weist, die nach der Aussenseite zu von zwei halblangen Fiederhaaren begleitet werden. Auf der
Beugeseite des nachfolgenden Gliedes sitzen hintereinander drei kürzere Haare.
H ü f t p l a t t e n : Die vierten Epimeren sind räumlich weit ausgedehnter als bei Hydrachna
leegei. Sie sind breiter und länger und besitzen je eine breit ausgezogene hintere Innenecke, so-
dass der Hinterrand in seinem Verlaufe nach aussen eine flache Einbiegung aufweist. Sämtliche
Epimeren sind fein porös. (Fig. 164 c, Tafel 49, nach Koenike.)
B e in e : Ausrüstung und Bauart lassen keine erwähnenswerten Abweichungen erkennen.
G e n i t a lh o f : Der 0,4 mm breite und nur 0,24 mm lange Geschlechtshof ähnelt demjenigen
von Hydrachna globosa de Geer o. Wie bei dieser Spezies sind auch hier die beiden Napfplatten
in ihrer ganzen Ausdehnung miteinander verwachsen und bis auf ein kleines, mittleres, feinporöses
Feld am Hinterende mit zahlreichen Genitalnäpfen dicht besetzt. Der Rand über der Geschlechtsöffnung
trä g t zu beiden Seiten der Medianlinie eine Anzahl Haarborsten. Von diesen zieht sich
je eine Längsreihe feiner Härchen bis fast an den Vorderrand der vereinigten Napfplatten. Die
Legescheide endigt' in zwei kräftigen Chitinspitzen. Die äussere Wandung besitzt ähnliche Zäpfchen
wie die Oberhaut. (Fig. 164 c, Tafel 49 nach Koenike.)
M ä n n c h e n : Das Geschlechtsfeld rag t nach hinten nicht über die vierte Epimere hinaus.
Es is t kurz birnenförmig, etwa 0,35 mm lang und 0,4 mm breit. Die Genitalöffnung misst ungefähr
0,128 mm. Bezüglich der Gruppierung von Borsten und Genitalnäpfen stimmt Hydrachna
schneideri so ziemlich mit Hydrachna leegei überein.
F u n d o r t : Die vorliegende Form wurde bis jetzt auf den Nordseeinseln Norderney und
Borkum aufgefunden. Sig. Thor erbeutete sie in Norwegen (Praestesjö, Rena).
G e o g r a p h i s c h e V e r b r e i t u n g : Deutschland (Prof. O. Schneider) und Norwegen
(Sig. Thor).
E n tw i c k e lu n g : Die reifen Eier sind von kugelrunder Gestalt und haben einen Durchmesser
von 0,17 mm. Über ihre Entwickelung, sowie über die Larve und Nymphe liegen keine
Beobachtungen vor.
8. Hydrachna leegei Koenike.
1896. Hydrachna Leegei Koenike, Die Hydrachniden-Fauna von Juist, Abhandlungen des naturwissenschaftlichen
Vereins zu Bremen, Bd. XIII, pag. 230, Fig. 4—7.
W e i b c h e n .
G r ö s s e : Die Körperlänge beträgt 2,0—2,5 mm.
G e s t a l t : Der sonst kugelige Rumpf verjüngt sich schwach nach vorn.
H a u t: Die Körperdecke ist mit kleinen, gerundeten Zäpfchen oder Papillen dicht bedeckt.
An Stelle der bei H. globosa de Geer auftretenden Rückenschilder bemerkt man an gleicher Stelle
zwei kurze, verkümmerte, leistenartige Chitinstreifen, die vorn neben dem Innenrande der Augenkapsel
je mit einer Verdickung abschliessen, auf welcher eine feine Borste sich erhebt.
A u g e n : Die beiden Doppelaugen sind h a rt an den seitlichen Körperrand herangerückt
und ragen merkbar über die Körperdecke empor. Das unpaare Sinnesorgan in der Medianlinie
des Körpers ist etwas vom Vorderrande des Rumpfes abgerückt. (Fig. 163 a, Tafel 49.)
