Das Îjïftplattengebiet ist ein Stück vom Stirnrand und den Seitenrändern dès Körpers àbgerückt
Nach hinten reicht es ungefähr bis in die Hälfte der Bauchfläche. Die einzelnen Epimerengruppèn
sind nur durch schmale Zwischenräume voneinander getrennt. In der Mittellinie der vorderen
verläuft die Grenznaht des ersten Hüftplattenpaares in einer mehr oder weniger ausgebildeten
Rinne, die hinter der Mitte eine starke Verjüngung aufweist. Die vierte Epimere besitzt eine
gerundete Innen- und eine wenig scharf vorspringende Hinterrandseek^.. In massiger Entfernung
hinter dem Hüftplattengebiete breitet sich das äussere Geschlechtsfeld'aus. Die 0,176 mm lange
Schamspalte wird von abgeplatteten Lefzen begrenzt, die zusammen eine Scheibe bilden, deren
Querdurchmesser (0,24 mm) grösser als der Längsdurehmesser (0,176 mm) ist. Die innen schmäleren,
nach dem abgerundeten Aussenende allmählich an Breite zunehmenden Napfplatten sind schief nach
hinten nnd nach der Seite gerichtet. In den Winkeln der Schamlippen treten ebenfalls die be>
kannten dreieckigen Chitinplättohen auf. Das erste Beinpaar misst 1,28 mm, das letzte 1,76 mm.
Der Anus befindet sich doppelt so weit vom Geschleehtsfelde wie vom Hinterrande des
Körpers. Zwischen den schwarzpigmentierten beiden Doppelungen is t ein Abstand von nurlfjifimm.
F u n d o r t : Es sind mir in Sachsen nur zwei Stellen bekannt geworden, wo die vorhegende
Milbe im Spätsommer und Herbst in massiger Anzahl regelmässig au ftritt: die-Ziegel,
lachen in Grosszschocher und der Schwanenteich bei Borsdorf (Eisenbahnlinie L e ip z ig -W u rz e n fi
G e o g r a p h i s c h e V e r b r e i t u n g : Deutschland (Piersig) nnd Italien (BerleseJBj
E n tw i c k l u n g : Die winzig kleine Larve is t blâuhçjfigefärbt mit bräunlich schimmerndem
Ruckenfleek (Fig. 87 h, Taf. XXXIV). Die grossen Angen sind rotpigmentiert. Der Bau
und die Ausstattung des Körpers sowie der Extremitäten entspricht im allgemeinen der für die
Gattung typischen Form. Das Gleiche ist auch von der Gliederung der Hüftplatten und der
Gestalt des Analfeldes zu sagen (Fig. 87 g, Taf. XXXIV), Die Nymphe übertrifft an Grösse
alle ändern J jvm n u -A r te n im Anuraniastadium. Sie gleicht in der Ftjäbtmg derjenigen vonH
Arrenurus papülator, doch sehen die Epimeren und das Gesohlechtsfeld'nur bräunlich aus-. Palpen
und Fusse sind noch lichter. Die Verpuppung und Umwandlung geschieht an Wasserpflanzen
und konnte von mir in einem Aquarium beobachtet werden.
9. Arrenurus cuspidifer Piersig.
1896. Arrenurus cuspidifer Piersig, Einige neue Hydrachniden-Formen, Zool. Anz. No. 515.
M ä n n c h e n :
G r ö s s e : Die Länge des Körpers bis an die Wurzel des Petiolus beträgt ca. 1 ,1 mm,
die grösste Breite . 0,736 mm nnd die Höhe 0,64 mm.
F ä r b u n g : Arremrus cuspidifer Piersig is t ähnRch gefärbt wie Arrmwrus maculator Müller.
