läge zur Geltung kommende Körperrand wird an den Seiten und besonders nacb hinten zu von
einer reichlichen Anzahl kürzerer oder längerer Borsten überragt. Beide Geschlechter unterscheiden
sich äusserlich nur durch geringe Abweichungen in der Grösse und Form.
Vorliegende Gattung umschliesst eine einzige A r t, deren Vertreter mit zu den winzigsten
Hydrachniden gehören.
Axonopsis complanata Müller.
Syn. 1781. Hydrachna complanata Müller, Hydrachnae quas in aquis etc., p. 74, tab. X, Fig. 7 u. 8;
1893. Axonopsis bicolor Piersig, Neues über Wassermilben, Zool. Anz. Nr. 426, p. 309, Fig. 1.
1893. Axonopsis bicolor Piersig, Beiträge zur Hydrachnidenkunde, Zool. Anzeiger Nr. 131
p. 396 (1. Larv.-Stad.).
1893. Brachypoda complanata Koenike, Weitere Bemerkungen zu Piersigs Beiträgen zur
Hydrachnidenkunde, Zool. Anz. Nr. 435.
1894. Axonopsis complanata Piersig, Hydrachnidologische Berichtigungen, Zool. Anzeiger
Nr. 459, S. 372.
1895. Brachypoda complanata Koenike, Holsteinische Hydrachniden, Forschungsberichte der
Plöner Biol. Station IV, S. 226.
1895. Axonopsis complanata Piersig, Beiträge zur Kenntnis der in Sachsen etc., S. 55.
1896. Brachypoda complanata Pisarovic, Zur Kenntnis der Hydrachniden Böhmens, SitzungSr
berichte etc., S. 6 (Sep.-Abdr.).
W e i b c h e n :
G rö s s e : Die Länge ausgewachsener Weibchen beträgt 0,45 mm, die Breite 0,40 mm.
Letztere liegt ein Stück hinter der Einlenkungsstelle des vierten Beinpaares.
G e s t a l t : Der sonst ovale Körper zeigt vorn eine ansehnliche, schwach konkave Ab-
stutzung mit deutlichen Schulterecken. Der Rücken is t niedergedrückt und flach. Zwischen den
freien Enden der Epimeren und dem Stirnteile des Körpers liegt eine halbkreisförmig verlaufende
Einbuchtung.
H a u t : Die Körperdecke zerfällt in eine dünne, wellenförmig liniierte, farblose Epidermis
und einen darunter gelagerten, den Leib fast ausschliesslich umhüllenden Panzer, der, wie
schon gesagt, durch eine ovale Rückenfurche in ein dorsales und ventrales Schild geteilt wird und
in seiner Durchdringung mit Poren lebhaft an die bei der Gattung Arrmurus herrschenden Verhältnisse
erinnert. Das Merkwürdigste an derselben is t, dass sie jederseits unmittelbar neben dem
Auge an den Seitenrand t r i t t und auf die Bauchfläche übergeht. Am Körperrande bemerkt man
zahlreiche Haarborsten.
A u g e n . Die rotpigmentierten, mittelgrossen Doppelaugen liegen in einem gegenseitigen
Abstand von 0,16 mm am seitlichen Vorderrande des Körpers, h a rt an der Stelle, wo der nach
vorn offene Rückenbogen auf die Bauchfläche übergreift. Sie gleichen in ihrem Bau und in ihrer
Form den entsprechenden Organen von Brachypoda versicolor O. F. Müller.
F ä r b u n g : Vorliegende A rt gehört mit zu den prächtig gefärbtesten Wassermilben.
Die Grundfarbe des Körpers ist dunkelblau mit einem hellgelben, fast weisslichen Querband
mitten über dem Rücken. Längs des Rückenbogens und am Leibesende macht sich ebenfalls eine
lichtere Färbung bemerkbar. Die Beine sehen bläulich oder bräunlich aus (Fig. 65 b, Taf. XXV).
