erkannte Männchen, da dasselbe v o r dem ihm irrtümlicherweise zugewiesenen Weibchen angeführt
wird.
W e i b c h e n :
G r ö s s e : Gurvipes rufus C. L. Koch gehört zu den mittelgrossen Wassermilben. Seine
Länge überschreitet nur in seltenen Fällen 1,25 mm. Die grösste Körperbreite (0,88 mm) und
die Höhe (0,8 mm) liegen in der Nähe des Geschlechtsfeldes. Die im Erzgebirge in einer Höhe
von ca. 1000 m aufgefundenen Exemplare waren in ihrem Wachstume nur wenig oder gar nicht
zurückgeblieben, doch erreichten dieselben ihre grössten Masse erst Ende Juli und Anfang
August.
F ä r b u n g : Die Hautfarbe ist sehr variabel. An ein und demselben Fundorte trifft man
alle Schattierungen zwischen Grün, Braun und Rot. Die schwarzbraunen Rückenflecken sind
deutlich von einander geschieden. Zwischen dem langgezogenen Stirnflecke und den seitlichen
Vorderflecken verblasst die Grundfarbe des Körpers, und es bilden sich zwei lichte Höfe, auf
denen die Augen liegen. Die hinteren Dorsalflecke begleiten die schmale grünlich bis hellrot
schimmernde Rückendrüse in ihrem ganzen Verlaufe bis an die Spitze der fast rechtwinklig abstehenden
Seitenäste. Auf dem Bauche macht sich die durchschimmernde Leberschicht als ein dunkler
Kranz geltend, der von den hinteren Epimerenrändem nach dem Anus verläuft, an welcher Stelle
ein runder, in seiner Färbung der Rückendrüse entsprechender Hof das Ganze abschliesst. Die
Hüftplatten, Palpen und Füsse sehen gelbbräunlich aus (Fig. 37 b und c, Taf. XIV).
G e s t a l t : Der Körper is t in Rücken- und Bauchansicht länglichoval, doch treten ausser
einer breiten Abstumpfung des Stirnteils fast regelmässig auch flache Einbuchtungen der vorderen
und hinteren Seitenränder auf. Auf die Seite gelegt, bietet der Körper einen Anblick, wie ihn
Fig. 37 h auf Tafel XIV veranschaulicht. Der hochgewölbte Hinterrücken fällt nach vorn zu
sattelförmig ab, so dass der Vorderteil des Körpers und zumal die vorgeschobene Stirn- bezw.
Augenwülste sich ganz wesentlich verjüngen.
A u g e n : Die nahe aneinander gerückten Doppelaugen sind gross und stehen fast unmittelbar
am Körperrande ungefähr dort, wo die vorderen seitlichen Umbiegungen in die dahinter
gelegenen Einbuchtungen übergehen.
K ö r p e r d e c k e : Die Epidermis ist deutlich liniiert. Unter derselben liegt ein Hautgewebe,
das aus feinen rundlichen Zellen besteht. Die vorderen antenniformen Borsten, ungefähr
0,13 mm lang und dorsalwärts gebogen, stehen an den inneren Seiten der Stirnecken 'und sind
etwas schief nach aussen gerichtet.
M a x i l l a r o r g a n u n d P a lp e n : Die 0,12 mm langen und 0,11 mm breiten verwachsenen
Maxillen sind ungefähr 0,13 mm vom Vorderrande des Körpers abgerückt und liegen zwischen
den vorderen Epimerengruppen, jedoch so, dass nach beiden Seiten hin freie Zwischenräume
bleiben, deren Querdurchmesser der mittleren Breite der ersten Hüftplatten wenig oder gar nicht
nachsteht. Nach hinten zu sendet das mit einer kleinen Mundöffnung versehene, kelchförmige
Unterkiefergebilde einen nur durch eine Mittelnaht getrennten 0,044 mm langen Doppelfortsatz
aus, der durch seine ungemeine Breite (0,04 mm) ins Auge fällt. Die Palpen sind nicht viel
dicker als die benachbarten Glieder des ersten Beinpaares und erreichen ein Viertel der Körperlänge.
