1880. Hydrachna glöbosa Neuman, Om Sveriges Hydrachnider, Kongl. Sv. Vet. Akad. Handlingar,
Bd. 17, No. 3, S. 110 — 111.
1884. Hydrachna glöbosa id., Die Süsswassermilben Südrusslands, Travaux de la Soc. d.
naturalistes k l’Univ. Imp. de Kharkow, Bd. 18, S. 340—343, Tafel VIII, Fig. 21.
1887. Hydrachna glöbosa Zacharias, Faunistische Studien in westpreussischen Seen, Schriften
der naturf. Gesellschaft in Danzig, Bd. VI, H. 4.
1887. Hydrachna globosa Barrois et Moniez, Catalogue des Hydrachnides, S. 36.
1889. Hydrachna globosa Koenike, Verzeichnis finnländischer Hydrachniden, Abhandlungen
des naturwissenschaftlichen Vereins zu Bremen, Bd. X, S. 426.
1892. Hydrachna globosa Drescher, Beiträge zur Biologie des Schweriner Sees.
1893. Hydrachna globosa Kramer, Über die verschiedenen Typen der sechsfüssigen Larven
bei den Süsswassermilben. Wiegm. Archiv für Naturgeschichte, Bd. I, H. 1, S. 4—8,
Tafel I, Fig. 1 — 5. (1. Larvenstadium.)
1893. Hydrachna glöbosa Piersig, Beiträge zur Hydrachnidenkunde. Zool. Anzeiger No. 431,
S. 399, Fig. 2.
1893. Hydrachna glöbosa Koenike, Die von Herrn Dr. F. Stuhlmann in O stafrika gesammelten
Hydrachniden etc., S. 55—58.
1882/92. Non Hydrachna glöbosa Berlese, Acari etc., H. 5, Tafel VIII.
We i b c h e n .
G r ö s s e : Vollständig ausgewachsene Weibchen erreichen im Durschschnitt eine Grösse
von ca. 2,2 mm Länge und 2,0 mm Breite.
G e s t a l t : Der fast kugelige, hochgewölbte Körper ist in der Dorsalansicht breit oval.
Während er sich nach vorn zu mässig verjüngt, schliesst er nach hinten in breiter, kreisförmiger
Rundung ab.
F ä r b u n g : Die Körperfarbe is t je nach dem Alter der Tiere ein helleres oder dunkleres
Rot, das auf dem Rücken nicht selten durch einen schwarzbläulichen Anflug verdrängt wird.
Palpen und Beine sehen regelmässig lichter aus.
H a u t : Die Cuticula zeigt annähernd dieselbe Struktur, wie diejenige bei Thyas venusta
C. L. Koch. Die kuppenförmig geränderten Hautfortsätze (Papillen) haben eine ähnliche Grösse
und stehen dicht nebeneinander. Hinter jedem der beiden Doppelaugen liegt ein stark chitinisiertes
ca. 0,6 mm langes und vorn 0,3 mm breites Rückenschild von unregelmässiger dreieckiger Gestalt,
das mit seiner konkaven Schmalseite teilweise das Auge umfasst, während das Hinterende
in eine lange, mehr oder weniger abgestumpfte Spitze ausläuft. Sowohl hier als auch auf der
vorderen Innenecke ist eine Haarbürste inseriert. Die Rückenschilder selbst wurden schon von
Dugfes') in Wort und Bild ziemlich genau gekennzeichnet. (Fig. 123b, Tafel 42.)
A u g e n : Jedes der beiden Doppelaugen, zwischen denen sich ein verhältnismässig geringer
Zwischenraum (0,56 mm) ausdehnt, is t von einer schwach nierenförmigen, 0,108 mm langen und
fast halb so breiten Chitinkapsel umschlossen. Das nach vorn gelegene Auge nimmt infolge
seiner Grösse viel mehr Raum ein als das bedeutend kleinere am Hinterende. Dementsprechend
verhalten sich auch ausser den Pigmentkörpern die als Linsen aufzufassenden verdickten Auf-
1) Dngès, Remarques sur la famille des Hydrachrïés, Ann. des sciences natur. Bd. I , sér. II, S. 163,
Tafel 11, Fig. 45.
Wölbungen der Chitinsubstanz. In der Mitte zwischen den beiden Augenpaaren und kaum merkbar
nach hinten gerückt trifft man auf einem kleinen rundlichen Chitinkörper, den ich im
Gegensätze zu Dugfes') nicht für ein Stigma, sondern in Übereinstimmung mit Koenike2) für
ein Sinnesorgan halte, das möglicherweise mit dem von R. v. Schaub entdeckten unpaaren fünften
Auge bei Hydryphantes äispar identisch ist. Trotz zahlreicher Präparate gelang es mir freilich
noch nicht, innerhalb des Chitinringes irgendwelche Pigmentkörperchen zu entdecken.
