
 
		pel  v o rgedrungen;  S c h n e e   (1902,  S.  355)  h ä lt  wohl  m it  Re cht  alle  Eidechsen  d e r  Mar-  
 sha ll-Inseln  fü r   eingeschleppt. 
 Gehen  w ir  wieder  zurück  nach  P o l y n e s i e n ,   so  werden  w ir  feststellen,  daß  die  
 K r ie c h tie rfa u n a   immer  re ich e r  wird,  je   n äh e r  w ir  zum  papu an isch en   A usbreitungszentrum 
  kommen;  auch  in su la re  Endemismen  tre te n   d o rt auf. Das is t  deswegen  so  bemerkenswert, 
   weil  d e r  Endemismus  sonst  am  ausgepräg te sten   a u f  solchen  In se ln   zu  sein  pflegt,  
 die  am   weitesten  von  F e stlä n d e rn   e n tfe rn t  liegen. Somit d a r f   auch  das  eigentümliche V e rh 
 a lten   d e r  endemischen  Fo rm en   in  Ozeanien  als  ein  Beweis  fü r   die  Ju g e n d   d e r  polynesi-  
 schen  H e rp e to fau n a   u n d   fü r   ih re   leichte  A u sb re itu n g sfäh ig k e it  gelten.  V ermutlich  ste llt  
 schon  Samoa  einen  Re st  des  a lten   melanesischen  K o n tin en ts  d a r,  obwohl  diese  Inseln  
 von  gewaltigen  Seetiefen  umgehen  sind.  Die  R e p tilien   weisen  d o rt  zwar  keine  indigenen  
 A rte n   au f;  ab e r  die  Vogelwelt  is t  d u rch   die  höchst  eigentümliche  F am ilie   d e r  Z ah n tauben  
 (Didunculidae)  v e rtre ten .  Die  au s  K o ra llen fo rm a tio n   bestehenden  Tonga-Inseln  
 werden  von  so  wichtigen  R e lik ten a rten ,  wie  dem  L eguan  Brachylophus fasciatus  u n d   der  
 rie sig en   Glattechse  Riopamicrolepis,  bewohnt,  daß  sie  allem  Anschein  auch  noch  zu  dem  
 alten  melanesischen  K o n tin en t  gehören,  den H e d l e y   (1899,  S.  404)  n amentlich  a u f G rund  
 de r Molluskenfauna k o n s tru ie rt h a t und  dessen Ostgrenze  die  F id ji-In se ln   u n d   Neuseeland  
 einschließt.  Und was  die F i d  j i s   b e trifft,  so  is t ih re  F a u n a  schon  fa s t  re in  k o n tin en ta l; das  
 allogene  E lement  sp ie lt  d o rt  eine  unterg eo rd n e te   Rolle.  U n te r  den  K rie ch tie re n   f ä llt  der  
 große,  bereits  erw äh n te   Leguan  Brachylophus  fasciatus  au f,  d e r  k aum   als  ein  neo tro p isches  
 E lement  aufzufassen  ist.  Denn  in   der  Vorzeit  scheint  die  F am ilie   d e r  Ig u an id en   
 viel  weiter  v e rb re ite t  gewesen  zu  sein  als  heute,  wie  ja   n ich t  n u r   ih r   rezentes  Vorkommen  
 a u f  Mad ag a sk a r  beweist,  sondern  auch  das eozäne A u ftre ten   in   E u ro p a .  F e rn e r   sind  
 einige  Endemismen  u n te r   den H a ftz eh e rn   u n d   Glattechsen  (Lepidodactylus  manni,  Able-  
 pharus  boutonii  eximius)  wichtig;  sodann  einige  Schlangen,  d a ru n te r  der  solomonische  
 Typhlops  aluensis  u n d   v o r  allem  die  endemische  G iftn a tte r  Ogmodon  vitianus.  A u ß e r  
 Rattus  exulans  fehlen  nichtfliegende  L an d säu g e r  diesen  Inseln  völlig;  d a fü r  tre te n   d o rt  
 Fro sch lu rch e   au f,  die  a u f   den  F id  jis  die  östlichste  Grenze  ih re s  indopazifischen  V e rb re itu 
 n g sa re a ls  e rre ichen;  sie werden  na ch   den  neuesten  U ntersuchungen  B a r b o u r s ( 1 9 2 3 b ,   
 S.  111)  d urch  2  A rte n   re p rä se n tie rt,  die  2  papu an isch en   G attungen  angehören:  Cornufer  
 dorsalis u n d   Platymantis  vitianus. 
