M ä n n c h e n unbekannt.
E n tw i o k e l u n g : Das Weibchen legt wahrscheinlich seine Eier einzeln an die Stengel
von Wassermoos, das die überfluteten Steinblöoke der Giessbäche überzieht. Die Eier selbst
sind in ausgereiftem Zustande sehr gross, von länglich runder Gestalt und haben einen Durchmesser
vonreichlich 0,13 mm.
F u n d o r t : Professor Zschokke entdeckte die vorliegende Form in einem Brunnen bei
Partnun.
G e o g r a p h i s c h e V e r b r e i t u n g : Bis jetzt nur im Alpengebiete aufgefunden.
2. Feltria cireularis Piersig.
1898. Feltria cireularis Piersig, In- und ausländische Hydrachniden, Zool. Anz. No. 574.
W e ib c h e n :
G r ö s s e : Die Körperlänge des einzigen von mir erbeuteten Weibchens beträgt ca. 0,39 mm,
die Breite 0,32 mm.
G e s t a l t : Von oben oder unten gesehen, erscheint der Körperumriss fast kreisrund.
Rücken und Bauch sind fast flach. Zwischen den höckerig vorspringenden Drüsenmündungs-
höfen des vorderen Körperrandes liegt ein Abstand von 0,088 mm.
F ä r b u n g : Die Körperfarbe des lebenden Tieres scheint ein blasses, leicht vergängliches
Rot zu sein. Im konservierten Zustande ist dieses fast völlig verschwunden. Mit Ausnahme der
Epimeren und sonstigen chitinösen Verhärtungen, die einen bräunlichen Anflug behalten haben,
ist der Körper durchscheindnd weisslich geworden.
H a u t : Die Oberhaut ist deutlich liniiert. Das Rückenschild besitzt eine Länge von
0,3 mm und eine Breite von 0,24 mm. Es zeigt einen nnregelmässig länglichrunden Umriss.
Seine Seitenränder sind mehrfach flach ausgebuchtet. Diese Einbiegungen werden durch dicht
angelagerte, je eine Hautdrüsenmündung umschliessende Chitinplättchen hervorgerufen. Hinter
dem grossen Rückenschilde befinden sich, nur durch einen mässigen Abstand von demselben geschieden,
zwei quergestellte, ca. 0,04 mm breite und 0,1 mm lange Nebenschilder, die in der Nähe
der hintern Innenecke je eine Drüsenöffnung tragen, (Tafel 46, Fig. 140b). Der Hauptpanzer
wird seitlich von einer doppelten Reihe kleiner, meist länglicher, schildförmiger Chitinhöfe begrenzt,
die entweder Drüsenmündungen umschliessen oder Haarhorsten als Insertionsstelle dienen.
M n n d te i le : Das Maxillarorgan trä g t nahe dem Vorderrande eine ziemlich grosse, länglichrunde
Mnndöffnung. Es ist ungefähr 0,092 mm lang und 0,072 mm breit (mit Einschluss der
vordem Seitenecken) und läuft nach hinten in eine keilförmige Spitze aus, deren freies Ende hei
auffallendem Lichte ungeteilt erscheint.
P a l p e n : Die Maxillartaster sind kaum nennenswert stärker als die Grundglieder des
ersten Beinpaares. Das vierte Glied trä g t auf der Beugeseite swischen der Mitte und dem distalen
Ende zwei schräg nebeneinander gestellte, mässig gekrümmte Haarborsten. Das Endglied ist
undeutlich dreispitzig.
H ü f t p l a t t e n : Das Epimeralgebiet weicht nur wenig von dem Bane ab, den wir bei der
vorhergehenden A rt beobachtet haben. Soviel ich feststellen konnte, tru g die Vorderecke der
ersten Hüftplatte nur ein einziges, ziemlich langes, nach aussen gekrümmtes Haar. Die Oberflä
c h e erscheint bei auffallendem Lichte gekörnt; auf den vordem Epimeren macht sich ausserdem
noch im besonderen Masse eine Schwielen- oder Inselbildung bemerkbar. Die Ränder sind zum
Teil verschwommen. Der Abstand der hintern Hüftplattengruppen beträgt etwa 0,056 mm,
(Fig. 140 a, Tafel 46). ' ■
B e in e : Sämtliche Beinpaare sind mässig lang, das letzte erreicht ungefähr die Körperlänge.
In der Krallenbewaffnung und im Borstenbesatz machen sich gegenüber den entsprechenden
Verhältnissen anderer Arten keine augenfällige Unterschiede geltend.
G e s c h l e c h t s h o f : Der Genitalhof ist vom Hinterrande des Körpers fast ebenso weit
abgerückt wie vom Hinterrande des Epimeralgebietes. Die 0,104 mm lange Geschlechtsöffnung
besitzt am Vorderende einen in der Medianlinie gelegenen, ca. 0,04 mm langen, leistenartig
schmalen, am Vorder- nnd H interrande schwach knotig angeschwollenen Chitinstützkörper, während
das Hinterende mit einem breiten, kräftigen Querriegel abschliesst. Die Genitalnapfplatten sind
vorn 0,052 mm, hinten 0,06 mm von einander abgerückt. Flügelförmig nach den Seiten gerichtet,
tragen sie ausser zahlreichen Genitalnäpfen ähnlich wie bei Feltria composita Thor nicht ganz
in der Mitte eine geringere Anzahl (10—14) winzige, höckerartige Gebilde, die hei auffallendem
Lichte als leuchtende Pünktchen sich bemerkbar machen. Gleiche Gebilde treten aber noch auf
zwei Chitinschildchen auf, die, auf beide Seiten verteilt, h a rt hinter der vierten Epimere am
Seitenrande des Körpers liegen, (Tafel 46, Fig. 140 a).
Der A f t e r mündet am Hinterrande des Rumpfes.
M ä n n c h e n unbekannt.
F u n d o r t : Die kleine Mittweida bei Nitzschhammer (Sächsisches Erzgebirge).
G e o g r a p h i s c h e V e r b r e i t u n g : Deutschland (Piersig).
L e b e n sw e i s e : In der Lebensweise stimmt die vorliegende A rt mit der von Feltria
muscicola Piersig überein.
E n tw i c k e lu n g unbekannt.
3. Feltria zschokkei Koenike.
Syn. 1896. Feltria Zschokkei Koenike, Zwei neue Hydrachniden-Gattungen nebst sechs unbekannten
— Arten, Zool. Anz. Nr. 510,.
W e i b c h e n :
G r ö s s e : Der Körper b a t eine Länge von 0,45 mm und eine Breite von 0,32 mm.
G e s t a l t : Der Körperumriss des von oben oder unten gesehenen Tieres ist eiförmig.
An dem Hinterende bemerkt man ebenfalls eine allerdings seichte, mediane Einkerbung. Die
Stirnböcker sind 0,06 mm von einander entfernt und tragen je eine dicke, kurze und steife Borste.
F ä r b u n g : Die Körperfarbe des lebenden Tieres ist ein-blasses Rot. In konserviertem
Zustande wird jedoch der Körper gelblicbweiss durchscheinend und nur die Beine, die Hüftplatten,
die Genitalnapfplatten, der Rückenpanzer und die Maxillartaster behalten annähernd
ihre alte Färbung bei.
H a u t. Der Hautpanzer ist nicht so entwickelt wie bei F. minuta, sondern gleicht im
allgemeinen dem von F. setigera. Das Rückenscbild b a t eine ovale Form und weist mit seinem