hyaline Hantgebiläe ans. Eine zweite, ebenfalls wasserhelle Membran zieht sioh 'fiaeh der Darstellung
Berleses vom Hinterrande des Anhangs bis zur kolbigen Verdickung des Petiolus, in
ihrem Verlaufe nach rückwärts sich immer mehr versehmälernd. In dem mir durch fie Öüte
des Herrn Koenike zur Verfügung gestellten Danerpräparate konnte ich dasselbe jedoch nicht
deutlich wahmehmen. In der Seitenlage fallt der Petiolus durch seine ungewöhnliche Höhe auf
E r gewahrt dann ein, wie in Fig.; 106 b, Taf. XXXIX (nach Berlese). Der hyaline Anhang.über
dem Petiolus besitzt einen verschmälerten, von deutlichen Seitenecken eingefassten Hinterrand
der für gewöhnlich schwach bogig ausgeschnitten erscheint. Die Hinterrandshöcker des Körperanhanges
stehen ficht nebeneinander. Die massig gebogenen Krummborsten sind länger als der
Petiolus (Fig. 106a, Taf. XXXIX). j f ’ ' .
H a u t : Der nach hinten offene Rückenbogen umscliliosst ein verhältnismässig kleines Dorsalschild.
Seme freien Enden treten auf die’Seitenwandungen der Anhamgshömer (Enrhaläst^iiüher.
I UbeT Ha l p e u , E p im e r e n und G e s e h l e o h t s f e l d weiss-ioh keine die Art besonders
charakterisierenden Angaben zu machen.
F ü s s e : Die Eüsse sind stämmig gebaut. Am vierten Glieds des vierten Eusses .fehlt
der bekannte Fortsatz oder Sporn nicht.
W e ib c h e n unbekannt.
F u n d o r t : Arrenurus abbreviator wurde in einem männlichen Exemplare von Dr. Ph. Made
in Mitteldeutschland (Hessen) erbeutet. Eine nähere Angabe der Fundstelle fehlt.
G e o g r a p h i s c h e V e r b r e i t u n g : Italien (Berlese) und Deutschland (Ph. Made).
24. Arrenurus bruzelii Koenike.
Syn. 1835/41. Arrenurus Mator Koch, Deutschlands Crustac. etc., Heft 12, Taf. 15—16.
1854. Arrenurus emarginator Bruzelius, Be.skr. ö. Hydr., som. etc., S. 26 -28, Taf. II, Fig ,y-• y
1882, Arrenurus emarginator Haller, Die Hydrachniden der Schweiz, S: 43, Taf. II, Fig. 16
1884. Arrenurus attator Krendowskij, Des Mariens d’eau douce de la Russie möridionale;
Travaux de la Soc. d. nat. ä l’TJniv. Imp. de Kharkow, Bd. XVIII' S. 321 Ta f VII
Fig. 13 u, 14.
1885. Arrenurus Bruzelii Koenike, Einige nenbenannte Hydrachniden'; Abh. d, natnrw. Ver.
Bremen, Bd. IX, S. 221.
1887. Arrenurus Bruzeüi Barrois et Moniez, Catalogue des Hydrachnides, S, 25.
1882—94. Arrenurus maUcator Berlese, Acari etc., Heft 51 Taf. 4.
1894. Arrenurus Bruzelii Koenike, Mitteldeutsche Hydrachniden, gesammelt durch Herrn
Dr, Ph. Made, Zool. Anzeiger No. 452, S. 260.
1895. Arrenurus albator Protz, Bericht über, meine vom 1 1 . Juni, bis, zum 5 . Juli 1894 ausgeführte
zoologische Forschungsreise im Kreise Schwetz, Schriften der Naturfor-
schenden Gesellschaft in Danzig, N. F., Bd. IX, S. 266jyj£
1895/96. Arrenurus BrureUi Piersig, Beiträge zur Kenntnis der in Sachsen einheimischen,
Hydrachniden-Formen, Dissertation, Leipzig, S. 61.
1896. Arrenurus Bruzdii Koenike, Holsteinische Hydrachniden, IV. Forschungsbericht der
Plöner Biol. Station, VI, S. 223.
Syn. 1896. Arrenurus Bruzelii Pisarovic, Zur Kenntnis der Hydrachniden Böhmens, Sitzungsberichte
der königl. böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften, Math.-naturwissen-
schaftliche Klasse XVII, S. 3, (Sep.-Abdr.).
