
■ erhalb des hier flach ausgeschnittenen Klappenrandes. Die feinporösen Klappendeckel nehmen
nach hinten an Breite mässig zu nnd enden daselbst fast keilförmig. Ih r innerer Rand trä g t eine
Reihe feiner Haare. Die Genitalöffnung hat etwa eine Länge von 0,275 mm, (Taf. 45 K g 134b)
Die Analöffnung liegt 0,28 mm hinter dem Geschlechtshofe.
M ä n n c h e n unbekannt.
1 w l i M M H B I B “ i r bisher zwei Exemplare erbentet. Binde stammen aus
den Waldtumpeln des Grosszschocherschen Forstes. Hier leben sie in Gemeinschaft mit Thyas
lonyirostns Piersig und Ihyas venusta Koch unter dem, den Boden des Tümpels bedeckenden Laubmassen.
Wie die genannten Vergleichsarten t r i t t Thyas thoracata Piersig im Frühjahre auf.
G e o g r a p h i s c h e V e r b r e i t u n g : Deutschland (Kersig).
I B e w i c k e lu n g : Über die Entwicklung ist nichts Jbekannt, doch is t anzunehmen, dass
dieselbe in ähnlicher Weise verläuft wie bei den unter gleichen Verhältnissen lebenden nahen
V erwandten.
5. Thyas oblonga Koenike.
1892. Zschohkea oblonga Koenike, Zwei neue Hydrachniden-Gattungen aus dem R h ä t ik * Zool.
Anz. No. 399, pag. 321, Fig. 1 — 2.
W e ib c h e n .
G rö s s e : Die Länge des Körpers beträgt etwa 1 mm, die Breite 0,7 mm.
G e s t a l t : Körperumriss bei Rücken- oder Bauchlage annähernd eirund mit breitem,
flachem Vorderende und einer seichten Einbuchtung jederseits des Hinterrandes, '
H a u t : Die Oberhaut ist mit sehr niedrigen, abgerundeten Zäpfchen dicht besetzt, die insofern
einen eigenartigen Anblick gewähren, als sie eine feine siebartige Durchlöcherung aufweisen.
A u g e n : Die beiden endständigen Doppelaugen sind 0,3 mm von einander entfernt Ihre
stark hervorgewölbten Linsen zeigen eine feine netzartige Felderung.. Die Maschen der Hornhaut
haben jedoch eine viel geringere Grösse (0,003 mm im Durchmesser) als die gleichen Gebilde
er Haut (0,011 mm). Jede Angenkapsel trä g t vorn einen als Muskelansatzstelle dienenden zahnartigen
Fortsatz. Der vordere Pigmentkörper ist nur wenig grösser als der hintere. Zwischen
den Doppelaugen liegt ein medianes Punktange frei in die Haut gebettet.
M u n d te ile : Das fast quadratische Maxillarorgan weist in der Mitte des Vorderrandesfe
einen s tark entwickelten, breiten Mundwulst auf. E r trä g t zwei kurze Borsten, zwischen denen
oberhalb des Wulstes die Mundöffnung durchbricht.
T a s t e r : Die Palpen unterscheiden sich nur wenig von denen anderer Arten. Das vierte
Glied besitzt auf der Bengeseite zwei kräftige Haarborsten, die schwach gekrümmt und gefledert
sind. Bezüglich der Streckseiteborsten der mittleren Glieder ist zu bemerken, dass sie
zum Teil gefiedert und ungemein kurz sind.
H ü f tp la tte n : Erwähnenswerterscheint, dass die drei freien Seiten der zweiten Epimere
einen gemeinschaftlichen Bogen büden. Die letzte Hüftplatte besitzt eigentümlicher Weise an
em Hinterrande eine vorstehende Ecke, sodass dieser wie bei den Omipes-ArUm in einen Innen-
und einen Aussenteil zerlegt wird.
B ein e: Wie bei Thyas vigilans Piersig sind die Beine sehr kurz. Der letzte Fuss erreicht
noch lange nicht die Körperlänge. Auch hier häufen sich die kurzen, kräftigen Dornborsten
um die distalen- Gliedenden an. Die beiden stark sichelförmig gekrümmten Fusskrallen
entbehren jedes Nebenhakens.
