I . . H H I von Dagès geschaffene Gattung umfasst nur eine,;, auch in Sachsen einheimische,
sicher bestimmte Art.-, D. despiciens Müller, da der neuerdings von Barrois bei Groff-
hers (Pas de Calais) wieder aufgefundene Diplodontus scapularis Dugès') entsprechend dem Bau
seiner Palpen und Mandibeln, sowie seiner Augen der Gattung Eupatra Koenike zugewiesen
werden muss. Die bei beiden Arten allerdings nahezu übereinstimmende Form und Ausrüstung
des Geschlechtsfeldes ist nicht eine ausschliessliche Eigentümlichkeit des Genus Diplodontus Dugès
wie Barrois mrtumlicherweise anzunehmen scheint, sondern findet sich auch bei Hydryphantes
C. L. Koch. Ich verweise beiläufig auf Hydr. Helvetica Haller*)/ Hydryphantes schaubi K o e n ik e #
der neugeschaffenen Gattung Eupatra zugehörig, zeigt ähnliche Verhältnisse.
Diplodontus desplciens Müller.
Syn. 1781. Hydrachna despiciens Müller, Hydrachnae, quas in aquis Daniae palustribusV‘f e
S. 58, Taf. VI, Fig. 8.
1781. Hydrachna umbrata Müller, Hydrachnae, quas etc. S. 82, Taf. XI, Fig. 6.
1884. Diplodontus filipes Dugès, Remarques su r la famille des Hydrachnës: A n n a le sS I Ï
Sciences nat. Tom. I,, S. 158, Taf. 10, Fig. 1 - 4.
1835-41. Hydrodroma umbrata Koch, Deutschlands Crust. etc., H. 14, Fig. 8 - 9 .
1835—41. Hydrodroma adspersa, H. 14, Fig. 7.
1835—41. Hydrodroma astroidea id., ibid., H. 14, Fig. 10 ,:
1835—41. Hydrodroma .radiata, idi, ibid:i H. 14, Fig. 1 1 . (Nymphe.)
1842. Hydrodroma umbrata C. L. Koch, Übersicht des Arachnidensystems, S. 32, Taf. IV
Fig. 17.
1854. Diploäontus^ filipes Bruzelius, Beskr. ö! Hydr., som förek. i. Skâne, S. 45/46, Taf. IV,
1875. Sesam viBosa Kramer, Beiträge zur Naturgesch. der H y d ra c h n id S Wiegm. Archiv
fü r Naturgesch., S. 3<?9, Taf. IX, Fig. 18. (2. Stadium.)
l m ' WiPes Krendowskij, Die Metamorphose der Wassermilben. Charkow
(Russisch.) S. 9 - 1 0 , 5 9 -6 3 , Taf. I, Fig. 2 - 3 . (1. Stadium.)
1879. Diplodontus filipes Neumau, Om Sveriges Hydraohuider: Kongl. Sv V e t'A k a d
Handlingar, Bd. 17, S. 108-109, Taf. XIII, Fig. 3.
1882. Diplodontus filipes Haller, Die Hydrachniden der Schweiz, S. 47, Taf I I 1 7 -2 0 -
Taf. m , Fig. 1 . ’ ’
1882. Diplodontus äespkims Koeuike, Verzeichnis v o lim Harz gesammelten H ydrachniden-
Abhandl. des naturwiss. Var. Bremen, Bd. 8, S. 36, Anmerk. 2.
1884. Diplodontus filipes Krendowskij, Les acariens d’eau douce de la Russie méridionale:
Travaux de la Soc. des naturalistes à l’Univ. Impériale de Kharkow S 331
Taf. VII, Fig. 16—20. ’
1887. Diplodontus despieiens Barrois et Moniez, Catalogue des Hydraohnides, S. 22.
2 Hya r a c t a °1° P W * , B e rn e Biologique du Nord de la France. Tom. I, 1 8 8 8 -8 9
) tr. Haller, Die Hydrachniden d e r Schweiz, S. 49/50, Fig. 8, Taf. III.
8) F . Koenike, Die von Dr. F. Stuhlmann in Ostafr. gesam. Hydrachniden, S. 49, Taf. III, Fig. SO.
