sten, d ich t bei Je sso liegenden E ilan d e s K u n a s ch iri, wo kürzlich zwei N a tte rn a rte n ,
Elaphe climacophora und E. quadrivirgata, nachgewiesen worden sind ( R e n d a h l 1933).
4. Inseln des Indischen Ozeans.
Mit Ausnahme des Indo-au stra lisch en A rchipels im Grenzbereiche des Pazifischen und
Indischen Ozeans, is t d e r E influß des notogäischen K o n tin en ts a u f die ü b rig en In se ln des
In d ik n u r gering: lediglich die in d e r u nm itte lb a rs ten Nähe A u s tra lien s gelegenen E ilan d e
haben ih re H e rp e to fau n a von d o rt erh a lten . A u f Tasmanien, ein e r jungen, e rst im Q u a rtä
r iso lie rten Inse l, die ja auch vom Pazifik um sp ü lt wird, is t die R ep tilien fau n a d u rch au
s sü d au stra lisch ; sie zeichnet sich d u rch eine A r te n a rm u t — S ch ildkröten fehlen do rt
und Schlangen sind sp ä rlich -jjj^sowie d u rch einige ganz wenige Endemismen aus, die sich
zumeist a u f Subspecies erstrecken. Auch die F a u n a d e r K än g u ru h -In s e l stim m t weitgehend
m it S ü d au stra lien überein; n u r Schlangen tre ten d o rt s ta rk zu rück und sind in
d e r H au p tsa ch e d urch die melanistische F o rm von Notechis scutatus re p rä s e n tie rt. Die
bekannte Stutzechse (Trachydosaurus rugosus) is t a u f der K än g u ru h -In s e l se it 1926 e in g
e fü h rt. Von Inseln des Recherche-Archipels ( K i n g h o r n 1924b) is t ebenfalls zu sagen,
daß sie ganz ju n g en E n tsteh u n g sd a tum s sind. Ä lte r d ü rfte d e r Nuyts-Archipel und die In-
v e s tig a to rg ru p p e ( P r o c t e r 1923), ebenfalls an d e r Süd k ü ste A u s tra lien s, sein: d o rt leben
zwei indigene Species (Omolepida wood-jonesii u n d Rhodona terdigitata). Auch a u f diesen
Inseln tre ten Schlangen zurück: denn n u r zwei A rten (Python spilotes u n d Denisonia
coronoides) sind aus dem Gebiete bekannt. Die F a u n a d e r westaustra lisch en H o u t m a n s
A b r o l h o s ( A l e x a n d e r 1921) tr ä g t eher einen süd- als westaustra lisch en C h a rak te r;
d ah e r scheint die Annahme berechtigt, daß die sü d au stra lisch e F a u n a zu r Zeit ih re r Absonde
rung weiter nach Norden ge re ich t h a t als in der Gegenwart. Auch h ie r sind S chlangen
selten: n u r d re i A rte n stehen 20 Eidechsenspecies gegenüber. U n te r diesen is t eine
einzige indigen: der seh r dickschwänzige Sphenomorphus richardsonii. Am re ich sten ist
d as Kriech tie rleb en a u f den Inseln d e r n ördlichen Gruppe (Wallabi); die m ittle re Gruppe
(Easter) wird n u r von wenigen A rte n (g a r keinen Schlangen) bewohnt, und a u f d e r sü d lichen
(Pe lsa rt), einem Atoll offenbar re in ozeanischen U rsp ru n g s, lebt n u r eine einzige
Eidechsenspecies. Frosch lu rch e u n d S äu g e r sind a u f den Abrolhos d urch je zwei A rten
v e rtre te n ; u n te r den letzteren f ä llt eine indigene Macropus-F o rm auf. Die ebenfalls westau
s tra lis ch e Dirk Harto g -In se l h a t eine ganz u n v e rän d e rte R ep tilien fau n a , wäh ren d fü r
den n ordwestaustra lischen Montebello-Archipel Typhlops ammodytes a ls Endemismus bem
e rkenswe rt ist; doch h a t man diese Blindschlange a u f dem F e stlan d e vielleicht n u r
übersehen.
A u f d e r südlich von J a v a , re ch t iso lie rt im Indischen Ozean liegenden C h r i s tm a s -
Insel, ma ch t sich ebenfalls d e r notogäische Einfluß noch b emerkbar. Nahezu a lle L an d v
e rteb ra te n gehören a u f dieser Kalk ste in in se l endemischen A rte n an: die v ie r S äu g e r sind
d urch dre i indigene Species u n d eine indigene Subspecies v e rtre te n ; alle sieben L an d v
o g e la rten sind endemisch; von sechs K rie ch tie re n gehören v ie r zu endemischen Formen.
