
Syn. 1875. Limnesiä maculata Kramer, Beitrag zur Na tur gesch. der Hydrachn., p. 312, tab. IX,
Fig. 20, Wiegm. Archiv für Naturgesch., Bd. I (2. L.-St.).
1879. Limnesia magna Kramer, Neue Acariden, Wiegmanns Archiv für Naturgeschichte,
Bd. I, p. 10, tab. I, Fig. 4.
1882. Limnesia maculata Koenike, Verzeichnis von im Harz gesammelten Hydrachniden,
Abhandl. des naturwiss. Vereins zu Bremen, Bd. VIII, p. 33.
1887. Limnesia maculata Barrois et Moriiez, Catalogue des Hydrachnides, p. 34—35.
1896. Limnesia maculata Koenike, Holsteinische Hydrachniden, Forschungsbericht IV der
Plöner Biol. Station, S. 228.
1896. Limnesia maculata Pisarovic, Zur Kenntnis der Hydrachniden Böhmens, Sitzungsberichte
etc., S. 7.
W e ib c h e n :
G rö s s e : Die durchschnittliche Länge beträgt 1,8 mm, doch-trifft man nicht selten
einzelne Individuen, die dieses Mass merklich überschreiten. Die grösste Breite (1,6 mm) liegt
unmittelbar hinter der Einlenkstelle des vierten Beinpaares.
G e s t a l t : In der Rücken- oder Bauchansicht is t der Körperumriss ein reines Oval.
Der ziemlich hochgewölbte Rücken zeigt nur bei jugendlichen Tieren an seinem Vorderteile eine
schwache Einsattelung.
F ä r b u n g : Die Grundfarbe des Körpers ist ein lichteres Rot als dasjenige bei Limnesia
histrionica 0. F. Müller. Die Rückenflecken tre ten selten ganz deutlich hervor, sie sind vielmehr
meist verwischt oder in einzelnen Fällen gar nicht wahrzunehmen. Die Palpen, Mundteile, Epimeren
und Füsse sehen bei der Mehrzahl der Individuen hellbräunlich bis rotbraun aus, doch
findet sich nicht selten eine schwärzliche Schattierung.
H a u t : Die scheinbar sammetartige Epidermis lässt nur bei stärkerer Vergrösserung
eine feine Liniierung erkennen. Die kurzen, kräftigen, gefiederten Stirnborsten stehen ziemlich
tie f am Vorderrande des Körpers.
A u g e n und M a x i l l a r o r g a n ähneln dem entsprechenden Gebilde bei Limnesia histrionica
Herrn. Letzteres misst ungefähr 0,176 mm in der Länge und 0,16 mm in der Breite.
P a lp e n : Die Maxillartaster sind sehr kurz, sie erreichen nicht einmal ein Viertel der
Körperlänge. Das zweite Glied kommt an Dicke ungefähr den Grundgliedern des benachbarten
Beinpaares gleich. Der auf der Beugseite bemerkbare, breitkegelförmig aufsteigende Höcker und
der in seine Spitze eingefügte kurze Chitinstift weisen nach unten und hinten. Das dritte Glied
steht dem vorhergehenden an Länge nicht nach. Am vorletzten, längsten Gliede fällt besonders
auf, dass ausser den beiden allerdings ziemlich unbedeutenden Haupthöckern der Beugseite noch
eine grössere Anzahl Nebenhöcker auftreten, deren Spitzen ebenfalls mit Haaren gekrönt sind.
Die Haupthöcker selbst sind weit über die Mitte nach vorn gerückt und zwar der äussere merkbar
mehr als der innere. Auch auf der in der Mitte etwas eingesattelten Streckseite, sowie auf
der Innenseite stehen auf kleinen Wärzchen noch einige Borsten. Das fünfte Glied läuft fast
spitz zu und endigt in sehr kleinen, undeutlichen Krallen, von denen die oberste etwas nach
unten übergreift. Unmittelbar hinter der Einlenkstelle der oberen u n d . unteren Kralle ist je ein
feines, nach vorn gebogenes Härchen inseriert. Sowohl die Streckseite, als auch die Innenseite
des zweiten und dritten Palpensegmentes sind mit Borstenreihen ausgestattet, über deren Verteilung
und Anordnung wohl am besten die beigegebene Abbildung Aufschluss giebt (Fig. 59 d,
Tafel XXTTT).
