Die Augen sind mittelgross; ih r gegenseitiger Abstand betragt ca. 0,27 mm. Die vordere
Linse ist halbkugelig, flach gewölbt, 0,016 mm hoch und 0,024 mm breit, die hintere stärker
gewölbt und wesentlich kleiner.
H a u t : Die Oberhaut zeigt eine deutliche Liniierung.
M a x i l l a r o r g a n u n d P a lp e n : Wie bei Curvipes rotundus Kramer P sind die Palpen
dicker als die Grundglieder des ersten Fusspaares. Über ihre Gestalt und Ausstattung giebt die
beigegebene Abbildung am besten und schnellsten Aufschluss (Fig. 23 d, Taf. X). Das Maxillarorgan
besitzt die gewöhnliche Form.
H i i f t p l a t t e n : Auch die Epimeren zeigen keine charakteristischen Eigentümlichkeiten.
Ihre Oberfläche ist wellig uneben. Die Aussenränder der einzelnen Platten sind verdickt. Wie
bei den meisten Owmpes-Arten setzt sich die Hinterrandsecke der letzten Hüftplatte in einem
keilförmigen, subkutanen Fortsatz fo rt, dessen Spitze für gewöhnlich schief nach aussen und
hinten weist (Fig. 23 a, Taf. X).
G e s c h l e c h t s f e ld : Die 0,175 mm lange Vulva wird von sichelförmigen Platten seitlich
umschlossen, die eine frappierende Ähnlichkeit mit denen von Curvipes rotundus Kramer P erkennen
lassen. Das gilt nicht bloss in Bezug auf die Form, sondern auch auf die Anzahl der
darauf gelagerten Näpfe (Fig. 23 c, Taf. X).
M ä n n c h e n :
G rö s s e : Lände 0,64 mm, Breite 0,496 mm, Höhe 0,448 mm.
G e s t a l t : Der Körper zeigt in der Dorsal- oder Ventralansicht ausser einer deutlichen
Einbuchtung zwischen den Stirnborsten eine vordere und hintere Abschrägung der Seitenränder,
während im mittleren Drittel die letzteren fast parallel laufen.
F ä r b u n g : Die Tingierung weicht nur wenig von der des Weibchens ab.
A u g e n : Die rotpigmentierten grossen Doppelaugen haben einen gegenseitigen Abstand
von 0,176 mm. Ih r grösster Durchmesser beträgt 0,054 mm.
P a lp e n : Die Maxillartaster erinnern an die entsprechenden Gebilde von Curvipes conglobatus
Koch cf (Fig. 23 e, Taf. X).
H ü f tp l a t t e n - : Das vom Vorderrande des Körpers abgerückte Epimeralgebiet entspricht
dem bei den Owmpes-Männchen herrschenden typischen Bau (Fig. 23 b, Taf. X).
F ü s s e : Die Länge der Füsse, die eigentümlicherweise vom ersten bis zum letzten Paare
sprungweise zunimmt, stellt sich wie folgt:
1. Fuss == 0,720 mm.
2. Fuss = 0,752 mm.
3. Fuss. -0,832 mm..
4. Fuss = 0,872 mm.
Das Endglied des dritten Fusses ist gekürzt und nur halb so lang wie das vorhergehende
(0,12 : 0,224 mm). Bezüglich seiner Ausrüstung verweise ich auf Fig. 23 f, Taf. X. Der Hinter-
fuss gleicht im grossen und ganzen demjenigen von Curvipes circularis cf. Hier wie dort entspringen
dem distalen Beugseitenfortsatze des Greifgliedes drei Langborsten (Fig. 23 b, Taf. X).
Charakteristisch erscheint die Formung des Geschlechtsfeldes. Wie bei Curvipes rotundus
Kramer cf ist die etwas gekürzte Samentaschenöffnung nach hinten undeutlich abgegrenzt und
geht allmählich in den Chitinrand über, der die beiden Napffelder an dieser Stelle verbindet.
