P a lp e n : Die verhältnismässig kurzen Palpen erreichen ungefähr ein Drittel der Ägrperlänge
Das vierte Glied besitzt keine Höcker, am dritten Glicde aber bemerkt man eine recht
lange, kräftige, rechtwinklig seitwärts abstehende Säbelborste, welche nicht wie bei Gocldcoplwms
vernalis Koch der Strecliseite, sondern mehr seitlich inseriert ist. I
H i i f t p l a t t e n : Die Epimeren lassen an ihre r Oberfläche jene feine, netzar ige n n '
tierung fast völlig vermissen, welche die Vergleichsart auszeichnet. Die letzte Hiiftplatte ist
aussen breiter als innen und sendet von der Mitte des Hinterrandes einen schief nach innen und
rückwärts gerichteten, kräftigen Fortsatz aus.
P ü s s e - Auch die Eüsse ermangeln an der Oberfläche der netzartigen Zeichnung. Im
Gegensätze zu dem Männchen von Cochl vernalis Koch weist das d ritte Glied am Hmterfusse
keine Verdickung auf. Der Borstenbesatz weicht wenig von demjenigen der Vergleichsart ab.
G e s c h l e c h t s h o f : Der Geschlechtshof ist wie bei Cochl. vernalis gestaltet, doch ist die
Anzahl der Näpfe auf den Genitalplatten grösser.
G e o g r a p h i s c h e V e r b r e i t u n g : Deutschland (K. Knauthe). ^ •
F u n d o r t : Bis jetzt nur in Schlesien naohgewiesen, wo er in einem Sumpfe bei Lauter-
bach erbeutet wurde.
5. Cochleophorus callosus Koenike.
1895. Atax callosus Koenike, Über bekannte und neue Wassermilben, Zoologischer An-
zeiger, Nr. 486, S. 39i, Fig. 17.
W e i b e b e n :
G r ö s s e : Körperlänge 1,2 mm, grösste Breite 0,88 mm. . . . . . .
G e s t a l t : In der Kücken-..oder Bauchlage zeigt der Körper einem breit eiförmigen Umriss.
Die grösste Breite Hegt quer über dem Geschlechtsfelde. Der starkgewölbte Rücken fällt nach
vorn zu allmählich, ab.
F ä r b u n g : Die Körp erfarb e is t grünlichgelb. •
H a u t - Die Oberhaut ähnelt in ihrer Ausstattung mit haarähnliohen, 0,0102 mm langen
Chitinspitzchen derjenigen von Cochleophorus vernalis Koch. Die Haarpapillen der Hautdrüsenhofe
springen ebenfalls warzenartig vor, doch nicht in so auffallendem Masse wiejiei Cochleophorus
verrucosus Koenike. # . 7
A u g e n : Die beiden' schwarzpigmentierten Doppelaugen scheinen wie bei Gochleophmis
deltmäes Piersig auf der Bauchseite fast deutBcher durch,- als auf dem Kücken. Ih r gegenseitiger
Abstand beträgt 0,4 mm. # , . ,
M a x i l l a r o r g a n : Das recht kleine Maxillarorgan zeigt den bei der Gattung typischen
Bau. Die Mundöflhung befindet sich etwa auf der Mitte der Maxillarplatte.
P a l p e n : DieMaxillartaster erreichen nur ein reichliches Viertel der Kbrperlange. Sie
■o-W b o n der Hauptsache nach den entsprechenden Gebilden von Cochleophorus spinipes Müller, nur
ist das vierte Glied etwas kürzer und trä g t auf der Beugseite, etwa 0,0102 mm vom vordern
GKedende entfernt, einen kräftigen, 0,02 mm langen, fast rechtwinklig abstehenden Zapfen mit
eingelassenem Chitinstift. Dicht hinter demselben entspringen zwei, nicht auf Hockern aufsitzende
Haarhorsten. Am zweiten und dritten GEede bemerkt man je zwei lange, s tark gefledert« Borsten.
H i if tp la tt e n : Die Oberfläche sämtlicher Epimeren zeigt die bekannte netzartige Zeichnung.
