und der Ausrüstung der Palpen und Beinpaare dem Weibchen. Das Geschlechtsfeld, von dem
eine Abbildung beigegeben is t (Fig. 30 c, Tafel XI), setzt sich zusammen aus einem Chitinstiitzkörper,
an welchen sich beiderseits je eine länglichrunde, zwei Saugnäpfe tragende Chitinplatte
dachförmig anlegt, deren Rand unregelmässig zackig verläuft.
Im Frühjahr klammert sich die Nymphe an Wasserpflanzen an und verpuppt sich. Aus
der Puppe schlüpft nach ungefähr 8—10 Tagen das geschlechtsreife Tier.
7. Curvipes fuscatus Hermann.
Syn. 1804. Hydrachna fuscata Hermann, Mém. aptér., p. 58, tab. VI, Fig. 9.
1835—41. Nesaea fuscata C. L. Koch, Deutschlands Crüst. etc., Heft 9, Fig. 21 und 22.
Nesaea nodata C. L. Koch, Deutschlands Crust. etc., Heft 8, Fig. 15 und 16.
1854. Nesaea fuscata Bruzelius, Beskrif. öfver Hydrachnider etc., p. 18—19.
1879. Nesaea fuscata Neuman, Svenska Handlingar, p. 41—42.
1882. Nesaea fuscata Haller, Die Hydrachniden der Schweiz, p. 73.
1884. Nesaea fuscata Krendowskij, Travaux de la Société des naturalistes à l’Université
Impériale de Kharkow, p. 282—283, Tom. 18.
1887. Nesaea fuscata Barrois et Moniez, Catalogue des Hydrachnides, p. 7.
1891. Curvipes fuscatus Koenike, Zool. Anz. Nr. 369: Selts. Begattung unter d. Hydrachn.
1892. Nesaea fuscata A. Berlese, Acari, Miriapoda et Scorpiones hucusque in Ita lia re-
perta etc., Heft 51, Taf. 6.
W e i b c h e n .
G r o s s e : Die mittlere Körperlänge beträgt 1,3 mm, doch trifft man mitten im Sommer
vollständig ausgewachsene Individuen, bei denen dieselbe 2 mm erreicht. Die grösste Körperbreite
findet man in der Nähe des Geschlechtsfeldes (1,05 mm).
G e s t a l t : Der Körper erscheint von oben oder unten gesehen länglich oval. Bei noch
nicht voll ausgewachsenen Exemplaren finden sich an der Stirnseite und an den Seiten des Hinterkörpers
seichte Einbuchtungen. In der Seitenlage is t der Körperumriss fast birnenförmig. Die
grösste Höhe (0,85 mm) erreicht noch nicht die Körperbreite. Sie liegt über dem Geschlechtsfelde.
Nach vorn zu fällt der Rücken bedeutend ab und bildet eine ins Auge fallende Einbuchtung.
F ä r b u n g : Während bei frisch ausgeschlüpften und halberwachsenen Tieren ein helles
Rotbraun, aus dem die heller gefärbte Rückendrüse oft gelblich schimmernd sich deutlich hervorhebt
, die Regel i s t , sind die älteren Individuen stets dunkelrostbraun gefärbt. Die Beine erscheinen
von Anfang an kaffeebraun, ebenso die Epimeren, in deren Grundfarbe sich jedoch ein
leiser, bläulicher Ton bemerkbar macht.
H a u t : Die Epidermis ist mit Linienzeichnung versehen. Das antenniforme Borstenpaar
auf der Stirnseite des Körpers is t ca. 0,3 mm von einander entfernt, verhältnismässig kurz und
nach oben gekrümmt.
A u g e n : Die von kleinen, bei durchfallendem Lichte nur bemerkbaren, heller gefärbten,
durchsichtigen Hautinseln umgebenen schwarz pigmentierten Augen stehen h a rt am Körperrande
und haben einen Durchmesser von 0,08 mm. Der gegenseitige Abstand beträgt 0,4 mm.
M u n d t e i l e : Das Maxillarorgan, ca. 0,144 mm breit und 0,192 mm lang, h a t die bekannte
Kelchform. Die über der Mundöffnung liegende Rinne wird durch zwei ziemlich lange
Vorsprünge begrenzt. Die beiden hinteren Fortsätze des Maxillenpaares enden in nach den Seiten
gebogenen Ecken.
P a lp e n : Die Maxillartaster erreichen ungefähr ein Viertel der Körperlänge. Sie sind
ein wenig dicker als die Grundglieder des benachbarten Beinpaares. Das Grundglied ist am
kürzesten. An seiner Streckseite ist es mit einer kurzen, kräftigen Borste versehen. Das nächste
Segment fällt durch seine ungewöhnliche Dicke auf (0,08 mm.) Es übertrifft die Länge des
Basalgliedes um das vierfache. Die gewölbte Oberseite ist mit einer Anzahl verschieden langer,
jedoch im ganzen kurzer Borsten besetzt. Das dritte Glied steht den vorhergehenden sowohl
an Dicke, als auch an Länge bedeutend- nach. An den beiden Seiten und am äusseren Ende der
ebenfalls gebogenen Streckseite steht je eine Borste. Das vorletzte Tasterglied übertrifft das
zweite kaum an Länge und, obgleich gedrungen gebaut, beträgt der mittlere Durchmesser wenig
mehr als ein Drittel von der Dicke des letzteren. Auf der Beugseite stehen zwei mit Haaren
bewehrte Höcker, von denen der innere weiter nach vorn gerückt ist. Am innern Vorderrande,
schief nach vorn und unten gerichtet, erhebt sich ein chitinöser, spitzzulaufender Zapfen. Das Endglied
ist mit drei schwach gebogenen Krallen und einigen feinen Härchen bewehrt (Fig. 32 d, Taf. XII).
H ü f t p l a t t e n : Das Epimeralgebiet bedeckt die vordere Hälfte der Bauchseite. Die
beiden vorderen 0,27 mm langen Hüftplatten einer Seite haben die grösste Breite an ihren
freien Aussenenden, verlaufen nach innen zu pfriemlich und entsenden einen ebenfalls nach
hinten gerichteten Fortsatz. Die untere, etwas ausgezogene Innenecke der ersten Epimere ist
abgerundet. Die hinteren Hüftplattengruppen, durch einen ziemlich breiten Zwischenraum von
den vorderen und unter sich geschieden, bestehen aus einer schmalen dritten und einer breiten
mit einer stark vortretenden langausgezogenen Spitze am Hinterende versehenen vierten Epimere.
Sämtliche Coxalplatten sind s tark chitinisiert und von zahlreichen, gruppenweis stehenden Porenkanälen
durchbrochen. Ausserdem beobachtet man eine gewisse Unebenheit der Oberfläche, die
durch schuppenartige Erhebungen hervorgebracht wird.
F ii s s e : Die Gliedmassen weichen in ihrem gegenseitigen Grössenverhältnis vom Gattungscharakter
nicht ab. Der erste Fuss erreicht nicht ganz die Körperlänge, der letzte übertrifft
sie um ein geringes. Schwimmhaare finden sich in steigender Menge vom vordersten bis zum
letzten Beinpaare; während jedoch bei den drei vordersten Extremitäten nur das vierte und
fünfte Glied damit versehen sind, erstreckt sich diese Ausrüstung beim vierten Fusse auch auf das
dritte Glied. Im übrigen sind Beug- und Streckseite der Glieder mit zahlreichen Borsten versehen.
Namentlich an letzterer sind dieselben ungemein kräftig entwickelt und zeichnen sich
durch ihre schwertförmige Gestalt aus. Jedes einzelne Haar steht auf einem leicht erkennbaren
Chitinhöcker. Die Krallen, echte Curvipes-Krallen, sind von ansehnlicher Grösse (0,072 min).
Zurückgeschlagen liegen sie in entsprechend grossen Ausbuchtungen, deren Seitenflügel den letzten
Beingliedern ein etwas kolbiges Aussehen geben.
G e s c h l e c h t s h o f : Das äussere Geschlechtsorgan, das sich in der Seitenlage des Tieres
als bogenförmige Hervorwölbung an der Bauchseite kennzeichnet, liegt grösstenteils in der Bucht,
die durch den schon erwähnten eigentümlichen Bau der letzten Epimeren gebildet wird. Von
oben betrachtet, erinnert das Geschlechtsfeld in seinem äusseren Umriss an ein Herz, dessen
Spitze nach vorn gerichtet ist und hier durch den chitinösen Querriegel der Geschlechtsspalte
gebildet wird.. Diese herzförmige Gestalt entsteht vor allen Dingen durch zwei, zu beiden Seiten