2. Panisus torrenticolus Piersig.
1898. Panisus torrenticulus Piersig, Hydrachnidenformen aus den deutschen Mittelgebirgen, Zool.
Anz. No. 565, p. 451.
W e ib c h e n :
G rö s s e : Völlig ausgewachsene Individuen erreichen eine Länge von 1 ,3 mm und eine
Breite von 0,75 mm.
G e s t a l t : In der Form stimmt vorliegende A rt mit Panisus mkhaeli annähernd überein
Der Bücken ist stark niedergedrückt.
F ä r b u n g : Die Körperfarbe ist ro t mit einem verschwommenen, schmutzigen Anfluge
auf Bücken und Bauch. Beine und Palpen sehen gelbbräunlich aus.
H a u t : Die Bückenpanzerung nähert sich s tark der von der Vergleichsart. Das grosse
Schild zwischen den Augen besitzt einen breiten, flach bogig vorspringenden Vorderrand und
verschmälert sich nach hinten. S ta tt der sechs paarig geordneten, kleinen, rundlichen Schilder
längs des Mittelrückens treten bei dieser A rt nur fünf auf, die wie die Punkte auf dem Würfel
geordnet sind. Am Seitenrande zählt man jederseits fünf Platten, von denen das letzte Paar
am Hinterrande des Bückens anscheinend verschmolzen ist. Auf der hintern Bauchfläche treten
noch vier auf beide Seiten verteilte Chitinflecken auf (Tafel 49, Fig. 158 a).
A u g e n . Die beiden, ebenfalls randständigen Augen sind nur zum Teil mit rotem F a rbstoff
ausgefüllt.
M u n d t e i l e : Das Maxillarorgan is t ohne ein besonderes Kennzeichen. Sein Schnabelteil
hat nur eine mässige Länge.
T a s te r : Die Maxillartaster erreichen noch nicht ein Viertel der Leibeslänge. Sie unterscheiden
sich nur wenig von denen der 2%as-Formen.
H ü f t p l a t t e n und B e in e annähernd wie bei der vorigen Art. Letztere sind nur
mässig lang. Die der Krallenscheide des dritten und vierten Beines aufsitzende Endborste ist
schwach gebogen, nicht aber krallenartig lang. Auch hier haben die Fusskrallen eine sichelförmige
Gestalt und entbehren der Nebenhaken.
G e s c h le c h t s h o f : Das äussere G enitalorgan liegt zwischen den hintern Epimerengr uppen.
Es hat eine Länge von etwa 0,225 mm und eine Breite von 0,145 mm. Die ziemlich breiten,
nach vorn sich verschmälernden, porösen, am Innenrand bewimperten Genitalklappen sind hinten
quer abgestutzt. Einen innern, am freien Ende verbreiterten, stark behaarten Fortsatz konnte
ich nicht feststellen. Jede Pla tte trä g t vorn und hinten einen Genitalnapf; der dritte befindet
sich am Innenrande ein wenig über der Mitte der P la tte nach rückwärts geschoben. E r ist bei
geschlossenen Platten schwer sichtbar (Taf. 49, Fig. 158 b).
Der A n u s liegt auf der Mitte der hintern Bauchfläche.
M ä n n c h e n unbekannt.
F u n d o r t : Der Amselbach bei Bathen im Elbsandsteingebirge (Sächsische Schweiz) und
der Scheidebach bei Geyersdorf (Mittleres Erzgebirge).
G e o g r a p h i s c h e V e r b r e i t u n g : Sachsen (Piersig).
E n tw i c k lu n g : Beobachtungen hierüber fehlen noch.
L e b e n sw e is e t Prnisus torrenticulus Piersig lebt in Gebirgswässern mit schnellem Gefälle
in untergetauchtem Moose.
