u n d Rumpf-Länge von 127 mm, eine Schwanzlänge von 250 mm, letztere eine Kopf- und
Rumpf-Länge von 125 mm, eine Schwanzlänge von 235 mm. Auch die schon erw äh n te G a ttu
n g Souromalus h a t einige in su la re Zwergrassen ausgebildet. Beim Durchsehen e in ig e r Va ra -
niden-Sammlungen fiel m ir au f, daß Varanus indicus a u f klein e ren E ilan d en , besonders
im Bismarck-Archipel, niemals die Größe d e r Stücke von Neuguinea e rre ich t. Von einer
Teju-Echse, Cnemidophorus lemniscatus, is t bekannt, daß sie a u f d e r In se l Mexiana a u f fallend
kle in bleibt; n a ch B u r t (1931) re p rä se n tie re n üb rig en s au ch Cnemidophorus ca-
nus, martyris, bacatus u n d catalinensis n ich ts an deres a ls in su la re Zwergformen von
Cnemidophorus tessellatus. Das g rö ß te S tück von Chalcides ocellatus tiligugu, ein e r Echse
aus d e r F am ilie d e r Scinciden, das ich a u f d e r In se l P a n te lle ria fing, h a t eine Kopf- u n d
Rumpf-Länge von n u r 105 mm; ein Stück au s T un is meiner Sammlung m iß t dagegen
158 mm: weder mein Re isegefährte Dr. P . G i e s l e r noch ich selbst hab en a u f P a n te lle ria
so gewaltige E x em p la re dieser Walzenschleiche zu Gesicht bekommen. Die Gesamtlänge
d e r a u f die In se l Nossibe offenbar besch rän k ten stumpffi-H&sse von Scelotes astrolabi,
e in e r madagassischen Glattechse, scheint k aum 200 mm zu übersch re iten , wäh ren d die
M a d agaska r-Form eine Länge von einem halben Meter erre ich en soll. A u f Nossibe lebt
ü brigens au ch die k le in ste bishe r bek an n te Echse, Brookesia minima, die eine Gesamtlänge
von n ich t m eh r als 32 mm (davon kommen 12 mm a u f den Schwanz) a u f weist.
Was n u nm eh r die Inselschlangen an b e lan g t, so m u ß ten w ir v o rh in feststellen, daß bei
dieser K rie ch tie ro rd n u n g in su la re Riesenformen offenbar selten sind. D a fü r sch e in t ab e r
bei diesen Geschöpfen eine Tendenz zu r V e rrin g e ru n g ih r e r K ö rp e rg rö ß e umso s tä rk e r
ausgebildet zu sein. So kommt z. B. a u f P elagosa eine dunkle F o rm d e r Z o rn n a tte r, Colu-
ber viridi-flavus carbonarius, vor, die d u rch g e rin g e Größe u n d n ic h t völlig red u z ie rte
Zeichnung a u f fä llt. Elaphe quadrivittata deckerti, eine a u f den Keys bei F lo rid a vorkommende
Inse lfo rm d e r no rd am e rik an isch en V ie rstre ife n n a tte r, scheint ebenfalls k le in e r zu
sein als ih re festländische Stammform. Die im südöstlichen Asien re c h t weit v e rb re ite te
N a tte r Natrix subminiata is t offenbar a u f den In se ln H a in a n u n d Hongkong k le in e r als
a u f dem gegenüberliegenden Festlan d e , sofern ein Schluß d a ra u f au s d e r geringen Zahl
der V en tra lsch ild e r g e s ta tte t is t (vgl. Me l l , 1929a, S. 1472): a u f H a in a n b e trä g t ih re Zahl
149—155 (im D u rch sch n itt 153), a u f Hongkong 132—142 (im D u rch sch n itt 138); im sü d lichen
China dagegen 166—179 (im D u rch sch n itt 171). A u f d e r Cycladeninsel Milos zeichn
e t sich die d o rt merkwürdigerweise eierlegende Vipera lebetina durch einen Zwergwuchs
(80 cm k aum überschreitend) gegenüber d e r F e stlan d sfo rm (bis 150 cm) aus. Die c h a ra k te
ristisch e In se lo tte r Bothrops insularis au s d e r V e rw an d tsch a ft d e r bis 1,5 m lan g w e rdenden
Bothrops atrox u n d jararaca h a t eine w e it g e rin g e re Größe, die 1 m n ich t üb e rste
igt. Von inselbewohnenden Klapp e rsch lan g en sei erw äh n t, daß Crotalus tortugensis
v on d e r T ortu g a -In se l im Golfe von K a lifo rn ien eine T ota llän g e von 1002 mm erre icht,
w äh ren d ih re k o n tin en ta le S tammform (Crotalus atrox) bis 1382 mm lan g wird. Dabei
k a n n m an Crotalus tortugensis d u rch au s n ic h t a ls eine Kümmer- bzw. H u n g e rfo rm bezeichnen;
V a n D e n h u r g h (1922, S. 919), d e r a u f T o rtu g a 18 E x em p la re e rb eu te t h a t,
bemerkt, daß sie au ß e ro rd en tlich fe tt waren. Auch Crotalus exsul von d e r Cedros- oder
Cerros-Insel is t eine ausgesprochene Zwergform: wäh ren d die k o n tin en ta le Ausgangsform
(Crotalus ruber) eine Gesamtlänge von 1830 mm e rre ic h t, is t das g rö ß te von d e r Cedros-
In se l b ekannte E x em p la r n u r h a lb so groß, nämlich 940 mm ( K l a u b e r , 1930, S. 21).
