
einanber besprochen, boch ^eirat^cn bie Sdnglinge rtteiffeng
erfl nach jurucfgelegtem 20fien Safjre. Sen ©ofjn rüfiet
ber SSater nach Sßermogen mit einet obet mehreren neuen
Sutten aug, giebt ihm eine 2lnjahl 33ieh, neue Älciber,
^iljbecfen u. f. m. Sagegen fann jebet berfjeirathete ©oljtt
feine Slnfpruche mejjt auf bag bdterliche Vermögen machen,
fo lange noch unberforgte ©ohne ba fint>« Soch erbt bie
oberfie ©emalt über eine SBodoft obet einen ©tamm mei#
fienö bet dltefie ©oljn, wenn nicht bisweilen ein ©ruber
bei ©erfiorbenen borgejogen mirb. Shre Sorten beerbigen
fte, getne in bet Siafje anbeter ©rdber obet Siuinen alter
bon ihnen für heilig gehaltenen ©ebdube. 95ot alten ftnb
ihnen (menigfieng ben jfirgifett bet Umgebungen bon $ar#
dtaralp) meljrereSrie in ber3ld£e bon Sa fch f ent heilig,
unb bie Seichen reichet ©ultane merben oft borthin abge#
fuhrt. Soch fonnen auch nur Reiche bieg augfuhren, benn
ein fpiafc an jenen Srten ifi> mie mir gefagt mürbe, faurn
für 2000 üJiubel ju etfaufen. SKacht eg bie Saheeijeif
unmöglich/ bie Seiche nach bem ©eerbigunggplag ja bringen,
fo mtrb fte in mehrere ©tuefe baummodneg £eug einge#
micfelt, bann in ©afftan ober Seber eingendhet unb in
einet befonbern 3°efe aufbemahtt, big eg möglich mitb
fte megjubringen. Sie firgifen haben auch Sauberer unb
SBahrfager, boch habe ich ifeen ©efchmorungen nicht
heigemohnf. Sie ©prache bet jfirgifen ifi bon ber tata#
rifchen faum betrieben / unb $irgifen unb Sataren fonnen
ftch boßfommen berfidnbigen. 3$*b ©chrift ifi gleichfallg
bie tatartfehe.
SieÄirgifen fann man in ©ultane, 33i i , gemeine
freie ^irgifen unb ©flaben ober Seibeigne eilt*
(heilen. Ser §amilienbater mirb bon feiner gamilie ber#
eptt unb jebeg COiitglieb berfelben leifiet ihm ©efjorfam.
SSiet lofer ijl bag ©erhdlinift jmifchen ben einjelnen §ami#
lien unb ben 2leltefien, ben 35i i ’g ober ©ultanen
eineg 2lulg ober einer SGBoCtoff. Sie freien $irgifen ftnb
gteichfam alg 23afaden ber ©ultane ober 35iiJg anjufehen,
mit benen fte ftch bereinigen, um ©chufj gegen bie 2ßid#
fuhr anberer ©tdmme ju.ftnben, ohne ihnen jeboch eine
befonbere Uniermurftgfeit ober irgenb eine Abgabe ju leifien.
Sie Selen guten, bie man burchaug alg mahre Sei b#
eigene betrachten mufj, ftnb ganj bon ihren Jperren abhdn#
gig unb muffen tfjun, mag biefe ihnen befehlen. Sie Saftf
ber Seibeignen ift nicht geringe, unb mancher ©ultan unb
©U hat beten oft fehr biete, mit benen er nach SBtdfuhr
berfahren, fte bertaufchen, berfchenfen, befirafen fann, mie
er mid. Soch ifi ein firgiftfeher Setbeigner nicht fo fireng
bon feinem £errn gefchieben, ba§ er nicht ohne 2Beitereg
in bie S urte jurn Jperrn treten, in einiger Entfernung bon
ihm ftch hinten, unb auch wohl ben Sabacfgbeutel feineg
£errn ergreifen unb ftch ein Pfeifchen fiopfen fodte, 935irb
gegeffen, fo fefct er ftch INI £errn unb fangt ge#
fehieft bie ihm jugemorfenen Jfnochen unb gleifchfiucfe auf.
Sie Selenguten bermehren ftch oft &urc^> freie $irgifen, bie
berarmt, in bie Sienfie eineg ©ultang treten. Ser ©ul#
tan ermangelt nicht, feinen Sienfimann recht balb mit einer
Seibeigenen ju berbinben unb ihm ein Seit unb einigeg
95ieh ju geben. SKBid ein folget Äirgife feinen Sienftherrn
berlaffen, fo fann ihm bieg nicht bermehrt merben, allem
er ifi genötigt, bag ihm gegebene SSieh mit einem gemiffen
Ueberfchu§ mieber ju erfiatfen. ©eine $inber bleiben mit
ber iDiutter beim Jperrn, bepn Seibeigene fte ftnb unb blei#
ben. Sen ©ultanen ermcifen bie anbern Äirgifen immer
Ehrerbietung. Sritt er in eine 3urte, fo flehen ade in
berfelben beftnblichen ^irgifen auf, unb fefcen ftch erfi,