fü r die Gruppen a u n d ß
eine g eringe Amp litu d e des P H von 7,1—7,7. E in e Ausnahme ste llt n u r Didinium nasutum
d a r, welches im P e lag ia lg eb ie t des Baikalsees ebenfalls in den e rw äh n ten Pn-Grenzen lebt,
im Ufergebiet ab e r au ch bei einer s tä rk e re n a lkalischen R e aktion nachgewiesen wurde.
W ir beschränken u n s h ie r n u r a u f den Hinweis a u f die Pn-Grenzen, welche fü r die
ganze pelagische Gruppe allgemein sind, da sie bei den einzelnen A rte n dieser Gemeinsch
a ft seh r äh n lich sind. In d e r Übersichtstabelle I sind die PH-Grenzen fü r jede einzelne
A r t vollends gegeben. Es is t notwendig, d a ra u f hinzuweisen, daß zwischen einigen
Be zirken des Baikalsees, welche sich nach d e r Hydrologie von dem H au p tb a ik a lse e
u n terscheiden u n d ein an d e r n ic h t äh n lich sind (wie z. B. das Gebiet des nördlichen Seichtwassers,
das Gebiet d e r B a rg u sin -B a i v o r d e r Mündung, viele B uchten d e r westlichen
K ü s te des n ördlichen Baikalsees), irg en d ein wesentlicher U nterschied in bezug a u f die
a k tiv e Re aktion, welche in diesen Bezirken, wie im offenen Baikalsee, schwach a lkalisch
ist, n ic h t beobachtet wird ( K u s n e t z o w und S c h t s c h e r b a k o w , 1930, Tagebücher der
B a ika lischen E x p ed itio n der Akademie d e r Wissenschaften fü r die J a h r e 1925— 28). Desha
lb sp ie lt dieser F a k to r, d e r fü r die Ökologie d e r Protozoen von so g ro ß e r Bedeutung
is t ( S k a d o w s k y , 1915, 1926; S s a w i t s c h , 1915, 1921), in d e r h orizontalen V erteilung
d e r pelagischen In fu so rien des Baikalsees im allgemeinen eine v ie l g e rin g e re Rolle, als
die ü b rig en F ak to ren , besonders die T em p e ra tu r u n d die Menge d e r gelösten u n d suspend
ie rten o rganischen Stoffe.
Die In fu so rien des P elagialgebiets leben im B a ika lsee in einem sp ä rlich en Salzregime,
da das b a ikalische Wasser sich von den ü b rig en g roßen Süßwasserseen d urch einen g e rin gen
Gesamtgehalt a n Min e ralbestandteilen auszeichnet: 68,19 mg/l nach den Angaben von
F r a n k - K a m e n e z k y fü r den südlichen Ba ika lsee (1926).
Man muß die W irk u n g dieses Umstandes a u f die Auslese d e r Me ere srelikte in B e tra ch t
ziehen, welche in d e r In fu so rien fau n a des Baikalsees Vorkommen. Die in diesem See e rh
a lte n gebliebenen, vielleicht auch d ah in eingewande rten m a rin en Elemente m ü ß ten in
höchstem Grade eu ry h a lin e Fo rm en sein; solche Fo rm en sind auch in d e r T a t, z. B. die
pelagischen T intinnoidea, welche in den Gruppen ß u n d y Vorkommen: Tintinnopsis Davi-
doffii v a r. cylindrica, T. meunieri und Coxliella helix.
Der Gehalt a n susp en d ie rten u n d gelösten organischen Stoffen ist, ebenso wie d e r Geh
a lt an Mineralstoffen, im offenen Ba ika lsee ebenfalls sehr sp ä rlich : die O x y d ie rb a rk e it