, W e ib c h e n unbekannt.
F u n d o r t : Ein einziges Exemplar wurde in einem-Wiesenteiobe am Wege nach Keila
bei Ziegenrück (Thüringen) aufgefunden.
G e o g r a p h i s c h e V e r b r e i t u n g : Deutschland (Piersig).
10. Arrenurus compactus Piersig.
Syn. 1894. Arrenurus compactus Piersig, Über Hydrachniden, Zool. Anzeiger ¡Np" 443—444
; S . J 1«, Fig. 5.
1894. Arrenurus compactus Koenike, Zur Hydrachniden-Synonymie, Zool. Anz. No. 453,
S. 275, Anmerkung 1.
1895196. Arrenurus compactus Piersig, Beiträge zur Kenntnis der in Sachsen einheimischen
Hydrachniden-Formen, Dissertation, Leipzig, S. 59.
1896. Arrenurus compactus Koenike, Holsteinische Hydrachniden, IV. Forschungsbericht der
Plöner Biol. Station, S. 223.
M ä n n c h e n :
G r ö s s e : Arrenurus compactus Piersig erreicht nicht ganz die Grösse, von Arrenurus
maculator Müller. Die Körperlänge beträgt bis an den Hinterrand des Anhangs 0,9 mm, die
Breite quer über dem Vorderteile des dritten Hiiftplattenpaares 0,74 mm und die Höhe h , 61 mm.
Der Petiolus misst 0,176 mm.
G e s t a l t : Wie Arrenurus leuckarti Piersig gehört die.vorliegende A rt zu den nächsten
Verwandten der oben angezogenen Vergleichsart. Der Körper erscheint, in der Rücken- oder
Bauchlage betrachtet, gedrungen gebaut. Zwischen den antenniformen Borsten macht sich eine
ziemlich breite, aber massig tiefe Einbuchtung des Stimrandes bemerkbar. Auch die Orbitalgegenden
sind flach muldenartig eingesenkt. Vom Stimrande aus nimmt die Körperbreite im
ersten D rittel ungemein rasch zu. Weiter nach hinten findet dann wieder allmählich eine Vers
Schmälerung s tatt:; Die sogenannten Hinterrandsecken treten nur wenig hervor, zumal die benachbarten
Seitenwinkel zum grossen Teil von den wulstigen Enden der Genitalnapffelder ans«
gefüllt werden. Auf jeder Wulst sitzt ein kurzes, zum Körper hin gekrümmtes! Haar. Der
Schwanzteil oder Körperanhang ist verhältnismässig kurz. Das gilt besonders von den, am Ende
abgerundeten Furkalästen, die an ihrem freien Ende je zwei mässig lange Borsten tragen. Der
Petiolus is t an der Basis nur wenig mehr als die Hälfte so breit; wie kurz vor seinem äusseren
Ende. Dieses h a t keine Seitenecken, sondern schliesst schön gerundet ab, so dass man den Petiolus
in seiner unteren Hälfte birnenförmig nennen kann. Das in der chitinösen Petiolusrinne befindliche
schlauchförmige Gebilde ra g t mit seinem spitzen Zipfel über den Hinterrand des Petiolus
merklich hinaus. Über dem hyalinen Anhang, der übrigens ähnlich gestaltet ist wie bei Arrenurus
maculator Müller und Arrenurus leuckarti Piersig, findet sich ein mit mässig langen Haaren versehener
Doppelhöcker. In der Seitenansicht des Tieres nimmt man die beiden, in je einer leicht
nach vom gerichteten Spitze endenden, eng verschmolzenen Rückenhöcker wahr, deren gemeinschaftliche
Basis senkrecht über dem freien Raume steht, der sieh zwischen dem Geschlechtshofe
und dem Epimeralgebiet ausdehnt. Zwischen den Spitzen befindet sich.ein Abstand von 0,2 mm.
Wie man noch, ausserdem sieht, sind die eben erwähnten Rückenhöcker mehr an die Rumpfmasse
herangerückt und auch nicht so schlank und hoch wie bei den Vergleichsarten. Jede Höckerspitze
besitzt ein endständiges, kurzes Haar (Fig. 86 c, Taf. XXXIII).
