jenen Winkel gerichtet ist, der bei dem Auseinandergehen der Hiiftplattenränder entsteht. Die
Analöffnung liegt in der Mitte des schwach ausgebuchteten Hinterrandes und wird auf beiden
Seiten durch zwei in einer Höhe nebeneinander stehende Borsten flankiert. Die drei Seitenborsten
des sphärischen Hautdreiecks, von denen die unterste ungefähr dié Hälfte (1er Leibeslänge erlangt,
sind auf zapfenartigen Erhebungen eingelenkt (Fig. 33 f und g, Taf. 13).
Die ziemlich kurzen Beine erreichen nicht einmal'die Leibeslänge und sind je mit drei
Krallen bewehrt, von denen die mittlere stärker entwickelt und gebogen is t als die beiden Nebenkrallen.
Der Haarbesatz des ersten Beinpaares is t dürftig, an der zweiten und dritten Extremität
machen sich, besonders an den Gliedenden, starke dornenartige Borsten bemerkbar, auch trä g t
das erste bis vorletzte Glied ebendaselbst je ein langes Schwimmhaar.
Die Nymphe übertrifft an Grösse das zweite Stadium von Curvipes nodatus M. Sie is t ebenfalls
ro t gefärbt. Das Epimeralgebiet h a t in Ausstattung und Bau grosse Ähnlichkeit mit demjenigen des
ausgebildeten Weibchens, nur sind die einzelnen Gruppen durch grössere Zwischenräume von einander
geschieden. Die Palpen und Beine überschreiten nur wenig die normale Länge. Das Geschlechtsfeld
setzt sich zusammen aus zwei länglich runden, mit zwei aneinander gelagerten Näpfen ausgestatteten
Genitalplatteh, die eine ähnliche Lagerung haben wie bei der Nymphe von Curvipes
fuscatus Herrn. Der Abstand der vorderen Näpfe von dem in der Mitte befindlichen Chitinfleck
ist sehr gering. Die Nymphen verpuppen sich an Wasserpflanzen, In den Sommerferien des
Jahres 1892 h atte ich Gelegenheit, in einem Teiche bei Guttau einen kleinen Busch Nitclla flexilis
zu erbeuten, an dem über 150 Nymphenpuppen fest angeklammert sassen, während eine Anzahl
Männchen in der Nähe umherschwärmten. Nach kurzer Zeit schlüpften die geschlechtsreifen
Tiere aus (Fig. 33 e, Taf. 13).
6. Curvipes nodatus Müller.
Syn. 1781. Hydrachna nodata 0. F. Müller, Hydrachnae quas etc., p. 72, tab. VIII, Fig. 6.
1781. ?jHydrachna trifurcalis id. ibid., S. 50, Tafel V, Fig. 2.
1835—41. Nesaea coccínea Koch, Deutschlands Crust. etc., Heft 8, Fig. 11 und 12.
„ ; Nesaea longicomis id. ibid., Heft 9, Fig. 14 und 15.
„ Nesaea rosea id. ibid., Heft 10, Fig. 7.
1842. Nesaea rosea id,. Übersicht des Arachn.-Syst., Heft III, Taf. I, Fig. 2 c? Uv Fig. 3 p .
1879. Nesaea binotata Kramer, Wiegm. Archiv, Bd. I, p. 11, tab. I, Fig. 5 a—ç.
„ Nesaea magna Lebert, Bull. soc. vaud., p. 364, tab. XI, Fig. 8.
1882. Nesaea nodata Koenike, Abh. d. naturw. Vereins Bremen, Bd. YIH, p. 33.
„ Nesaea binotata. Haller, Die Hydrachn. d. Schweiz, p. 74.
1884. Nesaea coccínea Krendowskij, Travaux de la Société des naturalistes à l’Université de
Kharkow, Tom. XVIII, p. 286—89.
1887. Nesaea nodata Barrois et Moniez, Catalogue des Hydrachnides, p. 6.
1894. Nesaea nodata Piersig, Über Hydrachniden, Zool. Anzeiger Nr. 443 u. 444, p. 110.
1882—94. Nesaea coccínea Berlese, Acari etc., Heft 1, Nr. 8.
