
in einer nach hinten breit offenen Bucht und wiederholt die bei Marica angeführten Verhältnisse.
Mit Ausnahme des Hüftplattengebiets ist der Körper weichhäutig. Die Gattung wird in Deutschland
durch zwei Arten vertreten, Oxus strigafus 0 . F. Müller und Oxus longisetus Berlese, von
denen die letztere wohl noch zweifelhaft is t, da die langen Haare am Hinterrande des Körpers
auch bei 0, strigatus auftreten können und das zweite angegebene Unterscheidungsmerkmal möglicherweise
auch nur eine innerhalb der A rt auftretende Modifikation der in Frage kommenden
Haargebilde darstellt.
Die freien Spitzen des ersten Hüftplattenpaares mit je zwei k u r z e n , b l a t t a
r t i g b r e i t e n B o rs te n .................................................................................. Oxus strigatus Miüler.
Die freien Spitzen desselben Hüftplattenpaares mit je zw e i l a n g e n , nach
r ü c k w ä r t s g e k r ü m m t e n , m ä s s ig b r e i t e n Borsten . . . Oxus longisetus Berlese.
1. Oxus strigatus Müller.
Syn. 1781. Hydrachna strigata Müller, Hydr. quas. etc., p. 38 und 71, tab. X, Fig. 1 und 2.
1835—41. Marica strigata Koch, Deutschlands Crust. etc., Heft 5, Fig. 23.
„ Marica oblonga id. ibid., Heft 12, Fig. 9.
„ Marica confinis id. ibid., Heft 12, Fig. 7.
1879. Oxus oblongus Kramer, AViegm. Archiv für Naturgeschichte, Neue Acariden, Bd. I,
p. 1 -1 3 , Taf. 1.
1879. Pseudomarica formosa Neuman, Om Sveriges Hydrachnider, Svenska Handlingar,
Bd. 17, Nr. 3, p. 71, Taf. V, Fig. 2.
1887. Marica strigata Barrois et Moniez, Catalogue des Hydraehnides, p. 22.
1892. Pseudomarica formosa Piersig, Beitrag zur Hydrachnidenkunde, Zool. Anz. Nr. 389,
p. 153 (zweites Larvenst.).
1892. Fronüpoda strigata Koenike, Anmerkungen zu Piersigs B eitrag zur Hydrachnidenkunde,
Zool. Anzeiger Nr. 369.
1893. Pseudomarica formosa Piersig, Beiträge zur Hydrachnidenkunde, Zool. Anz. Nr. 431,
p. 396 (erstes Larvenst.).
1895. Oxus strigatus Piersig, Beiträge zur Kenntnis der in Sachsen einheimischen Hydrach-
niden-Formen, Dissertation, Leipzig, S. 53.
1896. Fronüpoda strigata Koenike, Holsteinische Hydrachniden, Forschungsbericht IV der
Plöner biol. Stat., S. 228.
W e i b c h e n :
G r ö s s e : Die Länge ausgewachsener Tiere variiert zwischen 0,9—11,00 mm, die Breite
zwischen 0,60—0,67 mm.
G e s t a l t : Der langovale Körper besitzt am Kopfende und an den Seiten keinerlei Einbuchtungen.
Infolge der dorsoventralen Zusämmenpressung des Leibes verläuft der Rücken
äusserst flach; seine grösste Höhe liegt senkrecht über dem Hinterrande der Maxillarbucht
(Fig. 61 a und b, Taf. XXIV).
F ä r b u n g : Die Körperfarbe ist nicht immer beständig, doch trifft man am häufigsten
ein mehr oder weniger grünliches Blau, das nach dem hinteren Körperrande allmählich ins Gelblicke
übergeht. Die Rückenflecken sind braun, die Dorsaldrüse gelblich bis gelbgrau. Epimeren,
Palpen, Füsse und Geschlechtsklappen heben sich meist durch dunklere Färbung ab- auch bei
ihnen herrsoht gewöhnlich ein bläulicJij Farbenton vor.
