
 
		W e i b c h e n : 
 G r ö s s e :   Die  Länge  des  von  mir  gemessenen  Weibchens  betrug  0,65  mm,  die  Breite  
 0,49 mm,  doch  dürfte  das  Mittelmass  eines  trächtigen Tieres  mit  0,7—0,8 mm  nicht  zu  hoch  gegriffen  
 erscheinen. 
 G e s t a l t :  Haller bezeichnet den Körperumriss als schildförmig,  zwischen den antenniformen  
 Borsten deutlich  abgestutzt,  etwa am Ende des ersten Körperviertels mit  ausgesprochenen Schulterecken, 
   nach  hinten  schildförmig  zugespitzt.  Das  von  mir  beobachtete Tier  zeigte  in  der Rücken-  
 oder  Bauchansicht  die  in  Fig.  17 a,  Taf.  V III  wiedergegebene  Form. 
 F ä r b u n g :   Die  Grundfarbe  des Körpers  ist  ein  helles Gelb,  das  auf  dem  Rücken  durch  
 die  dunkelbraunen  Flecken  des  durchscheinenden  Lebermagens  und  durch  die  weisslich  bis  gelb  
 gefärbte  Rückendrüse  verdrängt  wird.  Epimeren,  Palpen  und  Füsse  sehen  durchsichtig  hellbräunlich  
 oder  bläulich  aus.  Gewöhnlich  zeichnen  sich  die  Endglieder  der  beiden vorderen Beinpaare  
 durch  einen  intensiveren  bräunlichen  Ton  aus. 
 H a u t:  Die  Epidermis  ist  deutlich  liniiert.  Die  antenniformen  Borsten  an  der Stirnseite  
 des  Körpers  lassen  die  bei  den  Arten  charakteristische  Form  erkennen, 
 P a lp e n :   Die  mit  den Aussengliedem  nach  aussen  gebogenen Maxillartaster  ähneln  denjenigen  
 der  nachfolgenden Art.  Ich  verweise  deshalb  zur  schnelleren  Informierung  auf  Fig. 18 b,  
 Taf.  VEU. 
 H ü f t p l a t t e n :   Das Hiiftplattengebiet  weist  die den Acercus-Arten  eigentümlichen Merkmale  
 auf  (Fig.  17a,  Taf. VIII).  Ausser  einem  langen,  subkutanen  hintern  Chitinfortsatz  der  
 vordem  Epimerengruppen  und  einem  solchen  der  Hinterrandsecken  der  vierten  Hüftplatte,  lässt  
 sich  auch  noch  ein  ähnliches  Gebilde  an  der Stelle  feststellen,  wo  die  dritte  und  vierte Epimere  
 in  eine  gemeinschaftliche,  dem  Vorderrande  der  Geschlechtsöffnung  zugekehrte  Innenecke  zu-  
 sammenstossen.  Die  äusseren  Konturen  der  einzelnen  Platten  und  Plattengruppen  sind  nicht  
 immer  ganz  deutlich,  ein  Umstand,  der  in  der  Hallerschen  Zeichnung  zum  Ausdruck  gebracht  
 wird  (Haller,  Die  Hydrachniden  der  Schweiz,  Taf.  IV,  Fig.  6). 
 B e in e :  Das  erste  Beinpaar  ist  sehr  kurz,  das  zweite  schon  merkbar  länger.  Die  Endglieder  
 beider  ebengenannter  Fusspaare  fallen  durch  ihre  bauchige  Verdickung  und  ansehnliche  
 Grössenentwicklung,  sowie  durch  den  Besitz  ungewöhnlich  grösser  Doppelkrallen  auf.  Auf  dem  
 Krallenscheiderand  sitzen  eine Anzahl  kurzer,  gekrümmter Borsten.  Die Behaarung der einzelnen  
 Beinglieder  is t  ähnlich  wie  bei  den  ändern  Acercus-Weibchen;  sie  nimmt  vom  ersten  bis  zum  
 letzten  Extremitätenpaar  zu.  Besonders  der  letzte  Fuss  zeigt  auf  der  Beugseite  des  zweiten bis  
 fünften Gliedes  nach  aussen  hin  immer  länger  werdende Dornborsten,  während  das  Endglied mit  
 einer  Reihe  gleich  langer,  sehr  kurzer  aber  breiter  Haare  ausgestattet  ist.  Bei  dem  mir  zur  
 Untersuchung  überlassenen  Individuum  ergaben  sich  folgende  Beinlängen: 
 1.  Fuss  ='-0,38  mm. 
 2.  Fuss  =g|0,54  mm. 
 3.  Fuss  ==  0,64  mm. 
 4.  Fuss  =^,0,75  mm. 
 G e s c h l e c h t s f e l d :   Die  Geschlechtsöffnung  beginnt  in  der Tiefe  der  hintern Epimeral-  
 bucht  und  besitzt  eine Länge von 0,134 mm.  Wie man aus Fig.  17 a,  Taf. VIII  ersieht,  erstrecken  
 sich  die  vielnapfigen  Genitalplatten  von  ihrem  Innenrande  aus  schief  nach  aussen  und  hinten. 
