nach hinten zu spitz zulaufenden, weisslichen, gelb geäderten Fleck besitzt. Die Panzerbildung
in der Unterhaut ist noch ganz rudimentär, es kommt daher die Linienbildung der Epidermis
viel mehr zur Geltung. Der Haarbesatz der Drüsenihündungshöfe und der Epimeren sowie die
antenniformen Borsten sind ebenso wohl entwickelt wie bei der definitiven Form. Von dieser
unterscheidet sich die Nymphe zunächst dadurch, dass die Hüftplatten auf drei, durch breite
Zwischenräume getrennte Gruppen verteilt s in d , eine vordere und zwei hintere. Das erste
Epimerenpaar geht auch hier schon hinter der Maxillarbucht ohne sichtbare Grenzen in einander
über. Am inneren Ende der diehtangelagerten zweiten Epimere macht sich ein kleiner, spitzer
Chitinfortsatz bemerkbar, der schief nach hinten und^seitwärts gerichtet ist. Von einer Genital-
bucht kann nicht die Rede sein, weil der innere H interrand der letzten merkbar kürzeren Hüft-
platte fast rechtwinklig zur Längsrichtung des Körpers verläuft. Der GeschhschtsSbf hat die
Form eines Schmetterlings, auf dessen beiden seitlich ausgehreiteten Flügeln je zwei kleineiSaug-
näpfe und drei Börstchen stehen. Charakteristischer Weise fehlen die doppelten Drüsenhöfe
rechts und links neben dem Genitalfelde nicht, die hei geschlechtlich ausgereiften Individuen sich
zwischen diesem und dem inneren Rande der letzten Epimere vorfinden. Was die Lage des
Anus und die Verteilung der Haarborsten und Drüsenmündungshöfe anbelangt,: so verweise ich
auf die beigegebenen Abbildungen (Fig. 66 g und § | Taf. XXVI).
In einem einzigen Falle war ich so glücklich, die Verpuppung und Weiterentwicklung
der Nymphe verfolgen zu können. Diese klammert sich dabei an die dünnen Ästchen der
Wasserpflanzen an, wird ganz kugelig und verharrt in diesem Zustande annähernd eine Woohe.
Dann platzt die ehemalige Nymphenhaut und das definitive Tier erscheint. Die Weibchen treten
viel zahlreicher auf als die Männchen.
XXV. Genus: A r r e n u r u s Duges.
Syn. 1834. Arrenurus Buges, Recherches r a r l’ordre des Acariens etc,, Ann. des Sciences nat.,
Tom. 1, pag. 17.
1842. Arrenurus C. L. Koch, Übersicht des Arachnidensystems., Heft 3,’S. 18.
1854. Arrenurus Bruzelius, Beskr. öfver Hydrachnider, som., 1 , S. 20.
1875. Arrenurus Kramer, Beiträge zur Naturgeschichte der Hydrachniden. W. Archiv
für Naturgeschichte, S. 288.
1879. Arrenurus C. Neuman, Om. Sveriges Hydrachnider: Kongl. Sv. Vet. Akad. Hand-
lingar, Bd. 17, Nr. 3, S. 76.
1882. Arrermns Haller, Die Hydrachniden der Schweiz, S. 40.
1882. Arrenurus Koenike, Verzeichnis von im Harz gesammelten Hydrachniden. Abhandl.
des naturwissenschaftl. Ver. Bremen, Bd. 8, S. 34.
1884. Arrermrus Krendowskij, Les acariens d’ean douoe etc.: Travaux de la Soc. d. nat. k
l’Univ. Imp. de Kharkow. Bd. 18, S. 314—320.
1887. Arrermrus Barrois et Moniez, Cätalogue des Hydrachnides, S. 23.
1889. Arrermrus Koenike, Zur Entwicklung der Hydrachniden: Zool. Anzeiger, Nr. 323
S. 652 -55.
1892. Arrenurus Piersig, Beitrag zur Hydrachnidenkunde: Zool. Anzeiger, Nr. 389, S. 154.
I li8®5' f™ * ™ Mersig, Beiträge zur Kenntnis der in Sachsen einheimischen Hydrachniden-
formen, Dissertation, Leipzig, S. 57.