1891. Diplodontus filipes Kramer, Über die postembryonale Entwicklung von Diplodontus
filipes, Wiegm. Archiv für Naturgesch., Bd. I, S. 3 ff. -
1893. Diplodontus filipes Kramer, Über die verschiedenen Typen der sechsfüssigen Larven
bei den Süsswassermilben: Archiv für Naturgesch., Bd. I, H. I, S. 10 — 12, Taf. I,
Eig. 12—18. (1. Larvenst.)
1882/92. Diplodontus filipes Berlese, Acari etc. H. 3, Taf. 7.
W e i b c h e n .
G r ö s s e : Vollständig ausgewachsene Weibchen erlangen eine Grösse von 2 mm in der
Länge und 1,7 mm in der Breite.
G e s t a l t : Von oben oder unten gesehenj zeigt der Körper einen fast zirkelrunden oder
breitovalen Umriss ohne jede Einbuchtung oder Abstumpfung. Nicht selten findet nach vorn zu
eine schwache Verbreiterung des Rumpfes statt. Der niedrige Rücken ist äusserst flach gewölbt.
F ä r b u n g : Die Grundfarbe des Körpers besteht aus einem mehr oder weniger satten
Rot, das jedoch auf der Bauchfläche und noch mehr auf dem Rücken durch schwärzliche, verschwommene
Flecken verdrängt wird, die strahlenförmig von einem gemeinschaftlichen Mittelpunkte
ausgehen. Das Excretionsorgan schimmert gewöhnlich nicht durch die Körperdecke.
Hüftplatten, Maxillarorgan, Taster, Geschlechtsplatten und die Beine sehen gelblichrot aus.
H a u t : Die Körperdecke zeigt sich hei schwacher Vergrösserung fein gekörnelt, eine
Erscheinung, die wie bei Hydryphantes Koch und Ihyas Koch mit der papillösen Beschaffenheit
der Oberhaut (Cuticula) zusammenhängt. Dicht aneinander gedrängt, erreichen die einzelnen,
gerundeten Hautzäpfchen eine Höhe von 0,016 mm. Die den Hydrachniden eigentümlichen Hautdrüsen
sind auch hier in vier Längsreihen über den Rücken angeordnet, von denen die äusseren
zwei jederseits längs des Seitenrandes verlaufen. Die h a rt chitinisierten, aber ziemlich dünnen
Mündungshöfe haben die Form, wie in Fig. 118, Taf. 41 wiedergegeben ist. Wie die einzelnen
Hautdrüsenhaare, so sind auch die antenniformen Stirnborsten wenig entwickelt.
A u g e n : Die deutlich von einander abgerückten Augen einer Seite sind dunkel pigmentiert.
Das obere oder hintere liegt nur wenig abgerückt vom Körperrande auf der. Rückenfläche
, das untere oder vordere aber ist merkbar ventralwärts gerückt, so dass es viel besser
und leichter in der Bauchansicht des Tieres gesehen werden kann als von oben her.
M a x i l l a r o r g a n : Der eine A rt Säugrüssel darstellende Mundkegel h a t bis zum Vorderende
eine Länge von ungefähr 0,32 mm und in der Mitte etwa eine Breite von 0,176 mm. Auf
dem nach unten gerichteten Teile des fein gerillten oder gestriemten Mundrandes sitzt eine
kurze, gefiederte Borste, die schief nach vorn und unten zeigt.
T a s t e r : Eigentümlicherweise ist das stämmige Grundglied der Taster, die übrigens
kaum ein Sechstel so lang sind als der Körper und nicht ganz so dick als die benachbarten
Beinglieder, merkbar länger als die beiden wenig dickeren, nachfolgenden Glieder. Sein Rücken
trä g t eine mässig lange, gefiederte Borste. Auch das zweite Glied ist an gleicher Stelle mit
einer solchen versehen; ansserdem weist es aber noch auf der Aussenseite eine einzelne und
aüf der Innenseite vier Fiederborsten auf, von denen drei schief nach vorn und unten gerichtet
auf der der Beugseite zugekehrten Hälfte inseriert sind. Das dritte Glied besitzt jederseits
ein kräftiges, langes Haar, das mit seiner Spitze bis an das Endglied heranreicht. Von ganz
charakteristischer Gestalt ist das. an der Basis breite, nach vorn zu sich verjüngende vorletzte