M ä n n c h e n :
G rö s s e : Arrenurus bruzelii Koenike gehört zu den mittelgrossen Arten. Die Körper länge
beträgt bis zur Petioluswurzel ungefähr 1,0 mm, die grösste Körperbreite zwischen dem Hinterrande
des vierten Hüftplattenpaares und dem Geschlechtsfelde 0,82 mm. Der Rücken erhebt sich
bis zu einer Höhe von 0,63 mm.
G e s t a l t : Der von oben oder unten sich darbietende Körperumriss zeigt eine Form,
wie sie in der Gattung Arrenurus häufig wiederkehrt. Dementsprechend hat der nach vorn verjüngte
Rumpf zwischen den antenniformen Stirnborsten eine ziemlich breite, jedoch seichte Ausbuchtung.
Die Seitenränder, welche in der dem Anhang zugekehrten Hälfte fast parallel gerichtet
sind, gehen in scharfer Kurve in den abgeflachten Hinterrand über. Die jederseits dadurch
entstehende, gerundete Ecke trä g t eine Borste. Auf dem Rücken, der sich infolge eines
randständigen Buckelpaares bis in die Mitte des Rumpfes allmählich erhöht, dann aber wieder
fast ebenso abfällt, erheben sich innerhalb des Rlickenbogens zwei nebeneinander stehende, ans
gemeinschaftlicher Basis herausgewachsene, niedrige Rumpfhöcker, auf deren 0,16 mm weit auseinandergerückten
Kuppen je ein mittellanges Haar eingelenkt ist (Fig. 109 c, Taf. XXXIX).
Weiter nach hinten* über dem sogenannten hyalinen Anhang, dessen Seitenränder schwach konvergierend
mit stumpf gerundeten, kaum merkbaren Ecken in den verkürzten Hinterrand übergehen,
t r i t t ein engverschmölzener, etwas zurückstehender Doppelhöcker mit zwei dicht nebeneinander
gestellten Endborsten auf, der von einem allerdings tiefer gelegenen, konisch zugespitzten
Chitinzapfenpaar seitlich eingefasst wird. Die Gabeläste des Anhangs sind ziemlieb lang und
enden je in einer stumpfen, fast abgerundeten Spitze, der sowohl auf der Innen-, als auch auf
der Aussenseite je eine Borste entspringt. Auf dem von den Gabelästen wesentlich überragten,
nach der Mitte zu vorgewölbten Hinterrande des Anhangs ist ventralwärts der 0,16 mm lange
und 0,038 mm breite Petiolus inseriert. Dieser nimmt von der Wurzel an allmählich an Dicke
zu, verjüngt sich aber im letzten Viertel wieder um ein Geringes, um schliesslich in ein nach
hinten flach bogenförmig berandetes Ende überzugehen, auf dessen Seitenecken je ein zierliches,
winkelrecht zur Längsrichtung abspringendes, mit der feinen Spitze rückwärts gekrümmtes
Zähnchen sitzt (Fig. 109 a, Taf. XXXIX). Auf jeder Seite des Petiolus bemerkt man ein besonders
an der Basis kräftiges, allmählich dünner werdendes Haar, dessen nach hinten gebogene
Enden auf den verdickten Seitenrand des ersteren hinweisen. Weiter nach aussen folgen dann
auf jeder Anhangshälfte zwei lange Haargebilde, von denen das feinere ventralwärts, das stärkere
mehr nach dem Rücken zu plaziert ist. Die Seitenrandswinkel zwischen Rumpf und Anhang
weisen in der Rückenlage des Tieres je eine flache Wulst mit einem Haare auf;
F ä r b u n g : Der Körper ist im allgemeinen bläulichgrün gefärbt, doch machen sich besonders
auf dem Rücken kaffeebraune Flecken bemerkbar. Der Petiolus, die Palpen und Beinpaare
sehen lichter aus.
A u g e n : Die rotpigmentierten Doppelaugen liegen unter der Panzerhäut verborgen und
sind deshalb nur undeutlich wahrnehmbar. Sie stehen ein Stück hinter den antenniformen Borsten
am vorderen Seitenrande des Körpers.
Zoologica. Heft 22.