
F u n d o r t : Einzelne Exemplare wurden in den Teichen bei Leipzig und Grosszschocher
sowie in einzelnen Tümpeln bei Ziegenrück in Thüringen erbeutet.
G e o g r a p h i s c h e V e r b r e i t u n g : Deutschland (Piersig).
6. Eylais mutila Koenike.
1897. Eylais mutila Koenike in: Zur Systematik der Gattung Eylais Latreille, Abhandlungen des
naturwissenschaftlichen Vereins zu Bremen, Bd. 14, H. 2, p. 285.
W e i b c h e n .
G r ö s s e : Eylais mutila erreicht etwa eine Grösse von 3,6 mm.
F ä r b u n g : Die Körperfarbe ist ein schmutziges Ziegelrot.
G e s t a l t : Von oben oder unten gesehen giebt der Körperumriss ein reines Oval wieder.
Der Rücken is t wie bei den ändern Eylaisarten nur mässig gewölbt.
A u g e n : Die Augenbrücke is t schmal und zeichnet sich durch eine ansehnliche Länge
aus (0,16 mm). Die Pigmentkörper des Vorder- und Hinterauges sind von gleicher Grösse. Die
schief nach rückwärts gerichtete Augenlinse fällt durch ihre ellipsoidische Gestalt und beträchtliche
Länge auf. (Fig. 161 a, Tafel 41.)
M a x i l l a r o r g a n : Das in der vordern Hälfte ungemein verbreiterte Maxillarorgan
besitzt an seinem Vorderende nur eine schwache Einbuchtung, die von breitgerundeten Ecken
begrenzt wird. Die kreisrunde Mundscheibe ist von mittlerer Grösse. Das hintere Drittel der
Maxillarplatte entbehrt der grossen Poren. Während die hintern Maxillarfortsätze eine gleiche
Stärke wie bei Eylais extendens aufweisen, sind die vordern merklich verkümmert und weit nach
hinten gerückt. Die Luftsäcke reichen nicht bis an das Hinterende des verhältnismässig schmalen,
nach hinten mässig verjüngten Pharynx heran. Sie sind sehr schlank und am wenig verdickten
Hinterende nach oben umgebogen. Das Grundglied der Mandibel is t hinten sehr breit und abgerundet.
(Fig. 161b, Tafel 48.)
T a s t e r : Der schlanke Maxillartaster besitzt ein ziemlich spitz zulaufendes, schwach
gebogenes Endglied, dessen distales Ende mit einer Anzahl ziemlich langer und dünner Borsten
besetzt ist. Das dritte, ungemein lange Glied hat' auf der Beugeseite keinen- Vorsprung, doch
tra g t es vorn zahlreiche Borsten, die zum grössten Teil eine deutliche Fiederung erkennen lassen.
Die Borstenreihe zieht sich weit nach hinten. Die innere Reihe auf der Beugeseite des vorletzten
Tastergliedes setzt sich aus einer grösseren Anzahl sehr gedrängt stehenden, meist gefiederter
Borsten zusammen, während die Aussenreihe etwa neun ungefiederte Säbelhorsten aufweist,
zwischen denen noch einige Fiederborsten verteilt sind. (Fig. 161c und d, Tafel 49.)
B e i n e , H ü f t p l a t t e n und G e s c h l e c h t s h o f zeigen keine ins Auge fallende Abweichungen
vom typischen Ban.
F u n d o r t e : Nordseeinsel Borkum, Gremsmühlen in Holstein.
G e o g r a p h i s c h e V e r b r e i t u n g : Deutschland.
L e b e n s w e i s e und E n tw i c k e l u n g wahrscheinlich wie bei Eylais extendens (Müller).
7. Eylais hamata Koenike.
1897. Eylais hcmata Koenike, Zur Systematik der Gattung Eylais Latreille, Abhandlungen des
naturwissenschaftlichen Vereins zu Bremen, Bd. 14, p. 282, Fig. 1 auf p. 295.
W e ib ch en .
G r ö s s e : Die Länge beträgt 4,5—5,5 mm.
A u g e n : Die kurzen etwa 0,225 mm in der Länge messenden Augenkapseln werden durch
eine ungewöhnlich lange (0,25 mm) Brücke mit einander verbunden. (Fig. 168 d, Tafel 48.)
M u n d te i le : Das am Vorderende schwach ausgebuchtete Maxillarorgan besitzt vorn
eine auffallende Breite (0,5 mm). Während die vorderen Fortsätze weiter nach hinten gerückt
sind und länger und dünner als bei Eylais extendens Müller erscheinen, entsprechen die hintern
bezüglich der Stärke ganz den Verhältnissen der Vergleichsart. Die sehr grosse Mundscheibe
stellt eine querliegende Ellipse dar, die von einem schmalen Hof grösser Poren umgeben ist.
Da die Maxillarplatte nach hinten eine Verkürzung erfahren hat, rag t der Pharynx, der am verbreiterten
Hinterende jederseits einen hakenartigen Muskelzapfen aufweist, ausserordentlich weit
über dieselbe hinaus. Die Luftkammern erreichen nicht das Hinterende des Pharynx. An der
zurücktretenden Hinterrandsecke der Beugseite des hinten flach abgerundeten Mandibelgrund-
gliedes erhebt sich ein hoher, zugespitzter Stigmenhöcker, ein Merkmal, das der Gegenecke gänzlich
abgeht. Die Streckseite besitzt vorn keine vorspringende Ecke. (Fig. 168 c, Tafel 48.)
P a lp e n : Der Vorsprung auf der Beugseite des dritten Gliedes t r i t t wenig hervor. Er
ist mit einer geringeren Anzahl kräftiger Borsten ausgerüstet, die zum Teil eine grobe Fiederung
erkennen lassen. Die innere Reihe des vierten Gliedes setzt sich aus zahlreichen gefiederten und
ungefiederten Borsten zusammen. Die äussere Reihe zählt nur fünf schwache, glatte Degenborsten.
Das Endglied läuft spitz aus und trä g t eine Anzahl sehr kurzer, wie abgebrochen erscheinende
Borsten. (Fig. 168 a und b, Tafel 48.)
F u n d o r t : Eylais hamata Koenike wurde von mir bei Grosszschocher aufgefunden. Koenike
nennt folgende Fundstellen: Bremen, Stadtwerder; Borkum (gesammelt durch Professor Dr.
Schneider); Schlesien, Sumpf bei Lauterbach (gesammelt durch K. Knauthe); Palästina, Sümpfe
von Ain-el-Mousaieh, nordwestlich vom See Merom [Bahr el Hule], (gesammelt durch Professor
Th. Barrois).
G e o g r a p h i s c h e V e r b r e i t u n g : Deutschland und Palästina.
8. Eylais mülleri Koenike.
1897. Eylais Mülleri Koenike, Zur Systematik der Gattung Eylais Latreille, Abhandlungen des
naturwissenschaftlichen Vereins zu Bremen, Bd. 14, Heft 2, p. 282.
W e ib c h e n .
G rö s s e : Die durchschnittliche Länge beträgt etwa 3,5 — 4,5 mm.
G e s t a l t , F ä r b u n g und B e s c h a f f e n h e i t d e r K ö r p e r d e c k e zeigen keine nennenswerten
Abweichungen von den bei Eylais extendens angeführten Verhältnissen.
A u g e : Die Augenkapseln liegen weiter auseinander als hei der Vergleichsart, dagegen
ha t die Brücke die gleiche Breite. Ih r Vorderrand besitzt in der Mitte einen vorstehenden,