Nachtrag.
1. Cochleophorus limosus 0. L. Koch.
1835 — 1841. Atax limosus C. L. Koch, Deutschlands Crustaceen etc., Heft 7, Fig. 13 und 14.
1882 189/. Atax limosus A. Berlese, Acari, Myriopoda et Scorpiones hucusque in Ita lia reperta,
Heft 30, Tafel 8.
1895. Atax limosus Koenike, Holsteinische Hydrachniden, Sonderabdruck aus dem Forschungsbericht
der Plöner BioL Station, v. 4, p. 232.
W e i b c h e n :
G r ö s s e : Erwachsene Weibchen erreichen nicht selten eine Länge von 1,5 mm und eine
Breite von 1,15 mm.
F ä r b u n g : Die Färbung ähnelt derjenigen von Cochleophorus deltoides Piersig, doch sind
die von den Rückenflecken freien Stellen nicht hyalin, sondern mehr oder weniger gelblich tin-
g ie rt, sodass die im Wasser schwimmende Milbe auch am Hinterleibe gut sichtbar bleibt und
dort nicht so abgeschnitten erscheint, wie bei der Vergleichsart.
G e s t a l t : Anch in der Körperform stimmt Cochleophorus limosus P mit der Vergleichsa
r t überein. Der Rücken ist hochgewölbt (0,115 mm), nach vorn zu ein wenig abgeflacht.
A u g e n : Wie bei Cochleophorus deltoides (== triangularis) Piersig scheinen die Augen auch
auf der Bauchseite durch. Ih r gegenseitiger Abstand beträgt 0,48 mm. Der vordere Sehkörper
h a t eine Längenausdehnung von 0,096 mm (Pigmentkörper und Linse zusammengenommen).
H a u t : Die Körperdecke ist derbhäutig, auf der Oberfläche; fast glatt, mit nur winzigen,
sehr zerstreut stehenden, kaum wahrnehmbaren Chitinspitzchen. Das antenniforme Borstenpaar
an der Stirnseite des Körpers zeichnet sich durch seine Feinheit, Kürze und Geradheit aus.
M a x i l l a r o r g a n u n d P a lp e n : Diese Gebilde wiederholen den bei den anderen Cochleophorus
Formen uns entgegentretenden Bau. Die feineren Unterschiede ergeben sich von selbst
bei einer vergleichenden Betrachtung der beigegebenen Abbildung (Fig. 11b, Tafel V).
H ü f t p l a t t e n : Wie bei Cochleophorus deltoides Piersig P nimmt das Hüftplattengebiet
fast zwei Drittel der Bauchfläche ein. Bezüglich der Form der einzelnen Platten und deren
subkutanen Fortsätze, die zum grössten Teile als Muskelansatzstellen dienen, lassen sich keine,
wirklich ins Auge fallenden und charakteristischen Unterschiede feststellen, wie ein Blick auf
Fig. 11a, Tafel V lehrt.
F ü s s e : Bei einem ca. 1,5 mm grossen Individuum ergaben sich folgende Beinlängen:
1. Fuss s= 1,408 mm,
2. „ = 1,442 ,
3. „ = 1,376 „
4. „ • = 1,468 „
Wie man bemerkt, ist das dritte Beinpaar der Regel gemäss derart gekürzt, dass es
hoch nicht einmal die Länge des ersten erreicht. Der Borstenbesatz entspricht annähernd den
Verhältnissen, die wir nach dieser Richtung hin bei Cochleophorus deltoides Piersig P kennen gelernt
haben. Die Ausstattung der Fussglieder mit Fiederborsten nimmt vom ersten bis zum
letzten Beinpaare zu, doch ist er im allgemeinen nicht so reichlich, wie bei Cochleophorus spinipes
Müller und Cochleophorus vernalis Koch.
G e s c h l e c h t s f e ld : Unmittelbar hinter den Innen ecken der letzten Epimeren beginnt
die 0,272 mm grosse Geschlechtsöffnung, die in ihrer hintern Hälfte jederseits von einer 0,176 mm
langen und 0,144 mm breiten, halbkreisförmigen Napfplatte mit zahlreichen Näpfen (30—45) begrenzt
wird. Jede P la tte trä g t gewöhnlich auf der Innenfläche zwei grössere Näpfe, niemals
aber am äusseren Seitenrande. (Fig. 11a, Tafel V.)
M ä n n c h e n : Das Männchen gleicht auffallend demjenigen von Cochleophorus deltoides
Piersig. Als charakteristische Unterscheidungsmerkmale treten uns wie bei dem Weibchen die
beiden grösseren Genitalnäpfe auf der Innenfläche der beiden sichelförmigen, vorn und hinten
miteinander verwachsenen Napfplatte entgegen.
F u n d o r t : Cochleophorus limosus wurde im Juni und Juli häufig in den Tümpeln des
Klein-Zschocherschen Steinbruchs gefunden.
G e o g r a p h i s c h e V e r b r e i t u n g : Italien (Berlese), Deutschland (Koch).
E n tw i c k e lu n g : Die Eier haben die gleiche Färbung und Grösse wie bei Cochleophorus
deltoides Piersig. Sie werden ebenfalls an die Blätter von untergetauchten Wasserpflanzen
(Elodea canadensis etc.) geklebt. Die Larve unterscheidet sich in nichts von derjenigen der Vergleichsart.
Die Nymphe jedoch besitzt auf jeder Geschlechtsplatte in der Regel 7 Genitalnäpfe.
2. Ourvipes disparilis Koenike.
1895. Curvipes disparilis Koenike, Über bekannte und neue Wassermilben in: Zool. Anz. No. 485,
XVIH. Jahrg., p. 380, Fig. 4.
W e i b c h e n :
G r ö s s e : Die Rumpflänge des p beträgt 1,2 mm, die grösste Breite 0,85 mm.
G e s t a l t : In der Rücken- oder Bauchansicht erscheint der Umriss des Rumpfes eiförmig
mit einer schwachen Abstutzung oder Einbuchtung am Vorderrande. Bei jugendlichen Individuen
treten häufig seitlich vom Hinterrande leichte Einschnürungen auf.
F ä r b u n g : In der Körperfarbe stimmt die vorliegende A rt mit Curvipes rotundus Kramer
annähernd überein. Die Chitinverhärt ungen besitzen eine leichte bräunliche Färbung.
H a u t: Die Haut trä g t eine deutliche, schon bei schwacher Vergrösserung sichtbare
Liniierung zur Schau.
A u g e n : Die mässig grossen Doppelaugen sind schwarz pigmentiert. Ih r gegenseitiger
Abstand beträgt ca. 0,273 mm.