M u n d t e i l e : Der langausgezogene, nach unten gebogene Schnabelteil des Maxillarorgans
entspricht dem Gattungscharakter. E r umschliesst ein Paar lange, säbelförmige Mandibeln, die
am Hinterende eine stärkere Umbiegung zeigen als die entsprechenden Gebilde von Hydrachna
geographica.
P a lp e n : Auch hier überragen die Maxillartaster die Spitze des schnabelförmig ausgezogenen
Capitulums nur um ein Geringes. Das auffallend stämmige Grundglied, wie auch die
beiden nächstfolgenden Glieder zeigen keine nennenswerten Abweichungen vom typischen Bau.
Das sehr kurze Endglied ist kaum länger als der zahnartige Fortsatz des vorletzten Segmentes.
Die einzelnen Glieder sind sehr dürftig behaart. Der Rücken des zweiten Gliedes trä g t mehrere
kurze Borsten. (Fig. 163b, Tafel 49.)
H ü f t p l a t t e n : Der wichtigste Unterschied des Epimeralgebietes im Vergleiche mit demjenigen
von Hydrachna globosa besteht in einer abweichenden Gestaltung des letzten Plattenpaares.
Im Gegensätze zu den Verhältnissen der Vergleichsart, bei welcher die vierte Hüftplatte die
dritte ganz wesentlich an Breite übertrifft; ist hier der Breitenunterschied ein wenig ins Auge
fallender. Die hintere Innenecke der letzten Epimere erscheint kürzer und breiter. Während
Hydrachna globosa über der Einlenkungsstelle des Hinterfusses eine laterale Erweiterung der eben
erwähnten Hüftplatte besitzt, vermisst man hei der vorliegenden A rt eine solche Auszeichnung.
Nach Koenike findet sich namentlich auf der vierten Epimere eine deutliche Queraderung. Die
Poren auf den Platten sind jedoch undeutlicher als hei Hydrachna globosa.
B e in e : Die Länge der Gliedmassen ist die gewöhnliche; das letzte Beinpaar erreicht
etwa die Körperlänge. Während der sehr kurze erste Fuss keine Schwimmhaare aufweist und
auch sonst nur spärliche Beborstung erkennen lässt, sind die nachfolgenden Beinpaare in steigender
Menge damit ausgerüstet und mit zahlreichen halblangen und kurzen Dornen und Borsten
versehen, die meist eine deutliche Fiederung besitzen. Die sichelförmige Endkralle ist auffallend
klein.
A f t e r : Die Ausfuhröffnung des Malpighischen Gefässes resp. der Anus hat die gleiche
Lagerung wie bei der Vergleichsart.
G e s c h l e c h t s h o f : Die Genitalnapfplatten sind bis auf eine kurze, am Hinterende gelegene
Stelle völlig von einander geschieden. Am Hinterende zeigt der Genitalhof eine breite
und tiefe Ausbuchtung. Die vereinigten Platten sind hier feinporös und mit zahlreichen, nur
die Mittelpartie freilassenden Borsten besetzt, während sie weiter vorn zahlreiche kleine Näpfe
tragen, zwischen denen hier und da vereinzelte Haarborsten entspringen. (Fig. 163 c, Tafel 49.)
M ä n n c h en.
G rö s s e : Das Männchen erlangt etwa eine Grösse von 1,8—2,0 mm.
G e s c h l e c h t s h o f : Der 0,4 mm lange und 0,45 mm breite Genitalhof besitzt eine herzförmige
Gestalt. Sein Hinterende rag t merkbar über die Innenecken des vierten Epimerenpaares
hinaus. Bis auf die 0,16 mm lange Genitalöffnung sind die Geschlechtsplatten miteinander verwachsen.
Während bei dem von Hydrachna globosa die beiden, die Geschlechtsspalte seitlich
einfassenden Hinterenden des Napfplattengebietes an den Spitzen miteinander verwachsen sind,
ist das bei der vorliegenden A rt nicht der Fall. Zu beiden Seiten der Genitalöffnung bemerkt
man auf den Plattenrändern zahlreiche Härchen, die sich bis zu den Spitzen hinziehen. Die
vordem zwei Drittel der vereinigten Genitalplatten sind bis auf einen medianen Streifen mit
Zoologien. H e ft 22. 5 7