M u n d t e i l e : Das in einer durch das erste Epimerenpaar gebildeten, ungemein tiefen
Einbuchtung eingelagerte Maxillarorgan zeichnet sich durch eine schmale und langgestreckte
Form aus. Es sehliesst nach hinten zu ohne sichtbare Fortsätze ab und besitzt eine ziemlich
grosse Mundöffnung.
P a lp e n : Die 0,176 mm langen Palpen übertreffen ein Drittel der Körperlänge. Das
erste Glied ist kurz und schmächtig, das zweite jedoch allseitig massig verdickt mit stark gekrümmter
Streckseite, das dritte nicht viel länger als das Basalglied. Das vierte, ebenfalls nicht
viel schwächere Glied kennzeichnet sich durch seine Länge und eine sanfte, aber deutlich sichtbare
mittlere Anschwellung der Beugseite, die, mehr nach vorn zu, ein oder zwei auf kleinen Wärzchen
stehende, ziemlich lange Haarborsten trägt. Das fünfte Glied is t schwach nach unten gebogen,
verjüngt sich nach seinem freien Ende zu und trä g t daselbst zwei aufeinander liegende kleine
Nägel. Die Beborstung der Taster erscheint dürftig (Fig. 65 c, Taf. XXV).
H ü f t p l a t t e n : Dem in der Gatfcungsdiagnose Gesagten ist noch hinzuzufügen, dass die
keilförmig ausgezogenen Vorderenden des ersten Hüftplattenpaares bis nahe an die vordere A rtikulation
des zweiten Tastergliedes heranreichen und wie die nachfolgenden zwei Paare mit zahlreichen
Chitinspitzen besetzt sind. Sämtliche Hüftplatten haben dieselbe Porenbildung als das
sich ihnen aufs engste anschliessende Bauchschild. Zwischen der dritten und vierten Epimere
bemerkt man eine fast wagrecht nach innen sieh ziehende, dunkler gefärbte Naht, die fast mit dem
weit nach hinten gezogenen. Aussenrande der ersten Hüftplatten zusammentrifft. (Fig. 65 a,
Taf. XXV).
F ü s s e : Ein 0,45 mm grosses Individuum wies folgende Masse au f:
1. Fuss = ' 0,241 mm.
2. Fuss = 0,256 mm.
3. Fuss = 0,288 mm.
4. Fuss =.¿0,398 mm.
Mit Ausnahme des ersten Beinpaares, das wie die ändern eine Anzahl auf der Beugseite
kürzerer, auf der Streckseite längerer Borsten aufweist, haben die vierten und fünften Glieder
an der Beugseite in der Nähe der vorderen Artikulation einzelne sehr lange Schwimmhaare. Wie
bei Arrenurus bildet die poröse - Panzerhaut am äusseren Gliedende zahnartig zugespitzte F o rtsätze,
die häufig von ein oder zwei kürzeren Borsten begleitet werden. Jede der beiden Krallen
eines Fusses setzt sich aus einem kräftigen, aber nur wenig verbreiterten Basalt eil und zwei
scharfen Zähnen zusammen, von denen der äussere in der; Grösse merkbar zurücksteht.
G e s c h l e c h t s f e ld : Die von deutlichen Lefzen verschlossene kurze Vulva erstreckt sich
von der Mitte des schwach ausgeschnittenen Hinterrandes der mächtigen Bauchplatte bis zu jener
schon erwähnten Einkerbung, die bei Bauch- oder Rückenansicht des Tieres am hinteren Leibesende
sichtbar wird. Jederseits der Genitalspalte liegt eine quergestellte, nach innen zu abgerundete,
nach aussen mehr zugespitzte, erhöhte Napfplatte mit vier teilweise schief gerichteten
Geschlechtsnäpfen und einigen feinen Härchen, von denen drei längs des Bauchplattenrandes entspringen.
Der Anus liegt dorsalwärts und wird von einem Drüsenpaar in die Mitte genommen,
dessen erhöhte Höfe leicht wahrgenommen werden können (Fig. 65 a, Taf. XXV).
M ä n n e h e n : Das männliche Geschlecht unterscheidet sich vom weiblichen äusserlich nur