XXXII. Genus: T h y o p s i s Piersig.
Oberhaut dicht mit Papillen besetzt. Bückenpanzer gross, aus g i t t e r - oder n e t z a r t i g
verbundenen, g ro s s e M as ch en u m s c h l i e s s e n d e n L e i s t e n zusammengesetzt, eine in n e r e
und ä u s s e r e Begion auf weisend; erstere von einer dünnen, siebartig durchlöcherten Chitinschicht
überdeckt. O h n e Medianauge. Genitalklappen nach hinten verbreitert, mit je d r e i
Geschlechtsnäpfen, o h n e hintere, innere Fortsätze.-. Beine ohne Schwimmhaare, nur mit kurzen
Borsten; d r i t t e s Glied sehr k urz , viertes am längsten. Palpen wie bei Hydryphantes und
Thyas kurz scherenförmig.
1. Thyopsis cancellata Protz.
1896. Thyas cancellata A. Protz, Beiträge zur Kenntnis der Wassermilben, Zool. Anzeiger No. 513.
W e ib c h en .
G rö s s e : Die Körperlänge beträgt 1,5 mm, die Breite 1,2 mm.
G e s ta lt: In Bücken- oder Bauchlage erscheint der Körper breit eiförmig.
F ä r b u n g : Die Körperfarbe ist rot. Beine und Palpen sehen bräunlich aus.
H a u t : Die Oberhaut ist mit kleinen, stumpfkegelförmigen Zäpfchen dicht besetzt, deren
Spitzen nach rückwärts gerichtet sind. Zwischen den Zäpfchen bemerkt man bei stärkerer Ver-
grösserung eine feine, wellige Liniierung. Unter der Oberhaut liegt eine, die ganze Bückenfläche
einnehmende, derbe Chitinplatte von eigentümlicher Struktur. Sie setzt sich aus einem Mittelteile
und einer Bandzone zusammen. Beide bestehen aus gitter- oder netzartig mit einander verbundenen,
grosse Maschen umschliessenden, dicken Leisten. Die innere Begion hebt sich von der
äusseren schon dadurch ab, dass die merkbar grösseren Maschen zu Gruppen vereinigt sind, die,
durch kräftigere Bandleisten von einander abgegrenzt, in vier symmetrisch geordneten Längsreihen
zu beiden Seiten der Mittellinie des Bückens sich hinziehen. Ausserdem bemerkt man
aber noch, dass das hier in Frage kommende Gebiet mit einer dünnen, fein siebartig durchlöcherten
Chitinschicht völlig überzogen ist, ein Merkmal, das der Bandzone fehlt. Letztere ist engmaschiger
und lässt jede symmetrische Anordnung vermissen. Eine äussere, das Bückenschild
scharf umschliessende Bandleiste is t nicht vorhanden. Die in Längsreihen geordneten Hautdrüsenöffnungen
durchbrechen die Grenzleisten zwischen den inneren und äusseren Gruppen des
inneren Schildes. Man zählt deren sechs vom Auge bis zum Hinterende des Körpers (Taf. 49,
Fig. 159 a).
A u g e n : Die Augenkapseln liegen innerhalb der beiden äussersten Felder am Vorderrande
der inneren Begion. Ein fünftes, unpaares Auge konnte nicht aufgefunden werden.
M u n d te i le : Das ziemlich breite Maxillarorgan endigt nach vorn in einem kurz ausgezogenen
Schnabelteil. Es ist wie die Palpen und die Hüftplatten von feinen Poren durchbrochen.
P a lp e n : Die Maxillartaster sind von massiger Länge. Sie zeigen keine besonders auffallende
Abweichungen vom typischen Bau der Hydryphantes- und Thyas-Pslpe.
H ü f t p l a t t e n : Das erste Epimerenpaar zeigt am Innenrande, über der Mitte etwa, eine
geringe Ausschweifung. An den Bändern der Hüftplatten, besonders am Hinterrande der zweiten,
bemerkt man eine Anzahl langer, feiner Haarborsten.
B e in e : Sämtliche Extremitäten sind auffallend kurz; das letzte Paar erreicht nur die
halbe Körperlänge. Das dritte Glied ist ungemein kurz, das vierte gewöhnlich am längsten.
Zoologien. Heit 38. 52