dermis besonders auf dem Rücken versehiedengestaltige Panzerbildungen. Angen einer Seite zu
einem Doppelauge verschmolzen. Maxillarorgan glockenförmig. . Palpen wie bei Lebertia gestaltet,
nicht soherenförmig. Hüftplatten auf vier Gruppen verteilt. Erstes nnd zweites P a a r weit nach
hinten gezogen, das vierte an der Aussenseite s tark verbreitert nnd wie bei Hygrobates und
Atractides am Hinterrande fast gner ahgeschnitten. Reine ohne Schwimmhaare. Genitalhof
hinter dem Epimeralgebiet am Hinterrande des Leibes, von bedeutender Ausbreitung. Geschlechtsnapfplatten
mit sehr zahlreichen kleinen Genitalnäpfen, heim Männchen die Geschlechtsöffnung
vorn und hinten breit umschliessend.
Sämtliche bisher aufgefundene Arten sind Bewohner der Gebirgswässer. Das Verdienst
einige wohlzuunterscheidende Formen zuerst entdeckt zu haben, gebührt dem Professor Zschokke
in Basel, der zahlreiche Gewässer der Mittel- und Ostalpen auf ihren fannistischen Bestand eingehend
untersuchte. Dem Verfasser vorliegender Monographie gelang es im Jah re 1897, weitere
drei Vertreter der Gattung Feltria in der Hohen Tatra und einen vierten und fünften im
sächsischen Erzgebirge nachzuweisen. Auch erbeutete er zum ersten Male ein Männchen.
Die Gattung Feltria enthält acht gut bestimmte Arten, von denen F. zschokkei Koenike
in den Giessbächen des bayrischen Alpengebiets aufgefunden wurde. Auch von F. mmuta und
F. setigera Koen. ist zu vermuten, dass sie ebenfalls der deutschen alpinen Eanna angehören,
wenigstens deutet die nahe Nachbarschaft ihrer Fundstellen darauf hin. Ans diesem Grunde
ist ihre Beschreibung in diese Arbeit mit aufgenommen worden.
Übersicht sämtlicher bis jetzt bekannter A rte n :1)
1. M i t deutlich ausgeprägtem Rückenbogen . .......................................... 1 . Feltna minuta*
O h n e deutlichen Rückenbogen............................................................................................ 2
2. Geschlechtshof vom Hinterrande des Rumpfes d e u t l i c h a b g e r ü c k t . . . . 3
Geschlechtshof am H i n t e r e n d e d e r B a u c h f l ä c h e gelegeD, beim 5 oiue mehr
oder weniger tiefe m e d ia n e E i n k e r b u n g des hintern Körperrandes hervorrufend.
After r ü c k e n s t ä n d i g ............................................................................................................ 4
3. After b a n c h s t ä n d i g , vom Hinterrande abgerückt . . . . . 2. Feltria composita.
After h i n t e r r a n d s t ä n d i g 3. Feltria cireularis*
4. Rückenpanzer e tw a in d e r M itte am b r e i t e s t e n ..................................... 5
Rückenpanzer m e h r n a c h dem H in te r e n d e am, breitesten . 4. Feltna zschokkei*
5. Palpen s c hw ä c h e r als die Grundglieder des ersten Beinpaares . . 5. Feltna clipeata.
Palpen mehr oder weniger s t ä r k e r als die Grundglieder des ersten Beinpaares 6
6. Haarhöcker auf der Beugseite des vierten Gliedes e tw a in d e r M itte 6. Feltna setigera*
Haarhöcker oder Borsten w e i t e r n a ch v o rn g e r ü c k t ........................................... 7
7. Nebenschilder hinter dem grossen Rückenschilde m e rk b a r a b g e r ü c k t , klein . . 8
Nebenschilder dem Rückenpanzer s t a r k g e n ä h e r t .............................. 7. Feltna rubra.
8. Rückenpanzer f a s t o v a l, mit dem breiten Ende nach hinten gerichtet 8. Feltna muscicola.*
Rückenpanzer lä n g lic h ru n d , nach b e id e n Enden m ä ss ig v e r jü n g t 9. Feltna scutifera.
1. Feltria minuta Koenike.
1892. Feltria minuta Koenike, Zwei neue Hydrachniden aus dem Rhätikon, Zool. Anz. Nr. 399,
pag. 322, Fig. 3 und 4.