M u n d t e i l e : Das verwachsene, ca. 1 mm lange Maxillarorgan bildet einen ziemlich!
spitz zulaufenden, schwachgekrümmten Säugrüssel, der an seinem Vorderende die Mundöffnung
und auf seinem Rücken eine nicht fest geschlossene Rinne trägt. Die von ihm umschlossenen
Mandibeln bestehen nicht wie sonst aus zwei deutlich voneinander zu unterscheidenden Gliedern
(Grundglied und Kralle), sondern sind in je ein schwachgebogenes, stilettartiges, vorn scharf zugespitztes,
am verdickten Hinterende aber hakig gekrümmtes Gebilde umgewandelt, das nur andeutungsweise
eine Gliederung erkennen lässt. Bei stärkerer Vergrösserung zeigt die Spitze sich
zackig gesägt. — Infolge ihrer nicht unbedeutenden Länge ragen die Mandibeln in der Ruhe ein
Stück rückwärts in die Leibeshöhle hinein, eine Erscheinung, die, wie v. Schaub8) klar nachgewiesen
hat, bei Pontarachna tergestina v. Schaub in noch weit ausgeprägterer, komplizierterer
Form auftritt. Kräftige Muskeln, die von dem hakenförmigen Wurzelende nach vorn verlaufen,
bewirken bei ihrer Kontraktion, dass die Mandibelklingen ungemein weit aus dem Rüssel hervor-
gestossen werden können. Ein Chitinstützgerüst wie bei Pontarachna tergestina v. Schaub habe
ich nicht auffinden können.
P a lp e n : Die Maxillartaster reichen nur wenig über die Spitze des Säugrüssels hinaus.
Sie scheinen lateral etwas zusammengedrückt zu sein. Betrachtet man sie aber von der Seite,
so fällt die ungemeine Entwickelung des Basalgliedes auf, dessen Länge im Vergleich zur Höhe
merkbar zurücksteht. Auf dem ziemlich s tark verjüngten, aber im ganzen noch breiten Vorderende
sitzt ein bedeutend schwächeres, gekrümmtes zweites Glied. Es besitzt auf seinem Rücken
eine Anzahl mehr oder weniger feiner Borsten. Das d ritte Glied ist das längste. Auf seiner
Streckseite stehen meist drei, auf der Beugseite indes nur zwei Haarbörstchen. Das vorletzte
Glied kennzeichnet sich durch seine sofort ins Auge fallende Kürze. Es bildet vorn einen schwach
gebogenen Zahn, gegen welchen ein im Vergleich zu letzterem nur wenig längeres, seitlich und
aussen angegliedertes Endglied scherenartig sich bewegen kann.i: :(Fig. 123c, Tafel 42.|^^ *r
H ü f t p l a t t e n : Das Epimeralgebiet setzt sich aus vier Plattengruppen zusammen, von.
denen die beiden vorderen wesentlich kleiner sind als die hinteren. Die ersten beiden Hiift-
plattenpaare sind schmal und beinahe "keilförmig. Viel länger und breiter als diese ist die schon
fast gleich breite d ritte Epimere, deren vordere Innenecke meistens scharf ausgezogen erscheint.
Die letzte Platte, die am grössten ist, besitzt eine keilförmig ausgezogene, nicht immer ganz
gleich geformte hintere Innenecke. Zwischen den beiden letzten Hüftplattengruppen, deren
Innenränder konkav ausgeschnitten sind, bleibt ein ziemlich breiter, nach vorn und hinten offener
Raum frei, welcher zum Teil von dem Geschlechtsfelde eingenommen wird. Die Oberfläche sämtlicher,
stark chitinisierten, dick berandeten, fein porösen Epimeren ist gekömelt.
*) Duges, 1. c. s.-134, Tafel 11, Fig. 46.
2) Koenike, Ostafrik. Hydrachniden d. Hamb, natnrh. Museums, S. 56.
s) v. Schaub, Über marine Hydrachniden nebst einigen Bemerkungen über Midea (Bruzelius), Sitzungsberichte
der kais. Akad. d. Wiss. math.-naturw. Klasse, Bd. XCVIII, Abt. I , ' 1889,; S;* 172, Tafel I I , Fig. 9 und 12.
Zoologica. Heft 22. 58