F ä r b u n g : Arrenurus compactus Piersig is't blau gefärbt. Die Höfe um die Augen und
das Gebiet über der dorsalen Sekretiönsdrüse zeigt eine sichtliche Aufhellung. Die undeutlichen
Rückenflecken, die Oberseite des Körperanhangs und der Petiolus sehen bräunlich, Palpen und
Beinpaare blau aus (Fig. 86 a, Taf. XXXIII).
H a u t : Der grossporige Hautpanzer besitzt eine ansehnliche Dicke. Ungefähr 0,21 mm
hinter dem Vorderende des Körpers beginnt der nach hinten offene Rückenbogen, dessen Enden
auf den Anhang übertreten und schliesslich auf den Seitenflächen der Furkaläste verschwinden.
A u g e n : Zwischen den beiden Doppelaugen, die schief hinter den antenniformen Borsten,
h a rt am vordersten Seitenrand des Körpers situiert sind, liegt ein Abstand von 0,336 mm.
P a lp e n : Die kurzen, stämmigen Palpen, von denen ich in Fig. 86 d, Taf. XXXIII eine
Abbildung beigegeben habe, besitzen auf der Innenfläche des zweiten Gliedes vier Borsten, von
denen drei in der Nähe der Beugseite inseriert sind, die letzte und zugleich stärkste aber, merkbar
abgerückt vom Vorderrande, halb zwischen Mitte und Rücken ihren Platz gefunden hat.
Wie bei Arrenurus leucJcarti Piersig is t die vorderste Beugseitenecke des vorletzten Palpengliedes,
gegen welche die mässig grosse, normal gebaute Endkralle scherenartig bewegt werden kann,
nur ganz wenig ausgezogen. Der Vorderrand derselben springt nicht bogenförmig vor, sondern
verläuft ohne wirklich nennenswerte Abweichungen in gerader Richtung bis zu der Stelle, wo
er mit dem S-förmig gebogenen Beugseitenrand zusammentrifft. Die beiden Tasthärchen nähern
sich in der Form denjenigen von Arrenurus maculator Müller. Freilich ist bei dem oberen das
dem Biegungswinkel gegenüberliegende Gabelästchen kürzer und eher mit einem, der Verdickung
aufsitzenden stachelspitzen Dornen zu vergleichen. Von einer Winkelbildung zwischen den beiden
Gabelästen kann nicht die Rede sein, da die sich zugekehrten Ränder derselben bogenförmig ineinander
übergehen.
H ü f t p l a t t e n : Das Epimeralgebiet' nimmt mehr als drei Viertel der ventralen Rumpffläche
in Anspruch und weist keine nennenswerten Eigentümlichkeiten auf. Die Bildung der
einzelnen Hüftplattenpaare entspricht vielmehr bis auf kleine Abweichungen den Formen, denen
wir bei den naheverwandten Arten begegnet sind (Fig. 86 b, Taf. XXXIII).
B e in e : Die Gliedmassen sind gedrungener als bei Arrenurus maculator Müller. Das
vorderste und kürzeste Paar erreicht ungefähr das Mass der grössten Körperbreite, die beiden
mittleren sind gleich lang (0,864 mm) und das letzte übertrifft nur ungefähr ein Siebentel der
Körperlänge. Am dritten Fusse lässt sich eine leichte Verkürzung des Endgliedes feststellen. Im
Gegensätze zu Arrenurus leucJcarti Piersig, Arrenurus maculator Müller und Arrenurus affinis Koenike
u. s. w. zeigt das vierte Glied der letzten Extremität einen gedrungeneren Bau, södass dasselbe
noch nicht einmal so lang ist wie das vorhergehende dritte. Dagegen kennzeichnet sich der
Fortsatz oder Sporn durch eine kräftige Entwicklung. Auf seiner abgestutzten Spitze sind sechs
mittellange, gebogene Haare inseriert (Fig. 86 b, Taf. XXXUI).
G e s c h l e c h t s h o f : Das äussere Genitalorgan lässt keine vom Typus abweichenden
Formen erkennen.
Die After- und Exkretionsdrüsenöffnung befindet sich auf der ventralen Seite des Anhangs
kurz vor der Einlenkungsstelle des Petiolus.