
der s ta rte n Verjüngung des Vorderrumpfes fällt die s tark verkürzte, nur flack ausgemuldete
Abstumpfung zwischen den antenniformen Stimborsten wenig ins Auge. Der Bücken ist ziemlich
hoch gewölbt, doch entbehrt derselbe wirklich charakteristischer Erhebungen. Wie gewöhnlich
steht der geschlossene Bückenbogen weit zurück vom Vorderrande des Körpers (ca. 0,32 mm).
Die hintere Grenze des von ihm eingeschlossenen Dorsalpanzers fällt mit dem dort gelegenen
Körperrande zusammen. An letzterem bemerkt man vier Pa a r lange Borsten. Ausserdem ist
noch an jedem Seitenrande in der Nähe der Einlenkungsstelle des letzten Fusses ein kürzeres
Haar sichtbar. Auf dem Abdomen in massiger Entfernung von dem- hinteren Bande des Epimeral-
gebietes, das annähernd die Vorderhälfte des Bauches einnimmt, liegt das umfangreiche Ge-
schlechtsfeld, dessen 0,192 mm lange Schamspalte von halbkreisförmigen Lefzen seitlich begrenzt
wird. Beide Lefzen bilden zusammen eine Scheibe, dessen Querdurchmesser 0,208 mm beträgt.
An die Schamlippen schliessen sich zwei auf beide Seiten verteilte Napfplatten an, die eine Länge
von 0 ,2 4-0,25 mm und eine grösste Breite von 0,19-0,195 mm besitzen. In den Ecken der
Genitallippen sieht man auch hier Heine, dreieckige Chitinplättchen aufgelagert. Bezüglich der
Gestalt des äusseren Sexualorgans verweise ich auf die beigegebene Abbildung (Fig. 78 c, Taf. XXX)
Der Anus is t dem Hinterrande des Körpers näher gerückt als dem Geschlechtshofe.
F u n d o r t : Arreemrus neumani Piersig wurde vom Ju li bis September ziemlich häufig in
den Arnsdorfer Teichen (Dresdner Haide) vorgefunden.
G e o g r a p h i s c h e V e r b r e i t u n g : Deutschland (Koch||äSchweden (Neuman), Finnland
(Nordquist), Frankreich (Barrois e t Moniez) und die Schweiz (Haller).
18. Arrenurus tricuspidator (Müller) Bruzelius.
1776. ?Hydrachna tricuspidator Müller, Zool. Dan. Prodr. S. 189, Nr. 2249.
1781. ?3ydrachna tricuspidator Müller, Hydrachnae quas etc., S. 35, Tafel m , Fig. 2.
1793. ?Trombidium tricuspidator J . C. Fabridus, Ent. syst., Tom. H, S. 402 Nr. 19.
1805. fA ta x tricuspidator id., Syst. Antiiatorum S. 369.
1835 — 1841. ?Arrenurus tricuspidator C. L. Koch, Deutschlands Crustaceen etc., Heft 2, Fig. 22.
1854. Arrenurus tricuspidator Bruzelins, Beskrifning öfver Hydrachnider, som etc,, S. 21 Tafel I I
Fig. 1—4.
1882. Arrenurus bieuspidator Berlese, Acari, Myriopoda et Scorpiones eto., Bd. HI, Heft i v m
Nr, 8. - :
1894. Arrenurus bieuspidator Koenike, Mitteldeutsche Hydrachniden, gesammelt etc., Zool. Anzeiger
Nr. 452, S. 261.
1895. Arrenurus Piersig, Einiges über die Hydrachnidengattungen „Arrmwms Dngäs“ und „Thyas
C. L. Koch“, Zool. Anzeiger Nr. 472—473, Fig. 1 .
1895. Arrenurus Utuberosus Piersig, Beiträge zur Kenntnis der in Sachsen eiubeimisebeT, Hydrach-
nidenformen, Dissertation, S. 60.
1895. Arrenurus rugosus P rotz, Schriften der Naturforschenden Gesellschaft in Danzig, N. F
Bd. IX, Heft I, S. 269—270 (Varietät).
1896. Arrenurus bieuspidator Koenike, Holsteinische Hydrachniden, IV. Forschungsbericht der
Plöner Biol. Station, S. 219.