Der gemeinschaftliche Eortsatz der vordern Hüftplattenpaare ist verhältnismässig kurz und weist
genau nach rückwärts. Die beiden hintern Plattengruppen sind am Innenrande nur halb so breit
wie bei dem Weibchen von Cochleophorus spinipes Müller.
F ii s s e : Die Extremitäten lassen keine charakteristischen Eigentümlichkeiten erkennen,
sondern wiederholen in Bau und Ausstattung die Verhältnisse, die wir bei Cochl. spinipes Müller
kennen gelernt haben.
G e s o h l e c h t s h o f : Die 0,15 mm lange Schamspalte ist wesentlich länger als bei der
Vergleichsart. Die lateral gestellten Genitalplatten sind vorn am breitesten. Ihre verjüngten
hintern Enden nähern sich bis auf einen Abstand von 0,075 mm, während die Vorderecken doppelt
so weit auseinander liegen. Jede Platte trä g t ungefähr 80-^90 winzige Näpfe. Die am Hinterrande
befindlichen sind schief nach hinten gerichtet und springen über denselben merkbar vor.
Eigentümlicherweise fehlen der vorliegenden A rt die Drüsenplatten, welche hei Cochleophorus
spinipes dem Geschlechtsfelde hüben und drüben seitlich angelagert sind.
M ä n n c h e n unbekannt.
N ym p h e : Die 0,45 mm lange Nymphe ähnelt im grossen und ganzen dem geschlechts-
reifen Weibchen. Das gilt besonders von der Körpergestalt, der A rt des Hautbesatzes, der Bildung
des Maxillartasters und der Hiiftplatten. Abweichend ist ausser der Farbe der Augen, die
hier rotes Pigment anfweisen, vor allem das Geschlechtsfeld, das sich ans zwei je 0,128 mm langen,
lateral gerichteten, schwach chitinisierten Platten zusammensetzt, die nach a.ussen abgerundet
sind, nach innen aber in je eine Ecke auslaufen. Jede Pla tte trä g t neun Näpfe, von denen die
am Hinterrande situierten wie beim Weibchen über den letzteren merklich hinausragen.
F u n d o r t u n d g e o g r a p h i s c h e V e r b r e i t u n g : Bis jetzt nur im Stadtwerder hei
Bremen und im Schweriner See beobachtet (Koenike).
III. Genus: Hydrochoreutes C. L. Koch.
Syn. 1842. Hydrochoreutes C. L. Koch, Übersicht des Arachnidensystems, Heft 3, p. 16.
1879. Hydrochoreutes Neuman, Om Sveriges Hydrachnider, Svenska Vet. Akad. Handlingar,
B. 17, Nr. 3, S. 5 7 -5 8 .
1892. Hydrochoreutes Piersig, Beitrag zur Hydrachnidenkunde : Zool. Anz. Nr. 389, S. 153.
1892. Hydrochoreutes Piersig, Eine neue Hydrachnidengattung aus dem sächsischen Erzgebirge,
Zool. Anzeiger Nr. 405, S. 411—413.
1892. Hydrochoreutes Koenike, Hydracbnolog. Berichtigungen, Zool. Anz. Nr. 410.
1893. Hydrochoreutes Piersig, Beiträge zur Hydr.-Kunde, Zool. Anz. Nr. 431, p. 397 — 398.
1895. Hydrochoreutes Piersig, Beiträge zur Systematik und Entwicklungsgeschichte der
Wassermilhen, Zool. Anzeiger Nr. 466, S. 19—25.
Der beim Weibchen ovale, beim Männchen fast sechsseitig gerundete, ziemlich hoch gewölbte
Körper ist weichhäutig mit deutlicher Linierung der Epidermis. Die verwachsenen Maxillen
und die auf vier durch Zwischenräume getrennte Gruppen verteilten Hiiftplatten sind ähnlich
gebaut wie bei den Gattungen Curvipes und Piona, doch mangelt der vierten Epimere in der Regel
ein ebitinöser Fortsatz der Hinterrandsecke. Palpen und Extremitäten zeichnen sich durch ausser-
gewöhnliche Länge ans. Unter den Palpengliedern ist das vorletzte ungemein schlank und fast
Zoologica. Heft 22. 1 0