wandtheit mit einer grossen Raubgier. Sich hauptsächlich von Daphnien und Muschelkrebsen
nährend, greift er jedoch auch weichhäutige Milben anderer Gattungen und Arten an und sucht
sie zu bewältigen.
E ia b la g e u nd E n tw ic k lu n g : Die rotgefärbten, 0,192 mm im Durchmesser grossen Eier
werden mit Vorliebe an Wasserpflanzen abgesetzt. Sie lagern in einer gelblich durchscheinenden
Kittmasse. Die in wenigen Wochen sich entwickelnden sechsbeinigen Larven bleiben gewöhnlich in
der Hüllsubstanz und verpuppen sich sofort wieder, um die Wandlung zur Nymphe in kurzer Zeit
(8—10 Tage) durchzumachen. Die ausgebildeten Tiere befreien sich ans ihrem Gefängnisse und
schwimmen munter im Wasser umher. Sie sind entsprechend ihrer verkürzten Entwicklung, in
der ja der erste mit Nahrungsaufnahme verbundene parasitische Zustand ausgeschaltet ist, sehr
klein (0,35 mm), wachsen aber sehr schnell. Die achtbeinige Larve überwintert. Schon im März,
wenn kaum die Eisdecke von den Tümpeln geschwunden ist, tummelt sie sich im Wasser umher.
Sie h a t mittlerweile eine Länge von 0,72 mm und eine Breite von 0,51 mm erreicht. In Form
und Farbe mit den jugendlichen geschlechtsreifen Tieren fast übereinstimmend, unterscheidet sie
sich vor allen durch weiter auseinander gerückte Epimerengrappen und durch das Geschlechtsfeld.
Letzteres entspricht im allgemeinen den schon früher dargelegten Verhältnissen. Zu beiden
Seiten des in der Medianlinie gelegenen Chitinkörperchens bemerkt man je eine mit ihrem vorderen
Ende dachförmig der gegenüberliegenden sieb zuneigende chitinöse Pla tte von ovaler Gestalt,
die auf ihrem Rücken zwei Näpfe trägt. Der Durchmesser der letzteren schwankt zwischen 0,016
bis 0,02 mm. Der vordere gegenseitige Abstand der Platten bleibt um ein Viertel hinter der Länge
derselben zurück. Nach hinten zu vergrössert sich die Entfernung um mehr als das doppelte. Zwischen
dem vorderen und dem hinteren Napfe einer jeden Pla tte liegt ein freier Raum, der allerdings
kleiner ist als der Durchmesser der einzelnen Näpfe. Am innern R and dieses Zwischenraumes
stehen auf winzigen Höckerchen zwei feine Haare, während der änssere nur ein einziges träg t.
Ausserdem is t auch noch der schmale Vorderrand mit einem solchen versehen. Bezüglich der
fein gekörnten, bläulichen Epimeren sei noch bemerkt, dass die in die Haut gebetteten Saumleisten
der inneren Ränder ungemein entwickelt sind. Die vierte Epimere ist an ihrem Hinterrande in
einen nach aussen gebogenen, zahnartig spitzen Fortsatz ausgezogen.
Der Haarbesatz des Körpers ist kräftig entwickelt, so dass man bei Dorsal- oder Ventrallage
die 0,08 mm langen, etwas nach dem Körper zngebogenen Borsten der seitlichen Drüsenhöfe
viel deutlicher sehen kann, als beim def. Tiere.
Die Nymphe klammert sich schliesslich an die Stengel von Wasserpflanzen oder an die
Reste von ins Wasser gefallenen, abgestorbenen Pflanzenteilen fest, um sich zu verpuppen. Oft
nach Verlauf von wenigen Tagen (5—12) sprengt das geschlechtsreife Tier die Hülle, um sich
bald darauf dem Begattungsgeschäft zu widmen.
8 . Curvipes rotundus Kramer.
Syn. 1879. Nesaea rotunda Kramer, Wiegmanns Archiv für Naturgesch., Bd. I, Neue Acariden,
p. 12, tab. I, Fig. 7 a.
1880. Nesaea longicornis Neuman, Om SverigeS Hydrachnider, Kongl. Svensk. Acad. Hand-
lingar, Bd. 17, Nr. 3, p. 45—46, Taf. II, Fig. 2.