G e s c h le c h ts fe ld : Die lange Geschlechtsöffnung liegt zwischen den hintern Hüftplatten-
gruppen und wird seitlich von je einer Chitinklappe verdeckt, die hinten merklich breiter ist
als vorn. Jede Klappe trä g t drei Genitalnäpfe, einen vorn nnd zwei hinten. Der After liegt
näher dem Hinterrande des Körpers als dem äusseren Sexualhofe.
M än n c h e n unbekannt.
F u n d o r t: Thyas oblonga Koenike wurde bis jetzt nur im Rhätikon (Bach am Plassecken-
pass) durch Professor Zschokke aufgefunden.
G e o g ra p h is c h e V e rb r e itu n g : Centralalpen.
E n tw i c k e lu n g s g a n g : Unbekannt.
6 . Thyas stolli Koenike.1)
1895. Thyas stolli Koenike, Nordamerikanische Hydrachniden, Abhandlungen des naturwissenschaftlichen
Vereins, Bremen, Bd. 13, p. 194, Tafel II, Fig. 29—32.
W e ib c h e n .
G r ö s s e : Die Körperlänge beträgt 0,75—1,2 mm.
G e s t a l t : In der Rücken- oder Bauchlage gleicht Ihyas stolli dem Hydryphantes ruber
de Geer. Der Umriss ist eirund und zeigt seine grösste Breite hinter dem Geschlechtshofe
(0,62—1 mm), Rücken und Bauch sind gewölbt. Bei einem 0,9 mm grossen Tiere misst die Höhe
0,56 mm. Das Stirnende rag t nicht über das Epimeralgebiet hinaus.
H a u t : Die kleinen Hautpapillen oder Zäpfchen sind abgerundet und stehen dicht neben
einander. Das antenniforme Borstenpaar is t kurz und auf beiden Seiten deutlich gefiedert.
A u g e n : Die beiden hei einem 1 mm grossen Tiere 0,29 mm auseinander gerückten Doppelaugen
liegen h a rt am vordem Körperrande und erheben sich merkbar über die Körperhaut.
Ihre Chitinkapseln sind länglichrund. Zwischen den beiden Sehorganen bemerkt man in der
Medianlinie des Körpers einen 0,035 mm im Durchmesser haltenden kreisrunden Chitinring, der
das sogenannte Medianauge umschliesst. Es enthält anscheinend nur ein Pigmentkörperchen. Am
Innenrande einer jeden Chitinkapsel in mässiger Entfernung von letzterer liegt ein Haarplättchen.
M u n d te ile : Das Maxillarorgan ist kurz und breit. Am Hinterrande bemerkt man keine
Fortsätze, ihrer Kürze wegen treten dieselben über den Rand der untern Maxillarplatte nicht
hervor. Der Schnabelteil ist kurz und stumpfwinkelig zur Maxillarplatte geneigt. Es trä g t die
scheibenartige Mundöffnung an seinem Vorderende. Das Hakenglied zeichnet sich durch eine erhebliche
Länge aus, so dass es den ihm gegenüberliegenden durchscheinenden Fortsatz bedeutend
überragt. Am Grnndgliede springt das Knie kräftig vor.
P a lp e n : Die am Rüssel recht hoch eingelenkten Maxillartaster erreichen ungefähr ein
Drittel der Körperlänge. Auf der Innenseite des zweiten Gliedes entspringen zwei kurze und
i) Vorstehende Form soll nach einer Anmerkung Eoenikes in seiner Arbeit: Nordamerikanische Hydrachniden:
Abhandlung des naturw. Vereins, Bremen Bd. XIII, p. 196, 1895 auch in Deutschland aufgefunden worden sein. Die hier
gegebene Beschreibung s tü tz t sich auf die Angaben Eoenikes. Ich habe diese Form nicht mit im Bestimmungsschlüssel
der Arten aufgenommen, weil sie der Thyas venusta. Eoch ungemein nahe steht. Zur Beibringung eines charakteristischen
Unterscheidungsmerkmales war ich nicht imstande, weil mir ein Vertreter dieser Art zum Vergleiohe nicht Vorgelegen hat.