einem einzelnen Haare eingenommen wird, dessen warzenartige Einlenkstelle gewöhnlich die benachbarten
an G-rÖsse übertrifft (Fig. 59 c, Taf. XXIII).
L e b e n sw e is e : Limnesia maculata is t ein zählebiger Räuber, der unter den ungünstigsten
Verhältnissen lange ausdauert und vom Frühjahr bis zum Herbst unsere Gewässer belebt. Die
Hauptnahrung bilden Daphnien. Mit Vorliebe bewohnt er kleine, mit Wasserpflanzen bestandene
Teiche, doch trifft man ihn auch in grösseren Wasserbecken an.
F u n d o r t e : Bei Leipzig: Schwanenteich bei Borsdorf, Rohlandts Ziegellachen bei Gross-
zschocher, die toten Arme der Pleisse an der Linie bei Connewitz. Bei Dresden: Die Teiche bei
Moritzburg, Arnsdorf, Klein-Wolmsdorf. Bei Bautzen: die Guttauer Fischteiche, der Parkteich
bei Baruth.
G e o g r a p h i s c h e V e r b r e i t u n g : Deutschland, Schweden, Dänemark, Russland, Finnland,
Frankreich, Italien.
E i a b l a g e : Das Weibchen legt seine zahlreichen, ca. 0,2 mm grossen, gelblichen, in eine
durchsichtige Kittmasse eingebetteten Eier mit Vorliebe an Wasserpflanzen. Nach vier bis sechs
Wochen schlüpfen die sechsbeinigen, plattgedrückten, länglichen Larven aus. Nach hinten zu
verjüngt sich der Körper infolge von seitlichen Einbuchtungen und bildet eine abgerundete, lang
ausgezogene Spitze. In Bezug auf Grösse, Epimerenbildung, Ausstattung der Beinpaare und der
Körperfärbung herrscht fast vollständige Übereinstimmung mit den Larven der Limnesia histrio-
nica. Das gefelderte Rückenschild reicht aber hier bis in die Hinterrandsspitze. An seinem
Vorderrande, der beiderseitig eine Einbuchtung träg t, stehen zwei Borstenpaare. Weiter bemerkt
man noch jederseits zwischen den auseinandergerückten Doppelaugen und etwas weiter rückwärts
je eine feine Borste. Auch die Seitenränder weisen in fast gleichen Abständen mehrere Haare
auf. Im Gegensätze zu der ersten Larvenform von Limnesia hisbrionica lässt sich auf dem sehr
kleinen sphärischen Hautdreiecke am ventralen Hinterende ein deutliches, schwach chitinisiertes,
elliptisches Analfeld nachweisen, dessen Längsachse mit der Medianlinie des Körpers zusammenfällt.
In der Mitte sieht man die Öffnung des hier mündenden Exkretionsorgans und an dem
oberen wie unteren Ende ein zierliches Borstenpaar. Die Hinterrandsborsten überschreiten fast
die halbe Körperlänge (Fig. 59 h, Taf. XX III).
Die Beine nehmen nach hinten an Grösse zu; das d ritte ist ein Fünftel länger als der
Körper. Die Endglieder sind mit drei Krallen bewaffnet, von welchen die mittlere durch ihre
kräftigere Entwicklung und stärkere Biegung sofort ins Auge fällt.
Die sechsbeinige Larve schwimmt lebhaft im Wasser umher, geht aber im Aquarium
regelmässig zu Grunde, ein Umstand, der sich aus dem Mangel an geeigneten Wirten erklärt,
an welche sich diese Jugendform schmarotzend anklammern kann, um sich zu verpuppen und die
Wandlung in das Nymphenstadium durchzumachen. Letzteres t r i t t im Sommer und Herbst zahlreich
auf, doch findet man auch im Frühjahr einzelne überwinterte Vertreter dieser Entwicklungsstufe.
