
derselben auf der Oberseite des Hinterleibes festzusaugen und die erste Wandlung durchzumacben.
Im zoologischen In s titu t zu Leipzig hatte ich wiederholt Gelegenheit, die oft linsengrossen Puppen
zu untersuchen, die gelegentlich der anatomischen Zergliederung von Dyticus margvnalis aufgefunden
wurden. In einzelnen Fällen war die Ausbildung der Nymphe soweit vorgeschritten,
dass es nur eines befreienden Schnittes bedurfte, um dieselbe selbständig ihre Hülle verlassen
zu sehen. Sie is t anfangs dunkelrotbraun, doch nimmt sie sehr bald ihre charakteristische
Färbung an. Von dem geschlechtsreifen Tiere unterscheidet sie sich wie gewöhnlich durch den
Mangel einer Geschlechtsspalte und durch Napfplatten, die durch einen ziemlich breiten, mittleren
Hautstreifen voneinander getrennt' bleiben. Die Nymphe ist von Neuman’), der sie. jedoch als
solche nicht erkannte, schon einmal bildlich dargestellt worden. Sie erreicht eine Grösse von
5 mm und verpuppt sich schliesslich an Wasserpflanzen. Das definitive Tier t r i t t im Mai und
Juni auf.
3. Hydrachna denudata Piersig.
1896. Hydrachna denudata Piersig, Einige neue Hydrachniden-Formen, Zool. Anzeiger No. 515.
1897. Hydrachna denudata Koenike, Zur Kenntnis der Gattung Hydrachna (0. F. Müller), Dug.,
Zool. Anzeiger No. 542, pag. 397.
W e i b c h e n .
G r ö s s e : Vorliegende Form besitzt etwa die Grösse von Hydrachna globosci de Geer oder
* Hyd/rachna piersigi Koenike.
G e s t a l t : Der kugelig gewölbte Rumpf verjüngt sich etwas nacht vorn.
H a u t : Der Zäpfchenbesatz der .Oberhaut ähnelt demjenigen der beiden eben angezogenen
Vergleichsarten. Schild- oder leistenartige Chitin Verhärtungen auf dem Vorderrücken fehlen
gänzlich.
A u g e n : Die Kapseln der an den seitlichen Vorderrand des Körpers gerückten beiden
Doppelaugen sind verhältnismässig schmal* auch senden sie je einen nur kurzen und breiten
Fortsatz aus.
M u n d t e i l e und P a lp e n : Das Verhältnis des Schnabelteils zum basalen Stück des
Maxillarorgans ist hinsichtlich der Länge wie 5 : 3. Der Rüssel biegt kräftig nach unten um und
reicht mit seiner Spitze unter die verlängerte Grenzlinie des Maxillarorgans. An den beiden
Seiten des Rüsselgrundes bemerkt man je einen eckigen Vorsprung. Das basale Stück des Capi-
tulums ist hoch und schmal und nicht viel breiter als die Basis des Schnabelteils. Der ungewöhnlich
schmale Ausschnitt der unteren Wandung des Maxillarorgans besitzt eine Länge von
ca. 0,512 mm; auch der der oberen Wandung h a t die gleiche Tiefe, doch ist er vorn spitz. Die
Palpen zeigen keine ins Auge fallenden Merkmale. Das d ritte Glied ist ein wenig stämmiger als
bei dem Männchen von Hydrachna piersigi Koenike.
Hü fit p l a t t e n : Auch hier ist die vierte Epimere verhältnismässig schmal. Sie besitzt
eine nicht breite hintere Innenecke, dessen subkutaner Chitinsaum am Hinterrande einen langen,
spitzen Fortsatz aussendet.
0 E. Neuman, Om Sveriges Hydrachnider, Kongl. Sv. Vet. Akad. Handlingar, Bd. 17, No. 3, S. 111, Taf. 14, Fig. 2.
G e n i t a l h o f : Die breite Genitaldeckplatte trä g t vorn einen kurzen, winkligen Ausschnitt.
