G e s t a l t : Der hochgewölbte Körper bietet in der Dorsalansicht ein reines Oval dar,
das nur in den seltensten Fällen durch schwache, seitliche Einbuchtungen am Hinterende beeinträ
ch tig t wird.
F ä r b u n g : Die Grundfarbe des Körpers, meist nur am Stirnteil und an den Seitenrändern
gut sichtbar, wird auf dem Rücken und auf der hinteren Bauchfläche durch die dunkelbraun
durchseliimmernden Magensäeke verdeckt, die gelbliche Rückendrüse ist gewöhnlich nur unvollkommen
sichtbar (Fig. 9 c, Taf. VI). Während die Chitinsubstanz der Hüftplatten und des Geschlechtsfeldes
schwachbräunlich oder bläulich gefärbt erscheint, sind die Palpen und Beine fast
wasserhell durchsichtig.
K ö r p e r d e c k e : Die Haut zeichnet sich durch eine feine Liniierung ihrer Oberfläche
aus. Sämtliche Drüsenhöfe, übrigens von massiger Entwicklung, tragen je ein langes, aber sehr
feines Haar. Auch die sogenannten antenniformen Borsten der Stirnseite zeigen eine ungewöhnliche
Entwicklung, wennschon sie an Stärke die ändern Drüsenhaare so gut wie gar nicht übertreffen.
A u g e n : Der Bau der am seitlichen Vorderrande stehenden oft zuckenden zwei Doppelaugen
entspricht den bei Gtivvipcs, Piona und jLcercus typischen Verhältnissen.
M a x i l l a r o r g a n : Die verwachsenen Maxillen bilden einen sehr kurzen Säugrüssel,
dessen Umriss in der Bauchansicht des Tieres an einen Kelch erinnert. Die hinteren, mit einander
verwachsenen Fortsätze bilden einen feinen Stiel, dessen freies Ende sich te ilt und jederseits
in eine ziemlich lange, schwach gebogene, lateral gerichtete Spitze ausläuft. Die nicht allzugross&
Mundöffnung liegt am Vorderrande des Kelches und wird von zwei durch eine Mittelrinne geschiedene
Fortsätze überragt.
P a lp e n : Bei ausgewachsenen, trächtigen Weibchen entspricht die Länge der schlanken
Maxillartaster ungefähr der Körperbreite, ein Verhältnis freilich, das bei jüngeren Individuen
sich ganz bedeutend zu Gunsten der Palpen verschiebt, die in den ersten Tagen nach dem Ausschlüpfen
des definitiven Geschlechtstieres sogar annähernd doppelt so lang sind wie der Körper.
Präpariert man die Maxillartaster ab, um sie in die Seitenlage zu bringen, so zeigt sich
besonders deutlich, dass mit Ausnahme des unbedeutenden Basalgliedes sämtliche nachfolgenden
Glieder äusserst schlank sind. In Verhältniszahlen ausgedrückt, verhalten sie sich, auf der Streck-
seite gemessen, zu jenem wie 4 : 17 : 14 : 37 : 10. Das vorletzte, schwach gebogene Glied weist
ausser einer grösseren Anzahl nicht immer beständiger Borsten, die besonders, der inneren Beugseite
angehören, an gleicher Stelle weit aus einander gerückt zwei unbedeutende Höcker auf,
denen seitlich je ein feines und langes Haar entspringt. Wie bei den verwandten Wassermilben
endigt das fünfte Glied in drei kurze aber deutliche Krallen. Bezüglich der weiteren Details
verweise ich auf die beigegebene Zeichnung (Fig. 9e, Taf. VI).
H ü f t p l a t t e n : Sämtliche Hüftplatten verteilen sich auf vier Gruppen. Bei ausgewachsenen
Weibchen durch breite Zwischenräume geschieden, nehmen diese die reichliche Vorderhälfte
der Bauchfläche ein. Sie erinnern in ihrer Form und Zusammenfügung ungemein an die Gattung
Curvipes, doch is t der Hinterrand der letzten Epimere in weniger scharfe Ecken ausgezogen.
Die Aussenränder der Hüftplatten sind durchweg s tark chitinisiert. Während jedoch das vordere
Hüftplattenpaar sowohl am gemeinschaftlichen Hinterende, als auch an der Aussenseite der
zweiten Epimere je einen mehr oder weniger deutlichen seitlich gerichteten Chitinfortsatz unter
der Haut aussendet, lässt das hintere an seiner nach rückwärts gerichteten Spitze eine derartige
Bildung vermissen.