 Die  F id ji-F a u n a   le ite t  üb e r  zu  d e r  sehr  eigentümlichen  T ie rw e lt  der  S o l omo n e n .   
 H ie r  is t  die  Z ahl  der  indigenen  A rten ,  die  zum  Teil  einen  re c h t  deutlichen  Relikten-  
 c h a ra k te r  trag en ,  wesentlich  g rö ß e r.  Ganz  zweifellos  sind  es  a lte   Inseln;  d a   jedoch  das  
 endemische  E lement  zumeist  fü r   alle  Inse ln   u n d   n ich t  fü r   einzelne  e igentümlich  ist, muß  
 angenommen  werden,  daß  sämtliche  E ilan d e   dieses  Archipels  bis  in   die  jü n g ste   V e rg an genheit  
 eine  einzige  In se l  bildeten,  die  ab e r  von  Neuguinea  wie  dem  Bismarck-Archipel  
 schon  se it  län g e re r  Zeit  g e tre n n t  war.  Aus  den  neuen Arb e iten  K  i n g  h o r  n s  (1928)  und  
 S c h m i d t s   (1932)  üb e r  die  H e rp e to fau n a   dieser  in te re ssan ten   In se lg ru p p e   geh t  h ervor,  
 daß  sie von  24  Eidechsen-  und  13  S ch lan g en a rten   bewohnt wird;  u n te r  jenen  sind  10  (d a ru 
 n te r   eine  se h r  eigentümliche  G a ttu n g   Corucia),  u n te r   diesen  5  endemisch.  M e rkwürdigerweise  
 fehlt  d e r  in   Polynesien  u n d   Neuguinea  fa st  ü b e ra ll  so  häufige  Ablepharus  boutonii  
 den  Solomonen.  Auffallend  ist,  daß Beute ltie re   n u r   d urch  eine  Phalanger-A r t  v e r tre 
 te n   sind;  au ß e r  F ledermäusen  g ib t  es  von  S äugern  sonst  n u r   Nager,  d a ru n te r  aber  
 m ehrere  indigene  Riesenformen.  Die  F rösche gehören  11 A rten   an,  davon sin d  nich t wenig 
 e r  als  8  (3  Genera)  endemisch.  Im  Bismarck-Archipel,  d e r  den  p ap uanischen  Formen 
 als  Brücke  nach  den  Solomonen  u n d   weiter  na ch   Osten  gedient  h a t,  treffen  w ir  endlich  
 eine  fa s t  re in   p apuanische,  ab e r  in   bezug  a u f Schlangen  (und  Froschlurche)  doch  noch  
 re c h t  ärm lich e   H e rp e to fau n a   an,  die  sich  v e rm u tlich   e rst  im  Q u a rtä r  von  Neuguinea  
 abgesondert  hat. 
 Über  den  B ismarck-Archipel  u n d   die  Solomonen  fü h rte   ab e r  d e r  Ausbreitungsweg  
 pap u an isch e r  A rte n   n ic h t  n u r   d ire k t  nach Osten  (Polynesien),  sonde rn  auch  —  üb e r  die  
 Neuen Heb rid en  —  nach  Süden. Die T ie rw e lt  d e r  au s vulkanischem Gestein u n d  K o ra llen fo 
 rm a tio n   bestehenden  N e u e n   H e b r i d e n   ist  sicher  a lt  und  ko n tin en ta l. Die  Eidechsen  
 werden  n u r   d urch  Gekkoniden  und  Scinciden  v e rtre ten ,  wie  a u f  Neukaledonien,  Neuseelan 
 d   u n d   allen   ben a ch b a rten   E ilan d en ;  indigen  sind  Emoia  speiseri  u n d   E.  nigromargi-  
 nata,  wäh ren d   E.  sanfordi  sonst  n u r   noch  a u f   den  Solomonen  gefunden  wird.  E in e   
 Reihe  p ap u an isch e r  Echsen,  wie  Gekko  vittatus,  Emoia  cyanogaster  u n d   E.  trivialis,  e rreichen  
 a u f  diesen  In se ln   ih re   Ostgrenze.  Die  Schlangen  sind  n u r  d urch  die  n ich t  besonders  
 d ifferenzierte  B o id en g a ttu n g   Enygrus  v e rtre te n ;  dagegen  haben  F ledermäuse  und  
 Vögel  h ie r  re c h t  viele  indigene  F o rm en   ausgehildet. 
