der Geschlechtsklappen gelagerte, sichelförmige Chitijiplatten, die in der Nähe des unteren
Querriegels beginnen und ihre Konvexitäten nach aussen kehrend, mit ihrer oberen Spitze nach
dem dhitinösen Abschluss der Geschlechtsöffnung weisen, ohne jedoch bis an denselben heranzu-
reichen. Jede dieser Platten ist von zahlreichen, gruppenweis stehenden Porenkanälen durchbohrt
und trä g t 8 12 verschieden grosse Näpfe sowie an seinem Vorder- und Hinterende eine ziemlich
konstante Anzahl Härchen. Die Gesohlechtsspalte misst 0,21 mm, die grösste Breite der Herzfläche
0,40 mm. Ausser .den beiden Endstiitzkörpern der Geschlechtsspalte umschliesst jede
Schamlefze ungefähr in .der Mitte des freien Randes noch je ein kleines Chitinstück, das zur
Anheftung von Muskeln dient (Fig. 32 a und c, Taf. XXI).
A f t e r : Der sogenannte Anus liegt in einer Entfernung hinter dem.Geschlechtsfelde,:
die etwa der Länge der Genitalöffnung gleichkommt. Der Analhof ist länglichrund und hat einen
Längsdurchmesser von 0,048 mm.
M ä n n c h e n :
G rö s se ,: Das männliche Geschlecht steht in der Grösse bedeutend hinter deiniweiblichen
.zurück. Die durchschnittliche Länge beziffert sich auf 0,8:3: mm, die Breite auf 0,58fjmm.
G e s t a l t : Der Körper is t breit eiförmig. An der Stirnseite t r i t t meist eine:,seichte
Einbuchtung oder Abstutzung auf. Dagegen vermisst man fast regelmässig die seitlichen Eindrücke
des Hinterkörpers, die Kontur zeigt vielmehr hier eine volle Rundung.
F a r b e : Das Männchen ist lichter gefärbt als das Weibchen.
A u g e n : Die Augen stehen an Grösse denen des Weibchens nicht nach und..erscheinen
deshalb auffallend gross. Die Augendistanz beträgt 0,21 mm.
M u n d t e i l e : Die beiden verwachsenen Maxillen haben die bekannte charakteristische
-Formung; auch sie erscheinen, da sie dem entsprechenden, weiblichen Organ an Grösse gleichkommen,
im Verhältnis zur gesamten Ventralfläche ungemein gross,
P a lp e n : Die Maxillartaster, die ungefähr ein Drittel der Körperlänge erreichen (0,3 mm),
sind gedrungener gebaut als beim Das fallt besonders am vorletzten Gliede’auf, dessen kräftig
entwickelte Beugseitenhöcker aus etwas erhöhter Basis aufsteigen*
E p im e r e n : Das Hüftplattengebiet, dessen Vorderende merklich vom Stirnrände abgerückt
ist, nimmt mehr als zwei Drittel der Ventralfläche, ein. Im Gegensätze zu den entknochenden
Verhältnissen heim Weibchen sind hier die einzelnen Epimerengruppen enger znsammengerüekt.
Die beiden letzten Paare legen sich sogar mit ihren Innenrändern dicht aneinander,
F ü s s e : Die hier geltenden Masse sind:
