Gliedes zählt acht Degenborsten und etwa die gleiche Anzahl kürzerer Fiederborsten. Die äussere
Reihe besteht ans sieben Degenborsten. In allen ändern Punkten gleicht Eylais disareta den nahe
verwandten Formen.
F u n d o r t : Zacharias fand die vorliegende Spezies im Giersdorfer Teich (Schlesien).
G e o g r a p h i s c h e V e r b r e i t u n g : Bis jetzt nur der Fauna Deutschlands angchörig.
3. Eylais bifurca Piersig.
G rö s s .e : Die zwei in meinem Besitz befindlichen Exemplare haben eine Länge von 3,2 mm.
A u g e n : Der Vorderrand, der Augeubrüoke ist keilförmig ausgezogen und endigt in
einer unregelmässig zweihöckerigen Spitze. Die Angenkapseln haben eine Länge von 0,24 mm;
ih r mittlerer Durchmesser beträgt etwa 0,175 mm. Die Umrandung des unteren Durchbruches
ist kräftig und bildet an der Aussenseite der Augenkapsel einen nicht zu übersehenden schmalen
Vorsprung. Die hintere Ausbuchtung zwischen den Augenkapseln ist verhältnismässig kurz
und läuft fast spitz zu. (Fig. 120a, Tafel 41.)
M a x i l l a r o r g a n : Das Gapitulum misst von dem Vorderraude der Mundseheibe bis zum
hintern Innenrande 0,544 mm, mit Einschluss des Pharynx aber 0,73 mm. Die vordem Maxillarfortsätze
haben eine Länge von 0,48 mm und erheben sich fast senkrecht zur Mnndsoheibe. Die
hintern Fortsätze sind ungefähr 0,112 mm lang und haben die gewöhnliche Form. Die sogenannte1
Mundhaarkranse besitzt einen Durchmesser von 0,168 mm. Wie sonst häufig sind die ca. 0,48 mm
langen Lnftkapseln am Hinterrande schwach gebogen und gedreht.
P a l p e n : Die Maxillartaster, deren Glieder sich der Länge nach wie 8 : 10 f l l : 35 : 17
verhalten, zeichnen sich durch ihre reiche Beborstung aus. Der Beugoseiten-Vorsprung des
dritten Gliedes trä g t ca. 15—IS deutlich gefiederte Dolchborsten. Die äussere Borstenreihe des
nächsten Palpensegmentes zählt etwa ein Dutzend lange Degenborsten, während die innere Reihe
dergleichen nur acht zum Teil nebeneinander gestellte aufweist, ausserdem aber noch eine grössere.
Anzahl Fiederborsten erkennen lässt. Auch das Endglied ist ungemein reich mit kurzen öder
halblangen Borsten besetzt. (Fig: 120 b, Tafel 41.)
F u n d o r t : Eylais bifurca fand sich in wenigen Exemplaren in dem Material, das ich
vor Jahren in der Umgegend von Leipzig, Grosszsohocher, Frohburg und Regis gesammelt hatte.
Auch Koenike schickte mir ein Individuum unter der irrtümlichen Bezeichnung Eylais infmdibulifem
Koenike zu.
G e o g r a p h i s c h e V e r b r e i t u n g : Deutschland (Piersig) und Dänemark (Koenike).
4. Eylais infundibulifera Koenike.
1896. Eylais infundibulifera Koenike, Zur Systematik der Gattung Eylais Latreille, Abhandlungen
des naturwissenschaftlichen Vereins zu Bremen, Bd. 14, p. 284, Fig. 3 u. 4 auf p. 295.
W e ib c h en .
G rö s s e : 3—4 mm.
A u g e n : Die auffallend kurze und breite Augenbrücke ra g t am Vorderrande zungenartig
vor. Dieser Vorsprung dient als Muskelansatzstelle. (Fig. 165, Tafel 48.)
