. H B | Hie Maxillartaster weichen in Form und Ausstattung nur wenig von. der Ver-
gleichsart ab In der Regel is t der zahnartige Fortsatz des..vierten Gliedes nur halb so lang
wie das keilförmige, bewegliche Endglied. Letzteres trä g t auf der Ober- und Unterseite I ein
winziges Härchen pnd läuft nach vorn zu in eine Spitze aus, die sich uns mehreren, diSht aufeinander
liegenden, und deutlich getrennten Zähnen zusammensetzt. Der Borstenbesatz is t nicht
immer ganz konstant, besonders am vorletzten Gliede.
I H ü ftp la tte n ;.S äm tlic h e H iiftplatten entsprechen der für die Gattung typischen Gestalt, HflRi “ B ■ mm HaarWz’ der erteilt, besonders aber auf den Ecken und Kanten dickt gBedräHngt s teHht. die B Oberfläche
• I 1 M S Dle ebenfalls reich Borsten und Haaren besetzten Gliedmassen zeigen unter
sich dasselbe Längenverhältnis wie bei Thyas venusta C. L. Koch. Schwimmhaare»hlen. Die
J?ussi£ralle ist sichelförmig gekrümmt und ohne Nebenhaken.
. . I l f f i B l Das b^ te Unterscheidungsmerkmal bietet die Ausstattung des. GeV
so ecitsleldes dar das auch hier zwischen den beiden hinteren Hiiftplattengruppen mitten auf
der Bauchflache gelegen ist. Die beiden fast dreieckigen Chitinplatten, welche seitlich die lange
Geschlechtspalte begrenzen, sind auf der ganzen Oberfläche und an den Rändern mit .zahlreichen
Borsten bestanden. An der vorderen und inneren hintern Ecke einer jeden Pla tte liegt je ein
knopfartiger Gemtalnapf; ein dritter, mehr ringförmiger, sifzt auf einer Hautfalte unter der
Mitte des Innenrandes und wird nur dann deutlich sichtbar, wenn die Geschlechtsöffnung nicht
ganz geschlossen ist Fig. 128c, Taf. 43). Der Anus bezw. die Dorsaldrüsenmüudung befindet ¿ich
ungefähr m der Mitte zwischen Genitalhof und hinterem Körperrande.
, I ' " n d o r t : A h Fundort ist mir eine Lache im Grosszschocherschen Rittergutsforste
bekannt geworden, wo ich die vorliegende A rt zugleich mit Thyas venusta C. L. Koch
erbeutete.
G e o g r a p h is c h e V e rb r e itu n g : Deutschland (Piersig) und Schweden ( N e < u n | f l
e en sw e ise : Thyas longirostris Piersig stimmt in ihren Gewohnheiten und ihrer Lebensweise
vollständig mit der vorhergehenden A rt überein..
2. Thyas vigilans Piersig.
1896. Thyas vigilam Piersig, Einige nene Hydrachnidenformen, in: Zool. Anz. No. 515.
W e ib c h e n .
1 oo H B m gr3ssten Individuen haben eine Länge von 1,75 mm und eine Breite von
i ,¿J mm. Der Rücken ist nur mässig gewölbt.
G e s ta lt: Bei Rücken- oder Bauchansioht ist der Körperumriss eiförmig, ohne alle Einbuchtungen
am Vorderrande. Letzterer zeigt bei einigen Exemplaren eine breite Abstumpfung.
Zur .Bildung von sogenannten Schulterecken kommt es nicht (Taf. 45, Fig. 135 a),
i- ui • H a u / : Die Haut sieW bei schwacher Vergrösserung netzartig getüpfelt aus. In Wirk-
lchkeit ist sie dicht mit kleinen, an der Spitze abgerundeten oder abgeplatteten Zäpfchen besetzt.
Die Dmsenhöfe sind schwach chitinisiert und nicht grösser als bei Thyas venusta. Auch ihre
Anordnung über Rücken und Bauch lässt keine erwähnenswerten Abweichungen erkennen.
A u g e n : Die beiden Doppelaugen liegen in 0,088 mm langen Chitinkapseln, deren gegenseitiger
Abstand etwa 0,48 mm beträgt. Der Pigmentkörper des Vorderauges ist etwas grösser
als der des hinteren. Bei Bauchlage sind die Augen h a rt am Vorderrand des Rumpfes herangerückt.