F ü s s e : Ein von mir sorgfältig gemessenes 1,68 mm grosses Weibchen hatte folgende
Beinlängen: 1. Fuss = 2,528 mm. 3. Fuss = 2,512 mm.
2. Fuss g j 2,640 mm. 4. Fuss = 2,784 mm.
Eigentümlicherweise ist das dritte Fusspaar kürzer als das zweite und nur annähernd
so lang wie das erste. Auf der Streckseite erheben sich kurze, nach vom gekrümmte Säbelborsten,
die Beugseite hingegen ist mit einer doppelten Reihe langer, steifer Degenborsten versehen,
die besonders zahlreich am vierten und fünften Gliede stehen. Die distalen Enden der
eben genannten Beinglieder der- letzten beiden Fusspaare tragen schwache Schwimmhaarbüschel.
Bemerkenswert erscheint noch, dass die äussersten Fussglieder, die etwas kürzer als die unmittelbar
vorhergehenden sind, mit sehr kleinen nach hinten zu an Grösse abnehmenden Krallen
bewehrt sind, an denen man jedoch ganz gut zwei Zinken und ein verbreitertes Basalstück erkennen
kann.
G e s c h l e c h t s h o f : Die 0,19 mm lange, vom und hinten durch chitinöse Querriegel
abgeschlossene Vulva wird jederseits durch eine breite, gewölbte Geschlechtsklappe und eine
sichelförmige, drei Näpfe tragende Genitalplatte begrenzt, so dass ein runder Geschlechtshof entsteht,
dessen Breite die Länge merklich überragt. Von den drei hinter einander gelagerten
Genitalnäpfen haben die zwei vorderen eine ausgesprochene länglichrunde Gestalt, der Umriss
des hinteren nähert sich fast dem Kreise. Sowohl die freie, nach vorn gerichtete Spitze, als
auch der nach aussen und hinten gekehrte Rand einer jeden Geschlechtsplatte sind mit zahlreichen
Höckerchen besetzt, denen je ein langes und sehr feines Haar entspringt (Fig. 9 d, Taf. A I).
Der Anus liegt in der Mitte zwischen Geschlechtsfeld und Hinterründ des Körpers.
M ä n n c h e n :
G rö s s e : Die mittlere Länge beträgt 0,6 mm, die Breite 0,57 mm.
G e s t a l t : Der Körperumriss erscheint von oben oder unten gesehen fast sechsseitig mit
abgerundeten Ecken. Zwischen den antenniformen Borsten is t das Vorder ende des Körpers quer
abgestutzt, der Hinterrand dagegen trä g t eine deutliche Ausbuchtung, in welcher das Geschlechtsfeld
liegt. Die grösste Körperbreite findet sich ungefähr in der Höhe der vorderen Epimeren-
paare. Der Rücken zeigt, nur in seiner hinteren Hälfte eine deutliche Wölbung, die nach vom
zu in eine Einsattelung übergeht.
F ä r b u n g : Der Körper ist blassgelblich gefärbt. Die mehr oder weniger intensiv gelbe
Dorsaldrüse wird von unregelmässigen, dunkelbraunen Rückenflecken umsäumt. Beine, Palpen,
Epimeren und die chitinösen Teile des äusseren Geschlechtsapparates besitzen einen schwach
gelblichen oder bläulichen Anflug (Fig. 9 k, Taf. VII).
H a u t : Die Epidermis ist wie beim AVeibchen fein liniiert und von zahlreichen, in Reihen
geordneten Hautdrüsen durchbrochen (Fig. 9k, Taf. VII). Sowohl die antenniformen Borsten,
als auch die den Rändern der Drüsenmündungshöfen inserierten Haare sind von aussergewöhn-
licher Länge und Feinheit.
A u g e n : Die beiden grossen, oft zuckenden Doppelaugen an den seitlichen Vorderrändern
des Rückens stehen ungefähr 0,21—0,23 mm weit von einander.
P a lp e n : Nach vollendetem Wachstum sind die Palpen etwa körperlang. Die Ausstattung
derselben mit Borsten und Haaren entspricht so ziemlich derjenigen der AVeibchen.
H ü f t p l a t t e n : Das Epimeralgebiet ist auffallend weit vom Yorderrande des Körpers