insofern ab, als sie vom wesentlich breiter sind als bei Sperchon glandulosus. Die Oeffnung
zwischen den Palpeninsectionsstellen, wahrscheinlich die Pharyngealöffnung, ist fast kreisrund.
Der innere Ansatzzapfen für die Palpenmuskeln, besitzt eine kräftige Entwickelung. Die Man-
diheln lassen keine grossen Abweichungen von denjenigen der Vergleichsart erkennen. Erwähnt
sei nur, dass das Hinterende des Basalgliedes vom Knie an länger und dicker erscheint, und
dass das Klauenglied geringere Krümmung aufweist.
Die B schlanken Maxillartaster. erreichen etwa die halbe Körperlänge.
Das vierte Glied ist fast so lang (0,83 mm) wie die vier .übrigen Segmente zusammengenömmen.
Auf der . Beugeseite des ca 0,064 mm messenden zweihakigen Endgliedes fällt die Verkümmerung
des daselbst auftretenden HäkchefiSjauf. Die Streckseite besitzt eine kurze, ziemlich kräftige
Krummborstel Das auf die Mitte der' Beugeseite und deren vorderen Hälfte verteilte Paar
Taststifte ist ebenfalls stark verkümmert. Der Zapfen auf der Beugeseite des zweiten Palpengliedes
ähnelt in Form und Grösse demjenigen der Vergleichsart, doch sitzt die Dolchborste an
der basalen Aussenseite-des Zapfens auf einem kräftigen Höcker.. Die Ausstattung mit Borsten
ist ziemlich dürftig und beschränkt sich der Hauptsache, nach auf das zweite und dritte Glied
(Fig. 148 Tafel 47).. '
H ü f t p l a t t e n : Bezüglich.der Epimeren herrscht TJebereinstimmung mit den bei Sper-
chon glandulosus Vorgefundenen Verhältnissen.
B e in e : Bei ausgewachsenen Weibchen haben .die von vorn nach hinten gezählten Beine
eine Länge von 0,88, 0,94, 1,08 und 1,32 mm. Beborstung und Krallenbildung lassen keine
Abweichungen gegenüber Sperchon glandulosus erkennen.
G è .s c h le c h ts h o f : Auch der äussere ca. 0,195 mm. lange Geschlechtsappärat stimmt
nach Lage und Gestalt mit demjenigen der Vergleichsart überein.
F u n d o r t : Sperchon hremrostris. wurde von Prof. Barrois zum ersten Male auf den
Azoren in den dortigen Sturzbächen erbeutet, Später fand ihn Prof. Zschökke auch in den
Alpen (Rhätikqn). Nach meinen Untersuchungen t r i t t er auch in der Hohen T a ira (Ungarn)
und im mittleren Erzgebirge (Sachsen) auf.
G e o g r a p h i s c h e V e r b r e i t u n g : Die Azoren,. Deutschland und Ungarn,
. 'E n tw i c k e l u n g : Die kugelrunden Eier haben einen Durchmesser von 0,2 mm. Sie
werden einzeln, oder in geringer Anzahl an die Stengel von untergetauchtem Moose abgèsetzt.'
Die daraus sich entwickelnde Larve ist noch nicht bekannt. Die 0,75 mm lange Nymphe ähnelt
dem geschlechtsreifen Tiere. Die Zäpfchen der Oberhaut sind verhältnismässig schwächer,
Eigentümlicherweise fehlt den Hautdrüsenmündungen ein stark chitinisierter, poröser ' Hof,
Das. vorletzte Tasterglied is t nicht so schlank wie hei dem adulten Tiere. Die Borste a u f der
Aussenseite des Beugeseitezapfens des zweiten Palpengliedes scheint zu fehlen, doch ist nicht
ausgeschlossen, dass dieselbe bei dem Untersuchungsobjekte verloren gegangen sein könnte. Der
ca. 0,064 mm lange Genitalhof weist ebenfalls nur 4 eng hintereinander gestellte Näpfe anf.
E r beginnt etwa in,.gleicher Höhe mit dem Hinterrande der vierten Epimere, sich von da aus
noch weiter nach hinten erstreckend. "Wie bei der Vergleichsnymphe is t die Fusskralle zweizinkig.
10 . Sperchon mutilus Koenike.