Die Napffelder selbst reichen ziemlich weit nach rückwärts. Ihre Innenränder lassen
einen schmalen Raum hinter der Samentaschenöffnung frei, der von dem sehr genäherten Anus
eingenommen wird. F a st in gleicher Höhe mit dem Afterende biegt der Hinterrand einer jeden
Napfplatte unter gerundetem rechtem Winkel in den queren Hinterrand um, der bis an die
Hinterrandsecke der vierten Hüftplatte geht und hier in breiter Rundung mit dem Vorderrande
zusammentrifft. Die Zahl der Näpfe einer jeden Pla tte beträgt meist über 20; drei davon stehen
gewöhnlich längs des Hinterrandes (Fig. 23 b, Taf. X).
F u n d o r t : Der nordwestliche Tümpel im Kleinzschocherschen Steinbruche.
L e b e n sw e is e : Sie entspricht derjenigen anderer Curvipes-Arten.
E n tw i c k e lu n g : Die ca. 0,16 mm grossen gelblichen Eier werden an die Blätter von
untergetauchten Wasserpflanzen angeklebt. Ih re Entwickelung habe ich nicht verfplgt.
15. Curvipes controversiosus Piersig.
1895. Curvipes controversiosus Piersig, Beiträge zur Kenntnis der in Sachsen etc., Sitzungsberichte
der Naturf. Gesellsch. in Leipzig, 22. Jahrg. (Sep. Abdr. S. 46).
Bezüglich dieser nur in einem einzigen, 1,2 mm langen und 0,96 mm breiten Männchen
erbeuteten Curvipes-Form weiss ich nur ungenaue Angaben zu machen, da mir dieselbe während
der Untersuchung verloren ging. Zum Glück hatte ich schon einige Zeichnungen fertiggestellt,
auf die ich mich deshalb bei meiner Beschreibung der Hauptsache nach stütze. Die Körperfarbe
ist grün mit schwärzlichen Flecken um den rötlichgelben Rückenstreifen. Füsse und Palpen
haben einen bläulichen Anflug. Von oben oder unten gesehen erscheint der Umriss des Körpers
eirund mit einer Abstumpfung am Stirnrande. Der Rücken fällt nach vorn zu ab und bildet in
seiner vorderen Hälfte eine Einsattelung. Die Haut sieht wie fein gekörnt aus. Wie bei dem
Männchen von Curvipes nodatus Müller sind die 0,64 mm langen Palpen dicker als die Grundglieder
des ersten Beinpaares. Auf der Beugseite des vorletzten Gliedes erheben sich zwei kräftige
Haarhöcker und am vorderen Innenrande der bekannte Chitinstift (Fig.' 34 d , Taf. XIII). Das
Epimeralgebiet und das Geschlechtsfeld erinnert in Form und Ausstattung an die gleichen Gebilde
von Curvipes uncatus C. L. Koenike cf (Fig. 35 a , Taf. XIII). Das Längenverhältnis der
Füsse in ihrer Reihenfolge von vorn nach hinten ist etwa folgendes :
1. Fuss = 1,344 mm.
2. Fuss = 1,472 mm.
3. Fuss = 0,944 mm.
4. Fuss = 1,442 mm.
Das Endglied des dritten Beines zeigt eine starke Verkürzung und eigene Form, die mitsamt der
Krallenbildung am besten und schnellsten durch die beigegebene Abbildung (Fig. 34, Taf. XIII)
verdeutlicht wird.
Durch die Güte des Herrn Koenike habe ich in letzter Stunde auch Kenntnis von dem
Weibchen erhalten. Es ist ca. 1,6 mm lang und 1,2 mm breit. Der Stirnrand zeigt eine breite
Einbuchtung, sonst ist der Umriss eirund. Die Geschlechtsöffnung besitzt eine Länge von 0,288 mm
und wird seitlich von je einer scheibenförmigen Napfplatte eingefasst. Der nach vorn gelegene
grösste Napf misst im Durchmesser 0,048 mm (Fig. 34 e, Taf. XIII).
Zoologica. H e ft 22.