Umstand auf, dass die äusseren, abgerundeten Enden der quergestellten Napfplatten weniger
deutlich nach vorn gebogen erscheinen. Die Geschlechtsnäpfe sind nicht grösser als bei Arrenurus
albator Müller cf.
Der Anus nimmt die gleiche Stelle ein wie bei der Vergleichsart.
F u n d o r t : Als einziger Fundort ist mir der sogenannte wüste oder schwarze Teich bei
Rehefeld (hinter dem Kalkwerke) bekannt geworden.
G e o g r a p h i s c h e V e r b r e i t u n g : Deutschland (Piersig). Möglicherweise ist indes
Arrenurus crassicaudator Krendowskij mit der vorliegenden A rt identisch. Es bleibt dies aber
eine blosse Vermutung, die allerdings durch die von Krendowskij seiner Arbeit beigegebene
Zeichnung') unterstützt wird, wenn man annimmt, dass die Form des dort dargestellten Petiolus
nicht ganz genau wiedergegeben ist. Diese Möglichkeit d arf nicht kurzerhand zurückgewiesen
werden, da sämtliche Figuren des unten angeführten Werkes einen ausgeprägt schematischen
Charakter zur Schau tragen.
W e ib c h e n unbekannt.
29. Arrenurus pustulator Müller.
Syn. 1776. Ilydrachna pustulator Müller, Zool. Dan. Prodr., S. 188, No. 2246.
1781. Hydrackna pustiäator id., Hydrachnae quas etc., S. 32, Tab. III, Fig. 3.
1793. Trombidium pustulator J. C. Fabricius, Ent. syst., Tom. II, S. 4 t3, No 21.
1805. Atax pustulator id., Syst. Antliatorum, S. 360.
1835—41. Arrhenurus pustulator C. L. Koch, Deutschi. Crust, etc., Heft 2, Fig. 21.
1854. Arrhenurus pustulator Bruzelius, Beskrifning öfver Hydrachnider, som. etc., S. 28,
Taf. II, Fig. 9.
1879. Arrhenurus pustulator Neuman, Om Sveriges Hy drachnider: Kongl. Sv. Vet. Akad.
Handlingar, Bd. 17, No. 3, S. 78, Taf. VII, Fig. 1.
1882. Arrhenurus pustulator Haller, Die Hydrachniden der Schweiz, S. 42.
1894. Arrenurus pustulator Piersig, Sachsens Wassermilben, Zool. Anz. No. 449, S. 415.
1895. Arrenurus pustulator Protz, Bericht über meine vom 1 1 . Juni bis zum 5. Juli 1894
ausgeführte zoologische Forschungsreise im Kreise Schwetz, Schriften der Naturforsch.
Gesellsch. in Danzig, N. F., Bd. IX, Heft 1, S. 266.
1895/96. Arrenurus pustulator Piersig, Beiträge zur Kenntnis der in Sachsen etc., Dissertation,
Leipzig, S. 61.
1896. Arrenurus pustulator Koenike, Holsteinische Hydrachniden, IV. Forschungsbericht der
Plöner Biol. Station, VI, S. 219.
M ä n n c h e n :
G r ö s s e : Das einzige Exemplar, das ich von der vorliegenden A rt erlangte, misst in der
Länge 1,2 mm, in der Breite 0,83 mm und in der Höhe 1,04 mm. Bruzelius giebt als Längen-
mass 2 mm, Neumann 1,5 mm an.
0 Krendowskij, Traveaux de la Soc. des naturalist, a l’Univ. Imperial© de Kharkow. Tom. XVIII, 1884,
pag. 322/23, Taf. VII, Pig. 9.