G e s t a l t ; : Die vorliegende A rt erinnert in ih re r Gestalt lebhaft an die ebengenannte
Vergleichsform, sodass man sie leicht mit derselben verwechseln kann. Der Stirnrand nnd die
Orbitalgegenden sind eingebuchtet nnd durch die breit gerundet vorspringenden Augenwülste
voneinander geschieden. In den, hinter den Hinterrandsecken des Rumpfes durch Einschnürung
der Anhangsbasis gebildeten Seitenwinkeln treten die Enden der Genitalnapfplatten nur als ganz
flache Wulste hervor. Die schief nach rückwärts und aussen gerichteten Seitenecken (Furkaläste)
des Anhangs haben eine gerundete Spitze und fassen einen stark bogig nach hinten vorspringenden
etwa 0,272 mm breiten Hinterrand ein, der auf seiner Mitte den in der Rückenansicht ca.. 0,1 mm
langen und am Hinterrande 0,076 mm breiten Petiolus trägt. Dieser gleicht annähernd dem
entsprechenden Gebilde von Arrenurus radiatus Piersig cf. Das in ihm befindliche, schlauchförmige
Chitinstück reicht nicht bis an seinen Hinterrand heran, auch hebt es sich nur wenig über seine
Oberseite empor. In der Seitenansicht zeigt der Petiolus eine gebogene Form. E r weist nicht
gerade nach rückwärts, sondern ist ein wenig nach unten geneigt (Eig. 113 c, Taf. XL). Der
Borstenbesatz weicht nur wenig von dem der Vergleichsart ab. Seine Verteilung ergiebt sich
am besten an der Hand der beigegebenen Abbildung (Eig. 113 a und b, Taf. XL). Das hyaline
Häutchen über dem Petiolus ist nicht weit von demselben abgerückt. Es besitzt einen flach ausgeschnittenen
Hinterrand, der von deutlich ausgezogenen, spitzen Seitenecken eingefasst wird.
Neben demselben — wenig mehr nach aussenHbildet der H interrand des Anhangs einen in der Seitenlage
gut bemerkbaren Vorsprung. Der R-umpfrücken erreicht nicht allzuweit hinter den Augen seine
grösste Höhe. Das von dem Rückenbogen eingeschlossene Dorsalschild ist in der Nähe des ersteren
muldenartig eingesenkt, in der Medianlinie erhebt es sich dagegen in der Form eines Kammes,
der nach hinten in einen nach vorn gebogenen, hornartigen Doppelhöcker übergeht, dessen beide,
aus gemeinschaftlicher Basis sich erhebende kurze Spitzen stumpfer und massiger sind als bei
Arrenurus maculator Müller. Genau über dem Geschlechtsfelde stehend, ragen die Hornenden annähernd
so hoch empor wie der Vorderrücken. Vom Genitalhofe aus gemessen, beträgt die Entfernung
bis zu den Spitzen 0,576 mm. Letztere nähern sich gegenseitig bis auf ca. 0,048 mm.
Der zweikuppige Doppelhöcker über dem byalinen Anhang ähnelt demjenigen der Vergleichsart.
E r sendet ein nur mittellanges Borstenpaar ans. Der seitliche Abfall des Rückenhöckers besitzt
eine ähnliche Anschwellung wie Arrenurus maculator (Fig. 113 a, Taf. XL).
A u g e n : Zwischen den beiden, am seitlichen Vorderrücken gelegenen Doppelaugen liegt
eine Entfernung von 0,32 mm.
H a u t : Der Rückenbogen ist ca. 0,24 mm vom Stirnrande des Körpers abgerückt und
umschliesst ein mässig grosses Dorsalschild. Seine freien Enden treten auf die Seitenwandungen
der Furkaläste über, wo sie allmählich verschwinden.
P a lp e n : Auf der Innenseite des zweiten Palpenglieds sitzen drei Degenborsten, von
denen die eine in grösserem Abstande von den ändern nahe der Beugseite inseriert ist. Die
schwach gebogene Säbelborste der untern Vorderecke des vorletzten Tastersegments rag t ziemlich
weit über dessen Vorderrand hinaus. Die Tasthärchen sind gekniet, doch konnte ich nicht genau
feststellen, oh die eckige Verdickung ein kleines Gabelästchen anssendet.
E p im e r e n : Das Hüftplattengebiet bietet keine eigenartigen Merkmale d a r, sondern
entspricht im grossen und ganzen der Form, wie wir sie bei den nahe verwandten Spezies vorgefunden
haben (Fig. 113 b, Taf. XL).
B e in e : Die Füsse sind kräftig gebaut. Das den Sporn oder Fortsatz tragende Glied des
Hinterfusses ist sehr schlank und länger als die beiden nachfolgenden Glieder zusammengenommen.
G e s c h l e c h t s h o f : Die fast 0,08 mm lange Geschlechtsöffnung wird von schmalen Lefzen
verschlossen. An diese schliessen sich seitlich breite Napfplatten an, die sich nach vorn zu nicht
immer deutlich vom benachbarten Bauchpanzer abheben. In ihrem Verlaufe nach aussen ver-
schraälern sie sich und gehen auf die Seitenwandung des Rumpfes über, ohne in den dort gelegenen
Seitenwinkel eine auffallende Wulst hervorzurufen.
Der A f t e r liegt ein Stück vor der Wurzel des Petiolus fast in der Mitte der Unterseite
des Körperanhanges.