H ü f t p l a t t e n : Da das Maxillarorgan verhältnismässig klein is t, treten die langen,
gebogenen, ersten Epimeren mit den hinteren Hälften nahe an einander heran, wobei die Innenränder
derselben fast parallel neben einander herlaufen. In Gemeinschaft mit der dichtan-
gelagerten, zweiten Epimere sendet die erste unter der Haut einen nach hinten und aussen
gerichteten Fortsatz aus. Die freien Seitenränder sind mit einem mehr oder minder breiten
subkutanen Chitinrand eingefasst. Die beiden letzten; Hüftplattenpaare entsprechen in ihrer
Form den korrespondierenden Teilen bei Limnesia histrionica Herrn.; nur ist die Abgliederung
der dritten Hüftplatte vollständig durchgeführt. Noch muss erwähnt werden, dass die dünnere
Drüsenhofplatte der vorderen Abdominaldrüsen zwar in den Verband der hinteren Epimeral-
gruppe eingefügt worden ist, dass aber diese Verschmelzung sich nicht so innig vollzogen hat,
wie bei der vorhingenannten Vergleichsart, was man daraus deutlich ersieht, dass um den
Drüsenhof eine scharf ausgeprägte Grenzlinie führt (Fig. 59 a, Taf. X X TTT)
F ü s s e : Bei einer Körperlänge von 4 ,8 5 mm wurden folgende Beinlängen gemessen:
Fuss = « 0 ,9 8 mm.
'2 . Fuss = 1,32 mm.
3. Fuss = 1,33 mm.
4. Fuss 1,73 mm.
Sämtliche Füsse, sowie auch die Epimeren, die Maxillen und Palpen sind stark chitini-
siert und mit unzähligen feinen Poren bedeckt.
G e s c h l e c h t s f e ld : Die Geschlechtsöffnung, ca. 0 ,28 mm lang, wird auch hier durch
zwei zu beiden Seiten gelagerte Genitalplatten dicht verschlossen. Der Form und Ausstattung
nach weichen die letzteren nur wenig von denen der Vergleichsart ab. Die F ig u r, die sie in
ihrer Vereinigung bilden, ist nach hinten zu breitbauchiger. Der grösste Durchmesser der Näpfe,
deren Form mit Ausnahme der hinteren mehr oder minder länglichrund ist, erreicht eine Grösse
von 0,08 mm und übertrifft also hierin die entsprechenden Gebilde von Limnesia histrionica. Im
Gegensätze zu den Verhältnissen der letztgenannten A rt sind die auf grossen Chitinwarzen
stehenden, sehr langen Haare in ihrer Stellung mehr auf den Innenraum beschränkt; sie begleiten
der Hauptsache nach in einer unregelmässigen Reihe die abfallenden Innenränder beider Platten.
Genau wie bei Limnesia histrionica Herrn, liegt oberhalb der Geschlechtsöffnung ein mächtig entwickelter
Chitinstützkörper, dessen beide schwach nach hinten gekrümmten Seitenhörner so
ziemlich die Länge des Querdurchmessers einer jeden Platte erreichen. Auch am hintern Ende
des Geschlechtsfeldes findet sich ein in das Leibesinnere hineinragender Ghitinkörper, der aber
nur bei Quetschpräparaten sichtbar wird (Fig. 59 b, Taf. XXTTT).
Der Anus liegt näher dem Hinterende des Körpers als dem Geschlechtsfelde.
M ä n n c h e n : Das Männchen zeichnet sich äusserlich in der Hauptsache nur durch eine
abweichende Bildung des Geschlechtshofes aus: Wie bei Limnesia histrionica besitzen die an ihren
Enden verschmolzenen Napfplatten einen1 ausgebuchteten Innenrand;7 so dass die 0,18 mm grosse
Geschlechtsspalte von zwei freiliegenden, gewölbten Lefzen begrenzt wird. Wie aus der beigegebenen
Zeichnung ersichtlich ist, trä g t ausser einer Anzahl vereinzelt oder paarweise stehender
Haare jede Plätte noch eine vom Hinterrande des ersten Napfes zum mittleren Innenrande des
nachfolgenden ziehende, bogenförmige Borstenreihe, deren nach aussen gekehrte Konkavität von