Selbst von Crotalus confluentus oreganus leb t nach K l a u b e r eine besondere Zwerg-Popula
tio n a u f den Los Coronados-Inseln. Um auch ein Beispiel ein e r k leinen Inse lra sse
au s d e r Ordnung d e r S ch ildkröten zu nennen, sei a u f Pseudemys palustris stejnegeri von
P o rto Rico hingewiesen, die im D u rch sch n itt etwas k le in e r zu sein scheint als die a u f H a iti
u n d a u f Cuba, also a u f wesentlich g rö ß e re n Inseln, lebende Form.
Ganze Inselgebiete können soga r zuweilen d u rch den Zwergwuchs ih re r Reptilien
ausgezeichnet sein. Das habe ich z. B. a u f den Kleinen S unda-Inseln festgestellt, wo zahlreiche
K rie c h tie ra rte n in ih re n K ö rperdimensionen h in te r den In d iv id u e n gleicher A rten
oder Rassen, die die großen festlan d n ah en In se ln u n d das F e stlan d bewohnen, n ic h t u n erheblich
Zurückbleiben. Das sehen w ir zunächst bei Mabuya multifasciata von den Inseln
B a li u n d Flore s: die d o rt lebenden Popu la tio n en m it 108 bzw. 113 mm fü r die Länge von
Ko p f u n d R um p f sind wesentlich k le in e r a ls sum a tran isch e oder ko n tin en ta le Stücke, fü r
die a ls Maxima lmaß von Ko p f u n d R um p f 130 mm angegeben werden; selbst die g rö ß ten
Stücke dieser Eidechse a u f Lombok erre ich en m it 123 mm fü r Ko p f 'Hr Rumpf dieses
Maß nicht. Auch d e r B in d enw a ran (Varanus salvator) scheint a u f den In se ln Lombok,
Sumbawa u n d F lo re s keineswegs die fü r diese A r t n ich t ungewöhnlichen Maße von 2,5
bis 3 m zu erre ich en ; das g rö ß te Stück des von m ir zusammengehrachten M a te ria ls h a t
eine Gesamtlänge von n u r 107 cm, u n d au ch u n te r den nach vielen H u n d e rten zählenden
W a ra n h ä u te n , die ich a u f diesen In se ln bei den chinesischen H än d le rn zu sehen Gelegenh
e it h a tte , w a r k aum eine, die eine Länge von 1,5 m ü b e rtra f. U n te r den Schlangen steht
Naja na ja a u f den Kleinen Sunda-Inseln m it k aum 1 m Gesamtlänge weit zurück h in te r
den bis ü b e r 1,5 m lan g werdenden In d iv id u e n von S um a tra u n d dem K o n tin en t. Auch
Python reticulatus, Ahaetulla prasina, Trimeresurus gramineus u n d Vipera russelii e r re
ich en a u f den Kleinen S u nda-Inseln n ich t die Größe k o n tin en ta le r oder von den Großen
S unda-Inseln stammende r Stücke. Ganz ähnliche Beobachtungen h a t au ch M o n -
t a g u e (1914, S. 643) a n R e p tilien d e r westaustra lisch en Monte Bello-Inseln gemacht. E r
ste llte fest, d aß nahezu alle Eidechsen in diesem Archipel in k le in e ren In d iv id u e n Vorkommen
a ls a u f dem Festlan d e ; n u r Heteronota binoei erwies sich m it 103 mm Gesamtlänge
als g rö ß e r, w äh ren d die ü b rig en Fo rm en folgende Längenmaße zeigten:
Monte Bello-Inseln Kontinent
Peropus variegatus 87 mm 147 mm
Physignathus gilberti 370 „ 468 „
Varanus gouldii 1070 „ 1300 „
Sphenomorphus isolepis 143 j ß g 198 „
Ablepharus muelleri 49 „ 85 „
N ich t n u r die Neigung zu einem Riesenwuchs, sonde rn auch eine solche zum Zwergwuchs
is t also bei inselbewohnenden K rie ch tie re n vorhanden. Von einigen Au to ren scheint
übrig en s g e rade die letztere Tendenz a ls besonders bezeichnend fü r In se lrep tilie n gehalten
zu werden. So möchte z. B. N o p c s a (1914, S. (13)) die g e rin g e Größe d e r Kreide-Dinosaur
ie r Siebenbürgens g e rad e d u rch die Annahme e rk lä re n , daß Siebenbürgen w äh ren d der
oberen K re id e eine In se l gebildet h a t. Man d a rf indessen n ich t a u ß e r Ach t lassen, daß ja
auch in su la re r Riesenwuchs bei K rie ch tie re n n ich t selten ist; ja ich neige sog a r zu r A n sicht,
daß diese beiden, e in an d e r entgegenwirkenden V ariationstendenzen bei In s e lre p tilien
in ein e r an n ä h e rn d gleichen Häufig k e it a u f tre ten . Und in diesem Zusammenhänge ist
wichtig d a ra u f ausd rü ck lich hinzuweisen, daß in su la re Zwerg- wie Riesenformen in ein
u n d demselben Inselgebiete häufig bei d e r gleichen Gattung, ja selbst im gleichen Formen -
k re ise Vorkommen. So g ib t es in d e r G a ttu n g Sphaerodactylus nach B a r b o u r (1921a)
neben se h r sta ttlich en Arten, die — wie Sphaerodactylus richardsoni a u f J am a ic a und