weiter nach aussen nehmen noch zwei Haare ihren Ursprung, von denen das der Ventralfläche
angehörige feiner aber auch merkbar länger ist, als das dem Hinterrandsbuokel aufsitzende.
Ausserdem trä g t auch jeder Furkalast an der abgestumpften Spitze und auf der Mitte der Innenseite
je eine Borste (Fig. 88 a, Taf. XXXIV).
F ä r b u n g : Der schmutzig zinnoberrote Körper besitzt kaffeebraune Epimeren, die dunkel
umrandet sind, bräunlichgelbe Palpen und Beine und einen innerlich braun, am Sande jedoch oft
bläulich gefärbten Petiolus.
P a l p e n : An den Palpen is t nur die Haarbewaffnung des zweiten und vierten Gliedes
charakteristisch. Bei dem erstgenannten Segment weist die Innenfläche -fünf Borsten auf, von
denen ffe i dem Beugseitenrande genähert sinä/ während die zwei übrig bleibenden w a te r nach
oben stehen (Fig. 88 e, Taf. XXXIV). Der scharfkantige Fortsatz (Antagonist) des vierten Gliedes
besitzt wie gewöhnlich drei Haargebilde, eine schwach S- oder säbelförmig gebogene kräftige
Borste am Grunde der Innenfläche und zwei Härchen am Vorderrande. Diese letzteren haben
eine eigenartige Form. Während das der Beugseitenecke am nächsten gelegene einfach nach dem
Krallengliede hin gebogen erscheint und von seiner Spitze bis zur Wurzel fast an
Breite abnimmt, kennzeichnet sich das, der Einlenkungsstelle des letzten Tastergliedes genäherte
ausser durch eine etwas energischere Biegung vor allen Dingen durch eine dem Knie gegenüberliegende
Verdickung des Aussenrandes (Fig. 88«, Taf. XXXTV). Erwähnenswert an dieser Stelle
erscheint mir die Thatsache, dass die innere und äussere Seitenborste des dritten Palpengliedes
dünner sind als die annähernd gleiehlangen Borsten auf dem Rücken. Das fünfte Palpenglied
trä g t auf seiner Streck- und Beugseite je eine massig lange Borste.
E p im e r e n : Die Hüftplattenpaare lassen keine nennenswerten Eigentümlichkeiten erkennen.
Im Gegensätze zu Koenike beobachtete ich hinter der Maxfflarbucht eine rinnenartige Vertiefung
der vorderen Epimerengruppe, eine Erscheinung, die jedoch von geringer Bedeutung ist,
da dieselbe lediglich mit dem höheren Alter der Tiere Zusammenhang!
B e in e : Die Beinpaare nehmen sprungweise vom ersten bis zum letzten an Länge zu.
An einem 0,96 mm langen Individuum wurden folgende Masse festgestellt:
1. Fuss = 0,848 mm.
2. Fuss = 0,96 mm.
3. Fuss =y|l,04 mm.
4. Fuss = 1,152 mm.
Das vierte Glied des letzten Fusses verlängert sich auch hier au seinem vorderen Beugseitenrande
in einen zapfenförmigen Fortsatz, dessen abgestutzte Spitze 6—7 gebogene Borsten
aufweist.
G e s c h l e c h t s f e l d : Der auf dem ventralen Rumpfende gelegene Geschlechtshof greift
mit seinen quergesteilten langen Napfplatten bis auf die Seitenränder des Körpers über und bildet
jederseits einen sogar in der Rückenansiebt wahrnehmbaren Wulst, der an seinem äussersten Ende
ein bis zwei Borsten aufweis.t. J e stärker der Abfall der Bauchfläche nach der Basis des Anhangs
ist, desto verkürzte!- erscheint das gesamte Genitalgebiet, ein Umstand, der hinreichend
erklärt, warum Koenikes und meine Abbildung in der Darstellung der hier in F rage kommenden
Partie wesentlich voneinander abweichen (Fig. 88 a, Taf. XXXIV).
Der sehr kleine Anus liegt unmittelbar vor der Einlenkungsstelle des Petiolus auf der
Unterseite des Schwanzanhanges.