Ihre Linsen erheben sich über die Oberfläche der Haut. Das Medianauge liegt weiter
rückwärts. Es ist auffallend gross und zählt in der Regel zehn punktartige Pigmentzellen, die
mehr oder weniger deutlich von einander geschieden sind. Das Rückenschild lässt um das Medianauge
herum einen auffallend grossen, ca. 0,16 mm langen und 0,112 mm breiten Hof frei. Es misst
in der Länge 0,275 mm, wobei jedoch zwei dicht nebeneinander gestellte, am Grunde häufig verwachsene,
nach hinten freie, durch einen schmalen Einschnitt getrennte, fingerförmig schmale
Fortsätze von 0,096—0,108 mm Länge am mittleren Hinterrande nicht mit eingerechnet sind.
Über die Gestalt des Schildes giebt am schnellsten Figur 135 b, Tafel 45 Auskunft.
M u n d te ile : Das Maxillarorgan ist vorn nur mässig ausgezogen. Sein Schnabelteil trä g t
die ziemlich grosse Mnndöffnung am Vorderrande.
P a lp e n : Die Maxillartaster sind sehr kurz und merkbar dünner als die benachbarten
Beinglieder. Sie erreichen noch nicht den vierten Teil der Körperlänge. Die Länge der einzelnen
Glieder, auf dem Rücken gemessen, verhalten sich wie 17 : 35 : 17 : 49 : 11. Bezüglich der Borstenbewaffnung
verweise ich auf Fig. 135e, Tafel 45).
H ü f t p l a t t e n : Das Epimeralgebiet entspricht dem Gattungscharakter. Die Ränder der
einzelnen Platten sind je mit einer Reihe ungemein kräftiger Borsten besetzt.
B e in e : Das erste Beinpaar ist auffallend kurz. Es erreicht etwa eine Länge von 0,8 mm.
Das zweite ist nur wenig länger (0,84 mm). Auch die beiden dritten und vierten Füsse bleiben
noch merklich hinter der Leibeslänge zurück (1,008 mm und 1,392 mm). Die einzelnen Glieder
sind, besonders an den distalen Enden, mit zahlreichen, kräftigen Dornborsten besetzt. An den
drei vorderen Fusspaaren tragen die Ränder der Krallenscheide ebenfalls Borsten. Die Fuss-
krallen sind sichelförmig.
G e s c h l e c h t s h o f : Eine gewisse Ähnlichkeit des Geschlechtsfeldes mit demjenigen von
Thyas venusta Koch oder Hydryphantes dispar von Schaub ist unverkennbar, denn ausser den beiden
beweglichen Genitalklappen treten auch sechs Genitalnäpfe auf, die eine ähnliche Anordnung
aufweisen. Die hinteren Näpfe haben eine Grösse von 0,04 mm, auch sind sie, wie man sich
hei Seitenlage des Tieres überzeugen kann, kurz gestielt. Die Geschlechtsöffnung ist ca. 0,32 mm
lang. Die Genitalklappen greifen an beiden Enden um die dort sitzenden Näpfe herum und sind
am konkaven Innenrande von vorn bis hinten mit langen, kräftigen Borsten besetzt. Der innere
Napf ist ein Stück vom hintern abgerückt und scheint auch einen kürzen Stiel zu haben. Der
ganze Geschlechtshof liegt zwischen den hintern Hiiftplattengruppen und ra g t nur wenig über
die Hinterränder derselben hinaus. Der After ist etwa 0,35 mm vom Genitalhofe abgerückt.
F u n d o r t: Thyas vigilans wurde von mir in einem stark mit Moos angefüllten Graben
der Dresdener Haide erbeutet. Wie ich jedoch durjh eine briefliche Mitteilung des englischen
Hydrachnidologen Chas. D. Soar erfuhr, gehört dieselbe auch der englischen.Fauna an (Sünning-
dale in einem kleinen Teiche)*
G e o g r a p h i s c h e V e r b r e i t u n g : Deutschland (Piersig) und England (Soar).
E n tw ic k e lu n g : Die rotgefärbten Eier werden an die Blätter von untergetauchtem
Wassermoos gelegt. Die Larven entsteigen dem Wasser und schmarotzen an Mücken. Sie ähneln
s tark dem gleichen Entwickelungsstadium von Thyas venusta.