Nach hinten zu nehmen die zahlreichen Genitalnäpfe allmählich ab, so dass am Hinterrande
der Geschlechtsplatte eine schmale freie Zone bleibt, an deren seitlichen Enden je ein
Haarbüschel entspringt.
F u n d o r t : Schwarze Lache hinter Rohlandts Ziegelei bei Grosszschocher.
G e o g r a p h i s c h e V e r b r e i t u n g : Deutschland (Piersig).
4. Hydrachna piersigi Koenike.
1897. Hydrachna Bersigi, Koenike, Zur Kenntnis der Gattung Hydrachna (0. F. Müller) Dug..
Zool. Anz. No. 542, pag. 397.
M ä n h c lm n , }
G rö s s e : Die Körperlänge beträgt ungefähr 2,2 mm.
H a u t : Die kleinen,. sehr dicht stehenden Hautzäpfchen sind gerundet und ähneln denen
Sjm Hych-achm gWi>W de Geer. Uhitinschilder oder sonstige Chitinverhärtungen in grösserem
Umfange sind nicht vorhanden.
A u g e n : Die Kapseln der dem Vorderrande ziemlich nahegerückten Doppolaugen zeichnen
sich durch ihre Breite a u sÄ Im Gegensätze zu Hydrachna denudata Piersig P is t der Fortsatz des
Augenkapselrandes lang und dünn.
M u n d t e i l e und P a lp e n : Das Maxillarorgan besitzt entsprechend den auch bei ändern
■Hä*-acte%Bpezies anftretenden Verhältnissen sowohl auf der Ober-, wie auf der Unterseite je
einen medianen Ausschnitt. Bei der vorliegenden A rt ist derjenige der unteren Wandung 0,240 mm
lang und von ansehnlicher Breite, der der oberen Wandung 0,804 mm lang und vorn abgestutzt.
Das Verhältniss des Sehnabelteils (des Rüssels) zum basalen Teile des Maxillarorgans wird durch
die Zahlen 4 : 8 ausgedrüokt. Die Spitze des schwach gekrümmten Schnabelteils erreicht nicht
die untere Grenzlinie des Maxillarorgans. Am Rüsselgrunde vermisst man die eckigen Vorsprunge.
Der basale Teil des Maxillarorgans is t niedrig und wseentlich breiter als die Wurzel des Schnabelteils.
Die Paipen zeigen keine besonderen Merkmale.
H ü f t p l a t t e n : Die letzte Hüftplatte ist schmal und bildet eine breite, hintere Innenecke.
Am Hinterrande dieser Eckenerweiterung tr i t t ein kurzer, spitzer, subkutaner Fortsatz auf.
G e n i t a lh o f : Die beiden Napfplatten sind vorn annähernd bis zur halben Länge von
einander geschieden. Am hintern, verjüngten Ende (der sogenannten Herzspitze) biegen die die
Geschlechtsöffnung seitlich begrenzenden Zipfel in geringfügiger Weise nach oben um und verwachsen
miteinander. Die Behaarung längs der Genitalspalte einschliesslich der Umbiegung ist
reichlich. Die Vorderäste des Penisgerüstes erscheinen am Grunde auffallend schwach und nur
wenig gebogen, während die Hinteräste recht kurz und dünn sind. Das hahnenkammförmige, dem
Bulbus aufsitzende Gebilde ist kurz. Es rag t nicht über seinen Träger hinaus und zeigt besonders
in der Biegung eine ansehnliche Breite. (Fig. 181 c, Taf. 50.)
F u n d o r t : Die vorliegende Form wurde von mir in der schwarzen Lache hinter Rohlandts
Ziegelei bei Grosszschocher erbeutet.
G e o g r a p h i s c h e V e r b r e i t u n g : Deutschland (Piersig).