Der verschieden gestaltige, -beim Männchen in einen mehr oder minder ausgebildeten
hinteren Anhang sich .förtsetzende Körper is t allseitig von einem gekörnten Panzer umgehen,
dessen. Porenkanale sieh nach u » « * * u zweien oder mehreren vereinigen. Wie hei Midea und
Jfideopaswird dieser Hautpanzer. d # c h ,eine beim Weibchen in is&h geschlossBhe; beim Männchen
oft hinten offene Furche, dem « g e n a n n t» Rückenbogen, in ein kleines Rücken- und ein dor-
-salwarts »erg re ifen d e s, grösseres Buuchschild geschieden, die entweder ausschliesslich durch
die verdickte, deutlich wellig liniierte Epidermis oder auch noch durch eine Verschmelzung des
Hinterrandes) mit einander _in Verbindung stehen. Auf dem Rücken erheben sich sowohl innerhalb.
auch ausserhalb des Rüqkeuhogens mehr öfer minder grosse, durch muldenartige Vertiefungen
geschiedene Höcker und Buckel von h ft recht charakteristischer Gestalt, >1® besonders
heim Männchen eine hohe Entwicklung erfahren haben. Die Maxillarplatte trä g t an ihrem vord
e m Rande, unterhalb der Mundöffnung, einen durch ein H ä u f « » verschlossenen keilförmigen
Einschnitt. An den kurzen und sftiminigen Palpen fällt besonders auf, dass das mit einer stark
vorspringenden Innenecke versehene, durch seine Länge sich auszeichnende vierte Glied im Verein
mit dem klauenartig ümgewandelten, einschlagbaren Endgliede eine A rt Scheere bildet. Auf der
eben e rw ä h n t» Innenecke, sind eine starke Borste und zwei randständige, eigenartig geformte
Haargebilde inseriert, deren verschiedene Gestalt ¡Sei der Ärtbestimmung vorteilhaft verwertet
werden können. Da das erste Epimerenpaar hinter der Maxillarbncht mit seinen Innenrändern
»sammenstasst,. so zählt man nur drei Hüftplattengruppen, deren Oberfläche bei auffallendem
Lichte ein fein granuliertes Aussehen darbietet. Mit geringer Ausnahme haben dieiGlieder der
,|tammigen und meist kurzen Füsse an ®i*r vorderen Artikulation -zahnartig zugespitzte Verlängerungen
ihrer Panzerbedeckung.-' Schwimmhaare findet man in der Regel an den drei letzten
Beinpaaren. d e ^ F u s sk ra lle weist ein verbreitertes Basalstück und zwei Zinken auf. Häufig
g llg d ie vierte männliche Extremität am Beugseitenende dös vierten: Gliedes'durch einen zapfen-
formigen Fortsatz ausgezeichnet, der an seiner, abgestumpften Spitze eine Anzahl langer Haare
trägt. Die ein Stück hinter dem Epimeralgebief beginnende kur2|.GescKleohtsspalte wird beiderseitig
von je einer langgestreckten flügelartig quergestellten Genitalplatte begleitet, deren Oberfläche
mit einer grösseren Anzahl auffallend kleiner Sexualnäpfe besetzt ist. Mit nur weniger
Ausnahme hat das Männchen als accessorisches Begattungsorgan am Hinterende oder in der Anhangsmulde
ein versohiedengestaltiges, meist rinnenartiges Ghitingebilde, 'den Petiolus, der ebenfalls
für die Unterscheidung der Arten von grösser Wichtigkeit ist. Die beiden Doppelaugen
liegen am vorderen Seitenrand des Körpers unter der Epidermis und sind deshalb meist undeutlich
sichtbar. Von Interesse ist schliesslich die Thatsache, dass der Hinterrand, beziehendlicher Weise
der Seitenrand des Körpers mit einer Reihe oft ;e%enartig gestalteter) Borsten Und Haare aus-
gerüstet ist.
Die hierher gehörenden, zahlreichen Arten kommen meist in reichlich mit Wasserpflanzen
bestandenen, grossen und kleinen Wasseransammlungen vor. Sie sind durchweg gewandte
Schwimmer. In der Ruhe wird gewöhnlich das hintere Beinpaar über den Rücken geworfen
oder m schwingende Bewegung gesetzt, letzteres wohl, um eine schnellere Erneuerung des Wassers
zum Zwecke der Atmung zu bewerkstelligeh. In keiner anderen Gattung als gerade bei Arrermrus
h a t man so häufig Gelegenheit, die Kopulation mit Gemächlichkeit zu beobachten, da Männchen
Zoologien. Heft 82.