G e s t a l t : Arrenurus nodosus nähert sich in der Gestalt am meisten dem Arrenurus knauthei
Koenike. Der Anhang unterscheidet sich jedoch durch das in der Rückenansicht am deutlichsten
wahrnehmbare, wulstige Vorspringen des Seitenrandes unmittelbar vor der dort auftretenden
Einkerbung. Auch die Napffelder des Geschlechtsfeldes ziehen sich etwas weiter an den Seiten
des Leibes empor, so dass von ihren Enden aus seitliche Wülste noch wahrgenommen werden
können. Auf dem kerblosen Hinterrande des Anhangs stehen zwei Borstenpaare, die jedoch enger
als bei der Vergleichsart zusammengerückt sind. Ausserdem zählt man noch je zwei Borsten
auf den oben erwähnten lateralen Vorsprüngen. Sowohl die Bauch- als auch die Rückenfläche
ist stark gewölbt. Letztere besitzt etwa über dem Vorderrande des Geschlechtshofes eine flache
Erhebung und damit zugleich seine höchste Höhe (Fig. 114, Taf. XXXX).
F ä r b u n g : Die Färbung stimmt annähernd mit der von Arrenurus knauthei überein. Das
in meinem Besitz befindliche Exemplar sieht gelblichgrün aus.
H a u t : Der den Rückenpanzer vom Bauchpanzer scheidende Rückenbogen ist hinten offen.
Seine freien Enden treten vor dem Anhangswulste auf die Körperseiten über.
A u g e n : Die beiden Doppelaugen haben die gleiche Lagerung wie bei Arrenurus solidus
Piersig cf.
P a lp e n : Das zweite Tasterglied entbehrt eines Haarpolsters. An dessen Stelle sind
einige Einzelborsten getreten.
H ü f t p l a t t e n : Die vorderen Hüftplattenpaare senden nach vorn spitze Fortsätze aus.
Im Gegensätze zu den Verhältnissen bei Arrenurus knauthei kennzeichnet sich die vierte Epimere
durch eine deutlich vorspringende hintere Innenecke.
F ü s s e : Bemerkenswert erscheint, dass der Hinterfuss wie bei Atrenurus oblongus Piersig cf
am vierten Gliede einen 0,061 mm langen Fortsatz oder Sporn aufweist, auf dessen basaler Innenseite
zwei mässig lange, aber kräftige Säbelborsten stehen.
G e s c h l e c h t s h o f : Auch bei der vorliegenden A rt liegt die Geschlechtsöffnung an der
ventralen Grenze zwischen Rumpf und Anhang. Die dieselbe begleitenden, langen und schmalen
Napfplatten ziehen sich an den Körperseiten hoch hinauf.
W e ib c h e n unbekannt.
F u n d o r t : Nach Mitteilung Koenikes von Prof. Kramer in Deutschland (Thüringen)
von ihm selbst auf Seeland (Teich im Stor Skov unweit Frederiksdal) aufgefunden.
40. Arrenurus castaneus Neuman.
1880. Arrenurus castaneus Neuman, Om Sveriges Hydrachnider, Kongl. Svensk. Vetensk. Akad.
Handlingar, Bd. 17, No. 3, S. 93, Taf. IX, Fig. 3.
1894. Arrenurus castaneus Koenike, Mitteldeutsche Hydrachniden, gesammelt durch Herrn Dr.
Ph. Made, Zool. Anzeiger No. 452, S. 261.
M ä n n c h e n :
G r ö s s e : Die Länge des Tieres bis zum Ende des Körperanhangs beträgt 0,85 mm, die
Breite 0,55 mm.
F ä r b u n g : Die Grundfarbe des Körpers ist kastanienbraun. Die Beine und Palpen
sehen graubraun aus.
G e s t a l t : Der Körper ist langgestreckt oval, am Stirnrande unbedeutend gerundet, beinahe
abgestutzt. Der Anhang setzt sich so gut wie gar nicht vom Rumpfe ab und ist nur wenig
versohmälert. Sein Hinterrand zeigt eine durch keine Einbuchtungen gestörte Rundung. Der
Rücken ist nur mässig gewölbt und ohne auffallende Höckerbildungen. An der Grenze zwischen
Rücken und Anhangsmulde erheben sich zwei konische, abgestumpfte Haarhöcker in geringer
Entfernung nebeneinander. Hinter denselben bemerkt man zwei Drüsenöffnungen, von denen jede
von einem Haare begleitet wird. Etwas weiter nach aussen befindet sich ein gleiches Gebilde,
jedoch' ohne eine Borste. Am Anhangsrande machen sich ebenfalls jederseits zwei Haarborsten
bemerkbar.
A u g e n : Die beiden Doppelaugen haben eine ansehnliche Grösse. Ih r Pigmentkörper
sieht rotbraun aus. Sie liegen in weitem Abstande voneinander am seitlichen Vorderrande des
Körpers.
H a u t : Nach der Abbildung Neumans und seiner Beschreibung wird der Rückenpanzer
von einer länglichrunden, am Hinterrande eingebogenen Ringfurche allseitig umschlossen, ein
Umstand, der dem # der vorliegenden A rt eine Sonderstellung zuweist. Die antenniformen
Stirnhora tön sind von massiger Grössq.
P a l p e n : Die Palpen haben die gewöhnliche Form. Ihre zweiten und dritten Glieder
sind durch einzelne sehr lange Haare ausgezeichnet. Im übrigen verweise ich auf Fig. 96 c,
Taf. XXXVI, welche Abbildung die weibliche Palpe von der Innenseite wiedergieht.
H ü f t p l a t t e n : Der Zwischenraum zwischen der zweiten und dritten Epimere is t ziemlich
schmal,, ¡zwischen den beiden hintern Plattengruppen dagegen, ungewöhnlich breit, beinahe
wie bei dem "Weibchen. In der Neumanschen Zeichnung sind die beiden vordem Hüftplattenpaare
hinter der Maxillarbucht durch einen schmalen, aber deutlichen Zwischenraum voneinander
geschieden, eine Thatsache, die sich wohl nicht mit den wirklichen Verhältnissen deckt. Auch
hier werden sich die vier ersten Epimeren zu einer in der Medianlinie innig verschmolzenen vorderen
Epimeralplätte vereinigt haben. Das, was Neuman gesehen und als Spalte gezeichnet hat,
scheint nichts anderes zu sein, als eine den Zusammenhang nicht aufhebende Rinne oder Mulde,
die auch bei ändern Arrenurus-Arten, mehr oder weniger breit, konstatiert werden kann. Ich
habe geglaubt , diesen wahrscheinlichen Beobachtungsfehler in meiner Zeichnung, die nach der
.Neumanschen entworfen ist, berichtigen zu sollen (Fig. 96 a, Taf. XXXVI).
F ü s s e : Die Füsse haben folgende Längen:
1. Fuss = 0,7 mm.
2. Fuss = 0,75 mm.
- 3. Fuss = 0,75 mm.
4. Fuss = 0,85 mm.
Das vierte Glied des Hinterfusses ähnelt demjenigen von Arrenurus papillator Müller cf, ebenso das
fünfte und sechste. Die beiden letzten Extremitätenpaare sind mit feinen ScIlwimmhaaren versehen.
G e s c h l e c h t s f e ld : Das Genitalfeld, von Neuman irrtümlich für den After angesehen,
is t undeutlich umschrieben.