 Nach  den  Angaben  Hallers  sind  sie  von  unregelmässig  kreissegmentförmiger  Gestalt  mit  nach  
 vorn  gerichteter  und  schräg  von  innen  und  oben  nach  aussen und unten gestellter Sehne.  Meine  
 Abbildung  giebt  die  Verhältnisse  so  wieder,  wie  ich  sie  bei  dem  mir  zur  Verfügung  stehenden  
 Objekt  feststellen  konnte.  Die  Zahl  der  Näpfe  ist  nicht  immer  die  gleiche,  doch dürfte gewöhnlich  
 jede  Platte  13—18  Näpfe  tragen,  unter  denen  einzelne  die  ändern  an  Grösse  übertreffen. 
 M ä n n c h e n : 
 G r ö s s e :  Das  einzige,  mir  zugängliche Individuum  hatte  eine  Länge  von  0,544 mm  und  
 eine  Breite  von  0,416 mm. 
 G e s t a l t :   Der  Umriss  des  Körpers  ist  oval,  im  Gegensatz  zu  Acercus  liliaceus  Müller<3  
 nach  hinten  kaum  merkbar  zugespitzt.  Zwischen  den  antenniformen  Stirnborsten,  die  0,1  mm  
 von  einander  abstehen,  beobachtet  man  eine  mehr  oder  weniger  tiefe  Einbuchtung. 
 A u g e n :  Die  ziemlich  grossen Doppelaugen  liegen  0,128 mm  von  einander  entfernt.  Ih r  
 grösster  Durchmesser  beträgt  vom  Ende  des  Pigmentkörpers  bis  zum  Aussenrande  der  Linse  
 0,048  mm. 
 H a u t :   Unter  der  deutlich  liniierten  Epidermis  haben  sowohl  auf  dem  Rücken  als  auf  
 dem  Abdomen  Panzerbildungen  stattgefunden.  Der  poröse  Rückenpanzer  ist  ebenfalls  oval  und  
 nur  wenig  kleiner  als  die  Dorsalfläche  des  Körpers.  Die  ventrale Panzerung des Abdomens stellt  
 sich  als  eine  bis  zum  After  reichende  Verlängerung  der  Epimeralplatte  dar.  Ihre  Form  und  
 Abgrenzung  ist  in  Fig.  17 b,  Taf. VIII  wiederzugeben  versucht  worden. 
 P a lp e n :   Die  Maxillartaster  erreichen  fast  die  halbe  Körperlänge  (0,248 mm).  Sie sind  
 dicker  als  die  Grundglieder  des  benachbarten  ersten Beinpaares.  Das  ca,  0,096 mm  lange  zweite  
 Glied  besitzt  in  der  Ventralansicht  einen  Querdurchmesser  von  0,054 mm.  In   Form  und  Ausstattung  
 herrscht,  wenn  man  von  einem  etwas  gedrungenen Bau  absieht,  im  grossen  und ganzen  
 zwischen  der  männlichen  und  weiblichen  Palpe  Übereinstimmung.  (Fig.  17 b,  Taf. VIII.) 
 H ü f t p l a t t e n :   Wie  bei  den ändern Acercus-Arten  ist  beim Männchen das Epimeralgebiet  
 zu  einer  einzigen Pla tte   verschmolzen.  Die  einzelnen Hüftplatten  sind  nach  aussen hin mehr oder  
 weniger  deutlich  durch verdickte Nähte  abgegrenzt,  nach  innen  zu  gehen  sie  aber ohne sichtbare  
 Abgliederung  in  ein  median  gelegenes  Sternaistück  über.  Bezüglich  aller  Einzelheiten  verweise  
 ich  kurzer  Hand  auf  Fig.  17 b,  Taf. VIII. 
 F ü s s e :   1.  Fuss  =   0,408  mm. 
 2.  Fuss  =   0,468  mm. 
 3.  Fuss|gg=  0,572  mm. 
 4.  Fuss  —  0,616  mm. 
 Aus  den  vorstehenden  Massen  ersieht  man,  dass  die  Fusspaare  in  ihrer Reihenfolge  von  
 vorne  nach  hinten  stetig  an Länge  zunehmen,  eine Verkürzung  der  dritten  Extremität  also  sich  
 nicht  feststellen  lässt.  Der  letzte  Fuss  zeigt  auch  hier  ganz bestimmte,  charakteristische Eigenheiten. 
   Die ersten drei Glieder  sind  kurz  und  stämmig  gebaut  und  von gleicher Länge  (0,08 mm).  
 Am  vierten,  schon  etwas  längeren Gliede  bemerkt  man  ausser  einer  Anzahl  Haare  am  äusseren  
 Ende  eine  sehr  starke  und  breite  und eine schwächere,  schräg nach hinten gerichtete Säbelborste.  
 Das  fünfte,  0,112 mm  lange  Glied  ist  am  distalen  Ende  stark  verbreitert.  Glied  sechs  endlich  
 h a t eine Form,  wie wir sie  bei Acercus liliaceus Müller cf angetroffen  haben.  In Fig.  17 c,  Taf. V III  
 sind  die  in  dem Bestimmungsschlüssel  angeführten Charakteristika bildlich wiedergegeben worden.