E n tw i c k lu n g : , Sowohl Larven als Nymphen sind lehmgelb gefärbt. .In Gestalt und
Grösse entsprechen, sie den in. der Gattungsdiagnöse festgestellten Normen. Charakteristische
Abweichungen weiss ich nicht anzuführen.
7. Arrenurus berolinensis Protz.
1896. Arrenurus berolinensis A. Protz, Beiträge zur Kenntnis der ’Wassermilben, Zool. Anzeiger'
No. 513, Fig. 1—4.
M ä n n c h e n .
G rö s s e : Die Köijierlänge beträgt mit Ausschluss des Petiolus ca. 0,8 mm, die grösste
Breite 0,75 mm.
G e s t a l t : Vorliegende A rt kennzeichnet sich durch eine sehr gedrungene Körpergestalt j
der Anhang ist auffallend kurz und breit. Zwischen den antenniformen Borsten und in der
Orbitalgegend machen sich, seichte Ausbuchtungen geltend. Die Anhangshörner (Furkaläste) sind
wie bei Arrenurus papiUator Müller kurz und stumpf. Auf „dem sehr erhöhten Rücken bemerkt
man zwei winzige, zweispitzige Höcker, die auch in der Seitenlage des Körpers leicht übersehen
werden können. Nicht weit vom Hinterrande des Körpers erhebt sich ein 0,208 mm weit voneinander
abgerücktes Höckerpaar mit je einem langen, nach hinten gerichteten Haare. Ausser-
dem entspringt dem Körperanhange zu beiden Seiten des Petiolus je eine Borste, zwei kürzere
beobachtet man auf den Gabelästen. Ein hyalines Häutchen is t scheinbar nicht vorhanden, doch
bemerkt man in der Seitenlage des Körpers, zwei durchscheinende, spitzausgezogene Vorsprünge,
die ich für rudimentäre Überbleibsel derselben ansehen möchte. Der Petiolus ist ungewöhnlich
gross; er erreicht fast die halbe Rumpflänge (0,384 mm). An der Basis mässig verbreitert, zeigt
er am Seitenrande zwei, durch eine mittlere Anschwellung getrennte, flache Einschnürungen.
Sein feines Ende setzt sich zusammen aus zwei seitenständigen, schief nach hinten und aussen
gerichteten Ecken und einem tiefer entspringenden Mittelstück, das stielförmig weiter nach rückwärts
ra g t und sich schliesslich gabelt. Die nach hinten , gerundeten Gabeläste setzen sich je in
ein schräg nach oben und aussen weisendes Häkchen fort. Am Grunde des Petiolus stehen zwei
schwach gebogene Borsten, die etwa bis zu dessen Mitte reichen (Fig. 108 a und b, Taf. XXXIX).
F ä r b u n g : Der Leib ist saftgrün gefärbt. Die Hüftplatten und der Petiolus sehen
gelblichgrün aus. Palpen und Füsse haben eine lichtere Färbung.
A u g e n : Der Abstand zwischen den mässig grossen, undeutlich wahrnehmbaren Doppelaugen
misst ca. 0,34 mm
H a u t : Die grobporöse Panzerhaut zeigt keine ins Auge fallende Besonderheiten. Das
gleiche gilt auch von den antenniformen Borsten.
H ü f t p l a t t e n , F ü s s e und P a lp e n haben den bei den Arrenurus-Arten typischen Bau.
Protz erwähnt bei den letzteren die lange Beborstung des zweiten und besonders des dritten
Gliedes, sowie eine etwas abweichende Gestaltung des Krallengliedes. Über die Tasthärchen des
Vorderrandes, am vorletzten Tastersegmente vermag ich keine Angaben zu machen, da das mir
von A. Protz freundlichst zur Ansicht überlassene Exemplar daraufhin nicht genauer untersucht
werden konnte. . Das vierte Fusspaar besitzt am drittletzten Gliede den bekannten Fortsatz
oder Sporn.
G e s c h l e c h t s f e ld : Die Napffelder des - Geschlechtshofes ziehen lang und schmal bis
zum Seitenrand des Körpers und bilden jederseits einen, in der Dorsalansicht leicht •wahrnehmbaren
Wulst, der die basale Einschnürung des Anhangs hinter den wenig ausgeprägten Hinterrandsecken
des Rumpfes zum Teil äusfüllt.
W e ib c h e n unbekannt.
F u n d o r t : Arrenurus berolinensis wurde von A. Protz in einem männlichen Exemplare
im Fenn des Grunewaldsees bei Berlin während des Augusts 1895 erbeutet.
G e o g r a p h i s c h e V e r b r e i tu n g : Deutschland (A. Protz).
8. Arrenurus maximus Piersig.
Syn. 1894. Arrenurus maximus Piersig,. Über Hydrachniden, Zool. Anz. No. 443 —444, Fig. 7.
1894. Arrenurus tricuspidator Koenike, Zur Hydrachniden - Synonymie, Zool. Anzeiger
No. 453, S. 274.
1882/94. Arrenurus tricuspidator Berlese, Acari, Myriopoda et Scorpiones hucusque in Italia
reperta, Heft 23, No. 8.
1894. Arrenurus tricuspidator Koenike, Mitteldeutsche Hydrachniden etc., Zool. Anzeiger
No. 452, S. 260.
1894. Arrenurus maximus Piersig, Hydrachnol. Berichtigungen, Zool. Anz. No. 459, S. 373.
1895. Arrenurus maximus Piersig, Einiges über die Hydrachniden-Gattung Arrenurus Duges etc.,
Zool. Anz. No. 472, S. 139 — 140.
1895. Arrenurus tricuspidator Koenike, Über bekannte und neue Wassermilben, Zool. Anz.
No. 485, S. 377.
1895/96. Arrenurus maximus Piersig, Beiträge zur Kenntnis der in Sachsen einheimischen
Hydrachniden-Formen, Dissertation, Leipzig, S. 59.
1896. Arrenurus tricuspidator Koenike, Holsteinische Hydrachniden, IV. Forschungsbericht
der Plöner Biol. Station, S. 219.
M ä n n c h e n :
G rö s s e : Die vorliegende A rt gehört zu den grössten Vertretern ihrer Gattung. Misst
das Männchen doch bis zur Einlenkungsstelle des Petiolus ca. 1,5 mm, wobei ventralwärts 0,43 mm
auf den Anhang entfallen. Die grösste Breite beträgt ca. 1 mm und die Höhe, wenn wir von
den Rückenhöckern absehen, ungefähr 1,04 mm. Der Querdurchmesser der merkbar eingeschnürten
Anhangsbasis beziffert sich auf 0,7 mm, während die Gabeläste an dem äusseren Ende etwa
0,816 mm aiiseinandersperren. Diesen Grössenverhältnissen entsprechend besitzt der Petiolus
eine Länge von ca. 0,225 mm und an seinem äusseren Ende eine Breite von 0,096 mm.
G e s t a l t : Arrenurus maximus Piersig cf zeichnet sich durch charakteristische Eigentümlichkeiten
aus. Von oben gesehen weist allerdings der Körper einen Umriss auf, der nur
wenig von demjenigen der nächststehenden Arten abweicht. Auch hier bemerkt man zwischen
den antenniformen Stirnborsten eine ziemlich breite Einbuchtung. Am vordersten Körperdrittel
nimmt der Körper von den Stirnhöckern aus sichtlich an Breite zu, weiter nach hinten aber
divergieren die Seitenränder in wenig auffallender Weise. Die Hinterrandsecken sind gerundet
und treten infolge der ziemlich breiten Anhangsbasis und der daraus sich ergebenden geringen