H a u t : Die ziemlich dicke Haut ist » g ep an z e rt, weich und lässt fast unmessbar kleine
weit, auseinanderstehende Höckerchen e rk e n n e ^ Ausserdem glaub#,ifgbei starker Vergrösserung
und. scharfer Einstellung -eine äusS» t feine Liniierung der Epidermis bemerkt zu haben Die
in iC * s ; Reihen, geordneten dorsalen und lateralen Drüsenhöfe sind fast zirkelrund und tragen
je ein feines und ziemlich langes Haar. Die antsnniförmen Borsten der Stirnseite haben einen
nur kleinen Abstand zwischen sieh (Fig. 61 e, Taf. XXIV).
A u g e n : Die beiden dorsalen Doppelaugen liegen in der Nähe des seitlichen Vorderrandes
m einer Entfernung von 0,145; mm von einander. Ein jedes setzt sich aus ,einem scheinbar ein,
lachen. Pigmentkörper und zwei Linsen, zusammfijj von denen die. vordere und grössere schief
nach aussen und vorn, die hintere jedoch, fast rechtwinklig zu,jener nach hinten gerichtet ist.
M u n d t e i l e : Das 0,16 mm lange und 0,064 mm breite Maxillarorgan und die 0,11 mm
langen winzigen Taster ähneln denjenigen von Frcmtipoda musculus Müller (Fig. 61 dp Taf. XXXV).
H ü f t p l a t t e n : Die Epimeren bilden auch bei Oms simgabus Müller ein grosses Brust-
sejtild, das annähernd der gesamten Bauchfläohe in Anspruch nimmt und nach hinten zu vollständig
miteinander verwachsen ist, während es nach dem Kopfende zu wie bei Marica in deutliche
Horner auslauft, Das erste neben dem Maxillarorgan befindliche Paar dieser Kpimeralfort-
ggitze überragt nach vom zu das Maxillarorgan und trä g t an der Spitze je zwei kurze, breite,
fast blattförmige, rückwärts gekrümmte, gefiederte Borsten (Fig. 61a, Taf. XXIV).
F ü s s e : Die Beine sind ziemlich kurz, das letzte bleibt sogar ¡noch hinter der Körper-
lange zurück. Die Ausstattung d e r Glieder istfgb wie bei Marica musculus Müller. An den
miääten Borsten, kann man ohne Müifjeine, mehr oder weniger feine Fiederung naohweisen Je
kürzer die Borsten werden, desto, kräftiger ist d,er Rand eingeschnitten, man wird unwillkürlich
an die entsprechenden Verhältnisse bei den bekanntesten Mmnesia-Arten erinnert. Die charak-
teristis^jä Endborste des krallenlosen letzten Eusspaares misst ungefähr 0,16 mm nnd bleibt nur
em Fünftel hinter der Länge des fünften Beingliedes zurück. Sie is t gleich den neben ih r ein-
gelenkten viel kleineren Borsten gefiedert.
G e se ll le c h t s t ’e ld : Der. äussere Sexualapparat liegt fast vollständig in der vom epi-
meralen B rustsehild gebildeten Hinterrändsbucht. Die Sohamspalte hat eine Länge von ca. 0,19 nun.
Zu beiden Seiten derselben machen, .sieh je drei länglichrunde, hintereinander, gelagerte Sexualnapfe
bemerkbar, die von mondsichelförmigen Ghitinklappen nur teilweise überdeckt werden.
Nicht nur der der Schamspalte zugekehrte, innere Rand einer jeden Klappe trä g t eine dichtgedrängte
Reihe wimperartiger Härchen, auch der verdickte äussere ist mit vier gleichmässig ver-
teilten, ziemlich kräftigen Borsten besetzt (Fig. 61c, Taf. XXIV).
Der Anus durchbricht die Körperwand ungefähr in der Mitte zwischen Geschlechtsfeld und
dem hinteren Leibesrand. Er w ird jederseits.von einem auffallend entwickelten Drüsenhofe begleitet.
M ä n n c h e n : Emen äusseriiehen Geschleohtsunterschied ausser der Grösse habe ich nicht
wahrnehmen können, trotzdem viele Hunderte, Individuen genau untersucht wurden.
F u n d o r t : Oms strigatus Müller, eine ziemlich seltene Wassermilbe, wurde von mir im
Frühjahre und Sommer in der schwarzen Lache bei Grosszschocher, in den Teichen bei Arns-
dorf und Moritzburg aufgefunden.