1895. Sperchon mutilus Koenike, Neue Sperohon-Arten ans der Schweiz, Revue Suisse de Zoologie et
Annales du Mus. d’Hist. Nat. de Genève, vohlH, Heft I I I , pag. 425, Tafel XIII, Fig. 10—12.
G rö s s e : Die Länge des Rumpfes beträgt 0,95—0,98 mm, die grösste Breite 0,69—0,7 mm,
die Höhe 0,48 mm.
G e s t a l t : Von oben odey unten gesehen zeigt der Körper einen elliptischen Umriss.
Sowohl Rücken als Banch sind ganz flach gewölbt. Das Vorderende rag t merkbar über das
Capitulum hinaus.
H a u t : Die dérbe Haut h a t anf der Oberfläche ein schuppiges Aussehen. Die Zäpfchen
sind wie bei Sperchon glandiäosus gestaltet. Die s tark entwickelten Mündungshöfe der Hautdrüsen
erheben sich warzenartig über die Körperdecke. Die Stirndrüsen springen etwas über
den Vorderrand des Körpers vor. Nach Koenikes Angaben bilden das vierte und fünfte Paar
der Rückendrüsenhöfe zusammen annähernd ein Quadrat; auch liegen sie weiter von einander
abgerückt als bei der Vergleicbsart.
A u g e n : Die beiden, h a rt an den vordem Körperrand gerückten Doppelaugen ragen
mit ihren Kapseln über die Körperdecke empor.
M u n d te i le : Das Capitulum ähnelt stark dem gleichen Organe von Sperchon glandulosus.
Der Schnabelfortsatz ist jedoch am Grunde mehr verbreitert. An den Seitenwandungen des
Maxillarorgans treten ebenfalls Falten auf; sie sind aber nicht so ausgeprägt, als bei der Vergleichsart.
Die Mundrinne ist eng, die Pharyngealöffnung ungefähr länglichrund. (Fig. 149,
Tafel 47). Der obere und untere Hinterrand des Maxillarorgans zeigt ähnliche Verhältnisse
wie bei Sperchon glandulosus. Was die Bauart der Mandibeln anbelangt, so ist als einziger Unterschied
anzuführen, dass das durchscheinende Häutchen am Vorderrande des etwas stärker geknieten
Basalgliedes grössere Länge besitzt und spitzer zuläuft als bei der eben angezogenen
Vergleichsart.
T a s t e r : Das drei Fünftel der Rumpf länge messende Palpenpaar giebt insofern das
beste Unterscheidungsmerkmal ab, als den zweiten Gliedern ein eigentlicher Zapfen fehlt. An
seine Stelle ist ein kleiner, mit feinen Härchen ausgestatteter stumpfer Höcker oder niedriger
Vorsprung getreten, der auf seiner Aussenseite drei spitze Dornborsten aufweist. Die merkbar
schwächeren Taststifte auf der Beugeseite des zweiten Tastergliedes nehmen die gleiche Stelle
wie bei der Vergleichsart ein. Auch hier ist die Behaarung des zweiten und dritten Gliedes
am reichlichsten.
H ü f t p l a t t e n : Eigentümlicherweise sind die ersten Epimeren an den Hinterenden teilweise
miteinander verwachsen. Nach vorn zu t r i t t vor Beginn der Maxillarbucht eine kurze Spalte auf.
B e in e : Die Extremitäten zeigen keine nennenswerten Abweichungen vom typischen Bau.
G e s c h l e c h t s h o f : Der Genitalhof entspricht ebenfalls den bei Sperchon glandulosus
auftretenden Verhältnissen.
F u n d o r t : Bäche der Sulzfluh und Mieschbrunnen im Rhätikoh, gesammelt von Prof.
F. Zschokke.
G e o g r a p h i s c h e V e r b r e i t u n g : Die Schweiz und Tyrol. (Ein Exemplar von etwas
abweichender Form wurde von mir bei Crottendorf im mittleren Erzgebirge erbeutet.)
11. Sperchon denticulatus Koenike.
1895. Sperchon denücülatus Koenike, Neue Sperchon-Arten ans der Schweiz, Revue Suisse de Zoologie
et Annales du Mus. d’Hist. Naturelle de Genève, vol. III, pag. 422, Tafel XIIT, Fig. 8 — 9.