Die n ich t endemischen sind Gymnodactylus marmoratus u n d Emoia atrocostata, beides
a u f In se ln des In do-austra lischen Archipels re c h t w e itv e rb re ite te A rten . Zu den indigenen
Fo rm en gehören: Gekko listeri, Emoia sinus, Ahlepharus boutonii egeriae und Typhlops
exocoeti. Dazu is t zu bemerken, daß Ahlepharus houtonii egeriae d urch ein ü b e rau s m a r k
an te s Be schuppungsmerkmal sich von allen übrigen Angehörigen dieses g roßen F o rm e n kreises
unte rsch e id e t und d ah e r u rsp rü n g lich als Species au fg e faß t worden ist. Die von
B o u l e n g e r (in A n d r e w s , 1900, S. 53) als Emoianativitatis beschriebene A r t is t nach
M. S m i t h (1929, S. 294) m it E. atrocostata identisch. Aus diesem hohen Endemismus ist
zu entnehmen, daß die Christmas-Insel b ereits se it seh r lan g e r Zeit, vie lle ich t schon se it
dem Miozän, iso lie rt ist. Besondere Be achtung v e rd ien t die Tatsache, daß die te r re s tr ischen
Bewohner dieses E ilan d e s n ich t etwa von J a v a oder S um a tra stammen, sondern
weit d eutlichere Beziehungen zum östlichen Teile des Archipels (Celebes, Flore s, Neuguinea)
aufweisen: so is t z. B. Gekko listeri am n ächsten m it dem papu an isch en G. pumilus
v e rw an d t; Emoia sinus und Ahlepharus houtonii egeriae deuten ebenfalls nach dem Osten
hin; und das gleiche g ilt au ch fü r die Christmas-Säuge r. E in e re in tra n sm a rin e E inw an d
e ru n g d e r Säuger, a n die A r l d t (1919, S. 627) h ie r denkt, h a lte ich fü r gänzlich au sgeschlossen.
— Im Gegensatz zu dieser a lten kontin en ta len In se l h an d e lt es sich bei den
Keeling- oder Co c o s - I n s e ln um jun g e korallogene Bildungen. J o n e s (1909, S. 143)
fü h r t von d o rt n u r 3 w e itv e rb re ite te Species von K rie ch tie re n an: Lepidodactylus lugu-
bris, Peropus mutilatus und Typhlops hraminus, die vermu tlich e rs t m it dem Menschen
d o rt ih ren E inzug g eh a lten haben.
Die H e rp e to fau n a d e r Inse ln an der W e s t k ü s t e S u m a t r a s (Simalur, Nias,
Batoe, Mentawei, Engano) stim m t n ich t durchweg m it d e r sum a tran isch en überein; denn
sie werden teilweise von Gonatodes kandianus (auch a u f P u lu Weh) und Siaphos relictum
bewohnt, die a u f S um a tra fehlen. Trotzdem wird m an ih re n frü h e re n Z usammenhang mit
S um a tra annehmen müssen, d e r ab e r v e rm u tlich schon zu Beginn des Pleistozäns gelöst
worden ist. W äh ren d die R e p tilien fau n a d e r Mergui-Inseln allem Anschein nach von der
unter-burmesischen abzuleiten ist, und durch keine Endemismen a u f f ä llt ( A n d e r s o n ,
1889), n im m t die T ie rw e lt d e r N i c o b a r e n und A n d a m a n e n eine Sonderstellung ein.
Ih re H e rp e to fau n a zeichnet sich nämlich d u rch eine ganze Reihe von Endemismen aus
(vgl. z. B. A n n a n d a l e , 1905), die zwar keinen generischen, ab e r doch re ch t au g en fä lligen
a rtlic h e n C h a ra k te r haben; am bemerkenswertesten d a ru n te r is t Phelsuma andama-
nensis, weil es sich um einen V e rtre te r ein e r m ad agassisch-maskarenischen Ga ttu n g h a n delt.
Beide A rchipele trag en , was ih re Rep tilien betrifft, einen indomalayischen C h a rak terzug,
lassen ab e r doch auch gewisse Beziehungen zu B u rm a erkennen. Offenbar standen
sie zu e rst — etwa im ä lte re n Miozän fli- m it S um a tra in V erbindung; e rst nach d e r Loslösung
vom Sundabogen bildeten sie fü r kurz e Zeit eine besondere Halbinsel von Burma.
Auch diese L andbrü ck e muß noch v o r dem Pliozän im Meere versu n k en sein, weil a u f beiden
A rchipelen seh r zahlreiche süda siatische S äu g e rg a ttu n g en fehlen. U n te r den A n d a manen
u n d Nikobaren-Säugern dominieren F ledermäuse und R a tte n m it zahlreichen endemischen
Formen; M i l l e r (1902, S. 791) n im m t an, daß die R a tte n nach diesen A rch ipelen
m it den e rsten Menschen gekommen seien, sich also e rs t in jü n g ste r Zeit zu endemischen
Fo rm en umgewandelt h ä tten . A r l d t s A nsicht (1907, S. 235; 1919, S. 624), daß
n ich t n u r die Nager, sonde rn auch verschiedene Rep tilien und Amphibien (!) a u f Flößen
im Miozän — als die Nicobaren u n d Andamanen noch eine einzige In se l bildeten — h in ü
bergelangen konnten, h a lte ich au s Gründen, die frü h e r (S. 15) e rö rte r t worden sind, fü r
ganz unwahrscheinlich.
Mit der südindischen H e rp e to fau n a sind die Rep tilien d e r großen Inse l C e y l o n
v erwandt. Es h an d e lt sich um ein u ra lte s Gebiet, dessen g egenwä rtige F a u n a seine frü h e re
geologische Geschichte deutlich e rkennen läß t. Ceylons T ie rw e lt is t in vorb ild lich e r Weise
von F. S a r a s i n (1910) a n a ly s ie rt worden; dieser A u to r h a t auch a u f den sch a rfen
Gegensatz hingewiesen, der zwischen d e r Säuger- und R ep tilien fau n a dieser In se l besteht: