erkennen. Dementsprechend sind die Endglieder der ersten zwei Paare nicht wie bei Curvipes
emglolatus Koch .¿ ' bauchig verdickt, sondern schlank. Der Samenüberträger - besitzt kleinere
Krallen mit je zwei stark gebogenen Zähnen.
G e s e h l e c h t s h o f : Das Genitalfeld beginnt unmittelbar hinter den Inneneoken des letzten
Huftplattenpaares und ist mit diesen und den Chitinhöfen der benachbarten Hinterrandsdrnsen
durch em schmales, chitinöses Zwischenstück verbunden. Merkwürdigerweise fehlt fast völlig,
eine eigentliche Gesohlechtstasche, wenigstens ist sie dergestalt verkümmert, dass sie nur eine,
von den Napfplatten umschlossene, median verlaufende, vorn und hinten zugespitzte,■ |j|iffchen-
formige Spalte bildet, in deren Tiefe die 0,05 mm lange Geschlechtsöffnung liegt. Die beiden
stark verdickten, mit feinen Poren durchsetzten Napfplatten ziehen flügelförmig schief nach aussen
und nähern sich vor und hinter der Genitalspalte mit ihren Innenrändern ganz auffallend ohne
jedoch mit einander zu verwachsen. Sowohl der Vorder- als der Hinterrand,: sowie auch das
nach aussen gerichtete Ende der beiden, je sechs Näpfe tragenden Chitinfelder sind mehr oder
weniger deutlich konkav eingebogen.
F u n d o r t : Insel Borkum (Dr. Schneider).
13. Curvipes circularis Piersig.
W e i b e h e n :
G r ö s s e : Die normale Länge beträgt ca. 1,00 mm, doch erreichen trächtige, mit Eiern
ungefüllte Weibchen oft einen Längsdurchmesser von 1,28 mm. Die Breite des Körpers'schwankt
demgemäss zwischen 0,64—1,09 mm.
F ä r b u n g : Die Körperfarbe, die Farbe der ßückenflecken, der Epimeren und Beine ist
so ähnlich wie bei Curvipes rotundus Kramer.
H a u t : Die Körperdeoke weist eine deutliche Liniierung auf. Die Drüsenhöfe sind wohl
entwickelt und so angeordnet, wie es hei den zunächststehenden Arten typisch ist. Auch die/
antenniformen Borsten zeigen keine ins Auge fallenden Besonderheiten.
G e s t a l t : In prall gefülltem Zustande gewährt der Körper in der Rücken- oder Bauch-1'
läge einen eiförmigen Umriss ohne jede Einbuchtung; jüngere Individuen freilich lassen sowohl
zwischen den Stirnborsten als auch am seitlichen .Hinterrande flache Einbuchtungen erkennen.
A u g e n : Die Augen sind mittelgross und stehen nahe dem seitlichen Vorderende deh-
Rückens.
M a x i l l a r o r g a n u n d P a lp e n : Während das zuerst genannte Gebilde der Gestalt nach
mit demjenigen von Curvipes rotundus Kramer so ziemlich übereinstimmt, ist der Bau und die
Ausstattung der Palpen, die circa ein Viertel bis ein Drittel so lang als der Körper sind, eine
wesentlich andere. Vor allem fällt auf, dass die beiden Haarhöcker auf der Beugseite des vorletzten
Gliedes merkbar auseinandergerückt sind. Zur schnelleren Orientierung verweise ich auf
die beigegebene Abbildung (Fig. 22 b, Taf. IX).
E p im e r e n : Das Hüftplattengebiet ist vom Stirnrande des Körpers.durch einen breiten
Abstand, geschieden. ^ Trotzdem reicht es bei erwachsenen Individuen nur bis in die Mitte der
Bauchfläche. Es gleicht demjenigen von Curvipes conglobatus Koch cf (Fig. 22 a, Taf. IX).
G e s c h l e c h t s f e ld : Die ziemlich grosse Geschlechtsöffnung wird von Napfplatten umgeben,
die bei flüchtigem Anblick an diejenigen von Curvipes rotundus Kramer P erinnern, aber
sich von denselben besonders dadurch unterscheiden, dass die je einen Napf tragende Vorder-
spitze einer jeden Platte durch einen nicht unbedeutenden Zwischenraum von dem hinteren, mit
13 17 Näpfen aüsgestatteten Plattengebiet getrennt/•ist. Damit gewinnt das ganze Geschlechtsfeld
annähernd ein Ansehen wie dasjenige von Curvipes rufus C, L. Koch p (Fig. 22 a, Taf. IX).
F ü s s e : Die Beinpaare nehmen vom ersten bis zum vierten an Länge zu. In ihrer Ausstattung
mit Haaren und Borsten gleichen sie fast völlig den Extremitäten von Curvipes rotundus
Kramer P.
M ä n n c h e n :
Das ca. 0,65 mm lange und 0,48 mm breite Männchen steht dem Männchen von Curvipes
conglobatus Koch sehr nahe. Bei näherer Betrachtung stellen sich aber eine ganze Summe von
Verschiedenheiten heraus. Abweichend vor allem is t der Bau des Geschlechtsfeldes. Die Umgrenzung
der Samentaschen Öffnung ist wie bei Curvipes carneus Koch cf; das Napfplattengebiet aber
entspricht in seiner Form etwa demjenigen von Curvipes uncatus Koenike cf (Fig. 22c, Taf. X).
Ein weiterer Unterschied, der leicht ins Auge fällt, besteht darin, dass der Fortsatz am distalen
Beugseitenende des Greifgliedes drei etwa gleich lange Schwimmborsten aufweist, während bei
dem Männchen von Curvipes conglobatus das der Konkavität genäherte Schwimmhaar gekürzt erscheint.
Auch die Gestalt des Endgliedes ist nicht ganz die gleiche (Fig. 22 d, Taf. X). Zwecks
eingehenderen Vergleichs verweise ich auf Fig. 22 c, Taf. X.
F u n d o r t : Rohlandts Lehmlachen und der südöstliche Tümpel im Kleinzschocherschen
Steinbruche.
G e o g r a p h i s c h e ' V e r b r e i t u n g : Deutschland (Piersig).
L e b e n sw e is e : Curvipes circularis Piersig besitzt dieselben Lebensgewohnheiten wie
Curvipes conglobatus C. L. Koch.
E n tw i c k e lu n g : Die 0,176 mm grossen Eier sind gelblich gefärbt und werden, eingehüllt
in eine hyaline Kittmasse, an Wasserpflanzen in grösseren Haufen abgesetzt. Larve und
Nymphe sind mir bis jetzt unbekannt geblieben, da ich Züchtungsversuche mit dieser Spezies nicht
angestellt habe.
14. Curvipes obturbans Piersig.
W e i b c h e n :
Wie man sich durch Fig. 23 a und c, Taf. X-überzeugen kann, gleicht das Weibchen in
hohem Grade dem entsprechenden Geschlechte von Curvipes rotundus Kramer. Die Unterschiede
sind eigentlich sekundärer Natur, denn sie bestehen der Hauptsache nach in einer abweichenden,
intensiveren Färbung des Körpers und der Gliedmassen. Die eigentliche Grundfarbe des Körpers,
ein lichtes Gelb, kommt so gut wie gar nicht zur Geltung, da sie von den bis an den Seitenrand
des Körpers reichenden dunkelschwarzen Rückenflecken verdeckt wird. Die dorsale Exkretionsdrüse
schimmert ebenfalls nur als ein linearer, gelblicher oder weisslicher Streifen durch die
Körperdecke. Hüftplatten, Maxillarorgan, Palpen und Füsse sind bläulich gefärbt; nur die Endglieder
der letzteren zeigen einen bräunlichen Ton.
Der Körperiunriss ist eirund mit einer schwachen Einbuchtung zwischen den kurzen,
aber kräftigen Stirnborsten.