1. Fuss ?=, 0,9 mm. , 3. F uss = %95 mm.
2. Fuss ,0,96 mm. 4, Fuss — 0;94 mm.
Die beiden, vorderen Beinpaare ähneln denen des Weibchens. An der dritten Extremität
fällt besonders auf, dass eine Verkürzung derselben so gut wie gar nicht stattgefunden hat,
trotzdem auch hier das Endglied nicht seine normale Länge erlangt. Der Borstenbesatz, ist
dürftig; Schwimmhaare fehlen gänzlich. Am vorletzten Gliede bemerkt man allerdings vier bis
fünf gewöhnlich der Streokseite zugekehrte, ziemlich lange Borsten, auf die aber wohl kaum die
Bezeichnung „Schwimmhaare“ passt. Am charakteristischsten ist das Endglied, das ausser einer
Verkürzung auch noch eine ins Auge fallende Umbildung erfahren hat. An seinem Grunde verhältnismässig
dünn, schwillt es naoh vom zu kolbig an. Dabei ist es nach der Beugseite za
gebogen. An seiner konkaven Innenseite sitzt auf einer sanften Anschwellung eine nach vorn
geneigte ziemlich kräftige Borste. Ausser einer Anzahl kleiner. Härchen, die über die Oberfläche
der vorderen G-liedhälfte verteilt sind, finden sich noch am äusseren Ende, meist auf den Rändern
der verkümmerten Krallenscheide stehend, einige ziemlich lange Haargebilde. Die der dritten
Extremität eigenen Krallen haben gemäss der früher erwähnten Funktion dieses Gliedes als
.Samenüberträger eine Umbildung.erfahren. Während die eine aus zwei stark gekrümmten Zähnen
zusammengesetzte Kralle in der Entwicklung bedeutend zurückgeblieben ist und infolge ihrer
Kleinheit sehr leicht dem Auge entgeht, trä g t die zweite einen unter rechtem Winkel gebogenen
kräftigen, schwach S-förmigen Aussenzahn von beträchtlicher Grösse, der auf fast viereckigem,
blattartigem Grunde steht. In dem Winkel zwischen diesem und dem Hauptzahn steht ein borsten-
Jörmiger,-gebogener Nebenhaken (Fig. 32 fu . g, Taf. XII). Das vierte Beinpaar zeichnet sich durch
.seinen gedrungenen Bau aus. Bei einer grossen Anzahl von mir gemessener Exemplare nahm es
in Bezug auf die Länge nur die zweite Stelle ein. Es entbehrt jener Ausbuchtung und Umformung
des vierten Gliedes nicht, welches Merkmal bekanntlich ein Kennzeichen des männlichen
-Geschlechts bei der Gattung Guroipcs ausmacht.' Am Vorder- und Hinterrande der Ausbuchtung,
die dem Körper zugekehrt ist, stehen eine grössere Anzahl kurzer, breiter Borsten, die stumpf
-endigen. Das flügelfortsatzähnliche Gebilde an der äusseren Endung ist an seiner Spitze mit
einer kurzen Borste versehen und trä g t in der Regel drei Schwimmhaäre. Zu bemerken ist noch,
dass auch die hinteren Erhebungen und die schwach konkave Aussenseite dieses Zangengliedes
eine Anzahl halblanger, spitzer Borsten aufweist. Das vorletzte Glied des vierten Fusspaares
h a t ein kräftiges Büschel langer Schwimmhaare.
G e s c h l e c h t s h o f : Das Geschlechtsfeld ist unmittelbar an den Hinterrand der letzten
Hüftplatten herangerückt und lässt nur zwei schmale Streifen frei, auf welchen die zwischen
dem Genitalhof und den Epimeren gelagerten Drüsenhöfe ihren Platz finden. Die grösste Ausdehnung
liegt rechtwinklig zur Medianlinie des Körpers und beträgt ca. 0,188 mm. Nach hinten
zu. wird die Mitte fast vollständig durch eine weite Öffnung, den Zugang zur Samentasche, eingenommen;
Letztere ist 0,128 mm breit und 0,096 inm lang. Unmittelbar hinter den mit dem
Geschlechtshofe in inniger. Berührung, stehenden Innenecken der vierten Epimeren fängt die
Genitalöffnung an, die in ihrem weiteren Verlaufe sich in die Tiefe der Samentasche verliert.
Diese; und die Genitalöffnung seihst werden von zwei chitinösen Platten umgeben, deren Anfänge
ebenfalls an den inneren Ecken der vierten Epimeren zu suchen sind.- Der vordere Teil senkt
sich schief nach der Geschlechtstasche h in , so • dass jederseits eine keilförmige Rinne.' entsteht,
deren Spitze nach der Hinderrandsecke der benachbarten Epimere zeigt. Auf dieser schiefen Ebene
sind drei Härchen inseriert. Jenseits der Rinne erweitert und verbreitert sich die Platte und
trä g t 8—12 verschieden grosse Näpfe. Hinter dem Receptaculum seminis, dessen Tiefe annähernd
der Länge seiner Öffnung entspricht, zieht sich eine schmale Chitinwulst hin, die die beiden
seitlich gelegenen Napfplatten mit einander verbindet. Die Öffnung der Samentasche selbst hat
die Form eines Epheublattes, dessen Ecken abgerundet sind (Fig. 32 e, Taf. XII).
F u n d o r t : Curvipes fuscatus is t häufig in Tümpeln und kleinen Teichen vom April bis
Juni zu finden.
G ö o g r a p h i s c h e V e r b r e i t u n g : Diese Milbe ist in allen bis jetzt nach Hydrach-
niden durchforschten Ländern Europas, vertreten.
L e b w e is e : Ungemein lebhaft und beweglich, verbindet Curvipes fuscatus auffallende Ge