breite Petiolus is t am freien Ende fast schaufelförmig verbreitert und erweist sich in der Seitenansicht
als gestreckt, während das gleiche G-ebilde bei der Yergleichsart sich ein wenig nach
oben biegt. Die auf der Rückseite des Petiolus sich hinziehenden Längsfalten (Firsten) Stehen
bei der vorliegenden A rt näher zusammen als bei Arrenurus maculator Müller. Das der Petiolus-
rinne oberseits eingefügte, schlauchförmige Chitinstück ra g t ebenfalls buckelförmig, schief nach
oben und hinten geneigt, über dieselbe hinaus, sodass es, von oben oder unten gesehen, in der
Regel den Hinterrand des Petiolus erreicht oder über denselben um eine W enigkeit hinausspringt.
Das hyaline Häutchen gleicht dem des Männchen von Arrenurus maculator Müller, doch ist sein
Abstand vom Petiolus naturgemäss ein grösserer (0,08 mm) als bei diesem (0,05 mm)f ^Bezüglich
des Borstenbesatzes verweise ich auf die beigegebene Abbildung (Fig. 92 a und b, Taf. XXXV).
F ä r b u n g : Die Körperfarbe is t dunkelgrün oder gelblichgrün, je nach Standort oder
Alter der Tiere.
A u g e n : Der gegenseitige Abstand der beiden Doppelaugen beträgt ungefähr 0,3 mm.
P a lp e n : Die Tasthärchen (Fangborsten) am Vorderrande des vorletzten Gliedes zeigen
insofern einen Unterschied von denen der Vergleichsart, als die innere nicht gegabelt ist, sondern
einfach gekniet erscheint.
H ü f t p l a t t e n und F ü s s e : D i e E p im e r e n und Gliedmassen lassen keine wirklich nennenswerten
Abweichungen erkennen.
G e s c h l e c h t s h o f : Die Napfplatten ziehen sich weit an den Seiten des .Leibes empor.
Sie sind in der Nähe der Geschlechtsöffnung, die von schmalen, sichelförmigen Lefzen verschlossen
wird, am breitesten, verschmälern sich dann aber infolge Einbiegung des Vorderrandes sehr schnell
um mehr als die Hälfte, um schliesslich mit ihren freien Enden wieder ein wenig anzuschwellen.
A f t e r : Der Anus liegt in einer medianen Rinne auf der Unterseite des Anhangs zwischen
den starken, wallartigen Anschwellungen, auf welchen die Langborsten des Körperanhangs stehen.
W e ib c h e n unbekannt:
F u n d o r t : Arrenurus battilifer wurde von mir in einem Wiesentümpel am Kolmberg bei
Brandis erbeutet. Koenike tr a f ihn bei Plön in einem Tümpel auf einep Moorwiese beim Steinberg
und im Parnasstümpel.
G e o g r a p h i s c h e V e r b r e i t u n g : Deutschland (Koenike), Dänemark (derselbe) und die
Schweiz (Dr. Steck).
13. Arrenurus leuckarti Piersig.
Syn. 1894. Arrenurus Leuckarti Piersig, Über Hydrachniden, Zool. Anz. No. 448—444, S. 114.
1895/9Ö. Arrenurus leuckarti Piersig, Beiträge zur Kenntnis der in Sachsen einheimischen
Hydrachniden-Formen, Dissertation, Leipzig, S. 59.
1896. Arrenurus Leuckarti Koenike, Holsteinische Hydrachniden, IV. Forschungsbericht der
Plöner Biol. Station, S. 221.
M ä n n c h e n :
G r ö s s e : Ausgewachsene Männchen haben bis zum Hinterrand des Anhangs eine Länge
von 0,8 mm, eine Breite von 0,592 mm und eine Höhe von 0,544 mm.