M u n d t e i l e : Wie bei Eylais discreba Koenike sind die vordem Fortsätze des am Vorderende
ausgebuchteten, mit gerundeten Vorderrandsecken ausgestatteten Maxillarorgans weit nach
hinten gerückt. Nur von massiger Länge, erstrecken sie sich noch lange nicht bis zur Wurzel
der hintern Fortsätze. An ihrem freien Ende ist es verbreitert. Das hintere Paar der Maxillarfortsätze
zeigt einen kräftigen Bau. Seine Enden sind einwärts gebogen. Die Mundscheibe besitzt
eine zirkelrunde Gestalt.- Sie übertrifft an Grösse das gleiche Gebilde von Eylais extendens
ganz wesentlich. Die dahinter liegende Plattenpartie trä g t nur zur Hälfte etwa grosse Poren.
Der Pharynx verjüngt sich nach hinten und erstreckt sich bis über die Enden der hintern Maxillarfortsätze
hinaus. Die von oben geschauten Luftkammern sind sehr schmal. Mit ihrem schwach
verdickten Hinterende erreichen sie nicht den nach rückwärts gekehrten Rand des Pharynx.
Das Grundglied der Mandibel besitzt eine auffallende Breite und endet hinten in gerader Linie.
Die Hinterrandsecke der Streckseite ist mit einem kleinen Chitinzapfen ausgestattet. Auf der
Gegenecke erhebt sich ein spitzer Stigmenhöcker, dessen Spitze ein wenig nach vorn sich neigt.
P a lp e n : Die Maxillartaster zeigen einen kräftigen Bau. Das Endglied ist an der Spitze
dick und nach unten zu gebogen. Besonders das dritte Glied besitzt eine ungewöhnliche Dicke.
Ein Vorsprung auf der Beugseite desselben ist nicht wahrnehmbar. Dafür sind an gleicher Stelle
eine grössere Anzahl kurzer, steifer Borsten vorhanden, die nur teilweise eine schwache Fiederung
erkennen lassen. Ungewöhnlich borstenreich ist die Innenreihe des vierten Palpengliedes, doch
reicht die Zahl nicht ganz an die bei Eylais setosa Koenike festgestellte heran. Eine Eiedernng
konnte fast bei allen festgestellt werden. Die Aussenreihe besteht aus neun kurzen, ungefiederten
Degenborsten.
Alle sonstigen Verhältnisse entsprechen denen der Müllerschen Art.
F u n d o r t : Eylais infundibulifera Koenike wurde auf Ju ist (Nordseeinsel) und bei Danzig
(Espenkruzger See) erbeutet.
G e o g r a p h i s c h e V e r b r e i t u n g : Deutschland.
5. Eylais limnophila Piersig.
1899. Eylais limnophila Piersig in: Zool. Anzeiger, No. 579, pag. 63.
G r ö s s e : Die mittlere Länge beträgt 3—4 mm.
A u g e n : F a st der gesamte Vorderrand der Augenbrücke springt kreisbogenförmig vor
und bildet eine charakteristische Hervorwölbung, deren freies Ende etwas abgestützt oder eingedrückt
erscheint und auf welcher das Haarhöckerpaar seinen Platz gefunden hat. Die vorderen
Augenlinsen sind kurz gestielt, die hintern langelliptisch. (Fig. 172a, Tafel 48.)
M a x i l l a r o r g a n : Das mässig grosse Capitulum weist keine besonders ins Auge fallende
Abweichungen vom typischen Bau auf.
P a l p e n : Die einzelnen Palpenglieder verhalten sich zu einander wie 7 : 10 : 11 : 24 : l l 1/?.
Auf dem Beugeseiten-Vorsprung des dritten Gliedes zählt man etwa 10—12 Dolchborsten, an
denen man sehr leicht eine feine Fiederung wahrnehmen kann. Die Innenreihe auf der Unterseite
des vierten Gliedes setzt sich zusammen aus vier Degenborsten und fünf Fiederborsten,
von denen eine zwischen der mittleren und vordem Degenborste inseriert ist, während die vier
übrigen am distalen Ende des Gliedes stehen. Die Aussenreihe zählt sechs lange Degenborsten.
(Fig. 172 b und c, Tafel 48.)
Zoologica. Heft 22. 5 4