V o r b em e r k u n g : In den Rohlandtschen Lebmlacken bei Grosszschocher t r i t t die vorliegende
Spezies sehr häufig auf. Ein grösser Teil der erbeuteten Exemplare zeigt jene scharfen
Längsrunzeln, wie sie A. Protz bei seinem Arr. rugosus als charakteristisches Merkmal angeführt
hat. Diese Form ist deshalb als selbständige A rt fallen zu lassen.
M ä n n c h e n :
G r ö s s e : Der Körper h a t bis an den Hinterrand des Anhangs eine Länge von 1,1 mm,
eine grösste Breite hinter dem ersten Drittel von 0,86 mm und eine Höhe von 0,72 mm.
G e s t a l t : Der nach vorn s tark verjüngte Rumpf zeigt an dem abgestutzten Vor der ende
zwischen den antenniformen Borsten und in den Orbitalgegenden flache Einbuchtungen. Weiter
nach hinten laufen die Seitenränder fast parallel, bis sie schliesslich in ziemlich starker Biegung
in den Hinterrand übergehen. Jede Hinterrandsecke trä g t eine kurze Borste. Der Anhang ist
an seiner 0,5 mm breiten Basis nicht unmerklich eingeschnürt und sendet schief nach hinten und
aussen jederseits einen wohl entwickelten Gabelast aus, dessen konkaver Aussenrand mit dem fast
geraden, kürzeren Innenrande in einer stumpfen Spitze zusammentrifft. Auf jeder Seite des
Furkalhorns bemerkt man eine Borste. Der ziemlich tiefe, eingesenkte Hinterrand des Anhangs
wölbt sich nach der Mitte au bogenförmig vor. Hier steht der 0,16 mm lange und am freien
Ende 0,096 mm breite Petiolus, dessen Hinterrand eine deutliche Einkerbung aufweist. Die geraden
Seitenränder divergieren schwach nach hinten. Von der Seite gesehen stellt sich der
Petiolus als eine schief rückwärts geneigte Rinne dar, in der ein oben etwas überragendes,
schlauchförmiges Gebilde sich befindet. Genau über dem Petiolus, der von zwei nach innen gekrümmten
Borsten eingefasst wird, die jedoch nicht ganz so lang sind wie er selbst, sitzt ein
hyalines Häutchen, dessen schiefe Seitenränder mit dem verbreiterten Hinterrande zwei scharf
ausgezogene Ecken bilden. Dieses hyaline Häutchen wird wieder von zwei winzigen Vorsprüngen
begrenzt, auf deren Spitzen je eine kräftige und lange Borste inseriert ist. Ein weiteres, noch
längeres Borstenpaar entspringt auf zwei, schon der Unterseite des Anhangs gehörenden Aufwölbungen,
zwischen denen der Anus gelegen ist. Auf dem Rücken erheben sich innerhalb des
Rückenbogens und fast senkrecht über dem freien Raume zwischen Epimeralgebiet und Geschlechtsfeld
auf gemeinsamer Basis zwei Rundhöcker,- dessen Kuppen ungefähr 0,24 mm von einander
entfernt und mit je einer kurzen, nach rückwärts gekrümmten Borste bewehrt sind. Vor den
eben erwähnten Höckern ist das Rückenschild merkbar eingesenkt. Diese Vertiefung t r i t t um
so deutlicher hervor, als sie auf jeder Seite von einer mehr randständigen, ansehnlichen E rhebung
der dorsalen Partie der unteren Panzerplatte begleitet wird. Auch auf dem Anhänge,
nicht weit vom Hinterrande, macht sich ein gerundeter Vorsprung bemerkbar, der auf seiner
fast gänzlich verschmolzenen, eng zusammengerückten Doppelkuppe ein kurzes Borstenpaar trä g t
(Fig. 83 b, Taf. XXXH). Die lateralen Winkel zwischen Rumpf und Anhang werden auch hier
zum Teil ausgefüllt durch die wulstigen Enden der Genitalnapfplatten. Der Hinterrand derselben
ist an dieser Stelle jederseits mit vier Borsten besetzt.
F ä r b u n g : Vorliegende A rt besitzt eine fast mennigrote Körperfarbe, die auf dem Rücken
nur selten durch bräunliche Flecken verdeckt wird. Palpen, Beine und Anhang sehen gewöhnlich
etwas lichter aus. Die Farbe des Petiolus ist braungelb.
H a u t : Die gekörnte Panzerdecke weist mittelgrosse Poren auf. Wie gewöhnlich ist das
Dorsalschild ziemlich stark vom Vorderrande des Körpers abgerückt. Es wird von einem hinten