1887. Nesaea rotunda Barrois et Moniez, Catalogue des Hydrachnides, p. 6.
Syn. 1893. Curvipes rotundus Koenike, Die von Herrn Dr. F. Stuhlmann in Ostafrika gesammelten
Hydrachniden des Hamb, naturhl Museums, p. 35, Anmerkung.
1893. Nesaea rotunda Piersig, Beiträge zur Hydrachnidenkunde, ZooL Anzeiger Nr. 431
(Sep.-Abdr.), p. 5.
1893. Curvipes rotundus Koenike, Weitere Anmerkung zu Piersigs Beiträgen zur Hy drachnidenkunde,
Zool. Anzeiger Nr. 435 (Sep.-Abdr.), p. 3.
We i b c h e n .
G rö s s e : Kramer giebt als Körperlänge für die von ihm entdeckte Milbe 0,9 mm an,
eine Zahl, die sogar als Durchschnittsmass entschieden zu niedrig gegriffen ist. Zahlreiche von
mir ausgeführte Messungen stellen vielmehr die mittlere Körper länge auf 1,1 mm, die Breite auf
0,86 mm fest. Aus dem Lindenvorwerksteiche bei Frohburg (24—30 Morgen gross) erlangte ich
jedoch Exemplare, deren Länge 1,5 mm erreichten. Der Rücken ist hochgewölbt mit einer seichten
Einsattelung an der vorderen Hälfte.
F ä r b u n g : Gewöhnlich ist der Körper durchscheinend lichtgelb gefärbt. Der gelbe,
wenig hervortretende Gabelstreifen auf dem Rücken wird von schwärzlichen oder bräunlichen
Flecken umsäumt. Man kann von den letzteren ganz deutlich drei vordere und zwei hintere
unterscheiden. Die Farbe der Beine, Palpen und Epimeren weicht nur wenig oder gar nicht von
der Grundfarbe des Körpers ab. Die Mundöffnung ist rot.
G e s t a l t : In der Rückenlage erscheint der Körperumriss breit eiförmig. Der Stim-
rand ist entweder abgerundet oder abgestntzt. Zu beiden Seiten des Hinterendes machen sich
oft schwache Einbuchtungen bemerkbar.
H a u t : Die Körperhäut ist an ihrer äusseren Fläche mit einer feinen Linienzeichnung
versehen. Die ahtenniformen Borsten an der Stirnseite sind sehr fein und von geringer Länge.
A u g e n : Die schwarzrot pigmentierten, mittelgrössen Doppelaugen (grösster Durchmesser
0,064 mm) weisen, den für die Gattung typischen Bau auf und liegen etwas abgerückt am seitlichen
Vorderende des Körpers. Im Gegensätze zu Koenike beobachtete ich, dass die hintere
kleinere Linse ganz normal auf ihrem schief nach hinten und aussen gerichteten Pigmentkörper
sitzt, nicht aber demselben seitlich angelagert ist. Der gegenseitige Abstand der beiden Doppelaugen
bei einem ausgewachsenen 1,4 mm grossen Individuum beträgt 0,34 mm.
M u n d t e i l e : Das grosse Maxillarorgari zeigt im allgemeinen dieselbe Gestalt wie bei
den meisten Cwmpes-Spezies. Die rückwärts ragenden, in der Medianlinie des Körpers vereinigten
Fortsätze verjüngen sich aus breiter Basis ziemlich schnell und biegen an ihren freien Enden
unter Bildung je einer "Spitze nach den Seiten um.
P a lp e n : Die Taster erreichen bei ausgewachsenen Weibchen ungefähr ein reichliches
Drittel der Körperlänge. In der Jugend freilich verschiebt sich dieses Grössenverhältnis wesentlich
zu Gunsten des erstgenannten, und so mag es kommen, dass auch hier meine Angaben nicht
übereinstimmen mit denjenigen früherer Autoren. Die Palpen sind ungefähr anderthalbmal so
dick als die benachbarten Glieder des ersten Beinpaares. In der Seitenansicht dargestellt, gewähren
sie ein Bild, wie es Fig. 19 d, Taf. IX veranschaulicht. Auf ein kurzes, mit einer Rückenborste
ausgestattetes Grundglied folgt ein auf der Streck- und Beugseite gewölbtes, massiges
zweites Glied, das an Länge nur wenig hinter dem vorletzten zurücksteht. Das dritte Glied ist
viel kürzer und bei aller Stämmigkeit wesentlich schwächer als das vorhergehende. Die Beug