W e ib c h e n : Die Länge des Weibchens beträgt im Mittel 1,2 mm, die Breite 1,08 mm
und die Höbe 0,88 mm. Im Gegensätze zum Männchen ist die vordere Einbuchtung schmal und
unbedeutend. Nach vorn stark verjüngt, bildet der Körper am verbreiterten Hinterrande deutliche
Seitenecken. Wie die Seitenansicht le h rt, besitzt auch das Weibchen am Vorderrücken
und ausserhalb des Bückenbogens zwei flache Höcker. Das von der Ringfurche umschlossene
ovale Rückenschild ist dem Hinterrande des Körpers genähert. Bezüglich der Beborstnng verweise
ich auf die beigegebene Abbildung (Fig. 88 b, Taf. XXXIV). Die Hüftplatten nehmen
ungefähr die vordere Hälfte der Bauchfläche ein. In geringem Abstande von dem Hinterrande
des letzten Epimerenpaares beginnt die Scbamspalte, die auch hier von halbkreisförmigen, abgeflachten
Genitallippen verschlossen wird. Die oberen und unteren Hörner dieser Lefzen sind mit
annähernd dreieckigen Chitinplättchen belegt. Was die Form der Napffelder betrifft, so fällt
vor allem auf, dass dieselben sieb ziemlich schief nach hinten und aussen ziehen (Fig. 88 b,
Taf. XXXTV).
F u n d o r t : Arrenurus affinis wurde während des Juli und August in einem Eisenbahntümpel
an der Strasse von Leipzig-Sellerhausen nach Paunsdorf vorgefunden.
G e o g r a p h i s c h e V e r b r e i tu n g : Bis jetzt nur in Deutschland nachgewiesen (Zacharias).
E n tw i c k l u n g : Larve und Nymphe sehen ockergelb aus.
23. Arrenurus abbreviator Berlese.
1882—1894. Arrenurus abbreviator Berlese, Acari, Myriapoda et Scorpiones hucusque in Italia
reperta, Heft 51, No. 3, Taf. 3, Fig. 1—6.
1894. Arrenurus abbreviator Koenike, Mitteldeutsche Hydrachniden, gesammelt durch Herrn
Dr. Ph. Made, Zool. Anzeiger No. 452, S. 260.
M ä n n c h e n :
G r ö s s e : Die Körperlänge bis zur Wurzel des Petiolus beträgt ca. 1 mm, die Breite
0,85 mm.
F ä r b u n g : Der Körper ist bläulichgrün oder grünlichgelb"gefärbt mit dunklen schwärzlichen
Flecken auf dem Rücken. Die Palpen und Beine sehen lichter aus.
G e s t a l t : Der durch seine massige Breite auffallende Rumpf ist am Stirnrande sowie
in . den Orbitalgegenden - mehr oder weniger tief eingebuchtet. An seinem Hinterende machen
sich deutlich vorspringende, stnmpfgerundete Seitenecken bemerkbar. Der s tark erhöhte Rücken
fällt nach hinten mässig ah. Auf der hintern Hälfte desselben erbeben sieb einige unbedeutende
Höckerpaare, deren Kuppen weit auseinander gerückt sind (0,432 mm und 0,224 mm). Der
Körperanhang is t an seiner Basis stark eingesebnürt und nur 0,512 mm breit. Seine kurzen
Seitenecken (Furkaläste) ragen schief nach aussen und hinten. Sie sind an ihrem freien Ende
abgestutzt und bilden daselbst zwei Ecken. Der Hinterrand des Anhangs rag t jederseits des
Petiolus in zwei verschieden grossen, übereinander stehenden, eckigen Vorsprüngen vor, die je
eine lange Haarborste tragen. Der Petiolus ist ventralwärts ähnlich eingelenkt wie bei Arrenurus
crassipetiolatus Koenike. An der Basis stark verbreitert, verjüngt er sich nach der Mitte
zu, um schliesslich nach einer schwachen Anschwellung in eine Spitze auszulaufen. Von seiner
hintern Hälfte gehen seitlich zwei flügelartige, schief nach aussen und hinten gerichtete, gerundete,