1894. Curvipes. nodatus Koenike, Zur Hydrachniden-Synonymie, Zool. Anz., Nr. 453, S. 271.
W e ib c h e n :
G r o s s e : Entgegen den Angaben Neumans, der für diese Milbe ein Durchschnittsmass
von 1,6 mm angiebt, kann ich konstatieren, dass das ausgewachsene Weibchen gewöhnlich eine
Länge von 2,00 mm erreicht, das Tier also in der Grösse durchaus nicht hinter Curvipes longipalpis
Krend. zurücksteht. Sehr alte Exemplare, besonders die rotgefärbten, überschreiten das von mir
festgestellte Mittelmass um ein Beträchtliches. So sind Weibchen in meinem Besitz, die eine
Länge von 3,2 mm und eine Breite von 1,9 mm aufweisen. Letztere liegt ungefähr in der Höhe
der hinteren Fortsätze der vierten Epimeren.
F ä r b u n g : Gleich Curvipes rufus Koch und Marica müsculus Müller weist Curvipes nodatus
Müller eine reichliche Abstufung in der Körperfärbung auf. Neben schön rotgefärbten Individuen,
deren Stirnteil bezw. Körperende in ein lichtes Gelb .übergeht (Fig. 16b), trifft man andere, die
keine Spur von B ot aufweisen, deren Grundfarbe vielmehr ein helles, lehmiges, durchscheinendes
Gelb ist. Dieses Variieren des Körperpigments hat auch Koch veranlasst, die vorliegende A rt
in drei Spezies zu zerlegen, in Nesaea coccinea, Nesaea rosea und Nesaea longicomis, welch letztere
aller Wahrscheinlichkeit nach eine Larve im zweiten Stadium darstellt. Die Rückenflecken, mehr
oder weniger braun bis schwarz, sind gewöhnlich deutlich von einander geschieden. Am Vorderende
des Rückens liegen drei Flecke, von denen der mittlere nach vorn und hinten zu sich verbreitert,
während die Seitenränder gewöhnlich konkav ausgebuchtet sind. Die hinteren Flecke
ziehen sich, seitlich der Riickendrüse und ihren vorderen Gabelästen angelagert, bogenförmig nach
hinten. Die Epimeren und die Basalglieder der Beine zeigen bei den lebhafter gefärbten Individuen
ein prächtiges Karmin, das an den Konturen sich verdunkelt. Auch die Färbung der Beine
wechselt. Bald sehen dieselben gelblich oder bräunlich au s , bald haben sie sogar einen bläulichen
Anflug (Fig. 30 b, Taf. XI).
K ö r p e r g e s t a l t : In der Rücken- oder Bauchlage gleicht der Körperumriss einem mehr
oder minder breiten Oval Der Vorderrand des Körpers ist abgestumpft oder bei jüngeren Tieren
schwach eingebuchtet. An den seitlichen Hinterrändern bemerkt man hur selten eine durch
Konkavitäten hervorgerufene Störung der reinen Bogenlinie, In der Seitenlage des Tieres lässt
der hochgewölbte Rücken in seiner vorderen Hälfte eine Einsattelung erkennen, wodurch der
Körper nach dem Vor der ende hin sich verjüngt.
H a u t : Die Epidermis ist mit einer deutlichen Linienzeichnung versehen. Das antenniforme
Borstenpaar an der Stirnseite des Körpers besteht aus kurzen, kräftigen, zugespitzten Dornen.
A u g e n : Die beiden verschmolzenen Doppelaugen setzen sich aus zwei winkelrecht aneinander
gelagerten, dunkelrot bis schwarz gefärbten Pigmentkörpern zusammen, deren vorderer
bei einer Länge von 0,072 mm den nach hinten zu gelegenen an Grösse ganz wesentlich übertrifft,
wie denn auch die dem erstgenannten gehörige, ellipsoide, etwas flach gewölbte Linse fast
flie doppelte Grösse der hinteren, mehr kugeligen erreicht. Jedes Doppelauge, in seiner Beweglichkeit
s tark beschränkt,' liegt am Vorderrande des Körpers.
M ü n d t e i l e : Das verwachsene Maxillarorgan h a t die in der Gattung bekannte Kelchform.
Die Mundöffnung, von nicht auffallender Grösse , liegt etwas vom Vorderrande entfernt
und setzt sich nach vorn in eine schmale Rinne fort, die zu beiden Seiten von breiten, vorn abgerundeten
inneren Fortsätzen begrenzt wird. Die seitlichen Fortsätze des Maxillarorgans sieht
man in der Bauchansicht als deutliche Kelchecken hervortreten. Die nach hinten gerichteten,
nur durch eine Mittelnaht getrennten Prozesse sind breit und verschmälern sich n ur wenig nach
ihren freien Enden, an welcher Stelle jeder derselben nach aussen in eine keilförmige Spitze
ausgezogen ist. r :
P a lp e n : Trotzdem die Maxillartaster, in ihrem zweiten Gliede fast doppelt so breit als