G e s t a l t : Von oben oder unten gesehen gleicht der Körper in seinem Umriss annähernd
einem aufrechtstehenden Rechtecke, dessen vordere Ecken stark coupiert sind, sodass nur etwa
ein Drittel der von denselben eingefassten Schmalseite übrig bleibt. Der schwach ausgebuchtete
Stirnrand ist infolgedessen auffallend verkürzt. Hinter der soeben erwähnten Abschrägung verlaufen
die Seitenränder, wenn man von einigen welligen, durch Vorsprünge und Einschnürungen
bedingten Unebenheiten absieht, in der Hauptsache parallel. Der Körperanhang besitzt dieselbe
Breite wie der Rumpf und is t nur durch eine kaum nennenswerte laterale Einbuchtung von den
letzteren geschieden. Nach hinten schliesst er mit zwei äusserst kurzen, breit abgerundeten
Seitenecken und einem von denselben eingefassten, wenig vertieften Hinterrande ab, dessen Mitte
buckelartig vorspringt und den rückwärts gerichteten, 0,16 mm und 0,112 mm breiten Petiolus
träg t. Dieser is t eine nach oben offene Chitinrinne mit schwach kolbig verdicktem, abgerundetem
Ende, das in der Mittellinie einen kreisförmigen Ausschnitt ähnlich wie bei Arrenurus papillator
Müller cf aufweist. Das schlauchförmige Chitingebilde auf dem Grunde des Petiolus steigt in
seinem Verlaufe nach hinten bis an dessen dorsalen Rand empor, ohne denselben zu überragen.
Auf jeder Seite des Petiolus steht eine gegen denselben schwach gekrümmte Borste, die jedoch
nicht dessen volle Länge erlangt. Ausserdem trä g t noch jede Anhangshälfte je drei Haare, von
denen das längste einer ventralen Anschwellung entspringt, während die beiden kürzeren dem
Furkalhorn angehören. Von der Seite gesehen, zeigt der Körper eine ungewöhnliche Höhe,
die besonders dadurch hervorgerufen wird, dass hinter den normalen Stirnhöckern der Rücken
sich ungewöhnlich aufwölbt. Infolgedessen entsteht auch über den Augen eine merklich tiefe
Einsattlung. Nach hinten zu fällt dann die eben erwähnte Aufwölbung allmählich ab. Das von
der Rückenfurche eingeschlossene Gebiet zeigt in seinem vorderen, ebenfalls gewölbten Teüe
keine auffallenden Erhebungen; nur dort, wo derselbe steil in die äusserst kurze Anhangsmulde
abstiirzt, erhebt sich ein flacher Doppelhöcker, auf dessen beiden sehr genäherten Kuppen je eine
kurze Borste inseriert ist. Unmittelbar über dem Petiolus machen sich noch, wie mir scheint,
zwei winzige Erhebungen bemerkbar (Fig. 97 c, Taf. XXXVII). Die ventrale Rumpffläche ist
im Vergleich zur Unterseite des Anhangs wesentlich erhöht, weshalb ein Stück hinter dem Epimeralgebiete
eine starke Einschnürung entsteht, auf deren Grunde das Geschlechtsfeld sich
ausbreitet.
F ä r b u n g : Das von mir acquirierte einzige Exemplar ist rotbraun gefärbt mit dunkleren
Rückenflecken, der Anhang, die Beine, die Hüftplatten und die Palpen, sowie der Petiolus sehen
bräunlich aus.
K ö r p e r d e c k e : Unter der dünnen, fein linierten Epidermis lagert auch hier ein dicker
Chitinpanzer, der auf den freien Stellen des Bauches und des Rückens von ziemlich grossen
Poren durchbrochen wird. Im Gegensätze hierzu sind diejenigen der Palpen und Füsse weit
kleiner. Die beiden Schenkel des hinten offenen Rückenbogens beginnen auf der Höhe des emporgewölbten
Vorderrückens, laufen bogenförmig nach hinten bis auf den Anhang und entschwinden
dem Auge des Beobachters beim Anblick von oben, weil sie mit den Enden noch auf die Seitenfläche
der Anhangshörner übergreifen. Entsprechend dem keilförmig verjüngten Stirnteil des
Körpers sind die antenniformen Borsten verhältnismässig stark genähert; ih r Abstand beträgt
ca. 0,24 mm (Fig. 97 c, Taf. XXXVII).
A u g e n : Auch die beiden Doppelaugen, die in ihrer Zusammensetzung keine Abweichungen
von dem normalen Bau erkennen lassen, sind nur 0,288 mm voneinander entfernt.