G e s t a l t : Arrenurus leuckarti Piersig zeigt in seinem Anblicke grosse Ähnlichkeit mit
Arrenurus maculator O. F. Müller. Die Unterschiede beschränken sich auf folgende Merkmale:
Der Stirnrand zwischen den antenniformen Borsten, die übrigens kräftig entwickelt sind, ist breit
abgestutzt und nur unmerklich ausgebuchtet. Der Anhang hat einen gedrungeneren Bau und
wird von breiteren, an der Spitze gerundeten Furkalästen begrenzt. Der 0,112 mm lange Petiolus
lässt in der Dorsal- und Ventralansicht eine grössere Abrundung seiner schwach kolbig verdickten
Endung erkennen. - Seine Unterseite weist keinen flachen Höcker auf. Jede der beiden,
den Petiolus umfassenden, gekrümmten Seitenborsten is t mit ihre r Spitze fein nach hinten und
aussen gebogen. Die Endspitzen des dorsalen Doppelhöckers stehen dicht nebeneinander. Auf
dem mit zwei rundlichen Kuppen versehenen Vorsprung über dem hyalinen Anhang, der die
gleiche Form zeigt, wie das entsprechende Gebilde von Arrenurus maculator Müller (Fig. 91b,
Taf. XXXV), entspringt ein Borstenpaar, das durch seine ungewöhnliche Länge auffällt.
F ä r b u n g : Sämtliche in meinem Besitze befindlichen Exemplare haben eine blaue Körperfarbe,
die aber auf dem Rücken und auf dem Anhänge stellenweise einen grünlichen oder fast
gelblichgrünen Ton annimmt. Um die beiden rotpigmentierten Doppelaugen sieht man gewöhnlich
einen lichten Hof. Die Dorsaldrüse, meist gegabelt, schimmert hellbläulich, die Magensäcke
bräunlich durch die Körperdecke. Die dicht zusammengerückten Spitzen des Doppelhöckers bilden
in der Rückenansicht einen kleinen, kreisrunden, gelblichgrünen Fleck. Die ebenso gefärbte
Petiolusrinne ist blau berandet. Palpen und Beine sind blau (Fig. 91b, Taf. XXXV).
T a s t e r : Die Palpen haben einen sehr gedrungenen Bau. Das kommt besonders in dem
breiten und kurzen vierten Gliede zum Ausdruck. Ähnlich wie bei Arrenurus maculator Müller
ist auch hier die Innenfläche des zweiten Palpengliedes mit fünf kräftigen, gefiederten Borsten
besetzt, nur die Verteilung bietet, wie man aus der beigegebenen Abbildung ersehen kann
(Fig. 91 e, Taf. XXXV), einige Abweichungen dar. Die Tasthärchen am Vorderrande des vierten
Gliedes, dessen abgeplattete, äussere Beugseitenecke fast gar nicht vorspringt, sind zwar gekniet,
doch fehlt dem der Krallenbasis am nächsten stehende, wenn ich recht gesehen habe, jenes bei
der Vergleichsart auftretende Gabelästchen. S ta tt dessen findet sich dem Biegungswinkel gegenüber
eine stumpfeckige Verdickung, ähnlich wie bei Arrenurus afßnis Koenike. Die Endkralle ist
mehrzähnig, auf ihrem Rücken liegt ein Haar.
H ü f t p l a t t e n : Die Hüftplatten bedecken mehr wie drei Viertel der Bauchseite des
Rumpfes, das letzte Paar fällt auch hier durch seine besondere Grösse auf. Im übrigen geben
die Epimeren mit Ausnahme kaum nennenswerter Abweichungen die Form wieder, die wir bei
Arrenurus maculator Müller und ändern nahe verwandten Arten kennen gelernt haben.
F ü s s e : Bei einem 0,8 mm grossen Individuum stellten sich die Beinlängen wie folgt.
1. Bein = 0,592 mm.
2. Bein =8*0,72' mm.
3. Bein = 0,706 mm.
4. Bein = 1,024 mm.
Die geringe Verkürzung der dritten Extremität beschränkt sich auf das letzte und vorletzte
Glied. Sie fällt jedoch umsomehr auf, als je der vierte Fuss ganz beträchtlich länger ist
als der Körper. Dieses Verhältnis wird vor allen Dingen dadurch bewirkt, dass das den Anhang
oder Sporn tragende vierte Glied wie bei vielen Arrenurus-Arten ungemein schlank ist. Beträgt
doch seine Länge fast das.doppelte von der des v o r h e r g e h e n d e n Fussgliedes. Die beiden letzten