 Die  F a u n a   des  b en a ch b a rten   N e u k a l e d o n i e n   ma ch t  einen  noch  ä lte re n   E in d 
 ruck  als  die  d e r  Neuen  Hebriden.  D e r  beste  K en n e r  d e r  neukaledonischen  Tierwelt,  
 F .  S a r a s i n   (1925),  is t  d e r  Ansicht,  daß  se it  Beginn  des Miozäns  Neukaledonien  iso lie rt  
 is t;  die  ä lte ste  F au n en sch ich t stam m t  se iner Meinung nach  a lle rd in g s  n ich t  au s  dem  p a p u anischen  
 Gebiete,  sonde rn  aus  A u s tra lien :  eine  d e ra rtig e   Annahme  w ürde  eine  alt-  oder  
 selbst  p r ä te r tiä r e   Ve rb in d u n g   u nm itte lb a r m it  dem  au s tra lis ch en  K o n tin en t  voraussetzen.  
 Die  te rre s tris c h e  R e p tilien fau n a   besteht  n u r   au s  Eidechsen,  die d u rch   15  indigene  Species  
 v e rtre te n   sind;  2  Geckonengattungen  (Rhacodactylus  u n d   Eurydactylus)  sind  endemisch,  
 eine weitere  (Bavayia)  kommt  au ß e r  a u f Neukaledonien  n u r   noch  a u f  den  L oyalty-Inseln  
 vor.  U n te r  den  Scinciden  f ä llt  die  riesige  Riopa  bocourti  au f;  an d e re   indigene  Echsen  
 gehören  namen tlich   zu  Leiolopisma.  Schlangen  fehlen,  wie  w ir  se it  d e r  so rg fä ltig en   U n te 
 rsu ch u n g   R o u x s   (1913)  wissen,  a u f   Neukaledonien  vollständig,  ebenso  auch  Am p h ibien. 
   U n te r  d e r  Vogelwelt  kommen  ebenfalls  endemische  G attungen  und  sog a r  höhere  
 systematische  K a teg o rien   (Rhinochetidae)  vor;  die  S äu g e r  sind  n u r  d u rch   F ledermäuse  
 un d  Nag e r re p rä se n tie rt,  die  ab e r  auch  re c h t  viele  endemische  F o rm e n   ausgebildet  haben.  
 Mit Neukaledonien  a u f  einem Sockel liegen  die  L oy a l t y - I n s e l n ;   trotzdem  u n terscheidet  
 sich  ih re   F a u n a   von  d e r  neukaledonischen m e rkwürdigerweise  n ich t  unerheblich.  Es  feh len  
 d o rt  zunächst  verschiedene  Eide chsengattungen,  wie  Rhacodactylus,  Eurydactylus,  
 Omolepida,  Siaphos.  D a fü r  tre te n   d o rt  m eh re re  F ormen  au f,  die  in   Neukaledonien  nich t  
 gefunden  werden:  so  die  Genera  Peropus  und  Emoia  u n d   sog a r  zwei  Schlangen,  wie  der  
 indigene,  m it  dem  solomonisch-fidjianischen  Typhlops  aluensis  verwan d te   T.  willeyi  und  
 d e r  sonst  re c h t  weit  v e rb re ite te   Enygrus  bibroni.  F .  S a r a s i n   f a ß t  die  L oyalty-Inseln  
 als  fossile Atolle  au s miozänem K o ra llen k a lk   au f;  allem Anschein  nach  h a t Neukaledonien  
 die  papu an isch en   F aunenelemente  ü b e r  diesen  kleinen Arch ip e l  erhalten. 
 F ü r   die  ziemlich  iso lie rt  liegenden  No r f o l k - I n s e l n   werden  die  beiden  Geckonen  
 Phyllodactylus  marmoratus  u n d   Ph.  guentheri  a n g e fü h rt,  wobei  es  d ah in   gestellt  sein  
 mag,  ob  die Be stimmung  d e r  e rste ren   A r t  r ic h tig   ist;  beide  A rten   weisen  jedenfalls  nach  
 A u s tra lien ,  n ich t  nach  Neuguinea  h in .  Es muß  jedoch  zugegeben werden, daß  ih r  Vorkommen  
 a u f  Norfolk  lediglich  a u f  ein e r  p assiven  Zuwanderung  b eruhen  kan n .  Auch  fü r   die  
 L o r d   H o w e - I n s e ln   werden  diese  Haftz eh e r  g en an n t;  d o rt  kommen  noch  d e r  w e itv e rb 
 re ite te   Peropus  oceanicus  u n d   eine  endemische  Glattechse,  Leiolopisma  lichenigerum,