
Geschlechtsöffnung hat eine Länge von 0,272 mm und wird von einem dunkel gefärbten, bogenförmigen,
0,112 mm in die.Quere messenden Chitinstützkörper begrenzt, während der hintere
Querriegel nur 0,08 mm lang ist. Die Napfplatten sind vorn etwa 0,256 mm, am Hinterende
0,176 mm von einander entfernt. Sie gleichen der Form nach fast einer halbierten Scheibe,
deren gerade Schnittlinie der Geschlechtsöffnung zugekehrt erscheint. Die Zahl der Genitalnäpfe
auf jeder Platte beläuft sich auf 18—24.
M ä n n c h e n :
G rö s se : Die Körperlänge beträgt 0,9 mm und die grösste Breite 0,77 mm.
G e n ita lh o f : Die 0,12 mm lange Genitalöffnung wird von den meist vorn und hinten
verwachsenen Napfplatten völlig umschlossen. Die Area genitalis h a t eine Breite von 0,273 mm
und eine Länge von 0,208 mm.
F ä rb u n g : Die Körperfarbe ist heller und leuchtender als bei dem Weibchen.
F u n d o r t : Hygrobates pölyporus wurde in einem von Junkermannien ausgepolsterten Quellbecken
eines kleinen, sehr kaltes Wasser führenden Waldbaches des Crottendorfer Forstes (nördlich
vom Fichtelberg) aufgefunden. E r scheint sehr lebenszäh zu sein, denn die erbeuteten Tiere
existierten unter den ungünstigsten Lebensbedingungen etwa 14 Tage in kleinen Aquarien.
G e o g ra p h is c h e V e rb r e itu n g : Deutschland (Piersig).
6 . Lebertia polita Piersig.
1897. Lebertia polita Piersig, Einige neue deutsche Hydrachniden, Zool. Anz. No. 541, p. 350.
G rö sse : Die Länge des Körpers ist etwa 0,8—0,9 mm, die grösste B reite 0,64—0,7 mm
und die Höhe 0,545—0,57 mm.
G e s ta lt: Von oben oder unten gesehen erscheint der Umriss des Rumpfes eirund. Am
Vorderrande bemerkt man eine seichte Einbuchtung. Der Rücken is t ziemlich hoch gewölbt.
F ä rb u n g : Als Körperfarbe tr i t t in der Regel ein sattes Saftgrün auf, das auf dem
Rücken einem etwas leichteren Gabelstreifen weicht. Seltener ist die Haut braun gefärbt.
H a u t: Die dünne Oberhaut zeigt eine äusserst feine Liniierung.. Sie scheint sich zu
einer biegsamen Panzerdecke von fast lederartiger Beschaffenheit umgebildet zu haben, denn sie
setzt dem Zerquetschen des Tieres merkbaren Widerstand entgegen. Bei sehr starker Ver.-
grösserung lösen sich die feinen Linien in Punktreihen auf, sodass die Epidermis wie fein porös,
aussieht.
A ugen: Der gegenseitige Abstand der beiden schwarzpigmentierten, mittelgrossen Doppelaugen
beträgt ca. 0,24 mm.
M u n d te ile u n d P a lp e n : Sowohl am Maxillarorgan als auch an den Tastern treten
wesentliche Abweichungen vom typischen Baue nicht auf.
H ü f tp la tte n : Auch das Epimeralgebiet ist wenig verschieden von demjenigen anderer
Spezies. Die beigegebene Abbildung (Tafel 40, Fig. 173) giebt am schnellsten und besten darüber
Auskunft.
B e in e : Die mittellangen Beine tragen eine mässige Anzahl verschieden langer Borsten.
An den letzten drei Paaren treten ausserdem noch vereinzelte oder wenige Schwimmhaare auf,
doch sind in meinem Besitz auch einige Exemplare der vorliegenden Art, denen dieses Merkmal
abgeht. Möglicherweise kennzeichnet sich hierdurch ein geschlechtlicher Unterschied, indes ist
nicht ausgeschlossen, dass sämtliche Schwimmborsten im Laufe der Zeit verloren gingen.