In der Seitenansicht kennzeichnen sie sich durch nur geringe Abweichungen vom allgemeinen
typischen Bau. Hervorzuheben wäre n u r, dass der innere Höcker, der ein Drittel vom
Aussenende entfernt liegt, an der Beugseite des vorletzten Gliedes stärker entwickelt is t als
der äussere etwas zurückstehende, dessen Basis übrigens eingesunken erscheint. Das letzte Glied
trä g t drei Krallen und einige feine Borsten (Fig. 37 e, Taf. XIV).
H ü f t p l a t t e n : Die acht, durch unzählig feine Porenkanäle durchbrochenen Epimeren
liegen in vier ziemlich breit auseinander geschobenen Gruppen zusammen. Der Abstand zwischen
den hinteren Plattenpaaren ist am auffallendsten. Spezifische Eigentümlichkeiten treten auch
hier nicht besonders hervor, sie beschränken sich vielmehr darauf, dass die Vorderrandsecken der
ersten, nach innen sich verschmälernden drei Coxalplatten keilförmig ausgezogen sind, während
die hinteren mehr zurücktreten. Der Hinterrand der letzten Hüftplatte bildet eine nach rückwärts
gerichtete, ziemlich rechtwinklige Ecke, die unter der Haut einen kurzen Fortsatz aussendet.
Sämtliche Epimerenränder haben eine schmale, ebenfalls unter der Haut verlaufende Chitinkante.
Auf den Platten selbst bemerkt man eine wellige Erhebung, deren Konvexitäten der Innenseite
zugekehrt sind.
B e in e : Die Füsse eines ca. 1,0 mm grossen Individuums hatten folgende Längen:
1. Fuss = 0,79 mm
2, Fuss = 0,83 mm
•3.' Fuss = 0,93 mm
4. F ü s s 'rÄ ljlO mm
Das letzte Beinpaar überragt also nur unbedeutend die Leibeslänge. An den d ritten , vierten
und fünften Gliedern sämtlicher Extremitäten treten Schwimmhaare auf. Bei scharfer Vergrösse-
rung kann man an denjenigen des dritten und vierten Gliedes der hinteren Füsse eine feine Fiederung
erkennen. Aüsserdem ist noch ein reicher, besonders an der Beugseite k räftig entwickelter
Borstenbesatz vorhanden. Die Fusskrallen sind gross und entsprechen in ihrer Form dem sonst
bei der Gattung Gurvipes auftretenden Typus.
G e s c h l e c h t s h o f : Das Geschlechtsfeld beginnt unmittelbar hinter den letzten Epimeren.
Die 0,23 mm lange Vulva ist an den beiden Enden durch die bekannten Chitinbildungen markiert.
Nicht ganz in der Mitte, dem vorderen Stützkörper mehr genähert als dem hinteren,
liegt an der inneren Seite jeder Geschlechtsklappe je ein wohlentwickeltes, wenn auch kleines
Chitingebilde, das ebenfalls zur Anheftung von Muskeln dient. Neben den hinteren Hälften der
hochgewölbteii Schamlippen sind in die Körperhaut zwei unregelmässige Chitinplatten eingefügt,
deren hintere Seite konvex nach vorn umbiegt, während die entgegengesetzte regelmässig eine
Einbuchtung erkennen lässt. Jede Platte trä g t ausser 8—12 verschieden grossen Näpfen an
ihrer dem hinteren Querriegel benachbarten Ecke meistens drei, selten vier Borsten. Weiter
nach vorn, ungefähr in der Höhe der mittleren Chitinkörperchen der Geschlechtsspalte, erblickt
man auf beiden Seiten der letzteren verteilt noch zwei kleine, hinten breit abgerundete, nach
vorn aber spitz verlaufende Chitinplatten, die nur je einen Napf und in der Spitze drei Borsten
aufweisen (Fig. 37 f, Taf. XIV).
M ä n n c h e n :
G rö s s e : Der Längsdurchmesser des männlichen Körpers variiert zwischen 0,50 mm
bis 0,64 mm, die Breite zwischen 0,44 mm bis 0,51 mm.
Die schwarzbraunen Augen sind auffallend gross, die antenniformen Borsten sehr lang.
M a x i l l a r o r g a n u n d P a lp e n erscheinen infolge der geringen Dimension des Körpers
viel grösser als beim Weibchen. Die Taster überschreiten mit einer Länge von 0,26 mm ein
Drittel der Körperlänge um ein bedeutendes. Sie sind etwas stärker als die Glieder des benach