*) Die deutschen Arten sind m it einem * bezeichnet.
W e i b c h e n :
G r ö s s e : Das Tier gehört mit zu den kleinsten Vertretern unter den Hydrachniden,
es misst in der Länge 0,35 mm, in der Breite 0,32 mm und in der Höhe 0,15 mm.
G e s t a l t : Der Körper erscheint von oben oder unten gesehen kurz eiförmig. Am
Vorderrande springen zwei 0,06 mm von einander abgeriickte Drüsenhöcker vor, an deren
Aussenseite je eine kräftige, nach oben und rückwärts gekrümmte Haarborste eingelenkt ist.
Zwischen den Stirnhöckern zeigt sich eine flache Einbuchtung. In der Stirnlage gewährt
F. minuta einen Anblick, der unwillkürlich an eine mit einem Deckel versehene Schüssel erinnert.
H a u t : Unter der zierlich liniierten Epidermis bemerkt man eine Panzerschicht von
eigentümlich biegsamer Beschaffenheit und zelliger Struktur, die ohne Poren zu sein scheint.
Auf dem Körperrücken in einer annähernd überall gleichen Entfernung (0,03 mm) vom Körperrande
zieht sich ein Rückenbogen hin, der am Vorderende des Körpers zwischen den Augen
bogig vorspringt und am hinteren Teile mehrfach eckig gebrochen erscheint. Der Rückenpanzer
erhebt sich am Rückenbogen zu neuer Wölbung, bildet aber in einem der Randzone entsprechenden
Abstande nochmals eine furchenartige Einsenkung, die parallel mit der Ringfurche
läuft. Am Hinterende der letzteren befindet sich ein Höckerpaar, das zwischen sich eine
mediane, flache Wulstung erkennen lässt.
A u g e n : Der gegenseitige Abstand der beiden Doppelaugen beträgt etwa 0,1 mm. Die
Pigmentkörper derselben sind dicht aneinander gelagert und haben fast die gleiche Grösse. Das
äussere Auge richtet seine Linse nach aussen, das innere jedoch nach vorn.
M a x i l l a r o r g a n : Das Maxillarorgan fällt durch seine schlanke Form auf. Es zeigt
von unten gesehen die bekannte Glockenform. Hart am Vorderrande des Schnabelteils liegt die
kleine Mundöffnung.
P a l p e n : Die Maxillartaster haben annähernd die Stärke der benachbarten Beinglieder.
Sie erreichen beim ausgewachsenen Tier etwa ein Drittel der Körperlänge. Ih re Ausstattung
mit Borsten ist dürftig. Die Palpenendung ist anscheinend zweispitzig.
H ü f t p l a t t e n : Die mit starken Vor Sprüngen ansgestatteten ersten Epimeren zeichnen
sich durch ihre ungewöhnliche Länge aus; sie ziehen deshalb weit nach hinten. Die 4. Hüft-
platte, deren Hinterrand quer abgestutzt ist, hat eine Aussenseite, die dreimal so gross ist wie
die Innenseite. Sämtliche Platten sind von zahlreichen in Gruppen vereinigten, sehr feinen
Poren durchbrochen. (Tafel 46, Fig. 139.)
B e i n e : Die Gliedmassen sind mässig lang und kräftig gebaut. Die Torsaiglieder zeigen
nach dem freien Ende hin eine merkliche Verdickung. Bezüglich der Gestalt der Fusskrallen
erinnert. Feltria minuta Koen. an die Gattung Curvipes. Sämtliche Beine sind nur dürftig mit
kurzen Borsten besetzt; Schwimmhaare fehlen überhaupt.
G e s c h l e c h t s h o f : Ausgezeichnet durch eine ungewöhnliche Grösse, nimmt der äussere
Geschlechtshof fast den ganzen, von den Hüftplatten hinten freigelassenen Platz auf der Bauchseite
eiü. Die ungemein grossen Genitalnapfplatten tre ten sogar mit ihren Aussenenden auf die
Seitenwandungen des Körpers über. Sie sind mit einer sehr grossen Anzahl von kleinen Genitalnäpfen
ausgestattet. Am Seitenrande treten diese als kleine Höcker deutlich hervor. — Die Vulva
h a t eine Länge von 0,11 mm. Der After befindet sich am äussersten Hinterende des Körpers
und wird seitlich von je einer feinen Borste begleitet. -