Ungefähr 0,85 mm lang und 0,71 mm b re it, ähnelt die achtfüssige Larve dem adulten
Tiere (iP). Die hauptsächlichsten Unterscheidungsmerkmale beruhen ausser in der geringeren
G-rösse vor allem in dein Mangel eines Zapfenhöckers mit Chitinstift an der Beugseite des zweiten
Palpengliedes und in einer einfacheren Gestaltung des Greschlechtsfeldes-. Dieses setzt sich aus
zwei spiegelgleichen, mit ihren Innenrändern fest aneinander gefügten Genitalplatten zusammen,
deren jede zwei rundliche Näpfe träg t, von denen der vordere der Medianlinie mehr genähert ist
als der hintere. Die Haarbewaffnung stimmt mit derjenigen der Nymphe der Vergleichsart überein
(Fig. 59 f und g, Taf. XXIH).
Die zweite Verpuppung geschieht an Wasserpflanzen.
4. Limnesia koenikei Piersig.
Syn. 1894. Limnesia Koenikei Piersig, Über Hydrachniden. Zool. Anzeiger Nr. 443/444.
1894. Limnesia pennata Koenike, Nach einer brieflichen Mitteilung.
1895. Limnesia Koenikei Koenike, Nordamerikanische Hydrachniden, Verh. d. naturwiss.
Ver. Bremen, 13. Bd., S. 206.
1895. Limnesia Koenikei Koenike, F. Stuhlmann, Deutsch-Ostafrika, IV. Bd., S. 9—11,
Fig. 5—8. '
1896. Limnesia Koenikei Koenike, Holsteinische Hydrachniden, Sitzungsbericht IV der
Plöner Biol. Station, S. 229.
1896. Limnesia Koenikei Pisarovic, Zur Kenntnis der Hydrachniden Böhmens, Sitzungsberichte
etc., S. 7.
W e i b c h e n :
G -rösse: Die Körper länge überschreitet selten 1,2 mm. Die grösste Breite (0,88 mm)
liegt ungefähr am hinteren Ende des G-eschlechtsfeldes.
F ä r b u n g : Die Grundfarbe des Körpers ist ein lehmiges Gelb, das aber mehr oder
weniger ins G-rüne fällt. Die dunkelbraunen bis schwärzlichen Rückenflecken, meist sehr verschwommen
und unregelmässig, umgeben eine ziemlich verzweigte Rückendrüse, deren weissliches
G-elb gewöhnlich von dunklen Äderchen durchzogen wird (Fig. 56 b, Taf. XXII). In der Nähe
des Anus befindet sich nicht selten ein lichter Hof, von dem nach jeder Seite je ein schmaler
verästelter Zweig ausgeht. Letzterer wird durch einen dunklen, vom After nach den Epimeren
bogenförmig hinziehenden breiten Fleck eingeschlossen. Die Epimeren, Palpen und Beine sehen
ebenfalls bräunlich aus, doch findet sich häufig ein schwacher, bläulicher Anflug. Um die Mundöffnung
herum hat das Maxillarorgan eine rote Farbe angenommen.
Gr es t a l t : Der Körper ist eirund. Die Abstutzung am Stirnrande und die seitlichen
Einbuchtungen sind kaum nennenswert. Auf der Dorsalseite bemerkt man eine nur mässige Wölbung,
die nur an der Vorder hälfte durch eine seichte Einsattelung unterbrochen wird.
H a u t : Die Epidermis, bei oberflächlicher Betrachtung anscheinend glatt, lässt bei schärferem
Zusehen eine feine Linienzeichnung erkennen. Die Epimeren, Maxillen, Palpen und Beinglieder
sind stark chitinisiert und von feinen Porenkanälen durchbrochen. Die kurzen, antenni-
formen Borsten an der Stirnseite weisen eine deutliche Fiederung auf.
A u g e n : Die kirschrot pigmentierten, deutlich getrennten Doppelaugen jeder Seite sind
so gelagert, dass das vordere, tiefer und mehr nach aussen gelegene mit seiner kugeligen Linse
fast den seitlichen Vorderrand berührt, während das hintere, schief nach hinten und aussen gerichtete
merklich davon absteht. Die Entfernung zwischen den beiden vorderen Pigmentkörpern
beträgt 0,256 mm.
M a x i l l a r o r g a n u n d P a lp e n : Das verwachsene Maxillarpaar, 0,19 mm lang und
0,11 mm breit, ist gross und entbehrt nach hinten zu jedes sichtbaren Fortsatzes. Es schliesst