G e s c h l e c h t s h o f : Bezüglich der Form und Grösse des Genitalhofes verweise ich kurzer
Hand auf die beigegebene Zeichnung.
F u n d o r t : Sämtliche Individuen wurden in einem Mühlgraben der Saale bei Ziegenrück
unmittelbar am Eingänge der Stadt (zur Näher-Mühle gehörig) erbeutet.
G e o g r a p h i s c h e V e r b r e i t u n g : Deutschland (Piersig).
7. Lebertia rugosa Piersig.
1897. Lebertia rugosa Piersig, Einige neue deutsche Hydrachniden, Zool. Anz. No. 541,
p. 351.
G rö s s e : Die durchschnittliche Körperlänge beträgt etwa 1 mm, die grösste B reite 0,8 mm.
G e s t a l t : Der von oben oder unten betrachtete Körper ist oval. Am Vorderrande bemerkt
man eine flache, durch Ecken deutlich begrenzte, ca. 0,176 mm breite Einbuchtung. Der-
Rücken ist mässig gewölbt oder ziemlich niedergedrückt.
F ä r b u n g : Die Körperfarbe is t ein variierendes Braun, das auf dem Rücken durch
dunklere Flecken und durch das schmutzige Gelb der Excretionsdriise verdrängt wird. Nach
vorn zu zwischen den Augen t r i t t sehr häufig ein lichtes, lehmiges Gelb auf.
H a u t : Die Oberhaut lässt wie hei Hygrobates calliger Piersig schon bei schwacher Ver-
grösserung eine durch schmale Leistchen hervorgerufene grobe Liniierung erkennen. Die einzelnen,
kürzeren oder längeren Leistchen gabeln sich- oft oder verschwinden allmählich, um ändern Platz
zu machen. An einigen Körperstellen, besonders aber zwischen den Augen, sind sie netzartig
unter einander verbunden. Die Hautdrüsenmündungen sind von runden, mässig grossen Chitinhöfen
umgeben.
Augen: Zwischen den beiden, schwarzpigmentierten Doppelaugen liegt ein Abstand von
0,288 mm.
P a lp e n : Die Maxillartaster sind etwas schwächer als die benachbarten Beinglieder. Sie
sind wie bei den ändern Arten neben kurzen Haaren auch mit einer Anzahl längerer Borsten
ausgerüstet. Ihre Länge beträgt 0,24 mm.
H ü f t p l a t t e n : Das Epimeralgebiet erinnert in der Gestalt an das gleiche Gebilde von
Lebertia papillosa Piersig, dessen Abbildung in Fig. 174, Tafel 40 gegeben ist. Die grösste Breite
des Epimeralpanzers findet sich hinter der Einlenkungsstelle des vierten Beines und beträgt
etwa 0,56 mm. Bei auffallendem Lichte sieht die Oberfläche der Hüftplattten fein gekörnelt aus.
B e in e : Die Extremitäten sind nur dürftig mit kurzen oder mässig langen Dornborsten
ausgestattet. Schwimmhaare scheinen völlig zu fehlen.
G e s c h l e c h t s h o f : In der von dem Hinterrande des Hüftplattengebiets gebildeten mittleren
Einbuchtung liegt ein ca. 0,208 mm langes, nach hinten schwach verbreitertes Geschlechtsfeld,
dessen chitinösen Deckklappen bewimpert sind. Es unterscheidet sich nur wenig von demjenigen
der oben angezogenen Vergleichsform, auch ra g t es wie dort nur geringfügig nach hinten
über die Genitalbucht hinaus.
Die A u s fu h rö f fn u n g des M a lp ig h is c h e n G e fä ss e s (der Excretionsdrüse) mündet
ungefähr 0,176 mm hinter dem Geschlechtshofe mitten auf der hintern Bauchfläche.